Welpe 11 Wochen alt rammelt mein Bein
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Ohjeh. Es ist mein erster Hund und wir lernen das gerade so in der Welpengruppe
Das tut mir Leid!
Ich war auch mal mit meiner Bonnie in einer anderen Welpenstunde gewesen, und da hatte die Trainerin uns Haltern auch ein NEIN beibringen wollen, bzw. besser formuliert es zeigen wollen, wie wir es unseren Hunden "erklären" sollen, und bei ihrer Methode habe ich nur innerlich so neben meinem Hund gestanden.
Wenn ich als Mensch schon nicht den Unsinn zu NEIN, NEIN, NEIN, NEIN, jetzt NIMM! verstehe, wie soll das erst ein Hund, dazu noch ein Welpe verstehen?
Mein Aufbau ist komplett anders.
Ich nehme ein Leckerchen in der Hand, halte es vor dem Hund - es ist gut, einen ruhigen Hund, der was lernen will, vor sich sitzen, bzw. stehen zu haben.
Ich sage ganz ruhig mein NEIN, ohne Druck, ohne Schimpfen, ohne hektische Bewegungen.
Klar daß das Hündchen das Leckerchen haben will.
Ich balle meine Hand einfach nur zu einer Faust, halte das Leckerchen im Inneren fest, und warte einfach nur ab.
Der Hund wird versuchen "Nußknacker" zu spielen, mit der Zunge versuchen wollen eine "Höhle zu graben", eventuell mit der Pfote zu kratzen, oder versuchen wollen, mit der Schnauze ein Loch in die Faust zu bekommen.
Ich lasse den Hund gewähren. Immer noch keine hektischen Bewegungen!
Irgendwann hört der Hund auf.
Lobwort, oder Clicker (das wäre mein Weg der Arbeit mit dem Hund), jedenfalls richtig loben, und dann kommt das Wichtigste!
Die Belohnung kommt von woanders her! Idealerweise hat man ein Leckerchenbeutel im Rücken, oder Leckerchen auf einem Teller auf Tisch, oder so, wo der Hund nicht dran kann. Davon darf man sich ein frisches Leckerchen holen und NUR DAMIT den Hund belohnen.
Dann wird die Faust wieder aufgemacht, das Leckerchen darin liegt also wieder frei, und ist in der Nähe vom Hund. Wieder gibt es ganz ruhig, bestimmt, ohne Druck und lauter Stimme das NEIN.
Will der Hund wieder dran, wird die Hand wieder zur Faust geballt.
Hört der Hund auf, wird wieder mit der anderen Hand und frischem Leckerchen belohnt.
Irgendwann hat der Hund verstanden, daß er nicht an der Hand mit dem Leckerchen dran darf, sobald ein NEIN zu hören war.
DAS super gut belohnen, indem man immer wieder mit dem Clicker bestätigt, oder Lobwort, und sehr viele Leckerchen mit der anderen Hand in den Hund rein stopft.
DANN ist die Übung beendet!
Das NEIN - Leckerchen wird weiterhin NICHT dem Hund gegeben.
Es wird von Dir irgendwo, außer Sicht hingebracht, wo der Hund nicht dran kann.
Er muß nicht mitkriegen, daß er eventuell eine halbe Stunde später genau dieses Leckerchen für was anderes bekommen hat.
Es ist halt nur so unsinnig, genau DAS Leckerchen zu geben, nachdem man ständig NEIN, NEIN, NEIN damit gemacht hat.
Es ist für alle Beteiligten viel besser, wenn nach Abschluß der Übung das Leckerchen auch weiterhin mit einem NEIN und nicht mit einem JETZT NIMM belegt wird.
Denn dieses JETZT NIMM sorgt doch erst dafür, daß der Hund halt eben nur länger warten muß, und es dann trotzdem bekommt.
Wozu dann erst das NEIN vorab üben?
Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung! Ich werde es ab jetzt auf jeden Fall mit deiner Methode trainieren, das klingt auch für mich logischer 🙈
Als Ersthundbesitzerin ist es manchmal wirklich schwierig zu unterscheiden was jetzt totaler Mist ist und was gut ist. Meine Trainerin meinte auch ich soll meinem Welpen Wasser anleeren wenn er mich beisst, oder ihn am Nacken heben bis er quitscht. Das fand ich absolut daneben und das habe ich natürlich auch nicht gemacht! Ich schau mich nach einer anderen Trainerin um 🙈
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Besser so!
