Welpenblues oder Fehlentscheidung?
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Hallo,
ich bin gerade fix und fertig und verzweifelt und mache mir Sorgen. Es war schon immer mein Traum, einen Hund zu haben, was aber nie möglich war (keine Zeit, Schule, Eltern Vollzeit gearbeitet). Nach der Schule habe ich dann ein Fernstudium angefangen, wodurch ich die Möglichkeit habe, den ganzen Tag mit dem Welpen Zuhause zu sein. Deswegen haben wir vor etwas mehr als einer Woche einen kleinen Zwergpudelwelpen nachhause geholt. Davor habe ich mich sehr gut informiert, wusste dass es sehr viel Arbeit ist, einen Welpen zu erziehen und pflegen und dass man erstmal nicht mehr wirklich Zeit für sich hat. Seit ein paar Tagen geht es mir sehr schlecht. Ich weiß nicht ob es Überforderung ist, denn eigentlich war mir klar wie viel Arbeit das ganze ist. Ich habe das Gefühl depressiv zu werden, bin den ganzen Tag sehr müde (obwohl die Kleine schon seit der ersten Nacht durchschläft), habe keinen Appetit, keine Motivation. Ich versuche natürlich trotzdem alles richtig zu machen, mache mir wahrscheinlich eher zu viele Gedanken über das ganze Erziehungsthema als nötig. Das Problem ist aber auch, dass die Kleine mich in der Verfassung wahrscheinlich nicht ernst nimmt, oder zumindest merkt dass etwas nicht stimmt. Ich verstehe das alles nicht, ich wusste dass es viel Arbeit ist, war aber immer bereit, das auf mich zu nehmen. Nur habe ich das Gefühl, meine Psyche macht das nicht mit. Alle sagen mir, dass das mit der Zeit besser wird, dass das am Anfang normal ist und so weiter, und ich hoffe es wirklich sehr, aber was wenn nicht? Im Moment wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurück drehen und die Entscheidung zum Hundekauf nicht treffen. Dieser Gedanke tut mir aber so weh, weil ich die Kleine jetzt schon so lieb habe und weiß wie schlimm es für Welpen ist, sie wieder abzugeben. Andererseits denke ich, was wenn es nicht besser wird und ich das alles nicht packe und wir sie dann in ein paar Tagen/Wochen doch noch abgeben müssen und es umso schlimmer für sie ist? Ich komme mir so dumm vor, diese Entscheidung getroffen zu haben, weil auch alles sehr schnell ging, vielleicht habe ich doch zu wenig darüber nachgedacht, oder hatte eine falsche Traumvorstellung. Ich habe auch sehr viel über das Thema Welpenblues gelesen, und hoffe dass es das ist und bald vorbeigeht, aber was wenn nicht und es einfach die falsche Entscheidung war? Was wenn ich nicht dazu fähig bin, die riesige Verantwortung zu übernehmen, einen Welpen großzuziehen, die schwierige Zeit durchzustehen bis es leichter wird, auch wenn das immer mein Traum war? Sie abzugeben würde mir wahrscheinlich das Herz brechen, aber vielleicht wäre das besser als in ein paar Wochen zu bereuen, es nicht getan zu haben. An sich ist es wirklich schön mit ihr, natürlich macht sie ab und zu Dinge wie Möbel anknabbern usw aber das ist ja normal bei Welpen, und ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass in ein paar Wochen alles leichter und schöner wird, auch durch die Welpenschule. Ich habe einfach nur Angst, die Zeit bis dahin nicht zu überstehen und denke dann wieder daran, wie leicht es wäre sie einfach zum Züchter zurückzubringen. Für diesen Gedanken schäme ich mich so sehr, weil ich doch so dringend einen Hund wollte und jetzt irgendwie nicht mit allem, oder vor allem mit mir selber, klarkomme, und nicht mal weiß woran das genau liegt. Wie gesagt, ich liebe die Kleine jetzt schon, was die Situation noch viel schwerer macht, und ich habe auch viel Unterstützung wenn ich sie zulasse, aber ich habe wirklich Angst, dass sich aus dem