Unsicherheit wegen Welpen, zu viel oder zu wenig?

  • Hallo!

    Ich bin noch ganz neu hier und erst seit anderthalb Wochen wieder Hundebesitzer (Chihuahua-Spitz Mix, jetzt 14 Wochen alt)
    Ich hatte als Kind und Jugendlicher einen Yorkshire Terrirer und einen Chinese Crested Powder Puff (Papillon? Nicht ganz sicher) aber den Welpen erzogen hat damals meine Mutter.
    Habe mich mit meinen Betreuer 3 Monate vorbereitet, belesen, Videos geguckt, Blogs durchforstet etc. etc.

    Nun habe ich den Welpen leider letzte Woche überfordert, da er nicht auf seine 18-22 Stunden Schlaf kam, dachte ich, der ist nicht ausgelastet.
    Pustekuchen, er schafft es nicht, sich runter zu regulieren.
    Jetzt also dieses Wochenende Ruhekur gemacht: Nur zum Lösen raus (und nach dem Lösen ein paar Minuten, also zwei oder drei, Buddeln.), Essen, Trinken, Ruhen und Schlafen.
    Wenn er gespielt hat, hab ich ihn spielen lassen, bin aber auf Spieleaufforderung nicht eingegangen. Ruhen habe ich dafür belohnt.

    Gestern war er dann ein wenig wild und hat seine Wasserschale umgekippt und die ganze Zeit in der Schale geplanscht (Managment Tipps hier schon im Forum geholt, werden umgesetzt, sobald der erste neue Napf eintrifft!)

    Heute hat er mich um halb 7 geweckt, sind wir runter zum Lösen, ein bisschen Buddeln durfte er auch (Löcher stopfe ich danach wieder zu, ist nur braune Erde, kein Rasen oder so).

    Danach musste ich zum Arzt und der Welpe blieb beim Mitbewohner, für 2 Stunden. Der meinte, dass der Welpe super erzogen ist, er hat perfekt angezeigt, also hat er ihn mit auf die Straße genommen, die ja Reizüberflutung pur ist (Partybezirk Berlin), er hat auf das Kommando, dass ich dem Mitbewohner gesagt habe perfekt gemacht, danach oben direkt seelig eingeschlafen.
    Mitbewohner ist hin und weg, Hund wirkt auch, als wäre alles gut.

    Jetzt frage ich mich natürlich schon: Kann ich jetzt normal mit dem Welpentraining beginnen? Ich würde mit Hand folgen, Abbruchsignal und Warten (also in kleinen Einheiten über den Tag verteilt und nicht wild durcheinander) beginnen während wir die Stubenreinheit machen.
    Aber ich habe Angst, den Kleinen zu überfordern, möchte ihn aber auch nicht unterfordern.

    Ich bin hauptsächlich verunsichert, weil ich möchte, dass der Welpe sich sicher und geborgen fühlt und doch Angst habe, alles falsch zu machen.

    Für Tipps und Tricks bin ich offen, ich erziehe mit positiver Verstärkung und möchte da auch gerne bei bleiben.
    Ich bin berentet, bin also abgesehen von Arztbesuchen (im Schnitt einmal im Monat) und Einkaufen (wenns halt passt) immer da, so dass der Kleine nicht alleine bleiben muss. Ansonsten übernehmen Mitbewohner und Betreuer auch mal (abgeklärt, Welpe kennt diese Personen).

    Mit freundlichen Grüßen und einen guten Start in die Woche;

    Gregor

  • Wie wäre es dann, wenn Du in eine Hundeschule, oder gar in einem Verein, wo auch Hundeerziehung angeboten wird, reingehst?

    Dann lernst Du einiges über Hundesprache, und auch, Dein Bauchgefühl zu entwickeln, und wenn schon leicht vorhanden, diesen zu bestärken, was noch okay für den Kleinen ist, und ab wann es zuviel wird.


  • Hey SheltiePower, erstmal danke für deinen Tipp!

    Hundeschule wäre ein Möglichkeit, werde mich auf jedenfall mal informieren und umhören. Beim Recherchieren habe ich halt noch keine Schule gefunden, die in der Nähe ist und Positives Verstärken trainiert und dabei erschwinglich bleibt(also die Gruppentermine. Das Einzeltermine kosten, ist mir klar).

  • Auch wenn du immer da bist, lohnt sich von beginn an das allein bleiben zu Üben. Wir sind auch immer daheim. Aber ich fand es irre gut, das wir nach 2 Wochen schon soweit waren, das Einkaufen etc. total Stressfrei mit dem allein bleiben, für den Hund klappte. Arzt Besuche sind auch oft nicht lang, aber manchmal muss man die Termine nehmen, die da sind... . Gibt viele Gründe, das bloß nicht zu vernachlässigen, nur weil man immer Zuhause ist.
    Wir erhalten uns da einen gewissen Trainings Stand, indem Tiny 1-2 mal am Tag alleine im Wohnzimmer Schlafen kann und die Tür dann auch zu ist, während wir im Kinderzimmer oder der Küche sind.

