Hund knurrt Kind an. Wie richtig reagieren?

  • Wir haben daher schon oft das Futter weggenommen, ihm gesagt er muss pausieren etc. Damit gab es bis vor ein paar Tagen nie ein Problem.

    Ich bin auch Hundeanfänger und hab das auch schon gelesen, aber für mich macht das keinen Sinn. Baku ist jetzt 18 Monate alt und wir haben ihm noch n i e einfach so sein Futter weggenommen. Wenn er frisst, fülle ich manchmal den Wassernapf, der direkt daneben steht, mit frischem Wasser. Er bleibt da völlig entspannt, weil er weiß, dass ich sein Futter nicht anrühre.

    Was soll das denn bringen?

  • Meine Kinder haben drei Regeln gelernt:


    1. Der Napf ist tabu - grundsätzlich und immer. Da darf nur ich ran - zum Füllen. Hund darf und soll in Ruhe fressen können. Da krabbelt keiner vorbei oder stresst anderweitig.

    2. Ruhezonen sind tabu - Hund soll und darf sich zurück ziehen. Bei Konfliktpotential kann ich Hund so aus der Gefahrenzone bringen, bevor was passiert, indem ich ihn einfach in seinen Ruhebereich schicke.

    3. Wenn der Hund knurrt, lässt man ihn in Ruhe, genauso, wenn er aufsteht und weg geht.


    Das ist kein überdimensionaler Teddybär, das sind gut 70kg, die Dein Kind schwer verletzen können, wenn er auch nur zum Abschnappen genötigt wird, weil sein Knurren niemand ernst nimmt oder gar bestraft. Hier gehört auch das Kind angeleitet und nicht nur der Hund.

  • Ich habe Kinder und Hunde.


    (Meine Tochter war allerdings schon knapp 5 beim ersten Hund, mein Sohn 8) Ich habe allerdings eine völlig andere Sichtweise auf das Thema: unser Hund war niemals als bester Freund meiner Kinder gedacht und mir war von vornherein klar, dass es mein Hund, meine Arbeit, mein Management wird. Ich war sehr lange hier die "Spielverderberin" und ja, meine Kinder durften tatsächlich nur ganz wohldosiert, angeleitet und sinnvoll mit ihr spielen. (Heute sieht es etwas anders aus, aber sie sind jetzt auch 4 Jahre älter, haben einiges an Erfahrung und Wissen - und nein, sie dürfen immer noch nicht unkontrolliert irgendwas mit den Hunden spielen) Futter und Beute waren immer tabu für die Kinder, ebenso alles was unangenehm für meine Hunde ist.

    Es geht nicht darum, ständig zu trennen. Aber es geht darum, ganz klare Regeln des Zusammenlebens zu haben und durchzusetzen, um Kind und Hund entspannt miteinander leben lassen zu können (und auch voreinander zu schützen). Daran ist nichts schlimmes. Aber man kann das keinesfalls einfach so laufen lassen und mit einer romantisierten "Bester Freund fürs Kind"-Vorstellung ein Kleinkind selbständig mit einem Hund agieren lassen. Euer Hund ist kein großer Kuschelbär für euer Kind!

    Und da trifft den Hund einfach mal keine Schuld, sondern ihr als Eltern und Hundehalter habt da leider viel zu naive Vorstellungen gehabt! Da ist ganz dringend ein kompetenter Trainer, Umdenken und Arbeit nötig.
    (Ja und dann kann das Zusammenleben von Kindern und Hunden wunderschön, harmonisch und bereicherndsein! Meine Kinder und Hunde lieben sich gegenseitig total und wir alle geniessen es sehr!)

  • Also wenn einer an mein Essen wollte, wäre ich auch nicht mehr nett xD

    Ok, Spaß beiseite…..

    Diese Trainerin würde ich definitiv nicht mehr kontaktieren, sondern mir eine andere suchen.

    Ich habe keine Kinder, bin aber noch nie auf die Idee gekommen meinem Hund das Futter wegzunehmen, warum sollte ich? Der Hund lernt dadurch nicht, dass ich Cheffe bin. Und dieses Machtspielchen hat auch nichts damit zu tun, dass ich dem Hund nichts wegnehmen kann, was nicht für ihn bestimmt ist oder für ihn gefährlich werden kann.

