Hundehaltung: Vorstellung vs. Realität

  • Bei mir hat das Forum schon auch die Erwartungshaltung deutlich geändert.


    Im echten Leben kenne ich fast ausschließlich Leute, die nicht so viel Gewese um den Hund machen. Die Hunde laufen im Alltag einfach mit, und trotzdem klappt das meist relativ problemlos. :ka: Deswegen hatte ich früher - bevor ich mich näher mit dem Thema Hund beschäftigte und im DF landete - zum Teil sehr naive Vorstellungen von der Hundehaltung. Obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin, aber es ist eben was ganz anderes einen Hund selbst zu erziehen, zumal in der Großstadt.


    Dann kam das DF und ich habe viel Neues erfahren, wofür ich sehr dankbar bin. Das hat meine Vorstellungen schon deutlich realistischer werden lassen. Im Prinzip läuft der Alltag nun auch so, wie ich es mir vorgestellt habe, und ich bin glücklich damit. Nur mit zwei Punkten habe ich nicht in dem Ausmaß gerechnet:

    1. Dass das Sexualverhalten beim Rüden so nervig und auch einschränkend sein kann.

    2. Dass Hunde sehr oft krank sein können - Allergien, Magen-Darm-Geschichten etc. Und wie viel das alles kostet. :ugly:


    Ach so, und der ganze Ekelkram natürlich. Hundekotze. Durchfall. Wutzisabber. Zecken. :igitt: Aber das ist vielleicht auch besser, wenn man das vorher nicht weiß ... :hust:

  • Ja, man muss hier im DF aufpassen, dass man bei sich bleibt und irgendwo auch klar im Kopf und sich nicht beirren lässt und sich am Ende Schuhe anzieht, die einem gar nicht passen.


    Aber ist dann auch wieder ein Lernprozess, und wenn es zu viel ist, macht man eine Pause :nicken:



    Ich persönlich bin sehr froh, dass ich so eifrig mitgelesen habe in den ganzen Threads über Malis und rückwärtsgerichtete Aggression und Maulkorb trainieren und wie Körpersprache en detail noch feiner aussieht. So hab ich das Gefühl, beim Jungspund relativ entspannt sein zu können und nehm seine Momente, wo er halt anders ist als die Hunde vorher nicht als Weltuntergang wahr oder verzweifle an mir selbst, sondern weiß, das gibt's, und damit kann man so und so mit umgehen.

    Da bin ich schon sehr froh drüber.


    Andererseits, gäbe es das DF nicht, hätte ich den Jungspund gar nicht kennengelernt und wüsste wahrscheinlich nicht, dass die Rasse Wheaten existiert :ka: Und was mir da an Spaß und terriertypischen Blödeleien entgangen wäre, wenn ich den Jungspund nicht hätte... Ist also schon gut so wie es ist. Ich lieb das Kasperle einfach :herzen1:

  • Ach, was ich noch schreiben wollte:


    der ganze Ekelkram natürlich. Hundekotze. Durchfall


    Das unterschätzt man definitiv. Gestern Abend übergibt sich der eine Hund ganz plötzlich auf die Couch, heute morgen hat der Gasthund einen Haufen ins Wohnzimmer gesetzt. Weil ich überall Schmutzfangmatten und Überwürfe habe, ist das kaum noch ein Akt und in 5 Minuten wieder sauber.


    Oder Flöhe. Hier hatte der Jungspund vor kurzem einen Floh auf der Nase krabbeln. Floh erwischt, danach beiden Hunden eine Tablette reingeschoben (die sie jeweils auch gut vertragen), alles mal abgesaugt und nimmer dran gedacht.


    Da wird man irgendwann echt routiniert und arbeitet seinen Plan für den Fall der Fälle ab und fertig.