Das würde ich auch nicht machen wollen.
Zum Hund:
ich kann nur vermuten, aber ich glaube, der ist längst "drüber"!
Kennst Du den Spruch: "Nach müde kommt blöd!"?
So liest es sich bei Euch.
Der Hund sucht sich ein Ventil zum Abreagieren, und dann ist als Übersprungshandlung eben diese Rammelei entstanden.
Ich glaube, Ihr müßt noch deutlich mehr, länger runterfahren, bis sich sein Körper wieder beruhigt hat. Nur dann ist er aufnahmefähig und kann neue Dinge (viel besser) lernen.
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Besser so!
Das würde ich auch nicht machen wollen.
Zum Hund:
ich kann nur vermuten, aber ich glaube, der ist längst "drüber"!
Kennst Du den Spruch: "Nach müde kommt blöd!"?
So liest es sich bei Euch.
Der Hund sucht sich ein Ventil zum Abreagieren, und dann ist als Übersprungshandlung eben diese Rammelei entstanden.
Ich glaube, Ihr müßt noch deutlich mehr, länger runterfahren, bis sich sein Körper wieder beruhigt hat. Nur dann ist er aufnahmefähig und kann neue Dinge (viel besser) lernen.
Ich denke du hast recht! Dieses Wochenende haben wir ihm wohl wirklich zu viel zugemutet.. Wir lassen es jetzt wieder ruhiger angehen mit viel Schlaf, ohne Besuch und ohne Action.
Danke für die Tipps😊
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Ich hab vom Hintergrund der Methode her ähnlich gearbeitet, aber mit anderen Hilfsmitteln.
Vorweg: Jeder Hund, jeder Halter ist anders. Training muss authentisch und echt sein. Wenn man sich unwohl fühlt weil es aufgesetzt ist oder ein schlechtes Gefühl auslöst, wird das nix. Training muss in den Alltag einfließen, ganz selbstverständlich und locker. Es gibt viele Methoden. Wasserflaschen und körperlich werden, ist auch eine, aber eine denkbar schlechte und neue Schwierigkeiten bringende!
Ich hab den Abbruch folgendermaßen trainiert: Eine Platte auf den Boden (hab da eine spezielle fürs Target-Training und zum Anzeige üben, es reicht auch ein Plastikdeckel oder ein Teller o.Ä.), Leckerli drauf, Hund an der Leine zuerst aussen (weniger Reiz, schnellere Reaktionsmöglichkeit) vorbeiführen, so, dass er die Platte nicht erreicht.
Der Welpe wird zum Leckerli hinwollen. Kurzes "Äh, äh" oder irgend ein kurzes, deutliches verbales Feedback, das man im Alltag nicht gebraucht. "Nein" ist ungeeignet, weil man es im normalen Sprachgebrauch inflationär verwendet. Der Welpe kommt nicht an das Leckerli!
Ich mach dann Halligalli, lenk ihn ab, konzentrier ihn auf mich. Das muss relativ rasch und punktgenau erfolgen, mit Schwung und Motivation. Wenn der Welpe dann an der Platte vorbeigeht und mich dabei ansieht: Belohnung (nicht vorbei locken!) mit einem wesentlich hochwertigeren Leckerli (Fleischwurst, Käse, gekochtes Hühnerfleisch...)
Mit der Zeit wird der Schwierigkeitsgrad erhöht. Der Hund wird mit steigendem Lernerfolg innen geführt, vor der Platte abgesetzt, man kann dann dem Hund den
Rücken zudrehen, weggehen usw.
Abbruch kann mMn nur in Kombination mit Impulskontrolle trainiert werden!
Man kann den Hund dann auch über die Platte belohnen. Also: Leckerli drauf, Hund geht vorbei, er konzentriert sich auf mich, Bestätigung über Markerwort (oder Clicker), dann schick ich ihn zum Leckerli, er holt es sich, ich rufe ihn und belohne ihn (hochwertig) fürs herankommen.