Ganzen wirklich eine Depression oder Ähnliches entwickelt. Meine Familie versteht das nicht so wirklich, bzw. sie sagen das ist nur die Umstellung. Kann natürlich sein, ich habe nur so Angst dass diese Gefühle bleiben und alles nur noch schlimmer wird. Ich will natürlich nur das Beste für die Kleine, ihr geht es hier aber auch sehr gut. Wir haben einen großen Garten und es ist immer jemand da. Ich habe aber Angst, dass ich dem Ganzen nicht gerecht werde, will auch die ganze Arbeit nicht an meine Eltern abgeben, v.a. weil sie sehr viel arbeiten. Ich denke man hört es am Text, aber ich bin wirklich extrem verzweifelt und mache mir Sorgen, nicht zuletzt über meine Gesundheit. Ich hatte noch nie wirklich psychische Probleme oder so, eher mal kleine, die ich aber vielleicht unterschätzt oder verdrängt habe, keine Ahnung. Ich habe mich wirklich so über die Kleine gefreut, und jetzt das. Ich musste das einfach mal alles loswerden, ich kann mit meinen Eltern nicht so gut darüber reden, vor allem weil ich mich so sehr für alles schäme. Ich weiß dass ich das am Ende selber entscheiden muss, aber ich würde mich trotzdem über Ratschläge oder Meinungen von außen freuen.
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Bevor ich sowas drastisches mache wie den Welpen zurückbringen, würde ich es mal damit versuchen, mir Zeiten für mich zu schaffen. Einerseits Zeiten, in denen der Welpe nicht dran ist und in denen man sich auf etwas anderes konzentriert (auch wenn es schwer fällt). Fürs Studium lernen oder so. Andererseits aber auch einfach einen Hundesitter, damit man mal ein paar Stunden aus dem Haus kann. Ohne das beides wäre es mir wohl auch so gegangen wie Dir.
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Schämen musst du dich auf keinen Fall für deine Gefühle! Wer kann schon vorhersehen, wie man sich wirklich fühlt.
Ich finde schon, dass es eher nach einem Welpenblues anhört.
Gib den Welpen für einen Tag ab und mach dir einen ganz schönen Tag ohne schlechtes Gewissen.
Geh die Sache weniger verkopft an und setz dich weniger unter Druck. Jeder macht ein paar Fehler in der Hundeerziehung und die wenigsten werden danach zu menschenfressenden Monster.
Kopf hoch
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Wir haben jetzt auch seit einem Monat einen jungen Hund (erst mit fast 14 Wochen bekommen, deshalb kann ich vielleicht die absolute Welpen-Situation nicht so nachvollziehen). Aber ich habe auch gemerkt, dass ich nach ca. Zwei Wochen sehr angespannt war. Ständig habe ich überlegt, was ich noch machen muss. Fast schon Panik gehabt, dass ich was wichtiges falsch mache und das nie mehr gerade biegen kann! Wir haben eine sehr große Rasse und zum Beispiel Gehorsam und Leinenführigkeit sind absolut wichtig. Und jedes Mal wenn Henning abgedreht ist, weil ich ihn überfordert habe, hatte ich Angst das nicht in den Griff zu kriegen. Im Junghundekurs ist er etwas jünger als andere (und etwas unreifer ) und es hat mich unter Druck gesetzt, dass er nicht immer alles sofort kann.
Mir hat das Forum hier geholfen. Habe jetzt einige Zeit mitgelesen bevor ich mich angemeldet habe. Und es gibt einfach so viele die sagen, dass man nicht alles sofort schaffen muss. Und die Hunde sind ja mit eine, halben Jahr nicht plötzlich für alle Ewigkeit unerziehbar. Es hat bei mir total Druck rausgenommen. Übrigens klappt seitdem ich die Hundeschule viel, viel besser.
Ihr werdet das bestimmt gut machen. Aber wichtig ist, auch an dich selbst zu denken und nicht immer nur um den Hund zu kreisen. Denn dann verkrampft man total. Gönn dir doch mal einen Abend weg von zuhause. Ihr seid ja zu zweit wie ich das lese?