    Euer Hund muss sich nicht alles von eurer Tochter gefallen lassen, umgekehrt natürlich genauso, aber halt bei den richtigen Dingen. Eure Tochter ist noch viel zu klein um Situation mit dem Hund überhaupt einschätzen zu können, da seid ihr als Eltern gefragt. Was ihr auch nicht vergessen dürft, euer Hund wird jetzt erwachsen und befindet sich in der Pubertät, da ist nicht mehr alles so easy going wie mit einem unbedarften Welpen/Jungspund. Er ist ein Lebewesen, dass nicht alles toll findet (auch nicht muss) und das kommunizieren darf.

    Ich sehe es auch ziemlich kritisch, dass die beiden zusammen im Körbchen liegen/der Hund beim Spielen eurer Tochter mittendrin liegt. Sie muss ihm nur einmal unabsichtlich wehtun, was dann?

    Ich hoffe ihr lasst das Gespann nicht unbeaufsichtigt.

    Btw, ich war ein Teenager als der erste Hund eingezogen ist. Aber selbst in dem Alter haben meine Eltern Regeln aufgestellt, was das bespassen des Hundes meinerseits angegangen ist.

  • Du hast da leider ein paar Denkfehler.

    Falls noch jemand Tipps hat wie man Hund und Kind ZUSAMMEN unter einen Hut bringen kann, ohne ständige Trennung, wären wir auch sehr dankbar.

    Ich habe zwei Kinder - inzwischen Teenies - und seit ca. 9 Jahren Hunde dazu. Zuerst ein pubertierender Junghund, später kamen Welpen dazu. Inzwischen sind es 4 Hunde im Haushalt, von Jungspund (9 Monate) bis etwas älterem (9 Jahre), zwischenzeitlich auch mal ein Haus voller Welpen.

    Und das klappt prima.


    Als kleines Beispiel: Meine Hunde lassen sich abknutschen, umarmen, auf die Nase drücken, ...

    Das sind Dinge, die viele Hunde nicht mögen. Und auch meine fanden das - alle - anfangs merkwürdig bis doof.

    Hätte ich sie gezwungen, derartiges auszuhalten nach dem Motto "Halt still, ich will das aber so!" dann hätten sie ganz sicher irgendwann geknurrt oder geschnappt.

    Inzwischen finden sie es normal, genießen es auch meistens. Weil ich sie nie gezwungen, nie bedrängt habe.

    Lange vor dem ersten Knurren, sobald auch nur der Anflug eines Versteifens kam, hab ich sofort aufgehört.

    Sie merkten also, dass sie "Genug" sagen dürfen, dass ich auf sie achte und nicht zwinge. Das hat ihnen das Vertrauen gegeben, das notwendig ist, damit ich inzwischen so ziemlich alles mit meinen Hunden machen kann.


    Das heißt: Gerade durch die anfängliche Distanz und strikte Regelung zwischen Hund und Kind, kannst du erreichen, dass die beiden sich vertrauen und zusammenwachsen können.

    Zwingst du dem Hund das Verhalten des Kindes oder auch unangenehmes Verhalten von eurer Seite auf, dann wirst du das Gegenteil erreichen.


    Leider, die Erfahrung habe auch ich machen müssen, darf man selbst Hundetrainern nicht blind vertrauen.


    Zum Thema Kind und Hund gibt es auch einen eigenen Thread, falls der dich interessiert.


    Und hier ein paar Fotos von meiner Bande - wie gesagt, sowas geht nur, weil die Hunde wissen, sie werden nicht ungewollt belästigt:

  • Du sollst Kind und Hund gar nicht permanent trennen.

    Aber dafür sorgen, dass alle respektvoll miteinander umgehen.

    Und dazu gehört eben auch, dass der Hund in Ruhe fressen darf. Genauso wird aber eurer Tochter kein Keks aus der Hand geklaut o.Ä.

    Erziehung für alle Beteiligten quasi.

    Aber das regelst Du als erwachsene Person, nicht das Kind und auch nicht der Hund.

