Ich verzweifel mit meiner Dobermann Hündin. Bitte helft mir.

  • @Nala01 und @Free your Mind : Helfstyna hat aufgelistet, was alles passieren kann, wenn ein Welpe aus so einer Quelle kommt.


    @Nala01 : zusätzlich dazu solltest du, wenn du Nala tatsächlich behalten möchtest, dich zum Thema DCM belesen. Das ist etwas, was mit nicht zu geringer Wahrscheinlichkeit auch auf Nala zukommen wird.


    Lass das alles sacken, überdenke deine Finanzen und zeitlichen und generellen Möglichkeiten und entscheide dann fair.

    Fair für den Hund.


    Aus einem Welpen, der so einen Start hatte, wird auch mit der allergrößten Liebe der Welt kein starker und gesunder Hund.

    Ich weiß, daß du diesen Gedanken noch hast.

    Dieses "ich kämpfe; wir werden es allen Zweiflern zeigen".

    Dazu kenne ich junge Menschen in deinem Alter zu gut.


    Denk wirklich darüber nach und sei ehrlich.

    Das ist nicht nur physisch und psychisch ein Kampf (über Jahre) sondern auch eine große finanzielle Belastung.

  • Stell dir keinen "Terminkalender".

    Also nicht 12 Uhr muss das gemacht werden, 16 Uhr das, 20 Uhr dies,...


    Es gibt eine Regel die man sich gut merken kann :


    Nach jedem Fressen, Spielen, Schlafen und wenn der Hund unruhig umher läuft, geht es raus. Meist zwar anfangs etwa alle 2 Stunden, aber das ist nur ein Richtwert, kein Muss. Das bestimmt der Hund selber ;D



    Beim Futter kann es sein dass man die Mahlzeiten noch auf 4 Mal täglich splitten muss, ein paar Wochen später umstellt auf 3 Mal, und in ein paar Monaten ( etwa 6. Bis 9. Monat rum, je nachdem) auf 2 Mal täglich.

    Das hat den simplen Grund, dass ein Welpe mehrere kleine Mahlzeiten besser verdauen kann.

    Wenn du Trockenfutter gibst, ist es möglicherweise besser es erstmal einzuweichen, weil es im Magen sonst stark aufquillt.


    Von einem seriösen Züchter bekommt man in der Regel etwas gewohntes Futter mit und einen Plan, damit zumindest das Fressen erstmal keine Umstellung macht.

    Welpen sind grundsätzlich noch nicht sehr stressresistent.

    Stress legt sich schnell auf den Magen, und das kann uU gefährlich werden.

    Nun war es in deinem Fäll kein Züchter, sondern ein dubioser Vermehrer.

    Also würde ich nicht davon ausgehen dass sie auch vernünftiges Futter mit bekommen hat.


    Ansonsten würde ich definitiv sicherheitshalber abklären ob eine Blasen Entzündung vor liegt.

    Zwar pullern Welpen noch sehr häufig, aber wenn es auffallend viel ist und anderweitige Symptome bestehen, macht es definitiv Sinn sicherheitshalber nen Tierarzt drauf schauen zu lassen. :)

  • Lass sie schlafen so lange sie will und bleib einfach neben ihr liegen.


    Dann sobald sie wach ist, Hund auf den Arm nehmen, raus tragen (nicht zwischendurch absetzen, auch nicht kurz!) und draußen (angeleint) auf die Wiese setzen.

    Dann bleib mit ihr draußen bis sie macht und wenn es ewig dauert.

    Einfach bisschen über eine Wiese laufen, Leine lang - alles easy.

    Irgendwann wird es schon raus kommen.


    Da du sie ja nicht erst seit gestern hast, müsstest du ja auch ungefähr wissen wann/wie oft (Uhrzeit) sie einen Haufen machen muss.

    Wenn es passt von der Uhrzeit her, warte auch darauf!


    Dann wenn der Hund leer ist, nach Hause gehen, wieder zusammen aufs Sofa oder ins Bett legen (mach es dir einfach!) und schlafen.