Das wird schon
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Vorneweg, es tut mir leid wie du dich gerade fühlst und ich kenne dich nicht, weiß also nicht was du brauchst, um dich auf zu munteren.
Für mich liest sich alles soweit nach Panikattacke deinerseits, Welpenblues, nenn es wie du willst.
Ein paar Sachen fallen mir zusätzlich auf:
Du hast dir ein Baby in's Haus geholt, die braucht dich nicht "ernst nehmen", du sollst ihr sicherer Hafen sein.
Welpenhaltung ist nicht "die schwere Zeit", es ist nur anders. Wie gesagt, du hast da ein Baby.
Wahrscheinlich willst du gerade alles richtig machen, was du vorher gelesen hast, vergiss das. Sitz, Platz, Pipi lernt der Zwerg schon noch. Jetzt geht es erstmal um nichts anderes, als daß ihr euch kennenlernt, die Kleine sich bei dir sicher und geliebt fühlt, ihr euren gemeinsamen Alltag einpendelt.
Vergiss mal alles was du gelesen hast, schau dem Zwerg beim Leben zu, sei glücklich, daß du sie liebst und gib ihr diese Liebe als ihr neues zu Hause.
Mach langsam, gib ihr Geborgenheit, zeig ihr liebevoll wo deine Grenzen sind wenn nötig, kuschel mit ihr und freu dich über ihren Welpenwahnsin.
Das wird schon.
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Du bist nicht alleine mit solchen Gefühlen. 😅
Ich wollte bisher jeden Welpen, in den ersten Wochen, wieder zurückbringen. Ich habe es immer als unglaublich anstrengend empfunden, hatte Sorge dem nicht gerecht zu werden und fühlte mich eingeschränkt.
Kein Welpe ist je ausgezogen denn dieses negative Gefühl verschwand immer von alleine je mehr Routinen entstanden und je mehr Bindung entstand. Denn dieses erste "ist der süß" wird irgendwann zu einem "der ist Familie".
Vielleicht können deine Eltern mal ne Stunde oder so drauf aufpassen und du machst einfach mal was für dich.
Gibt es eigentlich Bilder von dem Welpen? 🥰
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Hey,
Ich persönlich finde es nicht normal das man immer von so extremen Reaktionen liest in Bezug auf den Kauf bzw. das anfängliche Zusammenleben mit einem Welpen. Aber ich denke es wird bei dir so sein wie bei allen : du steigert dich da in einen negativen Gedanken zu sehr rein und bist jetzt in so einer abwertsspirale.
Halte paar Wochen durch, dann wird sich dieses negative Gefühl sicher wie bei allen anderen auch schnell legen.
Es ist viel Veränderung und das kann sicher erstmal schocken.
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Das hört sich so sehr nach Welpenblues an. Fühl Dich gedrückt.
Bei meinem 2. Hund habe ich am 3. Tag abends auf der Couch gesessen und vor lauter Nervenanspannung unkontrolliert angefangen zu zittern wie bei Schüttelfrost. Der Hund war aber schon 1 Jahr alt und da hat es sich schnell gegeben.
Meine Kleine jetzt habe ich mit guten 8 Wochen geholt und bin dem Welpenblues auch voll auf den Leim gegangen. Welpi hat nicht durchgeschlafen, Ich habe vor lauter Schlafmangel und Aufregung sogar einen (glücklicherweise kleinen) Autounfall gebaut. Dann kamen die ersten Krankheiten - öfter Magen/Darm, 1 x Schokolade gefressen - und ich war völlig durch. Habe ständig im Kopf gehabt, dass ich dem Hund nicht gerecht werde. Das ging so weit, dass ich ständig dachte, sie muss irgendwas ernstes haben und stirbt bald. Wie oft wollte ich das Handtuch werfen und sie zurück bringen.
Und ja, ich habe Fehler gemacht und siehe da, sie hat das weggesteckt und liebt mich wie ich bin, so wie ich sie liebe wie sie ist.