    Eine Trainerin, die solche Tipps gibt würde ich übrigens meiden wie der Teufel das Weihwasser!


    Hier wohnt auch ein recht großer Hund. Meine Mädels waren knapp 3 und 9 als die Elfe als Welpe eingezogen ist. Und hier hätte (und hat 😉) wirklich der Bär gesteppt wenn sich jmd absichtlich nicht an die aufgestellten Regeln gehalten hat. Auch Kinderbesuch!

    Wir haben uns z.B. später abwechselnd mit der ehemaligen Krabbelgruppe bei jmd zu Hause getroffen - zu Hochzeiten hatte ich hier inkl. Geschwisterkinder 13 Kröten hier. Ressourcen wie Hundespielzeug, Kauzeug etc gab es während der Zeit gar nicht, der Hund im Körbchen wird komplett ignoriert, gestreichelt wird mit mir zusammen usw.

    Genauso hat der Hund gelernt, dass sie schreiende, rennende Kinder im Garten z.B. nichts angehen und sie bei mir bleibt etc. Da bin ich bei Besuch sehr penibel.

    Wenn wir unter uns sind nicht mehr so sehr - aber auch da muss man immer ein Auge drauf haben und darf sich nicht drauf verlassen, dass sich nicht doch mal über Regeln hinweggesetzt wird 🙄

    Ist erst ein paar Wochen her (die Mädels sind mittlerweile 7 und fast 14), ich bin kurz auf die Toilette gegangen, kam gerade wieder aus dem Bad und mir kommen die Kleine und der Hund entgegen: Guck mal Mama, ich hab der Mambi nen Verband gemacht.

    Mhhm… einmal den Gürtel vom Bademantel ums Vorderbein gewickelt 🫤

    Die liebt Kinder wirklich heiß und innig, hat bisher noch nie eins angeknurrt o.Ä. und auch die Aktion über sich ergehen lassen - aber ich weiß wieder, dass der kleine Freggle anscheinend immer mal wieder ne Nachhilfestunde in „der Hund ist kein Spielzeug“ bekommen muss, damit sowas nach Möglichkeit nie wieder und nicht nur sehr selten vorkommt.

    Man möchte nicht auf Seite 1 der BILD auftauchen, wenn man selbst Schuld wäre…

  • Wenn mir jemand mein Essen wegnimmt werde ich ebenfalls ungemütlich.

    Futter ist eine Ressource, eine der Hauptressourcen. Glaubt mir, Ihr möchtet keinen Hund, der ernsthaft diese verteidigt.

    Das hat auch nichts mit Dominanz oder ähnlichem gemein sondern eher mit Dummheit.

    Das Futternapf des Hundes ist tabu. Wenn er frisst wird er in Ruhe gelassen. Gleiches gilt für Ruheplätze und Schlafplätze.

    Wenn der Hund ein Spielzeug Deiner Lütten zampelt, dann nimmst Du ihm das ab und nicht Deine Tochter.

    Knurren ist übrigens ganz normale Kommunikation. Schilder hochhalten kann der Hund nicht und bevor er knurrt habt Ihr doch eine ganze Menge Signale vom Hund nicht gesehen oder sie nicht ernstgenommen.

  • Ihr fragt hier doch, wie ihr richtig reagieren sollt. Jetzt bekomm ihr die Antworten. Ja, ist blöd, wenn die einem nicht gefallen 😅

    Aber hier antworten wirklich erfahrene Hundeleute, teilweise TrainerInnen, die wirklich wissen, wovon sie reden.

    IHR habt die Verantwortung, nicht der Hund.

    Der Hund kann nur hündisch. Wie soll er sonst sagen "lass mich jetzt mal in ruhe"?

    Ein bisschen Respekt vor dem Hund wäre angebracht.

    Und nicht: das muss er abkönnen. Nein, muss er nicht. Der darf auch mal sagen "jetzt reichts". Und seid froh, wenn er das durch knurren macht.

    Würde er bei einem anderen Hund auch so machen, wenn es schon Spielgefährten sein sollen. Dann reagiert der Hund eben auch so wie mit einem.Spielgefährten.

    Ihr müsst den Hund schützen und somit auch das Kind. Das kann es nicht wissen.

