Unglücklich mit Entscheidung der Züchterin
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Hallo,
mein Mann und ich sind Hundeanfänger und derzeit auf der Suche nach einem Vierbeiner.
Wir haben uns für die Bichonrassen entschieden, sind da aber offen (Malteser, Havaneser, Bolonka etc).
Vor 10 Tagen haben wir eine Kleinanzeige einer Züchterin in unserer Nähe gesehen. Der Welpe ist 11 Wochen und sucht eine neue Familie, weil die ersten Interessenten abgesprungen sind.
Wir sind hingefahren und waren von allem sehr angetan (VDH). Es waren drei Welpen, alle sehr entspannt, ich hätte charakterlich keinen Unterschied gesehen und „unser“ Welpe war sehr süß.
Wir meinten, wir sind keine Familie, die ständig Action sucht und vor allem lebt unsere Oma bei uns (fast 80), deshalb wollten wir einen Hund, der auch zu Senioren passt.
Die Züchterin meinte, das passt schon. Die Rasse würde sich sowieso auf ihre Familie prägen.
Vor 2 Tagen waren wir nun länger zu Besuch und seitdem habe ich Bauchgrummeln.
Ich habe zwischen den Hunden immer noch keinen Unterschied gesehen, aber plötzlich kam die Züchterin ins Plaudern. Unser Welpe wäre ja so quirlig und intelligent. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, die ein echter „Rentnerhund“ und selbst ihr ein wenig zu langweilig wäre.
Da dachte ich noch, das hätte ja top zu uns gepasst. Aber okay, sie war ja vergeben. Dann meinte die Züchterin aber, gestern (!) hätte die Familie abgesagt und die Kleine geht jetzt zu einem jungen Paar, die ursprünglich unseren Welpen wollten. Aber wir waren ja am Vortag schneller gewesen.
Puh, hoffentlich konntet ihr der Geschichte folgen.
Neben allen anderen Aspekten wollte ich einen Hund vom Züchter, weil ich überall gehört hatte, der Züchter würde darauf achten, dass Welpe und Familie zusammenpassen und jetzt habe ich das Gefühl, die Züchterin hat irgendwie diametral falsch entschieden.
Ich war dann so dreist zu fragen, ob wir nicht noch tauschen können und habe auch erklärt, warum, aber das fand sie nicht gut und hat das wieder mit ihrer Theorie begründet, dass der Hund sich auf die jeweilige Familie prägt.
Jetzt bekommt die junge Familie den „Langweiler“ und wir die Quirlige. Was ich ehrlich gesagt nie wollte. Ich traue mir das nicht zu.
Nicht falsch verstehen, ein Lebewesen ist nie zu 100% einzuschätzen, aber seit diesem Besuch habe ich echt Bammel, dass ich mir sehenden Auges einen Welpen hole, der charakterlich nicht zu uns passt. Und wir nicht zu ihm.
Wir sind selbstständig. Der Hund kann also immer mit dabei sein, aber wenn nicht, wäre er bei Oma und ich hätte, wie gesagt, nie die Actiongeladene ausgewählt.
Andererseits frage ich mich, wie schlimm dies bei einem kleinen Hund ist.
Sagt mal ihr?
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Tatsächlich prägen sich die Zwerge Recht gut auf euren Alltag und lernen die Abläufe schnell.
Welpen & Junghunde sind insgesamt recht quirlig und "wild".
Wenn du aber unglücklich bist und kein gutes Gefühl hast, auch weiter.
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Mach Dich nicht verrückt. Es ist immer noch die Rasse, die zu Euch passt, und der Welpe, den Ihr gesehen habt. Welpen sind alle quirliger als "gestandene Hunde", die Unterschiede sieht die Züchterin, sie sind aber in einem ausgeglichenen Wurf nicht so furchtbar gross. Hätte die Züchterin echte Bedenken, wäre sie auf Euch zugekommen. Es gibt so etwas wie den Welpenblues - da bereut man seine Entscheidung und fürchtet, mit der Veränderung nicht klar zu kommen. Ist der Welpenblues vielleicht schon prophylaktisch bei Euch ausgebrochen? Wenn ja - die Krankheit ist in der Regel heilbar und verschwindet wieder. Freut Euch auf den Knopf und versucht nicht, perfekt zu sein! Das ist keiner!
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Ja, ich habe den Welpenblues prophylaktisch.
Ich fand es irgendwie unstimmig, wie das Ganze gelaufen ist und hatte den Eindruck, dass sie meine Bedenken zur Seite wischt, weil sie die Welpen mit nun fast 12 Wochen nun endlich vermittelt haben will.
Aber vielleicht ist das nur meine kranke Phantasie
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Zudem war das nicht die erste Züchterin, die wir kontaktiert haben. Nur zum Informieren. Und jede hat gesagt, sie würde die Hunde nicht zuteilen, da die Kleinen so leicht zu erziehen wären.
Und es deshalb mehr oder weniger egal ist, was für einen Grundcharakter der Hund hat.
Aber das widerspricht allem, was ich in Foren, wie diesem, gelesen habe.
Das verunsichert mich zusätzlich.
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Es kann sehr gut sein, dass der etwas quirligere Welpe von einem ruhigen Umfeld profitiert - genau das könnt ihr ihm bieten. Ihr könnt also sozusagen seine „Schwäche“ ausgleichen, ganz ohne euren Lebensstil zu ändern, oder euch verbiegen zu müssen. Bei euch zu Hause ist wenig los, ihr seid entspannte Menschen. Da wird es dem Welpen deutlich leichter fallen abzuschalten, als in einer Familie mit Kindern. Und ein Hund im richtigen Umfeld mit guten Haltern, die ihr ja werden wollt, entwickelt sich in der Regel auch gut.