    Aber dass man sich mit sowas überhaupt rumschlagen muss, hat man anfangs nicht direkt so auf dem Schirm xD Und wenn es einen dann das erste Mal trifft, ist erstmal Land unter. Aber irgendwann läufts halt auch, was ich dann wieder gut finde :nicken:

  • Als Katzenhalter wusste ich von Katzen, die mal vom Balkon stürzen, aber dass Hunde sich aus dem Fenster stürzen habe ich erst als Hundehalter lernen müssen.

  • bei mir übertrifft die Realität jede Vorstellung. Lachen, weinen, mitleiden, teilen, gemeinsam sein, die Welt mit anderen Augen sehen, gemeinsam durch Höhen und Tiefen, das unbeschreibliche stille Glück, wenn man seinen Hund im Arm hält, diese Wärme. Sie bereichern so sehr mein Leben

  • Vorstellung:

    Ich wollte einen „einfachen Anfängerhund“ mit dem ich einfach Freude habe. Dazu gehörte für mich vor allem: viel kuscheln und entspannt Spazierengehen. Außerdem sollte der Hund gut alleine bleiben. Ich habe mich auch darauf gefreut, ihm Dinge beizubringen (Kommandos, Beschäftigungen wie bisschen Dummy oder Ähnliches). Und er sollte zu vielem mitkönnen (Café, See etc.)


    Mit diesen Vorstellungen bin ich ins Tierheim und habe einen älteren, kleinen, „leichten“ Hund gesucht. Bekommen habe ich:


    - Spazieren: schwierig. Wird tendenziell besser, aber von nach der Arbeit nach Hause kommen, Leine dran und abschalten bin ich meilenweit entfernt. Es gibt gute und schlechte Tage. Mal macht es Spaß, mal ist es der Horror, oft ist es okay, aber mit Anstrengung und dem Wissen, dass es jederzeit switchen kann.


    - kuscheln: mag Menschen sehr, lässt sich gerne den Bauch kraulen, liebt Kontaktliegen auf der Couch. Auf meinen Schoß klettert sie nicht, aber was kuscheln angeht, ist es ziemlich so, wie ich es mir vorgestellt habe.


    - alleine bleiben: geht nicht. Am Anfang war es kein Problem, inzwischen mag sie es gar nicht mehr. Wir sind dran, es sehr kleinschrittig aufzubauen, aber es ist sehr schwer für alle Beteiligte.


    - Hund mitnehmen: schwer. Schon der Weg zu belebten Orten ist stressig. Außerdem bellt sie andere Hunde an. Und Menschen, wenn sie essen. Und kommt schlecht zur Ruhe.


    - Beschäftigung. Das macht Spaß, wir machen ganz amateurhaft Dummy-Training.


    Wir haben sie jetzt drei Monate und ich habe je nach Verfassung (meiner und der des Hundes) schon sehr dran zu knabbern. Ich ärgere mich etwas über das Tierheim, weil wir einen sehr anderen Hund bekommen haben als wir gesucht haben. Ich ärgere mich über mich, weil ich mit Frust und Stress und Problemen nur schwer umgehen kann. In sehr schlechten Phasen ärgere ich mich über das Hündchen.

    Und dann gibt es wieder Tage/Wochen, da merke ich Fortschritte und wir haben vor allem Spaß zusammen. Ich versuche mich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, die ich vorher als selbstverständlich hielt (Hund schläft und frisst gut, ist stubenrein, ist sehr süß). Ich merke auch, dass wir nach und nach mehr zusammenwachsen.

  • Ich bin auch mit Hund aufgewachsen, daher war sowas wie Dreck, Insekten und Spaziergänge bei Wind und Wetter keine Überraschung.