Blöder Spruch, aber: ALLES WIRD GUT! Halte durch, lege Dich mit Deiner Kleinen auf die Couch und fühle einfach, wie glücklich Dich dieser Fratz macht. Es gibt sich und ist kein Grund Dir Deinen langersehnten Wunsch vorzuenthalten. Sehe die kleinen Fortschritte, die ihr zusammen macht.
OT: Hatte ich bei meiner Tochter übrigens auch - die hätte ich aber nicht zurückbringen können.
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Aus Interesse. Bist du mit Haustieren aufgewachsen?
Kann mir gut Vorstellen, das die Verantwortung für ein Lebewesen, bis zu seinem Lebensende erschreckend sein kann, das erste mal.
Ich bin mit Haustieren, auch Hunden aufgewachsen und hatte Verantwortung für meine eigenen Kleintiere, ab dem Jugendlichen Alter. In sofern war lediglich mit dem ersten Hund, eine gewisse Enttäuschung da, dass sie kein Hund war der sich in jeder Umgebung wohl fühlte und ich musste meine Erwartungshaltung entsprechend verändern und auf meinen ersten Hund anpassen. Das war auch ein Prozess, aber am ende war sie trotzdem mein absoluter Seelenhund .
Sie erfüllte nicht alle meine hohen Wunschträume und Erwartungshaltungen, was man sich eben alles Idealisiert so Vorstellt, mit dem ersten eigenen Hund .
Schon beim Zweiten Hund war ich von vornherein Realitäts naher und konnte mich gleich auf den Hund so einstellen, wie er war.
Man lernt also dazu und wächst an den Erfahrungen.
Trotzdem wollte ich bisher noch jedes neue Tier in der ersten Woche zurück bringen . Sehe das aber nicht als schlecht an, anfangs Distanzierter zum neuen Familien Mitglied zu sein. Denn so hat auch das neue Familien Mitglied etwas mehr Ruhe und Zeit sich an das neue Leben zu gewöhnen.
Und dann wächst man zusammen mit der Zeit und eine tiefere Bindung entsteht. (Bei mir baut sich sowas erst auf und ist nicht vom ersten Moment an da).
Als mein Kind geboren wurde, hörte ich oft "Klasse wie gut du das Alleinerziehend hinkriegst." Zuckte nur mit den Achseln und sagte "Meine Haustiere hüpfen doch auch gesund und munter durch die Gegend. Bei denen hab ich die Versorgung bisher ja auch hin bekommen. Wird mit dem Baby sicher auch klappen " .
Mit Blick auf meine Hunde, wusste ich einfach, dass wird schon alles gut werden und klappen .
Anfangs muss auch gar nichts perfekt sein. Man lernt Schritt für Schritt dazu.
Hunde sind 2-3 Jahre in ihrer Junghund Phase. Das ist eigentlich eine gute Zeitspanne, die man für die ersten wichtigen Ziele sich ruhig setzen kann. Also innerhalb der ersten 2-3 Jahre, sollte der Hund Leinen führig sein und den Abruf beherrschen. Und auch die wichtigsten Dinge die für euer Leben wichtig sind, kennen.
Das kriegst du in dem Zeitraum schon hin . -
Ich hatte das Gefühl auch bei unserem ersten Hund.
Plötzlich überkam mich der Gedanke: Jetzt gibt es kein zurück mehr!
Obwohl ein Hund auch mein Lebenstraum war.
Dazu kam die Unsicherheit, ob ich den Hund (40kg) alltagstauglich bekomme, das mit den Kindern und Hund richtig mache, etc.
Mich hat der Hund bei der Erziehung immer wieder an meine Grenzen gebracht und ich war oft verzweifelt und kurz davor, seine Anschaffung zu bereuen.
Derweil liebe ich ihn so und alle Anstrengung hat sich gelohnt.
Du siehst also, solche Phasen überkommen viele Hundehalter.
Daher auch mein Tipp: Entspanne dich und genieße deinen süßen Welpen, die Zeit ist so schnell vorbei und ist einmalig!
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