    Es ist Nacht, da gibt’s keine Action, aber gerne Körperkontakt und Ruhe.

  • Woher kommt der Welpe? In unserem Tierheim landen regelmäßig Welpen mit Parvovirose, Auslandsimporte. Würde zum Abgabealter passen, ist in jedem Fall illegal!

  • Unsere moderne Form der Hundehaltung ist sehr auf Beziehung ausgelegt, was ja nicht schlecht ist, aber im Grunde lässt es Mensch bei Welpeneinzug auch ähnliche Phasen durchleben, wie nach der Geburt eines Kindes. Der Welpe verschafft einem erst mal einen euphorischen Hormonkick und dann kommt manchmal so ein Lebensumstellungseinbruch, Schlafmangel und Co tun noch ne Menge dazu.


    Welpen in Wohnungen ohne Garten aufziehen ist sauanstrengend und man schwankt bisweilen zwischen Herzchen in den Augen und am Zahnfleisch kriechen.


    Man verzeihe mir die Vermenschlichung, aber hier wurde sich selbst quasi ein Schreibaby geschaffen, das macht es für alle Seiten noch anstrengender. Und langfristig tragischer für den Hund.


    Meine Akutmaßnahme wäre vermutlich: alle Pläne für die Woche fahren lassen und nur noch mit Welpen möglichst im Bett rumgammeln und wenn ich dafür die Fenster dunkel machen und mich nur langsam bewegen müsst und ein paar Tage nicht sonderlich frisiert und geduscht und gezahnputzt bin. Hauptsache beide Seiten machen möglichst nix, was mit sehr überforderten, sehr müden Hunden nicht immer sofort so einfach geht.


    In der aktuellen Situation können weder Mensch noch Hund klar denken. Da lässt es sich auch schwer sinnvolle Entscheidungen treffen (Sinnvoll klingt hier tatsächlich nur die Abgabe. Aber auch die müsst geplant werden, auch dafür braucht man klareren Kopf.)


    Und was ein völlig überforderter, gestresster Welpe als allererstes, noch vor allem anderen braucht, ist Schlaf. Und wenn der nur auf mir drauf Ruhe fände, ja, dann liegt der da halt 2 Stunden auf mir drauf. Vielleicht penn ich dann auch endlich ein. Und wenn ich nicht allein aufs Klo kann, dann kommt Welpe eben mit.


    Jeder Tag mehr in der aktuellen Situation schadet dem Hund langfristig. (Auch wenn es in manche Beiträgen vielleicht so reingelesen werden kann, ist der jetzt nicht automatisch schwerst behindert und ein unhändelbarer Problemhund, aber Aufzuchtfehler (das war vermutlich schon die Verpaarung der Eltern. Gene fürn solides Wesen helfen zumindest resilienter zu sein, die haben Hunde aus dubiosen Quellen und mit gänzlich unbekannten Elterntieren aber oft nicht) und da passieren grad heftige, machen im Grunde immer, dass Hund nie sein Potential ausschöpfen kann, das er gehabt haben könnte. Jeder Tag länger in der aktuellen Situation macht es wahrscheinlicher, dass die prognostizierten Szenarien eintreten. Alle zusammen.

    Die Basis, von der Hund ins Leben startet, ist jetzt schon eine denkbar Schlechte und das kann so nicht mehr ausgebügelt werden. Nicht noch schlimmer machen geht. Jetzt.


    Das ist als müder, enttäuschter, frustrierter, überforderter Mensch nicht leicht. Aber einer muss es machen. Das kannst eben nur Du. Der Welpe kann sein Leben nicht aktiv ändern und die Weichen nicht so stellen, dass er zumindest nicht mit Vollgas in die Scheiße kracht, sondern dran vorbei fährt, wenngleich auch nicht zum Wunschziel "Ideal gelaufen". Der Zug ist abgefahren.



