Ungeplante Junghündin und Zweithund

  • Also mal zum Alter:


    10 Wochen zu ca. 1 jährig - juhuu 😁


    Man wächst ja bekanntlich an den Aufgaben 😉


    Ihr müsst euch einfach wirklich sehr bewusst sein, was das bedeutet.

    Die Eine ist knapp aus den Windeln raus und krempelt langsam die Ärmel hoch, währen der Neuzugang noch ein "Baby" ist.


    Ihr macht dann in kurzer Zeit nacheinander das gesamte Junghunde Gedöns durch.

    Kann sehr anstrengend sein, kann aber sich ziemlich entspannt ablaufen. Kommt halt immer auf den Hund an, den man bekommt.


    Und wie entspannt man selber ist im Leben. Wie gelassen man vieles nehmen kann

  • Puh, da wollt ihr euch aber echt was auf's Auge binden. Ich persönlich würde keinen Zweithund zu einem noch nicht fertigen Junghund holen - denkt daran, dass es da auch durchaus sein kann (aber das ist unabhängig vom Alter), dass sich der junge Hund die ganzen Macken vom alten und abguckt. Aber vielleicht habt ihr das sogar schon bedacht.


    Zum Thema unterschiedliche Hund. Ich habe hier eine drei Jahre alte Shih Tzu Hündin, die doch recht agil ist für ihre Rasse (wir gehen durchaus 16km wandern, schafft sie bei gutem Wetter, also wenn es nicht zu heiß ist, locker) und einen altdeutschen Hütehund, Harzer Füchsin. Morgens gehe ich zB gemeinsam mit den beiden raus und abends getrennt, damit ich separat trainieren kann. Kiri haben wir geholt, als Nala 2,5 Jahre alt war, nicht mehr so die Flausen im Kopf hatte und als ich sie vernünftig an anderen Hunden/ Menschen vorbei führen konnte. Also über einen längeren Zeitraum super souverän geblieben ist.

    Aber! Zwei Hunde können super anstrengend sein und der eine wird sicher auf der Strecke bleiben, was Erziehung oder so angeht, da man sich dann - verständlicherweise erst einmal um die Sozialisierung und Grunderziehung des Welpen kümmern muss. Bei mir ist es jetzt nicht so tragisch, da Nala einfach zufrieden ist, wenn sie chillen darf und ab und an mal Ball geworfen wird. Aber mir knapp einem Jahr war sie auch noch anders drauf.

    Apropos: Die Idee mit dem Spazieren gehen hatte ich auch, also gemeinsam los und mit der gemächlicheren Hündin dann nach Hause und den Fuchs weiter beschäftigen. Pustekuchen. Sobald wir unterschiedliche Wege laufen oder mein Freund mit Nala umdreht, rastet der Hütehund (verständlicherweise) aus. Demnach: Entweder gemeinsam durch oder getrennt laufen.

    Was ich noch super wichtig finde: Beschütz' den Frenchie vor "Attacken" des anderen Hundes. Meine beiden spielen viel und toll zusammen, aber ich merke schnell, wenn es Nala zu viel wird. Dann ist es an mir, zu managen und eine klare Grenze zu ziehen. Wenn Nala zu mir kommt, wird Kiri auch rigoros weg geschickt, weil Nala weiß, dass ich alles für sie regel. Weiß Kira auch, aber da kommt es seltener vor.

  • Was mir noch einfällt: Meine Eltern haben sich auch innerhalb weniger Monate zwei Welpen komplett unterschiedlicher Rassen geholt: Einen Husky und einen Foxterrier. Die beiden haben wenig gemeinsam, aber kommen miteinander aus.

    Mit dem Husky gab es anfangs viele Probleme, er hat Menschen nicht akzeptiert, nicht mal meinen Vater.

    Aber sie haben es geschafft. Dennoch muss man dazu sagen, dass meine Stiefmutter eigentlich mit nichts Anderem als den Hunden beschäftigt ist. Den Husky kann man z.B. nirgendwohin mitnehmen.

    Jetzt sind sie glaube ich 12 und beide sehr krank. Die Tierarztkosten kommen jetzt geballt, und beide sind auf teure Medikamente angewiesen. Das ist halt auch ein Nachteil, wenn beide altersmäßig nah beieinander sind. Wobei es ja Hunde gibt, die auch im Alter noch top gesund sind.


