Junghund überdreht und knappt
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Wir hatten auch die schöne Situation, dass er, wenn er von hinten gerannt kam und an einem vorbei ist, auf der Höhe des Menschen dann mal kurz im Lauf hochgesprungen und in den Arm gebissen hat, quasi während des laufens. Genau wie das reinbeißen, wenn man sich schneller als gehen bewegt hat. Da wurde nicht groß rungemacht, das wurde deutlich abgebrochen und damit war das Thema auch gut. Solche Sachen gehen einfach gar nicht, egal aus welchem Grund (Übermut, Freude, maßregelung) er das jetzt macht.
Also ein abbruchsignal ist auf jeden Fall sehr wichtig.
Wenn er es schon gelassen hat und nun seit einiger Zeit wieder vermehrt macht, würde ich auch mal überlegen, ob sich evtl. Was am tagesablauf geändert hat, er weniger schlaf bekommen hat etc.
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Wir haben sogar eine extra Beiß und Apportier Leine . Die wird mittlerweile aus Prinzip im Maul gehalten und sie Führt mich zu unseren Löse Plätzen.
Je nachdem, zu welchen Zeiten das so vorkommt, kann das Übermüdung, Langeweile, oder Übersprungshandlung sein bei meiner kleinen.
Bei Übersprungshandlungen, gucke ich das wir die Situation verändern. Bsp. Den Gassigang um diese Uhrzeit wo es vorkommt verkürzen. Oder die Gassigänge des Tages verkürzen oder ruhigere Wege laufen.
Bei Langeweile, lasse ich kurz absitzen und dann machen wir eben etwas Unterordnung und Dummy Übungen. Manchmal werfe ich auch nur den Dummy, etwas weg und lasse sie ihn aufnehmen und dann darf sie angeleint, den Dummy neben mir tragen. Und wir machen dann so kleine Übungen, die an der Leine auf Fußgänger Wegen Möglich sind.
Bei Übermüdung haben wir ja unsere Bissfeste Dickere Leine, die darf sie halten und auch mal mit mir damit spielen. Aber nach dem Lösen geht es dann auch sofort nach Hause. Weil die Spaziergänge mit Übermüdeten Hund für alle nur Anstrengend sind. Aber mit der Beißleine brauch ich nicht noch Erzieherisch rumstressen und die Löse Runde ist entspannter erledigt.
Und etwas im Maul tragen entspannt nun mal.
Was mir wichtig ist, das ich meine Hündin kurz abbrechen und absetzen kann. Sobald wir uns weiter bewegen geht es natürlich wieder los, mit dem Spiel. Entsprechend muss dann in der Zeit, wo der Hund sitzt entweder die Leine getauscht werden oder eben ein Spielzeug aus der Tasche geholt werden um die Energie mal kurz abzulenken.
Aber durch das Erwachsener werden, kann ich das ganze auch ganz ohne Ersatz Alternative abbrechen. -
So als erstes danke für die schnellen Antworten.
Hier mal ein Beispiel für einen Tagesablauf bei uns.
Wir stehen um 6:30 auf, meine Frau geht dann etwa 20 Minuten Gassi. Wenn sie wieder kommt gehe ich mit unserer Hündin auf die Arbeit, dort habe ich ein eigenes Büro wo sie ihre Ruhe hat. Da ich mich nicht sehr viel während der Arbeit mit ihr beschäftigen kann, ist sie meistens am schlafen. Natürlich versuche ich ab und zu auch mal mit ihr zuspielen oder mal kleine Übungen zu machen.
Die nächste große Gassi Runde findet immer gegen 13 etwa statt.
Danach gehts zurück ins Büro bis etwa 15-16 Uhr.
Daheim wieder angekommen wird erstmal normal der Haushalt geschmissen, wo sie auch entspannt sich dazu legt und uns beobachtet gegen 18 Uhr ( momentan durch die Hitze weichen die Uhrzeiten etwas ab ) gehen wir eine große Abend Runde von etwa 30-45 Minuten.
Während dem gassi gehen machen wir auch 1-2 apportier Übungen was ihr auch total Spaß macht. Und halt bleib Übungen dies aber nicht übermäßig viel sondern auch immer nur so 1-2 mal. Anfangs hatten wir ein strafferes Programm dies haben wir schnell gemerkt das dass Kontra Produktiv ist. Seit dem hat sich das ganze auch sehr verbessert.
Leinenführung üben wir immer mal zwischen durch für 1-2 Minuten.
Das ist der normale Tages Ablauf.
Gut das mit dem fixieren verstehe ich was ihr meint.
Aber sollte ich jetzt falls wir das ganze nicht abfangen können, ( was auch oftmals klappt aber sagen wir mal falls nicht ) und sie hüpft und knappt sie dann einfach ignorieren ? Damit wir der Sache keine Wichtigkeit geben und sie damit merkt das so keine Aufmerksamkeit kommt ?
Vielen Dank schonmal 🙏
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Naja, wenn ihr es ignoriert, kommt ja nicht an, dass das Verhalten unerwünscht ist.
Deshalb wurde ja schon gefragt, ob ihr ein Abbruchsignal aufgebaut habt.
Das Signal soll dem Hund einfach vermitteln " lass das, was du grad tust". Manche bieten danach direkt ein Alternativverhalten an, das man bestätigen kann, andere finden das eher überflüssig und bestätigen halt die Befolgung des Abbruchs und lassen den Hund selbst entscheiden, was er stattdessen im erlaubten Rahmen macht.