Ebenso Hund auf der einen Seite, Platte in der Mitte, ich auf der anderen Seite. Ich rufe den Hund, er läuft an der Platte vorbei (da muss das Training dann aber schon seeehr gut sitzen), Belohnung, Platte, Belohnung für den nochmaligen Rückruf.
So liegt der Fokus und die Rückversicherung immer auf mir und uch kann kleinschrittig mit niedriger Fehlerquote einen steigenden Fortschritt aufbauen.
Bei uns hat diese Methode punktgenau gepasst. Aber wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten und du musst jetzt für euch die beste raussuchen!
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Ich muß gestehen, diesen Teil hier
lenk ihn ab,
verstehe ich nicht so ganz!
Wieso muß ich den Hund extra ablenken?
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Ich muß gestehen, diesen Teil hier
lenk ihn ab,
verstehe ich nicht so ganz!
Wieso muß ich den Hund extra ablenken?
Der Hund will logischerweise zum Leckerli, er soll den Fokus von dort aber wegnehmen und sich auf mich konzentrieren. Also muss ich mich so interessant machen, dass er das Leckerli links liegen lässt und mir folgt. Das meine ich mit ablenken.
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Ich hab vom Hintergrund der Methode her ähnlich gearbeitet, aber mit anderen Hilfsmitteln.
Vorweg: Jeder Hund, jeder Halter ist anders. Training muss authentisch und echt sein. Wenn man sich unwohl fühlt weil es aufgesetzt ist oder ein schlechtes Gefühl auslöst, wird das nix. Training muss in den Alltag einfließen, ganz selbstverständlich und locker. Es gibt viele Methoden. Wasserflaschen und körperlich werden, ist auch eine, aber eine denkbar schlechte und neue Schwierigkeiten bringende!
Ich hab den Abbruch folgendermaßen trainiert: Eine Platte auf den Boden (hab da eine spezielle fürs Target-Training und zum Anzeige üben, es reicht auch ein Plastikdeckel oder ein Teller o.Ä.), Leckerli drauf, Hund an der Leine zuerst aussen (weniger Reiz, schnellere Reaktionsmöglichkeit) vorbeiführen, so, dass er die Platte nicht erreicht.
Der Welpe wird zum Leckerli hinwollen. Kurzes "Äh, äh" oder irgend ein kurzes, deutliches verbales Feedback, das man im Alltag nicht gebraucht. "Nein" ist ungeeignet, weil man es im normalen Sprachgebrauch inflationär verwendet. Der Welpe kommt nicht an das Leckerli!
Ich mach dann Halligalli, lenk ihn ab, konzentrier ihn auf mich. Das muss relativ rasch und punktgenau erfolgen, mit Schwung und Motivation. Wenn der Welpe dann an der Platte vorbeigeht und mich dabei ansieht: Belohnung (nicht vorbei locken!) mit einem wesentlich hochwertigeren Leckerli (Fleischwurst, Käse, gekochtes Hühnerfleisch...)
Mit der Zeit wird der Schwierigkeitsgrad erhöht. Der Hund wird mit steigendem Lernerfolg innen geführt, vor der Platte abgesetzt, man kann dann dem Hund den
Rücken zudrehen, weggehen usw.
Abbruch kann mMn nur in Kombination mit Impulskontrolle trainiert werden!
Man kann den Hund dann auch über die Platte belohnen. Also: Leckerli drauf, Hund geht vorbei, er konzentriert sich auf mich, Bestätigung über Markerwort (oder Clicker), dann schick ich ihn zum Leckerli, er holt es sich, ich rufe ihn und belohne ihn (hochwertig) fürs herankommen.
Ebenso Hund auf der einen Seite, Platte in der Mitte, ich auf der anderen Seite. Ich rufe den Hund, er läuft an der Platte vorbei (da muss das Training dann aber schon seeehr gut sitzen), Belohnung, Platte, Belohnung für den nochmaligen Rückruf.
So liegt der Fokus und die Rückversicherung immer auf mir und uch kann kleinschrittig mit niedriger Fehlerquote einen steigenden Fortschritt aufbauen.
