Hund hinterfragt meine Kommandos und schnappt

  • Bis ein Trainer bei euch war, würde ich sagen, weg mit demFinger. Probiert Alternativen aus. Was passiert, wenn ihr beim Heimkommen ihm ein freundliches Wort sagt, und dann einfach eurer Wege geht? Geht er dann aus dem Weg?

    Könnt ihr ihn an einer Hausleine aus dem Weg führen?

  • Mein Partner hat den Hund schon fast sein ganzes Leben lang. Er war halt nur wegen gesundheitlichen Schwierigkeiten meines Freundes teilweise in der Obhut von seiner Mutter. Ich kenne den Hund seit 1 1/2 Jahren.


    Ich hab es ja schon vornherein erst immer versucht komplett ruhig zu bleiben und mir Zeit zu nehmen bis er das Kommando befolgt wenn er das dann doch nicht gemacht hat wurde ich strenger. Nicht aggressiv aber hab halt ein bisschen kräftiger bzw erhobener geredet. Hilft manchmal aber nicht immer. Ich weiß halt immer nicht was dann besser ist den Hund einfach den Sieg des nichtfolgens gönnen oder solange rum zu tun bis er endlich folgt

    Du stehst doch nicht im Kampf mit dem Hund und es geht ganz sicher nicht um Sieg oder Niederlage.

    Hunde tun Dinge für uns, weil sie etwas davon haben: soziale Bestätigung und/oder eine Belohnung, manchmal sogar aus einer Art Einsicht, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass du weisst, was du tust und für Sicherheit und Geborgenheit sorgst. Wenn sie nicht tun, was du willst, dann entweder, weil sie gar nicht wissen, was sie tun sollen (fehlerhaftes Training), weil es sich nicht lohnt oder weil sie gerade eine hohe Eigenmotivation haben, etwas anderes zu tun. Aber gerade im Innenbereich ist die Ablenkung durch Eigenmotivation meist nicht so hoch. Ich tippe immer noch darauf, dass ihr noch gar keine tragfähige Kommunikationsbasis entwickelt habt.

    Vizlas arbeiten eigentlich gern mit ihrem Menschen und wollen ihm gefallen.

  • Erst mal die Frage: Was machst du denn, wenn er schnappt? Wie geht es dann weiter?


    Und dann:


    Ich sehe da auch ein gewaltigtes Kommunikationsproblem.


    Man könnte da an ganz vielen Stellen ansetzen.

    Den Ruheplatz verändern, so dass er ihn gerne annimmt. Anderer Ort, andere Form (Höhle?).

    Ganz neu positiv erarbeiten.

    Niemals! als Strafe einsetzen.

    Hund dort immer in Ruhe lassen

    Dann das Kommando dafür ganz neu erarbeiten. Ich würde auch davon ausgehen, dass dein Hund das nicht kapiert.

    Und, wichtiger, es wurde ja schon gesagt: Der Hund merkt, dass du sauer bist, will deshalb nicht in deine Nähe - du stehst aber NEBEN dem Korb. Das bringt ihn in einen totalen Konflikt.


    Jetzt hat er als Lösungsstrategie für diesen Konflikt schon das Beissen entdeckt, und das ist RICHTIG blöd.


    Da sind viele Grundlagen schon problematisch. Punktuell an der Korb-Geschichte zu arbeiten, wird nicht wirklich reichen...


    Das wichtigste: Bitte holt euch Hilfe. Das ist gar nicht gut, und mit einem Kind im Haus ist einfach Alarmstufe Rot.

  • Wenn du dich neben den Korb stellst, mit der Hand darauf deutest, den Hund streng anschaust und mit ihn fester bis lauter Stimme in den Korb schickst, dann heißt das in Hundesprache überdeutlich: "Das hier ist mein Korb! Bleib bloß weg davon!!!"


    Selbst wenn er das Korb-Kommando einwandfrei gelernt hätte, würde ihn das in einen Konflikt stürzen.


    Ich vermute, in eurer Beziehung gibt es noch einige ähnliche sprachliche Mißverständnisse. Daß Kopf wegdrehen bei Hunden Beschwichtigung bedeutet - und nicht Trotz - wurde ja auch schon gesagt. Direktes Anstarren = Drohung; betontes Abwenden des Blicks = das Gegenteil, Beschwichtigung.


    Eine Hundetrainerin, die sich eurer Miteinander zuhause anschaut, sollte euch Übersetzungshilfe geben können.


    Außerdem fiel mir auf, daß du von guten und schlechten Tagen berichtest. Daher würde ich sehr zu einem Tierarztcheck raten.

  • Für mich klingt das so, als ob sich der Hund ungerecht behandelt fühlt. Ich kenne Viszlas als sehr sensibel. Während manch anderer Hund sich denkt "lass die Olle quatschen", kann es für einen Viszla ein Weltuntergang sein, wenn man etwas lauter mit ihm redet. Aber bei einem zu groben Ton würde sich auch man robusterer Hund hinstellen und sagen: "Nö! So nicht."

    Ich verstehe was du meinst, aber in meinem Fall macht dass wenig Sinn weil er erstens mal bei jedem so bisher reagiert hat, wenn er seine schlechten Tage hat und Ich mir nicht vorstellen kann das wirklich jeder einzelne von vornherein aggressiv zu ihm war. Zum anderen rede ich erst normal mit ihm in einem ruhigen Ton und da fängt er ja schon mit dem ignorieren an. Ich weiß halt nicht was ich anders machen soll, wenn ich nämlich lauter werde hört ja meistens besser als wenn ich normal mit ihm rede

    Vielleicht hat er das aber so abgespeichert: "Man kann sich auf die Leute irgendwie nicht verlassen, aber wollen tun sie irgendwas von mir." Kann man aus der Ferne schlecht sagen, aber es klingt halt nicht nach einer innigen Beziehung, die ihr da habt. Sondern eher wie ein Gegeneinander: Hund als Befehlsempfänger, der nicht funktioniert wie er soll. Wenn dem so ist, wird das ein sensibles Kerlchen sicher merken.

  • Außerdem fiel mir auf, daß du von guten und schlechten Tagen berichtest. Daher würde ich sehr zu einem Tierarztcheck raten.

    Da ist mir zwischen den beiden Sätzen etwas vom Text abhanden gekommen, also hier nachgetragen:


    Reizbarkeit kann auch von verborgenen gesundheitlichen Problemen herrühren, zB Schmerzen. Ohren, Zähne, Rücken, innere Organe Bewegungsapparat usw.

    Gar nicht selten wirkt wirkt der Hund ansonsten noch munter und gesund wie gewohnt. So eine Verhaltensänderung kann aber das erste Anzeichen für ein Gesundheitsproblem sein und das sollte abgeklärt werden.

  • ich glaube Elaia hat von nem Korb gesprochen.

    Damit ist wahrscheinlich nicht das Hundebett gemeint, sondern ein Maulkorb.

    Wenn nicht, rate ich noch zu nem Maulkorb :)

  • Liebe te. Du schreibst, was du denkst wie du mit dem Hund umgehst. Lies nochmal hier nach und versuch einfach das nächste Mal ohne deine (alte) Bewertung auf den Hund, dich, die Situationen zu schauen, wenn er anfängt zu zu machen. Zu knurren oder abzuschnappen, "böse zu gucken. Du solltest dringend aus deiner Verteidigungshaltung raus. Hier macht die keine Vorwürfe. Und einfach noch Mal anfangen mehr zum Hundeverhalten, zum Training, zu lernen und wahrzunehmen.

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