    Macht möglichst nichts und das zusammen. Dann kriegt man zwar wieder mehr Herzchen-in-den-Augen-Hormone und hält womöglich wieder mehr für schaffbar (was so Dinge wie Welpe kann in 5 Wochen ganze Arbeitstage allein sein nicht sind. Oder Dobermänner easy going Anfängerhunde).


    In der Sekunde wirst Du keine Lösung parat haben, aber Hund muss per sofort von seinem Höllentrip runter.

  • Ich habe alles gelesen und im Grunde wurde bereits alles gesagt. Liebe Nala, man merkt, dass Du deinen Hund liebst und das Beste willst, aber als Ersthundehalter wirst Du das nur schwer alleine schaffen, also bitte such Dir einen Trainer, der euch beiden vor Ort hilft.


    Ja, es stimmt, dass vermutlich bereits bleibende Schäden entstanden sind. Vor allem durch den verantwortungslosen Vermehrer (weißt du, wie die Welpen dort aufgezogen wurden, wo sie lebten usw, das zu wissen kann auch dem Trainer helfen, damit man einschätzen kann, wie schwer der potentielle Schaden ist)


    Aber... auch wenn es schwer wird, hat Nala (noch) die Chance, ein glückliches Leben als halbwegs 'bormaler' Hund zu haben. Einfach wird es auf keinen Fall.

    Ich habe meine Akita Hündin zwar als 8 Wochen jungen Welpen bekommen, aber sie kam vom Tierschutz, Beschlagnahmung aus dem Ausland und mit Deprivationsschäden. Sie kannte nichts ausser einer Scheune. Ich habe sie mir zugetraut, da sie mein 3ter Welpe war und ich Erfahrung mit ähnlichen Rassen hatte und das war ihr Glück. In unerfahrenen Händen wäre sie zu einem Wanderpokal geworden, ein Wrack von einem Hund. Vermutlich unkontrolliert aggressiv gegenüber Menschen, überdteigerter Trennungsangst, unsicher, ängstlich und nervös vor der Haustür. Ich erzähle das nur, weil auch ein Hund mit irreparablen Schäden durchaus noch 'hingebogen' werden kann mit VIEL Arbeit, Zeit, Geduld. Manchmal dachte ich, ich sei unfähig, oft gab es 2 Schritte zurück, aber niemand würde ihre ursprünglichen Probleme vermuten, wenn man sie sieht. Völlig entspannt, kann immer und überall frei laufen, verträglich, sogar alleine bleiben kann (was sie selten muss) sie solange wie nötig. Jagd nicht (mehr), liebt ausnahmslos alle Tiere und ist äußerst sozial.

    Ein paar Dinge werden bleiben, damit kann man aber leben. Unsicherheit gegenüber Menschen (ignoriert diese völlig) und falls Fahrräder oder Mülltonnen plötzlich irgendwo stehen, oder ein Ast geknickt ist, gerät sie in leichte Angst, orientiert sich aber an mir. hier wurde eben vieles richtig gemacht und mir war bewusst, worauf ich mich einlasse. Einem Anfänger wünsche ich das nicht und es wäre sehr schwer. Aber machbar ist es. Aber BITTE! Suche dir so schnell wie möglich professionelle Hilfe und überlege dir dann gut, ob du bereit bist, das Programm, welches erarbeitet wird, durchzuziehen. Ein Hundeleben lang

  • Habe mir nur die ersten paar Seiten durchgelesen, bei aller (Tier)liebe... Bei Deiner Einstellung wäre es besser angebracht, den Welpen in erfahrene Hände abzugeben!!!

    Ja wunderbar, ersten paar Seiten gelesen, und dann so ein Urteil. Möglicherweise hat die TE ja auch auf den vielen späteren Seiten noch was geschrieben.


    Sag mal… Warst du nicht diejenige, die mich als Troll bezeichnet hat, weil ich in einem Fragethread zu wenig geschrieben habe?


    Dafür hast du zwischen meinem ersten Beitrag und deiner Beschuldigung großzügigerweise nicht (!) mal 24 Stunden verstreichen lassen.

