Wir haben ein Problem - wir finden blöde Menschen ...

  • Wir hatten mal eine nette Begegnung. Meine schon altersschwache BX dackelte so hinter mir her. Treffen wir eine ältere Dame, schätzungsweise 70+ spricht mich auf den Hund an, fragt, ob sie mal streicheln dürfte. Ich erkläre freundlich (denn sie war auch sehr nett und interessiert), dass es meine Hündin nicht mag. Also guckt sie nur. Wir sprechen noch bisschen. Später haben wir sie noch öfter getroffen, immer für paar Minuten angehalten, geschwatzt (Thema Hund) und eines Tages sehe ich, wie meine hochmisstrauische Hündin freiwillig zu ihr geht. Die Dame fragte ganz aufgeregt: Darf ich jetzt? Und ich sage ja. Da hat sich mein Weib tatsächlich kurz den Kopf tätscheln lassen. Später noch ein paarmal. Die Frau war total happy und hat sich als neue Freundin meines Hundes gesehen 😁

    Warum schreibe ich das?

    Weil es echtes Interesse am Hund war. Weil ich es toll fand, wie verständnisvoll die Frau für den Hund war und weil ich gesehen habe, dass sich sogar meine grantige Hündin überwunden hat.

    Ja, ich sage auch erstmal Nein, sagte, denn mein jetziger Hund benimmt sich gerade noch mehr wie ein Labrador, der sich noch am liebsten von allen gern streicheln lassen würde. Aber auch später will ich nicht, dass er einfach angegrabscht wird. Macht bei der Rasse wohl auch hoffentlich nur ein Selbstmörder. Aber man kann reden und auch abwägen, sich die Situation ansehen und auf sein Bauchgefühl hören. Nicht alle sind Deppen 😉

  • :klugscheisser: Wirksamer verbaler Abbruch:


    Bloß keine Diskussionen, keine langen Sätze (lang = mehr als 2 Worte), kein "Bitte" denn eine Bitte läßt immer die Möglichkeit offen, ihr nicht nachzukommen.

    "Nicht Anfassen!" ist schon sehr gut.

    Ein knackiges "Finger weg!" ist noch deutlicher und spricht direkt zum inneren Kleinkind des Gegenübers, das normalerweise prompt gehorcht. Das Mutti-Kommando wirkt ohne Umweg über den Intellekt direkt aufs Stammhirn.

  • Pack einen Maulkorb drauf. Es liest sich so als würdest du deinen Hund viel mitnehmen und Menschen sind es heute definitiv nicht mehr gewöhnt, dass Hunde, die ein Problem mit Menschen haben, an belebte Orte wie z.B. Restaurants mitgenommen werden.

    Klar. ;) Mit korrekt erzogenen Menschen hatte keiner meiner Hunde ein Problem. (Ich bin bei menschenartigen Wesen vorsichtiger als bei Hunden.) Warum sollen wir uns wegen der mangelhaften Erziehung immer weiter einschränken?

    Weil du als Hundehalter dafür zu sorgen hast, dass dein Hund keinen Schaden anrichtet. Und du nicht erwarten kannst, dass sich Leute an dein Hobby anpassen.


    Ich genieße die Freiheit meine Hunde an viele Orte mitnehmen zu können und würde diese ungern einbüßen, weil es durch Hundehalter, die ihre Verantwortung nicht tragen, zu Vorfällen kommt.


    Nochmal: Es gibt rechtlich kein: "Aber der Mensch hat sich unhöflich verhalten und mein Hund hat nur entsprechend reagiert!!!"

    Wenn dein Hund beißt weil ihm jemand ungefragt den Kopf tätschelt, dann hast du im Zweifelsfall Auflagen.


    Würde ich mir wünschen, dass sich die Menschen besser verhalten? Klar! Kann mans erwarten? Nein. Viele haben keine Berührungspunkte im Leben mit Hunden und keine Ahnung wie man sich verhalten soll. Viele sind nur nette, tolerante Hunde gewöhnt.