    Meine Hündin kam von Anfang an zu Terminen in der Stadt und im Stadtteil mit. Die 1-2 tage danach waren wir dann vor allem nur ums Haus rum alles in ruhe angucken. Oft nur kleine 5 Minuten Löse Runden.
    Geübt haben wir nur das, was ich im Alltag oft brauche. Bsp. Sitz ist bei uns oft Bestandteil im Alltäglichen Umgang(An Bordsteinkanten, im Bus, der U-Bahn...).
    Sowas wie "Platz" dagegen klappt erst jetzt mit 8 Monaten mal gut. Weil wir das nirgends wirklich brauchten.
    Tricks können Hunde noch ihr leben lang lernen. Welpen müssen nicht schon alle Grundkommandos kennen.
    Aber wenn du irgendwas im Alltag für dich haben willst, dann darfst du auch jetzt damit schon anfangen. Wie Leinenführigkeit. Ohne dich zu ziehen, die Treppen runter gehen. Halsband/Geschirr anlegen lassen. Sowas kann man auch bei jeder 5 Minuten Löse Runde schon Üben.

  • Was für einen Hund viel, wenig oder neu ist, hängt davon ab wie er vorher gelebt hat. Das ist quasi die "Basis" von der man startet. Daher kann man da pauschal keine Antwort darauf geben.

  • acidsmile
    Danke für deine Tipps!
    Ja, ich übe schon so kleine Sachen nebenbei. Geschirr lässt er sich anlegen, habe eben entspannt Krallenschneiden können, er lernt schon, dass wenn er die Leine locker lässt, er eher mal ans Ziel kommt.
    Edit: Ich merke gerade, ich habe mich etwas ungünstig ausgedrückt. Die WG ist sehr groß und nicht Welpensicher. Deshalb darf er nur bei mir im Zimmer sein, bis er nicht mehr alles anknabbert. Dementsprechend gehe ich schon alleine auf Klo und in die Küche. Auch schon mal 5 Minuten, wenn er entspannt ist, nimmt er das problemlos hin. Darauf wollte ich aufbauen.

    flying-paws Der Kleine kommt aus einer sehr wilden Familie, war also völlig hochgepusht vom Level her. Der hat im Schnitt 12-14 Stunden am Tag geschlafen. Geruht war gar nicht. Dementsprechend überdreht war er.
    Dafür war er mit Kindern von 10-19 Jahren sozialisiert, anderen Chihuahuas, Katzen, Fernseher etc. War auch schon mal in einem Garten (Familie hat so einen Mietbaren Garten mit Häusschen). Auf die Idee, das für ihn alles zu viel war, kam ich, weil er sich nicht beruhigen ließ. Also so null. Und nach dem Rausgehen war es sogar noch schlimmer. Und nach 10 Stunden dachte ich mir so "Kann mir keiner erzählen, dass das jetzt nicht genug ist." ^^

  • Du hast ja immerhin schon mal gut erkannt, dass es dem Wurm zu viel wurde und dich dann entsprechend angepasst und euren Alltag ruhiger gestaltet =) Finde ich gut so, es scheint ein gewisses gesundes Bauchgefühl vorhanden zu sein und informiert hast du dich vor der Hundeanschaffung auch. Ich bin sehr zuversichtlich, dass du einen guten Weg für den Kleinen finden wirst!


    Wichtig finde ich, es an die Hundehaltung nicht allzu verkopft mit dem Anspruch an Perfektion ranzugehen. Wir alle machen Fehler und so gut wie kein Hund lebt das absolut immer ideale, immer stressfreie Leben, von daher: Mach dich nicht verrückt. Achte auf deinen Welpen und seine Signale, gestalte euren Alltag entspannt, aber trau dich auch mal, hin und wieder etwas Abwechslung reinzubringen und nicht nach Lehrbuch vorzugehen.


    Trainingstechnisch würde ich erst mal gucken, ob sich da nicht eh schon einiges automatisch in den Alltag "schleicht" - z.B. Leinenführigkeit, Abbruch, Rückruf etc. -, das reicht in den ersten Monaten neben der Stubenreinheit meiner Ansicht nach vollkommen.

  • Update: Hund war nicht zu beruhigen. Hab entschieden, hey, heute war ja schon viel Schlaf und Ruhe, nimm ihn raus.

    10 Minuten im Welpentempo und zurück als er Angst bekommen hat. Hier gerade noch 1-2 Minuten unruhig, jetzt pennt er. Denke, dass er bereit ist, auch mal Runden zu laufen, tut ihm glaube ich auch gut. :mrgreen-dance:

  • Mit 14 Wochen ist ein Hund in der Größe ja schon kurz vor der Junghundezeit. Dir läuft die Zeit ein Bisschen davon, wenn Du ihn noch ein wenig ans Leben gewöhnen möchtest bevor die erste Angstphase richtig am Toben ist. Außerdem braucht das Tierchen auch ein Bisschen körperliche Bewegung. Also in Maßen. Super wäre es, wenn Du alle zwei bis drei Tage was "Neues" oder "Besonderes" machen würdest und dazwischen Alltagsroutine mit viel Möglichkeit zum Ruhen. Also mal an einen anderen Ort fahren, sich mit Spielkumpels treffen oder mit Hunden, die gar keinen Bock auf Spiel haben aber mit Euch ne Runde laufen etc ...


    Außerdem würde ich sofort das Alleinbleiben üben. Das gehört für mich zum Standardrepertoire was ein Hund können muss UND es ist in meinen Augen auch ganz wichtig, dass der Hund regelmäßig ohne seinen Menschen ist, weil Hunde nur dann auch wirklich richtig schlafen.


    Apropos Schlaf: Meine Welpen und jungen Hunde haben im Schnitt 15 Stunden am Tag geschlafen. Bei mehr hätte ich mir wohl Sorgen gemacht, dass das Tier krank sein könnte.

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