    Man muss halt überlegen, ob man auch Lösungen für Worst-Case-Szenarien hat.

  • Wenn der Kooiker mit 10 Wochen zu euch kommt, lernt der Ruby in Nullkommanix lesen. Der hat ja in der ersten Phase nix anderes zu tun, als seine neue Familie zu beobachten und einzuschätzen. Ist ja auch was anderes, wie ein Fremdhund, der einem beim Gassi mal entgegenkommt und die Körperhaltung eines Bulli als provokant empfindet. Jungtiere sind soooo lernfähig.

    Da hast du natürlich Recht! Danke für diesen Input, ich habe irgendwie gar nicht daran gedacht dass es ja irgendwo unumgänglich ist, dass sie kommunizieren "müssen"

    Achja, meine Zusammenführungen erfolgten immer ganz undramatisch hier zu Hause. Da hab ich mir nie einen Kopf gemacht. (Hab allerdings keine Ressourcenverteidiger, bei denen ich mir Sorgen hätte machen müssen.) Ich hab vor dem Einzug trotzdem vorsorglich Spielzeug und Kausachen erstmal weggepackt und dann so verteilt, dass sicher war, dass auch jeder etwas abbekommt. Aber das hat sich nach ein, zwei Tagen wieder gegeben.

    Danke auch für diesen Input!

    Ressourcen verteidigt sie Gottseidank bisher gar nicht bei anderen Hunden. Ganz im Gegenteil, das freut mich immer richtig.


    Und wie du schon sagst: wir müssen sie ja auch erstmal richtig kennenlernen :-)

  • Und ab da könnt Ihr Gedanken zu machen:

    - soll es weiterhin ein Rüde werden beim Kooiker?

    - könnte man sich mit einer Hündin anfreunden?

    > Wenn ja, bräuchte man sich keine Sorgen wegen ungeplanten Nachwuchs machen. Aber :klugscheisser: Ihr müßt es selbst dann auch wollen! Nichts liegt mir ferner, als Euch zu etwas zu überreden!

    danke dir herzlich für deine ausführliche Antwort!

    Tatsächlich hat uns das etwas zum Nachdenken gebracht, und auch wie Ruby mit anderen Hündinnen umgeht die vom Charakter her passen lässt mich/uns immer mehr Abkommen vom Thema "es muss unbedingt ein Rüde sein".


    Wir werden auf jeden Fall mit der Züchterin darüber sprechen! Da wir sowieso vor haben mit ihr und dem Kooikerverein in Kontakt zu bleiben bietet es sich ja absolut an gemeinsam an einem Strang zu ziehen ☺️ und ihrer Expertise zu vertrauen.


    Vielen herzlichen Dank!

  • Hat jemand Erfahrung mit einer Kurznasenrasse + eines Welpen der vermutlich da schon größer ist als sie

    Eure Ruby ist dann ja auch noch jung. Lernt sie andere Hunde/Hundetypen jetzt schon kennen? Oder schirmt ihr sie eher ab?

    Kann jedenfalls gut sein, sie spielt dann selbst noch gerne und ihr müsst eher schauen, die 2 finden auch mal ein Ende. Kann ebenso sein, Ruby ist schnell genervt, dann müsst ihr ihr helfen, wenn der Welpe respektlos ist. Aber das würde ich schauen, wenn der Welpe da ist.

    Danke auch dir für deinen Input mit den Geschlechtern! Wir haben da wirklich nochmal intensiv drüber nachgedacht und werden auch mit der Züchterin Rücksprache halten zwecks Charakter wenn es zwei Hündinnen werden sollen. :-)

    Auch das mit der Körpersprache sehe ich mittlerweile nicht mehr so kritisch Dank eurer Antworten.


    Zum Thema Hundekontakt:


    Für die Hundeschule steht der erste Termin nun endlich. Besser spät als nie :-)


    Von Hundewiesen mit plappern den Besitzern die "die Hunde Mal machen lassen" halte ich (auch dank diesem Forum) nichts mehr.