    Ich kriege jetzt aber zum ersten Mal das Erwachsen-Werden von einem Hund ab Welpenalter an viel besser mit (damals war ich erst 10 und unser Hund 6 Monate alt, und ist nach der ersten Läufigkeit kastriert worden wie bei uns auf dem Land damals üblich). Da hat mich dann doch einiges überrascht:

    • Auch ein (Retrievermischlings-)Hund, der gut aufwächst, ist nicht unbedingt offen gegenüber Fremden und freut sich über alles - auch Hunde haben einen Charakter und manche sind schüchternen und zurückhaltender. Irgendwie war meine Erwartung an den Welpen, dass er eine "Hallo, ich liebe alles!"-Einstellung hat. Tatsächlich hatte sie dann von Anfang an keinen Bock auf fremde Menschen und nur auf ausgewählte Hunde und ist bei neuen Situationen erstmal zurückhaltend. Was ich auch gelernt habe: Dieser Charakter passt perfekt zu mir und ist sehr angenehm :smile:
    • Hormonelle Schwankungen und deren Auswirkungen sind bei jungen Hündinnen echt nicht zu verachten! Dakota ist jetzt knapp über 2 Jahre alt und wir warten grad auf die dritte Läufigkeit. Es ist wirklich krass, wie sehr sie sich bei Läufigkeiten und Scheinschwangerschaften verändert. Plötzlich werden auf 50 Meter Entfernung fremde Menschen angebellt, dafür werden 50 Meter entfernte Rüden bezirzt. 3 Tage wird nichts mehr gefressen, dafür werden die besten Höhlen gebaut. Auch das Einsetzen der Pubertät fand ich super spannend: Von einem Tag auf den anderen wurde sie draussen vom Staubsauger mit Endlosakku (Retrievermischling..) zum passionieren Pipistellenschnüffler.
    • Dakota ist nicht mein erster Hund, aber mein erster Hund in einer Stadt. Was Stadthundehaltung alles so mit sich bringt, war mir auch neu. So viele Menschen, so viele Hunde, so unglaublich viele Ansprüche an die Hundehaltung, so viele Challenges für unsere Hunde. Wenn Nachbarn den Hund, mit dem ich im Garten chille, minutenlang am Zaun anstarren, und sich dann wundern, dass er bellt - und sich dann drüber aufregen... Hachja. Das Spiessertum in dieser Stadt wurde mir durch die Hundehaltung einfach nochmal auf eine ganz neue Art und Weise verdeutlicht. Und: Wie viele Stadtkinder Angst vor Hunden haben!!!
    • Dakota ist mein erster Hund mit meinem Freund, der nie von selbst Hunde wollte, nicht mit Hunden aufgewachsen ist, als Kind auch vor Hunden Angst hatte. Die Beziehung von den beiden zueinander ist besser als das, was ich mir in meinen besten Träumen ausgemalt hätte :herzen1: Ich kann die beiden problemlos für eine Woche alleine lassen, er nimmt sie mit auf Firmenausflüge, er übt mit ihr, er kuschelt lieber mit ihr als mit mir, sie spielen die lautesten Zerrspiele, er kommt mit auf Hundeevents - es ist toll! Und er kümmert sich um Hundekotze :drgreen:
    • Noch mehr Ansprüche von Anderen: Es war Anfang Corona, Ende erster Lockdown, als Dakota zu uns kam. Ich hatte seit 8 Jahren keinen Hund mehr gehabt, mein Umfeld hat sich geändert. Die Familie von meinem Freund hat ebenfalls nix mit Hunden am Hut, und konnten das erstmal nicht nachvollziehen, dass wir uns einen Hund zulegen (hätten glaub ich eher mal mit Kindern gerechnet). Von neuen Bekannten wurden teilweise ganz kritisch die Augen gerollt, dass ich jetzt auch einen "Coronahund" hätte. Damit kam ich irgendwie nicht klar. Meine Familie und all meine alten Freunde haben es wiederum gefeiert und meinten eher alle "Na endlich!" :D Ich fand es etwas befremdlich, wie viele Leute eine Meinung dazu hatten.
    • Dakota ist ein toller Hund. Ich habe nicht mit einem so tollen Hund gerechnet :herzen1: Der letzte Kindheitshund war eine schlecht erzogenen Jagdsau, die Jogger verbellte und Beef mit anderen Hunden suchte. Und ich habe sie geliebt. Matschige Schleppleine war ein Dauerfreund und den ausgebüxten Hund hab ich mehr als nur einmal im Dorf gesucht. Mit sowas hab ich wieder gerechnet, aber wurde nur positiv überrascht: Dakota liebt es, mit uns zu arbeiten, und ist sehr auf uns bezogen. Sie kann fast überall frei laufen weil sie sich nicht weit entfernt, jagt nicht, ignoriert fremde Menschen, ist bei fremden Hunden freundlich-zurückhaltend, und zieht sich generell im Zweifel zu uns zurück. Und sie kuschelt!
    • Die grösste Challenge ist wohl das Alleinbleiben. Das konnte der Kindheitshund problemlos - aber ich hätte auch nie gedacht, wie unwichtig das in unserem Alltag wird. Wenn beide Leute im Haushalt zu 100% im HO arbeiten, dann sind die Situationen immer nur konstruiert, und dann dauert das einfach länger. Mittlerweile sind wir aber bei mehreren Stunden, sodass es gut an unsere aktuellen Alltagsanforderungen passt.