Bei uns hat diese Methode punktgenau gepasst. Aber wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten und du musst jetzt für euch die beste raussuchen!
Danke auch für deine Methode 😊 Ich werde ausprobieren was für uns am besten klappt!
Eine Frage hätte ich noch: Bis das Abbruchsignal funktioniert.. wie verhalte ich mich am besten wenn mein Welpe schnappt oder sich gar am Hosenbein festbeisst? Ist Anleinen keine gute Lösung? Aua quitschen überdreht unseren Kleinen nämlich nur noch mehr und das einfache Abwenden und Ignorieren funktioniert mit Hund am Hosenbein auch nur mässig 😂. Unsere Methode bisher: Versuchen dass er gar nicht erst überdreht und eben ansonsten anleinen sobald er sich in einen Piranha verwandelt
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Ich muß gestehen, diesen Teil hier
verstehe ich nicht so ganz!
Wieso muß ich den Hund extra ablenken?
Der Hund will logischerweise zum Leckerli, er soll den Fokus von dort aber wegnehmen und sich auf mich konzentrieren. Also muss ich mich so interessant machen, dass er das Leckerli links liegen lässt und mir folgt. Das meine ich mit ablenken.
Hm,
also eine ähnliche Übung, wie von Dir beschrieben, mache ich auch sehr, sehr gerne.
Fange auch schon mit einem Welpen an.
Der Hund ist mit der Leine abgesichert.
Aber, ich lenke NICHT meinen Hund ab! Im Gegenteil!
Ich will ja, daß der Hund von sich aus entscheidet mit mir zu arbeiten. Das geht nur, indem ich weder den Hund locke, noch irgendwie ablenke, oder mich sonstwie "zum Affen mache"
Ich sage sogar gar nichts!
Der Hund darf ausprobieren, und dann seine Entscheidungen treffen.
Ich sorge nur dafür, daß er sich nicht selbst belohnen kann.
Aber das wäre dann kein "Abbruch" Training.
Sondern eher ein Aufbau, daß es sich lohnt, was mit seinem Menschen zu machen.
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wie verhalte ich mich am besten wenn mein Welpe schnappt oder sich gar am Hosenbein festbeisst?
Alternativen geben, wo er reinbeißen darf?
Kauseil
Rinderkopfhaut
oder ähnliches?
Versuchen dass er gar nicht erst überdreht
Gute Idee!
Das hilft auch, den Hund lesen zu lernen, bzw. abschätzen zu lernen, ab WANN es zuviel wird.
und eben ansonsten anleinen sobald er sich in einen Piranha verwandelt
Und dann?
Was kommt dann?
Ich stelle es mir schwer vor, einen Hund, der eh schon am Überdrehen ist, erst noch anzuleinen. Immerhin ist er ja schon drüber, und Du wirst noch "körperlich", also faßt ihn an.
Und wenn er angeleint ist, was passiert dann?
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wie verhalte ich mich am besten wenn mein Welpe schnappt oder sich gar am Hosenbein festbeisst?
Alternativen geben, wo er reinbeißen darf?
Kauseil
Rinderkopfhaut
oder ähnliches?
Versuchen dass er gar nicht erst überdreht
Gute Idee!
Das hilft auch, den Hund lesen zu lernen, bzw. abschätzen zu lernen, ab WANN es zuviel wird.
und eben ansonsten anleinen sobald er sich in einen Piranha verwandelt
Und dann?
Was kommt dann?
Ich stelle es mir schwer vor, einen Hund, der eh schon am Überdrehen ist, erst noch anzuleinen. Immerhin ist er ja schon drüber, und Du wirst noch "körperlich", also faßt ihn an.
Und wenn er angeleint ist, was passiert dann?
Ich leine ihn an und gebe ihm was zu kauen, sobald er dann ruhig daliegt löse ich die Leine wieder. Wenn ich ihm denn Kauartikel ohne Leine gebe, interessiert er sich leider weiterhin nur für mein Hosenbein.
Ich bin mir allerdings selbst wegen des Anleinens unsicher ob das nicht zu brutal ist. Ist es besser wenn ich den Raum verlasse? oder meine Beine in Sicherheit bringe?
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