  • nachtrag: und bitte über vor allem eines. Ruhe! Ruhe, Geborgenheit und Vertrauen. Sie braucht noch keine Auslastung als Welpe. Zeige ihr den Alltag, bringe ihr spielerisch bei was sie darf und was nicht. Raus geht's nur aufs Klo (wenn sie sich löst, kannst du ein bestimmtes Signal verwenden z.B. 'mach Pipi' o.ä. wenn sie das mit der Aktion verknüpft, kann es später angewendet werden. Kein Muss) oder eben einfach kurz raus auf eine Wiese, hinsetzen, eure Zweisamkeit genießen und ihr zusehen, wie sie langsam die Welt für sich erkundet. O ihrem Tempo. Sobald sie unsicher, nervös wird, war es schon zu viel und alles muss nochmal zurück geschraubt werden.

    Zu Hause vor allem Ruhe. Sie braucht nicht immer Aufmerksamkeit, wenn sie es einfordert. Spiele kurz und falls sie hochdreht, abbrechen. Sie soll lernen, runterzufahren. Lass nicht zu viel Spielzeug liegen und Räume alles weg, das sie als solches verwenden könnte (damit sie weniger falsch machen kann).

    Wenn ein Welpe überdreht, ist er überfordert. Hatte zu viel neue Reize oder wurde zu sehr gefordert. Ihr Ruhe zu vermitteln, das braucht sie, um später in den meisten Situationen entspannt sein zu können. Arbeite vor allem daran, bis der Trainer kommt und euch weiter hilft.

  • Ich gebe ihr ja nicht die Schuld! Aber versteht hier wirklich keiner dass es anstrengend sein kann?

    Doch, sehr gut sogar.

    Es ist aber nun einmal Fakt das wir auf der einen Seite eine (wenn auch junge) Erwachsene haben, die sich die Suppe mehr als selbst eingebrockt hat. Hättest du auch nur ieine der ersten Seiten die einem angezeigt werden angeklickt und nach dem Stichwort "Anfänger" gesucht, hättest du gewusst das das keine Anfängerhunde sind. Genauso wie die Suche nach "Welpenabgabe" dir sofort und auf den ersten Blick, ohne auch nur iwas anklicken zu müssen, gesagt hätte das die kleinen nicht vor der 8. Woche abgegeben werden dürfen.

    Auf der anderen Seite haben wir ein kleines Hundebaby das schon einen beschissenen Start ins Leben hatte, nur um dort weg zu kommen und bei dir zu landen wo sie seit dem extrem gestresst und in Todesangst lebt.


    Wer denkst du hat es nötiger das wir uns hier, in einem Hundeforum, für sie aussprechen? Du hast hoffentlich Menschen in deinem Privatleben die sich unterstützen und bei denen du dich auch einfach mal ausheulen kannst. Und falls du eine außenstehende Person brauchst, kannst du mir auch gerne eine PN schicken. Ich hab vor 3 1/2 Jahren mit 18 meinen ersten Welpen bekommen und das war auch alles andere als leicht und ich hab viele Tränen vergossen. Mit Dobermann Erfahrung kann ich allerdings nicht dienen.

  • Jetzt muss ich mich doch glatt selbst zitieren, weil ich einen wichtigen Punkt vergessen habe:

    Ich habe zwei Hunde. Die eine Hündin, meine kleinen Nala, ist seit der 11. Lebenswoche bei mir. Sie ist normal aufgewachsen und hatte viel Ruhe.

    Kira ist seit dem fünften Lebensmonat bei mir. Sie ist extrem Reizarm aufgewachsen und mit weniger Ruhe.

    Ich habe hier also beide Fälle und du würdest den Unterschied der beiden Hunde direkt beim reinkommen ins Haus sehen können


    Klar, es sind auch unterschiedliche rassen, aber das Verhalten von den beiden ist auch zu einem Teil der Aufzucht geschuldet.

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