Hund knurrt Kind an. Wie richtig reagieren?

  • Ich kann Euch nur raten : Trennt Euch von dieser vermeintlichen Hundetrainerin.

    Ihre Ratschläge sond nicht nur naiv und fehlerhaft sondern auch eine Einstellung Gefahr für Eure Tochter Familiemithund !

    Dann hab ich Buchtipps:

    Calming Signals von Turid Rugaas

    Verhaltensbiologie für Hundehalter von Udo Gansloßer und Petra Krivy

    Ebenfalls empfehlenswert sind die Bücher von Patricia McConnell

    Hunde sind übrigens Opportunisten aber keinesfalls generell unterwürfig oder devot

    Und Dominanz, nun ... Dominanz funktioniert von unten nach oben.

    Sie braucht deshalb auch immer einen devoten Gegenpart .

    Du kannst noch so angebl. dominant sein, sagt Dein Gegenüber Nö, dann hast Du die Arschkarte.

  • Noch mal ernsthaft meine Stimme.

    Habe Kinder, jetzt Enkelkinder( die mit einem Neufundländer leben, 2 Jahre, 4 Jahre und ein Teenie)

    Habe selbst seit Jahrzehnten mehrere Hunde.


    Bitte!

    Schiesst die Trainerin zum Mond!

    Das ist gefährlicher Irrsinn, was ihr von ihr gelernt habt. Sie kann entweder nichts erklären, oder ist völlig unfähig!


    Und nicht blenden lassen. Euer Hund wird ihr wohl gehorchen, das kann Eindruck machen.

    Aber ihr lebt mit dem Hund, der durch diesen Quatsch jetzt anfängt euer Kind zu erziehen, weil ihr dem Hund diese Aufgabe zuschreibt, ohne es zu wollen.


    Der Hund kann sich aber keinen Menschentrainer nehmen und sich erklären lassen warum wir, die wir vom Primaten abstammen, so völlig anders sind, als Caniden.

  • Wir werden unsere Trainerin wieder kontaktieren und sie um Hilfe bitten.

    Aber nicht diese, oder?

    Unsere Trainerin hat uns beigebracht, dass Hunde von Haus aus unterwürfig sind, sonst wäre es gar nicht möglich gewesen sie zu domestizieren.

    Woher die Trainerin diesen nicht nur unwissenschaftlichen, sondern allen bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechenden Quatsch hat, will ich gar nicht wissen.


    Vermutlich basiert aber auf genau dieser Unsinnstheorie der Fakt, dass ihr eurer Tochter eine Rolle zuteilt, die sie überhaupt nicht ausfüllen kann: Sie wird von euch in der Position des "Übergeordneten" dem Hund gegenüber in einer familiären! Rangfolge gesetzt.


    Was Hunde können: Sich wie kein anderes Tier dieser Welt in ein menschliches Sozialgefüge an- und einpassen. Dazu haben sie ihr Hirn, welches sich im Laufe der Domestikation verändert hat - es ist zu deutlich mehr assoziativen Denkweisen fähig, als die meisten Säugetiere dieser Welt.


    Sie sind aber immer noch soziale Lebewesen, die auch ihre Rechte innerhalb einer familiären Struktur haben.


    Überlegt doch mal bitte als Eltern, ob eure Tochter überhaupt in der Lage ist, schon ein klitzekleines bisschen Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.


    Das kann sie nicht.


    Vermutlich habt ihr - beeinflusst durch diese Untheorie der Unterwürfigkeit - eben nicht realisiert, dass euer Hund auch Rechte innerhalb eures Familienverbandes hat.


    Möglicherweise habt ihr sogar - aufgrund dieser Untheorie - auch geglaubt, diese Rolle des Übergeordneten über den Hund würde eurer Tochter natürlicherweise einfach zufallen, weil sie ein Mensch ist.


    Ihr habt jetzt das Ergebnis dieses (möglicherweise) Denkens - und das zeigt ganz klar: Dieses Denken war falsch!


    Möglicherweise sagt euch genau diese Trainerin jetzt, dass ihr euren Hund nur durch entsprechende Maßnahmen weiter in die Rolle des Unterwürfigen bringen müsst, um eure Tochter in die Rolle der Übergeordneten zu bringen.


    Denkt mal darüber nach, ob das sowohl verstandes- als auch emotional basiert tatsächlich möglich ist.


    Eure Tochter ist ein soziales Lebewesen, euer Hund aber auch.