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Es kann sehr gut sein, dass der etwas quirligere Welpe von einem ruhigen Umfeld profitiert - genau das könnt ihr ihm bieten. Ihr könnt also sozusagen seine „Schwäche“ ausgleichen, ganz ohne euren Lebensstil zu ändern, oder euch verbiegen zu müssen. Bei euch zu Hause ist wenig los, ihr seid entspannte Menschen. Da wird es dem Welpen deutlich leichter fallen abzuschalten, als in einer Familie mit Kindern. Und ein Hund im richtigen Umfeld mit guten Haltern, die ihr ja werden wollt, entwickelt sich in der Regel auch gut.
Damit könntest du recht haben.
Was ich allerdings im Kopf behalten und immer reflektieren würde FrauBiedermann : Du klingt gerade ziemlich eingefahren darauf, dass der Welpe so quirlig ist, evtl zu quirlig für euch. Und auch in dem Zusammenhang, dass euch schonmal eine Züchterin gesagt hat, dass ihr eine sehr leicht zu erziehende Rasse gewählt habt.
Pass auf, dass du das nicht auf das Verhalten des Welpen projezierst!
Ein Welpe ist, sofern gesund, immer mal wild und aufgedreht. Und auch ein Bichon braucht, wie jeder andere Hund auch, klare Kommunikation und faiere, konsequente Erziehung. Von alleine passiert da garnichts
Überlege dir, ob du "euren" Welpen so nehmen kannst, wie er ist und nicht bei jedem "Rückschlag" oder jeder kleinen Schwierigkeit denkst, "Ach, ich habs ja gewußt, die Züchterin hat uns den falschen Welpen gegeben"
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Auch ein "Langweiler" hätte immer mal seine wilden 5 minuten wo er aufdreht, so riesig wird der Unterschied nicht sein.
Und dazu kommt, dass sich ein Hund in der neuen Familie auch anders verhalten kann als erwartet nach der Beschreibung vom Züchter
Okay unser Hund ist nun leider von einer Vermehrerin, aber die kannte ihre kleinen auch recht gut. Jimmy soll wohl eher ein ruhigerer gewesen sein - war bei uns dann aber erst mal ein Flummi
Ruhe müssen sie alle lernen, das ist auch wichtig.
Was ich gut finde ist, dass du dir da Gedanken machst. Aber wohl ein bisschen zu viel Sorgen. Ich denke nicht dass das nun absolut schiefgeht weil der kleine etwas quirliger ist als seine Geschwister.
Zum Thema Ruhe beibringen etc. wird hier sicher auch gerne geholfen, ebenso wird durch den Welpenblues geholfen
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Überlege dir, ob du "euren" Welpen so nehmen kannst, wie er ist und nicht bei jedem "Rückschlag" oder jeder kleinen Schwierigkeit denkst, "Ach, ich habs ja gewußt, die Züchterin hat uns den falschen Welpen gegeben"
Das ist sehr wichtig und möchte ich gerne unterstreichen. Wenn du dich nicht wohl fühlst damit und du zu solchen Denkmustern greifen könntest, dann lass' es lieber Ich tendiere nämlich auch zu solchen Gedanken und die können ziemlich lange dauern und nerven. Irgendwann hört es zwar auf, aber es blockiert einen innerlich. Das hatte ich bei Lani sehr lange.
Ich denke, dass man auch mit einem intelligenten quirligen Havaneser gut zurecht kommt. Da muss man halt vielleicht ein wenig drauf achten, dass er/sie genug schläft. Aber ich denke, das bekommt ihr bei einem ruhigen Umfeld hin . Hier war das schwierig mit Kind+Katzen, dass Welpe 1 zur Ruhe findet, da wäre mir eine Schlaftablette echt lieber gewesen
Das Zuteilen ist, je nach Rasse auch verdammt unterschiedlich. Gerade bei den Havanesern habe ich dieselbe Erfahrung gemacht wie du - es ist egal, wer wen bekommt. Beim Collie zum Teil so, zum Teil so. Bei manchen Gebrauchshunderassen ist das noch weitaus bedeutsamer. Aber letztendlich ist es eure Entscheidung!
Ich habe zwei Collies, eine ist -quirlig- die andere eigentlich eher -entspannt- und jetzt mit 1,5 Jahren ist die Große jetzt auch entspannter, als die Kleine beim Zahnen
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Wenn Du kein gutes Gefühl mit der Entscheidung hast, dann tue es nicht.
Es gibt im Schnitt schon Rassen, da ist man gut beraten, wenn man sorgfältig guckt. Und ach, wenn man feste Ziele hat, was man mit dem Hund machen will. Oder einen anderen Hund, mit dem man vergesellschaften will.
Aber es macht - im Schnitt zumindest - schon einen Riesenunterschied, ob Du nun den quirligsten Welpen aus einem Wurf Havaneser (welcher Bichon soll es denn werden?) oder den Quirligsten aus einem Wurf Welsh Terrier hast. Und ja, der Hund passt sich auch an, an die Umgebung und das Programm.
Trotzdem würde ich die Bedenken dazu nutzen, nochmal gründlich in mich zu gehen und in der Zeit nochmal weiter zu gucken.
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