    Mein Hund wird nicjt gerne von Kindern angefasst (ich habe keine Kinder).

    Wenn ich dabei bin, lässt er es mal.über sich ergehen. Wenn er weggeht, wird er in Ruhe gelassen. Das muss ich den Kindern sagen und dann auch mal verbieten, ihm hinterherzugehen. Denn was macht er Als nächstes, wenn er durch weggehen nicjt in Ruhe gelassen wird? Er MUSS irgendwann knurren. Wenn das ignoriert wird? Würde ich selbst für ihn nicht die Habd ins Feuer legen und er hätte recht 🤷‍♀️

    Wenn er schläft, brauchen die Kinder auch nicht zu kommen. Tun sie aber, mit einem Stöckchen (abgesehen davon, dass ich sie eh nicjt mit ihm.mit einem Stöckchen spielen ließe- ich rede jetzt von familienfeiern etc).

    Da muss man dann halt mal streng sein zu den Kindern, so leid es einem tut.

    Ein Hund ist kein Spielzeug für Kinder.

    Und der muss sich überhaupt gar nicht alles gefallen lassen- wie kommen die Leute immer auf sowas? Er ist ein Lebewesen, das es verdient, mit Respekt behandelt zu werden.

  • Momentan werft ihr Hund und Kind zusammen und die Vorstellung lautet wohl: Der beste Freund (aka Hund) von Kind und Menschen.


    Garniert mit abstrusen Übungen, die dem Hund ordentlich Ressourcenverteidigung beibringen.



    Dadurch, dass ihr weder klare Regeln für das Zusammenleben und dem Umgang zwischen Kind und Hund, noch erkennbare Regeln für den Hund selbst, beibringt und dauerhaft etabliert, lauft ihr geradewegs auf den ersten Beißvorfall zu.


    Offensichtlich habt ihr keine Ahnung von hündischer Kommunikation, noch davon, wie ein geregeltes Leben von Kind, Erwachsenen und Hund aussehen sollte.


    Wenn ihr das hättet, würde der Hund nicht knurren müssen!


    Ihr als Verantwortliche habt dringenden Handlungsbedarf und Nachholbedarf an Kenntnissen, wie Hunde kommunizieren, wie sie lernen und darin, was zwischen Hund und Kind geht und was gar nicht.


    Dafür braucht ihr fachliche Hilfe von einem kompetenten Trainer (ja, nicht alles, was sich Trainer nennt, ist kompetent!!!)


    Wenn ihr so ungefähr angebt, woher ihr kommt, kann euch garantiert jemand aus dem Forum jemand empfehlen.

  • Der Hund hat sein Futter nicht vor uns Menschen zu verteidigen, das wollen wir ihm klar machen!

    Warum nicht? Fressen ist ein Grundbedürfnis, da geht es um Leben und Tod, auch wenn ihr wisst, dass er nicht verhungern wird. Das ist ein uraltes und auch sinnvolles Programm. Und vielleicht tut er das ja nur, weil ihr ihm sein Futter ständig streitig gemacht habt.
    Draußen soll er nichts fressen, klar, und er soll nichts klauen bzw. es sich wieder abnehmen lassen. Das könnt ihr gesondert üben (am besten mit Anleitung).

    Tut euch diesen Stress nicht an und füttert ihn einfach in Ruhe, z. B. in der Küche oder einem anderen abgeschlossenen Raum. Ihr könnt ihm ja angewöhnen, da brav zu warten. Das machen wir mit unserem Hund auch so, er sitzt artig im Schlafzimmer auf dem Teppich (mit Blick auf die Küche als Kompromiss, s. u.), bis wir ihm das Futter bringen - ich sollte vielleicht dazusagen, dass er bereits ein Aggressionsverhalten gezeigt hat, was auch mit der Ressource Futter zu tun hatte. Mit Beißen. Und er knurrt sehr viel, vor allem, wenn man ihn übergriffig behandelt.



    Man muss immer ehrlich hinterfragen: Warum tue ich dies und warum erwarte ich jenes? Es gibt auch in der Hundeerziehung jede Menge Schmuh, und zudem gilt auch nicht für jeden Hund dasselbe.

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