  • Hier reicht ein Blick und die Leute lassen es sein :hust:

    In Bus und Bahn haben sie neben MK auch passende HB an

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    Sie haben alle kein Thema damit angefasst zu werden, im Gegenteil. Pan, Fou, Itsy und Anansi liiiiieben Menschen. Kalle sieht keinen Sinn darin und weicht einfach aus wenn er keinen Kontakt will. Wird er dennoch angefasst, ist es ok (ich bin ja dabei). Nur Amica findet fremde Menschen (draussen) doof, aber das ist voellig ok.

    Aber wir sind kein mobiler Streichelzoo, ergo ist (ungefragtes) anfassen verboten. Vor allem weil ich will, das meine Hunde fremde Menschen komplett ignorieren.



    Wie dem auch sei:

    An deiner Ausstrahlung arbeiten. Die Leute notfalls kurz und knackig (nicht unfreundlich) stoppen. MK auf den Hund.

  • Wo viele Menschen sind, da nehme ich meine Hunde -wenn es eben geht - nicht mit hin.

    Das ist Stress für die Hunde und mich.

    Denn wo viele Menschen sind, sind auch immer viele "Blöde" ich würde aber eher sagen: Da sind auch immer Menschen, die Angst vor Hunden haben, die Null Ahnung von Hunden haben, einzlene sicher auch, die sich einfach dumm verhalten, vor allem auch immer "blöde" andere Hundehalter.

    Das ist eben so und ich als Hundehalter bin trotzdem dafür verantwortlich, dass meine Hunde niemanden verletzen und belästigen. Das kann einen ärgern, ist aber so.

    Und leider gibt es auch viele Hundehalter, die sich daneben benehmen (die Kacke nicht wegräumen, ihren Hund nicht im Griff haben, mit dem Hund andere Menschen/Hunde belästigen usw.)

    Tja und Kinder sind eben deshalb Kinder, weil sie noch nicht fertig erzogen sind, kennen sich mit Hunden oft gar nicht aus und reagieren generell nicht immer vorschriftsmäßig.

    Das muss ich als Erwachsener und Hundehalter immer einkalkulieren und entsprechend vorsorglich handeln.

    Also so, dass auch wenn andere einen Fehler machen, nichts passieren kann.

  • Ich versuche es zweigleisig.


    Zuerst kommt immer ein "der mag keine fremden Menschen!" und ich nehm den Jungspund deutlich hinter mich. Inzwischen habe ich gemerkt, dass bei fremdem Menschen eine lockere, 2m lange Leine ausreicht. Er geht von selbst weg, wenn Leute ihn anschauen, ansprechen oder -Gott bewahre!- sich zu ihm herunterbeugen und braucht dann Platz zum Ausweichen. Den kalkuliere ich beim Führen mit ein.


    Meistens steht er wartend hinter mir. Niemand kommt (ungefragt) an meinen Hund hin. Niemand. Darauf kann er sich immer und überall verlassen. Deshalb ist er still und überlässt mir das Reden xD


    Ich hab natürlich zudem meine Augen überall. Registriere Trigger, Kinder, Radfahrer, Passanten, fremde Hunde, und schlängel mich mit meinem Hund so durch.

    Ist es sehr voll und geht nicht anders, hab ich einen gut sitzenden Maulkorb von Chic und Scharf dabei und am Gürtel hängen. Zur Not kommt der drauf, damit ich mich besser fühle.

    Ich könnte mir das nie vergeben, wenn der Jungspund sich gezwungen sähe zuzulangen, weil ich nicht aufgepasst habe.


    Aber im Großen und Ganzen klappt es sehr gut, dass ich den blonden Lockenkopf durchs Leben bugsiere.


