Gestresster Hund aus dem Auslandstierschutz
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Hallo.
Wir haben seit etwas über einem Jahr einen Hund aus dem Auslandstierschutz (Bardino-Mix). Im ersten halben Jahr war alles prima und sie war wirklich ein 6er im Lotto; ruhig, verschmust, super sozialisiert, gelehrig, schlau und einfach ein absolut dankbarer Hund. Dann fing es an, das sie Probleme mit dem Alleinsein bekam, obwohl dies kleinschrittig mit ihr geübt wurde und vorher kein Problem war. Wir arbeiten beide im Schichtdienst so das sie maximal 2 Std allein bleiben muss, alle paar Wochen könnten es auch 4 Std. sein. Schon bevor man überhaupt das Haus verlässt, fängt sie an zu Hecheln und ist sichtlich gestresst. An einem Tag zerlegte "Marfil" dann 2 unverschlossene Türen weil sie eine halbe Stunde allein bleiben musste. Marfil erhält ausreichend lange Spaziergänge und geistige Beschäftigung (hauptsächlich Tricks mit Clicker lernen und Dummyarbeit). In der Wohnung fing sie an uns überall hin hechelnd zu folgen, wir haben sie dann konsequent wieder auf ihren Platz geschickt. Wenn sie allein ist frisst und trinkt sie nicht, weshalb der Kong oder Kausnacks in unserer Abwesenheit nicht genutzt werden. Die gesamte Problematik besteht auch hauptsächlich in den Sommermonaten, im Winter zeigt sie sich deutlich ausgeglichener. Zudem hat sie panische Angst vor Fliegen, wenn sich mal eine in die Wohnung verirrt uriniert sie unter sich und versucht die Wohnung zu verlassen (sie kann Türen öffnen). Wir waren bei 2 verschiedenen Hundetrainern, die sich allerdings auch keinen Rat wussten. Ein (offener) Kennel in der Wohnung bringt ebenfalls keine Entspannung..
Vielleicht hat jemand hier noch Tipps die etwas mehr Entspannung für das gestresste und nervöse Tier bringen.. sie ist mein erster Hund und ehrlicher Weise überfordert mich das alles manchmal.
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Wie alt ist sie denn?
Da es Saisonale Unterschiede gibt, könnte vielleicht etwas gesundheitliches rein spielen, dass im Sommer schlimmer für sie ist?
Sie scheint sehr sensibel zu sein, wenn sie so auf Fliegen reagiert. Und/Oder es ist womöglich Mal etwas sehr unangenehmes passiert, dass sie mit Fliegen verknüpft hat.
Wie ist sie denn sonst so? Ist sie unsicher im Alltag, kommt sie zur Ruhe, wenn ihr Zuhause seid, irgendwelche anderen Auffälligkeiten?
Einfache Hunde sind Bardinos meines Wissens ja oft nicht und dass ein Tierschutzhund, nach einigen Monaten Eingewöhnung, erst seine Spezial-Effekte offenbart, ist auch nicht ungewöhnlich.
Was haben die Hundetrainer denn gesagt?
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Wie alt ist sie denn?
Marfil wird auf 6-7 Jahre geschätzt.
Da es Saisonale Unterschiede gibt, könnte vielleicht etwas gesundheitliches rein spielen, dass im Sommer schlimmer für sie ist?
Wir haben ein organisches Problem durch den Tierarzt ausschließen können, da wir sie einmal durchchecken lassen haben. Sie hat innerhalb kürzester Zeit einiges an Gewicht verloren, womöglich durch Stress. Mittlerweile sind aber 4kg mit Mühe wieder drauf, zu dünn ist sie noch immer..
Wie ist sie denn sonst so? Ist sie unsicher im Alltag, kommt sie zur Ruhe, wenn ihr Zuhause seid, irgendwelche anderen Auffälligkeiten?
Im Alltag und vor allem draußen ist sie ein absolut souveräner und entspannter Hund. Sie läuft gut an der Leine, begegnet sämtlichen Menschen und Hunden neutral bis freundlich und lässt sich auch durch laute Geräusche oder Situationen mit vielen Menschen nicht aus der Ruhe bringen. In der Wohnung ist es sehr tagesformabhängig. Meistens liegt sie auf ihrem Platz und döst und fällt wirklich kaum auf. Dann gibt es aber Tage an denen sie scheinbar keine Ruhe findet und uns ständig hinterherlaufen möchte.. Sonst ist sie wirklich verschmust und einfach ein netter Hund.
Was haben die Hundetrainer denn gesagt?
Einer hat den Kennel empfohlen und gezeigt wie man den Hund vernünftig dran gewöhnt, hat aber leider nicht viel verändert. Außerdem Möglichkeiten die Bindung zu stärken und ihr so Sicherheit zu vermitteln. Der andere meinte wir sollen sie in unserer Abwesenheit einfach anleinen und/oder ihr einen Maulkorb anziehen. Halte davon allerdings nicht viel, so das wir da nicht viel mitnehmen konnten..