Ein generelles Abbruchsignal ist wirklich wichtig, um dem Hund einen Rahmen zu definieren, in dem er sich bewegen kann.
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Euer Tagesablauf hört sich ansonsten ganz normal an und das Verhalten ist insgesamt für einen jungen Retriever ja auch nicht unnormal.
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Ignorieren von unerwünschtem Verhalten finde ich persönlich ziemlich gemein. Genauso wie passives herunterdrücken. Es lässt dem Hund keine Chance, sein Verhalten selbstständig anzupassen.
Ein Alternativverhalten würde es bei mir höchstwahrscheinlich gar nicht geben. Aber eine Belohnung, wenn der Hund sich beim Abbruchsignal zurücknimmt.
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Ok, unser Abbruch Signal ist *Schluss* das hilft eigentlich in jeder Situation. Aber oftmals wenn die Dame aufgedreht ist nicht. Wie kann man das Signal manifestieren ?
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Dafür solltet ihr euch am besten einen fähigen Trainer suchen. Man kann per Ferndiagnose nicht sagen, wo eure Fehler in der Umsetzung liegen. Man kann im Forum lediglich Anregungen geben.
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Ok, unser Abbruch Signal ist *Schluss* das hilft eigentlich in jeder Situation. Aber oftmals wenn die Dame aufgedreht ist nicht. Wie kann man das Signal manifestieren ?
Ich habe jetzt schon den zweiten Hund, bei dem, wenn er sehr aufgedreht ist, der Abbruch klar schlechter funktioniert als ein (belohntes) Alternativverhalten. Bei tieferer Erregungslage klappt Abbruch gut. Klar kannn und sollte man das Abbuchsignal weiter festigen, aber bei manchen Hunden dringt man mit positiv belegtem Alternativverhalten besser durch und sie fahren so leichter runter. Man sollte hier schauen, womit Hund und Halter besser zurechtkommen.
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Wir haben bei unserer Hündin ein ähnliches Problem. Apportierhunde sind ja sehr maulfreudig und unsere Madam hat das Anspringen und auch Zuschnappen als Stresslöser aufgebaut, was ich durch mein Verhalten (ähnlich wie dein Vehalten) unbeabsichtigt gefördert habe.
Unsere Trainerin hat uns einiges empfohlen und wir haben unsere Erfahrungen mit folgenden Dingen gemacht:
1. Weniger Stressauslöser
wir haben weniger wechselnde Runden gewählt, auf denen weniger Hunde unterwegs sind und im Alltag auf mehr Routine/Ruhe geachtet.
2. Schlecken statt Leckerlies.
Schlecken beruhigt, daher haben wir Tuben zum Befüllen. In ruhigen Situationen bekommt sie Futterstücke zur Belohnung, wenn sie droht unruhiger zu werden, etwas zum Schlecken. Letztens war ich in einem Gespräch, da musste sie länger warten und es drohte zu kippen. Sie bekam immer wieder die Tube und schleckte sich ruhig. Halbe Tube leer, dafür ein Hund, der keine Übersprungshandlung zeigte und dann entspannt weiter spazieren konnte.
Daher Tube zum selber füllen. Da ist dann etwas nicht so Hochwertiges drin wie Leberwurst sondern was einfacheres.
3. Alternative anbieten
Ich habe jetzt immer ein größeres Stofftier, in dem Seile verknotet sind von Kong. Wenn sie anfängt, bekommt sie schnell das Teil ins Maul.
4. Verlangen stillen
Unsere Madam zergelt total gern und kann so Stress abbauen. Ich mache das jetzt zwischendurch, wo sie keinen Stress hat. Wenn sie hochfährt, breche ich ab. So trainieren wir das Abbruchssignal bei höherem Energielevel und sie kann ihre "Neigung" ausleben, ohne zu sehr hochzufahren. (Daher auch keine Ballspiele, nur Apportiertraining)
5. Schnüffeln
Wenn wir eine solche Situation haben, in der sie gestresst ist, ich befürchte, sie fährt jetzt hoch (mittlerweile leider genug Erfahrungswerte), gebe ich ihr das Spieli direkt ins Maul, sie beutelt es kurz, ich lass sie dann absitzen (da sie jetzt ansprechbar ist) und streue kleine Leckerlies. Schnüffeln ist anstrengend aber auch ungemein entspannend (ähnlich wie joggen für uns?) (in der Körpersprache ist das super zu sehen). Danach machen mit was Ruhigem weiter. Das hat uns die Trainerin empfohlen, um den Hund runter zu bekommen.
6. Wenn sie doch noch mal stark ausrastet (mittlerweile nur noch sehr selten), gehe ich nicht drauf ein (und riskiere leider zerstörte Kleidung) und suche schnellstmöglich eine Laterne oder ähnliches, wo ich sie anbinde, drehe mich weg / ignoriere sie. Das findet sie richtig doof und nach kurzer Zeit (wenigen Sekunden, mittlerweile) ist sie körperlich ruhig und ich kann sie mental beruhigen, weil ansprechbar.
Das ist UNSERE Herangehensweise bei unserem 1,5jährigen Labbi. Vielleicht hilft ja das ein oder andere kurzfristig. Ich empfehle auf jeden Fall einen erfahrenen und positiv arbeitenden Trainer, der drauf schaut und die individuelle Situation beurteilt, bevor sich das Verhalten manifestiert. Lieber frühzeitig investieren! Es lohnt sich.
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