    Wir suchen tatsächlich gezielt Kontakte und sind jedesmal begeistert wie offen uns andere Hundebesitzer entgegentreten und mit uns "üben". Gestern hatte sie Kontakt zu einer sehr sehr souveränen Labbi Hündin und es hat absolut toll harmoniert. Nach 3 Minuten toben lagen sie gemeinsam da und haben sich abgeschleckt. Auch die Besitzerin der Labbihündin war hin und weg. Danach waren wir noch gemeinsam und ruhig(!) spazieren und sogar im Wasser, wo Ruby normalerweise keinen Fuß reinsetzen würde, ist sie ein paar Zentimeter hinterher.


    Entschuldigt, falls ich ausschweife, aber das hat mich wirklich Glücklich gemacht.


    Danach haben wir einen Junghund Frenchie getroffen mit dem sie gerangelt und geschnuppert hat. Ich war froh, dass sie nach 2 Minuten mich als ihren Rückzugsort angenommen hat und sich zwischen meine Beine legte. Wir haben Nummern ausgetauscht und wollen uns auf alle Fälle nochmal treffen wenn Ruby "fit" ist (nach dem Badespaß mit dem Labbi war sie natürlich erstmal k.o.).


    Woran wir üben möchten: erst Freigabe + ableinen zum spielen / schnuppern nachdem sie ruhig neben mir sitzt und von mir das "Go" bekommt.

    Natürlich soll sie NICHT lernen, dass man immer jeden Hund begrüßen kann. Thema Leinenkontakt halte auch ich für sehr schwierig und habe Dank dem Forum auch noch vieeeel dazugelernt.



    Danke euch tausendmal für euren Input!

  • bedenke, das eine französische Bulldogge ein kranker Hund ist. Wenn sie jetzt noch agil sein sollte kann sich das leider fix ändern. Insbesondere im Sommer. Da wirst du mehr Zeit brauchen um beiden Hunden gerecht zu werden, bzw. muss du damit rechnen die Bulldogge öfter mal außen vor zu lassen, damit sie dir nicht unter der Belastung von z.B. einer etwas längeren Gassirunde im Sommer bei Sonnenschein kollabiert.

    Ich finde an meiner Zweihundehaltung besonders schön, das die Hunde gemeinsam überall mit können, das sehe ich bei dir, wegen der Gesundheitlichen Erstickungsriskien, nur bedingt.
    Das ist natürlich jetzt nur meine Vorliebe und man gewöhnt sich sicher an alles. Aber das sollte man im Hinterkopf behalten.

  • vielen Dank auch dir für deine persönliche Geschichte! Sowas hilft uns wirklich sehr.


    Informieren werden wir uns unentwegt :)

    Und das mit der Vierfachen Arbeit glaube ich sofort 😄😄

  • Also mal zum Alter:


    10 Wochen zu ca. 1 jährig - juhuu 😁

    Dein Kommentar trifft es! Ein bisschen "Panik" was das angeht schwingt natürlich mit. Aber wir haben uns so darauf eingeschossen, dass wir uns denken "jetzt oder nie". Und dann einmal konsequent mit vieeeel Zeit und Arbeit durchziehen, und dann hoffentlich zwei tolle Hunde an der Seite haben (die Arbeit hört natürlich nie auf, das ist klar 😁)

  • Puh, da wollt ihr euch aber echt was auf's Auge binden.

    Danke dir herzlich für deine ausführliche Antwort und auch Kritik an dem ganzen Vorgehen! Auch deine persönliche Geschichte gibt mir neuen Input.


    Das mit dem "beschützen" ist mir ebenso sehr sehr wichtig. Ich möchte nicht, dass sie sich übernimmt nur weil andere Hunde (leider?) agiler sind als sie. Ich möchte dass beide so glücklich wie möglich sind, im Rahmen ihrer persönlichen Ausdauer/Möglichkeiten.


    Alleine würde ich mir das natürlich nicht zutrauen, aber mein Partner gibt mir und Ruby viel Stabilität, und hoffentlich bald auch dem Kooiker.


    Harzer Füchsin? Große Liebe!

    Gesehen und verliebt. Haben wir hier im Tierheim bei uns. Ich hoffe sie findet ein tolles und kompetentes Zuhause.

    Euch alles Gute weiterhin ☺️

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