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Ich finde das Thema grundsätzlich sehr komplex und kann leider wenig helfen. Allerdings würde ich alles vermeiden, das den Hund noch mehr stresst! Das mit dem Maulkorb oder Anleinen finde ich krass, ganz ehrlich.
Vielleicht ist ja mal irgendwas passiert in Eurer Abwesenheit?
Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, das Alleinebleiben in einem ganz anderen Zimmer, das vorher als Ruhezone konditioniert wird, neu aufzubauen?
Man kann ja auch Entspannung beim Hund konditionieren, z.B. über Düfte oder Musik. Da reicht es aber nicht, die Musik und Duftkerze einfach anzumachen, das muss auch vorher eben konditioniert werden. Das könnte ich mir bei einem gestressten Hund gut vorstellen.
Dass sie nicht isst, wenn sie alleine ist, hängt sicherlich auch mit dem Stress zusammen.
Ich denke, dass ein Verhaltenstierarzt oder guter (!) Tierpsychologe da besser helfen kann als ein Trainer.
Was mir noch einfällt: Man schließt oft von sich auf die Hunde und denkt, dass es dem Hund gut tut, wenn er sich z.B. im ganzen Haus aufhalten kann, wenn er alleine ist. Viele Hunde stresst das aber, weil sie dann nicht zur Ruhe kommen. Ich habe mal an einem Webinar teilgenommen, da hieß es, dass es das Beste ist, wenn der Hund auf eher begrenztem Raum (also in einem Zimmer) alleine ist, das er aber als Ruhezone kennt und akzeptiert. Optimalerweise ohne Blick auf die Türe, durch die man verschwindet (was ich etwas albern fand, weil jedes Zimmer eine Türe hat, durch die man verschwindet... nun gut. War vermutlich die Haustüre gemeint). Fenster sind wohl für die meisten Hunde auch nicht gut.
Dennoch denke ich, dass es schon sehr individuell ist. Wir haben z.B. zwei Hunde. Wenn wir weg sind, ist der Junghund im Windfang vor der Haustüre, wo er auch tagsüber gerne mal pennt, und der Senior ist im restlichen Haus. Dann schlafen sie beide.
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Sie hat dermassen massiv Gewicht verloren?
Und immer wieder Phasen, in denen sie trotz eurer Anwesenheit stark hechelt?
Im Sommer ist es schwieriger als im Winter?
Ich würde den Hund medizinisch mal auf den Kopf stellen, etwas mehr als nur ein Blutbild.
Stress (auch solchen der durch Schmerz ausgelöst wird) kann zu ganz komischen Ängsten führen.
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Sie hat dermassen massiv Gewicht verloren?
Und immer wieder Phasen, in denen sie trotz eurer Anwesenheit stark hechelt?
Im Sommer ist es schwieriger als im Winter?
Ich würde den Hund medizinisch mal auf den Kopf stellen, etwas mehr als nur ein Blutbild.
Stress (auch solchen der durch Schmerz ausgelöst wird) kann zu ganz komischen Ängsten führen.Sie hat insgesamt 8kg verloren, allerdings war es insgesamt schwer ein Futter zu finden was keine Durchfälle verursacht, seit wir barfen ist das deutlich besser geworden und sie nimmt wieder zu, wenn auch nur langsam.
In unserer Anwesenheit hechelt sie nur stark wenn sie merkt das man das Haus ohne sie verlassen möchte oder aber eine Fliege in der Wohnung gelandet ist.
Es wurde ein Blutbild gemacht, es wurden die Zähne überprüft, Bewegungsapparat und Rücken wurden gecheckt, eine Kotprobe wurde genommen.. laut Tierarzt ist alles top.. Kann natürlich sein das etwas übersehen wurde.
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Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, das Alleinebleiben in einem ganz anderen Zimmer, das vorher als Ruhezone konditioniert wird, neu aufzubauen?
Wenn die Türen zu sind, versucht sie diese zu öffen, wenn das nicht gelingt fängt sie an die Tür zu zerlegen.. bei der Badezimmertür (liegt direkt neben der Eingangstür) fehlte unten ein ganzes Stück..
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Wenn sie so empfindlich mit der Verdauung ist, würde ich davon ausgehen, dass sie Bauchweh hat.
Und das ist ganz ganz oft chronisch. Was ständiges Unwohlsein und Schmerzen bedeuten kann.
Ist sie von der Verdauung her inzwischen wirklich stabil?
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Ja, einmal am Tag eine moderate Menge, nicht zu fest/weich, normale Farbe und normal geformt. Ihre Futterportion bekommt sie auf 2 Mahlzeiten verteilt.
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Hat sie alle Räume zur Verfügung, wenn sie alleine ist?
Habt ihr mal versucht, ob sich was ändert wenn ihr zb Radio/Fernseher laufen lasst?
Ich würde denken, dass entweder in eurer Abwesenheit für sie etwas sehr prägendes passiert ist und/oder das was gesundheitliches dahinter steckt.
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