    Sie hat es uns so leicht gemacht :herzen1: Sie füllt wieder die Hundelücke, die so viele Jahre da war. Dieser ständige Gedanke von "warum habe ich gerade eigentlich keinen Hund???" ist endlich weg.

  • Vorstellung:

    - Hund wird von meinen Eltern betreut während ich auf Arbeit bin


    - Ich kann meinen Hund Freunden mitgeben fürs Gassi


    - Hund ist total robust und höchstens fürs Impfen beim TA


    - Futter ist günstig, da reicht ein gutes TroFu


    - Hund ist auf mich fixiert und hört aufs Wort


    - Hund kann überall mit


    - Hund kommt mit zum Sport, unter anderem längere Schwimmeinheiten im Fluss


    - Hund kann gut abschalten weil wir werden soooooo viel Ruhe trainieren


    - Hund beschützt mich im Notfall (der naive Klassiker halt)


    Realität:

    - Hund bleibt lieber alleine zu Hause, während ich arbeite (das aber sehr gut)


    - Ich kann meinen Hund nicht einfach beliebig wem in die Hand drücken. Gerade bei Hundebegegnungen braucht sie Sicherheit und strikte Anleitung


    - Hund ist alles andere als robust und hat mich durch sensiblen Magen und anderen Wehwehchen bereits eine seehr grosse Summe gekostet


    - Futter ist nicht so günstig wie gedacht, da wir mittlerweile barfen. Dafür macht das Portionieren Spass und ich weiss zu 100%, was drin ist


    - Hund hört zwar sehr gut aber ist halt trotz allem ein Tier und keine Maschine


    - Hund kann mittlerweile fast alles mitmachen (joggen, wandern, Schlitten fahren, rad, Schwimmen). Aber gerade beim schwimmen habe ich damals komplett unterschätzt, wie anstrengend eine längere Strecke für Vierbeiner ist und dass man das ganz gezielt auf/ ausbaut


    - Hund kann unter Anleitung mittlerweile fast überall abschalten und pennen, aber das hat wirklich gedauert


    - Ob sie mich im Notfall beschützen würde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Gestellt hat sie letztens zwei Fremde Männer, die versehentlich in die Ferienwohnung hineingelangt sind (war eine Verwechslung). Ich möchte aber btw mittlerweile gar nicht mehr, dass mich der Hund beschützen würde


    Alles in allem hatte ich teils schon etwas naive Vorstellungen. Trotzdem könnte mein Hund nicht besser zu mir passen :smiling_face_with_hearts:

  • Ich bin auch mit Hund aufgewachsen. Dreck, Krabbelviehcher und gewisse Einschränkungen (bspw. im Urlaub) waren mir nicht neu. Ebenso wie schön und erfüllend es ist einen Hund an seiner Seite zu haben.