    Beiden gegenüber habt ihr als Eltern einen Erziehungsauftrag, welcher der altersgemäßen Entwicklung, aber auch der artspezifischen Entwicklung gegenüber angemessen sein muss.


    Mein Rat: Sucht euch einen anderen Trainer, denn die Basis, auf der diese Trainerin baut, wird nur zu einer weiteren Eskalation führen.

  • Wenn du möchtest, kann ich dir per PN im Osnabrücker Raum eine Trainerin empfehlen, die auch noch ein Kind in ähnlichem Alter wie euers hat. Sie kann euch dann auch aus der Mutterperspektive etwas erklären.

  • Nur weil so viele hier auf das Thema mit "Kind hält die Leine" eingegangen sind.... Ja, ich würde dem Kind auch nicht allein die Leine überlassen aber man kann ja auch zwei Leinen am Hund befestigen, sodass das Kind auch "halten" kann.


    Ich verstehe das nämlich schon, meine Nichte und mein Neffe möchten auch gern die Leine halten. Das dürfen sie auch und ich mache eben noch eine zweite für mich dran :nicken:

  • Nur weil so viele hier auf das Thema mit "Kind hält die Leine" eingegangen sind.... Ja, ich würde dem Kind auch nicht allein die Leine überlassen aber man kann ja auch zwei Leinen am Hund befestigen, sodass das Kind auch "halten" kann.


    Ich verstehe das nämlich schon, meine Nichte und mein Neffe möchten auch gern die Leine halten. Das dürfen sie auch und ich mache eben noch eine zweite für mich dran :nicken:

    Die Variante finde ich gut :bindafür:


    Wenn ich raten müsste, schätze ich allerdings, dass die TE es nicht so gehandhabt hat.

  • Wenn ich raten müsste, schätze ich allerdings, dass die TE es nicht so gehandhabt hat.

    Deshalb wollte ich ja gern „meine“ Variante einmal erwähnen damit das auch in Zukunft für den Themenersteller möglich ist :smile:


    Es gibt so viele tolle Dinge, die man mit Kindern gemeinsam machen kann ohne ein großes Risiko dabei zu haben.

  • Zitat

    Ich verstehe das nämlich schon, meine Nichte und mein Neffe möchten auch gern die Leine halten. Das dürfen sie auch und ich mache eben noch eine zweite für mich dran :nicken:

    Ich hab echt drauf gewartet, dass das mal jemand vorschlägt, das ist doch die naheliegende Lösung. Wie bei allem anderen übrigens: Nicht "Kind darf nichts mehr" sondern "Erwachsene übernehmen die Kontrolle und leiten beide an".


    Sowas haben wir früher immer mit lieben Hunden und kleinen Kindern, und sogar mit einem geduldigen Pony und Kleinkindern gemacht. Oft sogar mit solchen, die kaum mal mit Tieren zu tun hatten. Die Kleinen waren dann immer komplett selig, passieren konnte kaum was, und man konnte sie auch gleich erleben lassen, wie stark so ein Tier ist und ihnen eindrucksvoll Grundregel Nr.1 nahebringen: NIEMALS irgendwas um die Hand wickeln, an dem ein großes Tier hängt!

  • Das kam sicher schon, aber man kann es nicht oft genug sagen: Bitte verbietet dem Hund niemals wieder irgendeine Art von Kommunikation! Das kann echt fatal enden! Gerade wenn Kinder im Spiel sind.


    Das Knurren eures Hundes ist ein Warnsignal um deutlich zu machen, dass er das nicht möchte. (Sicher habt ihr die körpersprachlichen Warnsignale, die diesem Knurren vorausgegangen sind, übersehen... Ohren zurück legen, Kopf wegdrehen, etc.) Wenn ihr ihm das Knurren verbietet, bzw. seine Warnsignale andauernd übergeht oder ihn sogar dafür schimpft, könnte es sein, dass er irgendwann eben nicht mehr warnt, sondern direkt in die höchste Eskalationsstufe geht. Sprich zubeißt.


    Also bitte: Nehmt das Kind vom Hund weg wenn da irgendwelche Ressourcen (Spielzeug, Futter, etc.) im Spiel sind. Und wenn der Hund schon knurrt, ist die einzige richtige Reaktion, ihn in Ruhe zulassen!


    (Unabhängig davon muss er natürlich lernen, Dinge abzugeben, die er nicht haben darf. Das trainiert ihr am besten separat und ausschließlich mit positiven Methoden, Clickern, Tauschen, etc.)

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