    Das heisst auch, dass ich immer mitdenke, was Menschen tun könnten. Wir sind zb gerade campen, neben uns zelten zwei Männer mit ihren Kindern. Die Kinder rennen immer wieder schnell herum und sind laut. Männer findet der Jungspund eh gruselig. Also haben wir einen Zaun dabei und genau dort gezogen. So kommt niemand von dort an den angeleinten Hund hin. Zum Weg hin steht dann unser Auto davor.


    Zweimal hat einer der Männer versucht, Jack anzusprechen und wurde zwei Mal verbellt xD Er lässt sich aber super unterbrechen und es ergab sich noch ein nettes Gespräch. Ist für fremde Leute vielleicht auch ne ganz neue Erfahrung, dass ein Hund keinen Kontakt will.


    Zaun im Garten, weil da Leute bei euch die Hand durchstecken HoviOF , wir haben einen zweiten Zaun gezogen. Nicht deshalb, aber so ist der Terrorterrier von seinem Endgegner, dem *Achtung Klischee* :shushing_face: Postboten :lepra:  xD räumlich getrennt.



    Ach ja, zweigleisig, wenn es passt, und wir im freundlichen Gespräch mit Fremden sind, das ich durchaus manchmal suche, um dem Jungspund ein gutes Gefühl in dem Zusammenhang zu vermitteln, dann gucke ich mir seine Körpersprache an.

    Und wenn ich da Interesse sehe, ein zögerliches nach vorn strecken, in die Luft schnuppern, zaghaftes Wedeln, dann lass ich ihn auch gern mal in Absprache schnüffeln an den Leuten und bestätige das mit sanftem Lob. Auch neutrales Herumschauen lobe ich. Passieren von Passanten ohne Starren oder Imponierhaltung lobe ich. Alles, was in Richtung positivem Kontakt geht, markiere ich als gut und wünschenswert.


    So machen wir das :relieved_face:

  • Einfach mehr aufpassen, ist aber manchmal sehr schwierig. Habe jetzt den 3. schwarzmarkenen Hovawart, das passiert das nicht, obwohl es alle 3 gerne gehabt hätten

  • Hier ist der Maulkorb auch nicht zur Abschreckung geeignet. Sie ist ein blonder Labrador, in süß. Und muss damit praktisch per aussehen und Rasse unbedingt kuscheln wollen und freundlich sein. T-Shirtaufdrucke und Leinenschilder hatten hier auch keinen Effekt. Und das Löcher ins Fell schneiden (Idee einer Trainerin) auch nicht.


    Was uns eher geholfen hat, war ein Mix aus so ziemlich allem was hier steht. Ausstrahlung, einfache bereits Vorbereitete Sätze, wer erklärt verliert - daher hängende Schallplatte, den Hund so parken das keiner hinkommt, Umgebung im Blick behalten, körperlich blocken, Leute aktiv ansprechen wenn sie den Hund zu lange anschauen. Wir meiden auch grundsätzlich vieles, so auch zb. gemeinsames Aufzug fahren mit Fremden.


    Ich muss hier auch Hund und mich einschätzen. Also was können wir an dem Tag leisten und was nicht. Außerdem hat der Labrador ja auch was gelernt, auch wenn sie es eben nicht zuverlässig abrufen kann. Aber an guten Tagen kommt sie selbstständig auf die abgewandte Seite wenn sie sich auch nur ein bißchen bedrängt fühlt (ich spreche den Menschen dann auch sofort an, um ihn auf mich umzulenken), sie reagiert nicht mehr auf normales Locken, ich kann sie abbrechen und mit ihr weiter gehen, etc.. Das hilft auch.


    Ich finde übrigens nicht das es um Fehler machen geht. Das war mit den Vorgängern so, da war auch nicht alles Eitel Sonnenschein und der eine zb. ein Kinderhasser. Aber beim Labrador ist es, als würden manche Menschen ihr Gehirn verlieren, wenn sie sie ansehen. Aber das heißt halt auch, daß man da eben Menschen vor sich selber schützen muss, um den eigenen Hund schützen zu können. Und da kann dir ein Maulkorb sicher helfen, weil er eben nicht tackern kann.

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