    Und trotzdem war der erste eigene Hund eine Überraschung. Ich kannte immer nur die netten normalen Familienhunde, die einfach so - mehr oder weniger gut erzogen - mitliefen.

    Aiko zog hier mit der Vorstellung ein, einen netten und unkomplizierten Begleiter an der Seite zu haben.

    Er war absolut unerzogen als wir ihn übernommen haben, waren uns dessen bewusst und gewillt daran zu arbeiten.

    Die anderen Special-Effects konnten wir nicht erahnen. Aiko hatte andere Pläne für uns :ugly:

    Bekommen haben wir einen Hund, der nicht ansatzweise Interesse hatte mit Menschen zusammenzuarbeiten, der Futter bis aufs Blut verteidigen wollte, der es nicht ertragen konnte wenn man an ihm herumfummeln musste (Zecken entfernen hatte etwas von russisch Roulette), der bei jeder kleinsten Unsicherheit explodierte, der bei einem genervten Atmen schon in Hab-Acht-Stellung ging.

    Wir haben viel an diversen Baustellen und unserer Beziehung gearbeitet und sind nach einiger Zeit ein eingespieltes Team geworden und ich möchte diesen Chaoten nicht mehr missen :smile:

    Als Emma einzog waren Vorstellung und Realität passend, sogar noch besser. Wir sind durch Aiko "vorbelastet" nicht mehr ganz so naiv an die Vorstellungen hinsichtlich Hund herangegangen. Bei ihr wäre Naivität aber gar nicht aufgefallen. Sie war für uns perfekt. :herzen1:

  • Nämlich wie sehr einen ein Hund einschränkt, wenn man keine Familie und v.a. Hausfrau-Mutter in der Hinterhand hat erst Recht wenn der Hund schlecht alleine bleibt und/oder schlecht mit kann weil er Probleme damit hat.

    Ich dachte das hätte ich gut miteingerechnet und auch brav Plan A bis F in der Hinterhand gehabt.


    Ach ja stimmt, noch eine Erkenntnis, man muss mindestens bis Plan G planen, denn A bis F geht wahrscheinlich schief.

    Das kann ich genauso unterschreiben. Ich war bis zum Auszug in einem Netzwerk von Großfamilie und Freundeskreis mit diversen Plänen. Jetzt sitze ich 600km entfernt mit Katzenhaushalten oder Leuten, die nix mit Hunden anfangen/in ihrer Wohnung haben wollen plus Fernbeziehung und zack, braucht es mehrere bezahlte Dogsitter, falls wer nicht kann.


    Das hat mich neben der Tatsache, dass Darko einfach so gar nicht alleine bleiben kann, doch bisschen kalt erwischt. Ging bei TH Hund davon aus, dass der das ja kennt und ich locker einkaufen oder zum Arzt kann (also nach langsamem Aufbau natürlich, nicht sofort!).

    Ich hatte mit allen möglichen Baustellen gerechnet, aber nicht mit einem Hund der zeitgleich ein Sensibelchen ist aber stur wie ein Bock. Dazu Zerstörungswut ohne Ende, Übersprungsschnappen/Leine beißen, anhänglich wie eine Klette die nicht alleine bleiben kann.


    Ansonsten war ich ja nicht gänzlich unerfahren. Insofern gab es keinen großen Schock, aber bisschen genervt bis neidisch war ich schon, wenn mir HH aus dem Umfeld schreiben, ja gell schön mit Hund? und ich gerade vor Verzweiflung heulend auf dem Bett saß, weil ich den ganzen Tag im HO nichts erledigt bekam; den Hund 24/7 vom Zerstören und Schnappen abhalten musste und eigentlich nur Ruhe hatte, wenn er schlief. Nach 1.5 Monaten kamen die ersten Erfolge und so langsam sehe ich das, was ich mir erhofft hatte :)

    • Was Stadthundehaltung alles so mit sich bringt, war mir auch neu. So viele Menschen, so viele Hunde, so unglaublich viele Ansprüche an die Hundehaltung, so viele Challenges für unsere Hunde.

    Das habe ich bei geeignetem Hund gar nicht mal so als Herausforderung gesehen - wenn ich aber im direkten Vergleich bemerke, dass eine Freundin meines Bruders mit fast gleichalter Hündin aus dem TS viele Probleme gar nicht erst hat, habe ich doch bemerkt, wie krass viel ein Hund in der Großstadt leisten muss. Ist jetzt kein Problem, aber bestärkt meine Meinung definitiv, dass nicht alle Hunde und Hund-Mensch-Teams für die Stadt geeignet sind.

    Ach so, und der ganze Ekelkram natürlich. Hundekotze. Durchfall. Wutzisabber. Zecken. :igitt: Aber das ist vielleicht auch besser, wenn man das vorher nicht weiß ... :hust:

    Ich finde, genau das sollten alle HH vorab wissen. Für mich war das nichts neues, da ich zeitlebens von Tieren umgeben war. Mit Garten, Acker, Tieren usw. sah die Wohnung nie geleckt aus und Tierkot/Kotze etc. war normal.

    Als Katzenhalter wusste ich von Katzen, die mal vom Balkon stürzen, aber dass Hunde sich aus dem Fenster stürzen habe ich erst als Hundehalter lernen müssen.

    Dito. Deshalb bestelle ich jetzt ein Katzennetz. Seit ich gesehen habe, wie Darko auf Tiere reagiert und gerade bei Dämmerung auch mal einer Schnake oder Falter nachhüpft... das riskiere ich im 1. Stock nicht.

    2. Realität: ab ca. 05:30 bettet sich Hund laut schnaufend immer wieder um. Stößt gegen die Schranktür, kaut mal unmotiviert auf seinem Quietschi ...

    Hier umgekehrt. Ich wusste, dass ich aufgrund nächtlicher Gehörlosigkeit und tagsüber Schwerhörigkeit einiges anders machen muss. Wie viel ein Hund jedoch so unbemerkt kaputt machen kann und wie sehr es das alleine bleiben Training erschwert, hätte ich nicht gedacht. Ist eben was anderes als Betreuungs/Gassigeher/TH-Ehrenamt-Hunde, die man tagsüber immer im Blick hat.

    Ein Hund verändert einen, ob man das vorher glaubt oder nicht.

    Sehr schön geschrieben!


    Ein "Ach toll, du nimmst 3 Wochen frei und den Hund dann mit zur Arbeit", hätte bei uns nicht funktioniert. Im Nachhinein bin ich mega froh, dass ich damals ganze 3 Monate Zeit hatte, bevor wieder das HO los ging.

    Vorstellung:

    1 Woche Urlaub + Überstundenabbau.

    Realität:

    Kollegin & Chefin gehen 3 Wochen in Urlaub und ich darf als Einzige die Stellung halten. Mit neu eingezogenem Hund. DAS empfehle ich niemandem :dead:

    Erkenntnis 6: Auch ein etwas komplizierterer Kandidat kann ein echtes Goldstück sein und viel Spaß machen. Es ist super wertvoll, wenn man es schafft, sich zurückzulehnen und auch das Gute sehen zu können anstatt dem nachzuhängen, was man eigentlich für Vorstellungen hatte.


    Und, das möchte ich nochmal hervorheben, wie tinkar schreibt, ja, ein Hund verändert einen. Und zwar in der Regel nicht die easy peasy Mitlaufhunde, sondern die Exemplare, die Mühe machen. Die sind die besten Lehrmeister.

    Danke für diese Worte. Das wird mein neues Mantra!

    Ich weiss nicht, ob ich als Ersthundehalter an den Ansprüchen im Forum nicht völlig irre geworden wäre.

    Ich als Erst-HH finde das Dogforum super :gut:

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