Hund dreht durch, weil Herrchen auf Geschäftsreise ist
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Hallo zusammen,
Jetzt muss ich doch mal ein eigenes Thema aufmachen. Ich hoffe, ich habe die Lösung nicht irgendwo übersehen.
Eigentlich waren wir mit Henning auf einem guten Weg. Aber seit gestern zündet der mir hier das Dach überm Kopf an. Was ist passiert?
Mein Mann ist seit Sonntagabend bis Samstag auf Geschäftsreise. Henning hat das Sonntag schon gespürt und ist die ganze Zeit um ihn herumgetändelt. Sonntagabend war er schon etwas aufmüpfiger (Grenzen austesten, 20 mal aufs Sofa springen…). Aber gestern war heftig. Normalerweise schläft er viel während ich Homeoffice habe. Auf einmal wollte er aufs Schlafsofa, da mit im Büro steht. Erst wollte ich ihn immer runter schicken, aber irgendwann muss ich ja auch konzentriert arbeiten. Also auf einer Ecke Hundedecke drauf und erlaubt. Das war gegen Mittag und auf einmal konnte er dann auch schlafen (natürlich nicht auf dem Sofa - das war dann uninteressant ).
Nach Feierabend ging der Terror los. Normalerweise kann er ohne Probleme eine halbe Stunde alleine bleiben. Ich war kurz einkaufen und als ich wiederkam, war er total aufgeregt. Ich fass den Rest des Abends kurz zusammen: Sofa, versuchen ans Essen zu gehen (was er sonst nie macht!), anbellten, vor Aufregung auf den Teppich pinkeln…
Ich habe ihm zwischendurch, wenn er auf das Abbruchkommando nicht mehr gehört hat, eine Auszeit in der Diele verpasst. Da ist auch sein Schlafplatz, da zieht er sich auch immer freiwillig zurück. Wenn er ruhig war habe ich die Hausleine gelöst, ihm her selbst die Wahl gelassen ob er bleibt oder zurück kommt. Viertelstunde höchstens, dann war er wieder so aufgedreht. Heute Morgen geht es nahtlos so weiter. Er ist jetzt in der Diele während ich (eigentlich) arbeite. Aber ich will ihn jetzt nicht stundenlang separieren, das kann doch nicht die Lösung sein. Auch wenn er da jetzt mucksmäuschenstill ist und wahrscheinlich schon schläft.
Gestern Abend waren wir in so einer Spirale, dass ich selbst mit den Nerven am Ende war (und das hat ihn noch mehr gepuscht - er hat dann sogar nach mir geschnappt). Aber heute Morgen war ich eigentlich wieder neutral und es ging trotzdem so weiter. Aber er merkte natürlich sofort, dass mein Mann noch immer nicht da ist, also noch immer etwas anders ist.
Langer Text, kurze Frage: was tun?
Danke schon mal für eure Hilfe!
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Joa, also allein hätte ich ihn dann doch nicht gleich gelassen.
Als mein Hund noch Welpe war, ist meine Mann und mein Kind nachts los, zum Flughafen, für eine 2 wöchige Reise. Ich blieb mit dem Hund daheim.
Am ersten Tag hat Hund 2x das Essen wieder ausgekotzt, dann ging’s. Ich habe allerdings nichts am Tagesablauf geändert, gar nichts. Musste ihn allerdings damals auch noch nicht länger alleine lassen, so weit war er noch nicht (da war er ca 4 Monate alt).
Ich würde auf seine Allüren nichts geben. Versuche es zu ignorieren, mach einfach dein Ding wie immer, sei wie immer und verfalle nicht in blinden Aktionismus. Ist dein Mann die Hauptbezugsperson?
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Danke für die Antwort!
Am Tagesablauf ändere ich eigentlich gar nichts. Morgens Löserunde, Mittags an der Schleppleine toben, abends eine Runde mit teils Leinenführigkeit und teils toben und schnüffeln. Alles wie immer - sogar die Zeiten. Ich bin auch die Hauptbezugsperson, da er immer mit mir im Homeoffice ist. Das einzige was ist, dass mein Mann normalerweise morgens die erste Runde macht.
Und mal kurz zum Einkaufen verträgt er normalerweise auch gut. Da war ich vielleicht 20 Minuten weg. Er hat auch nicht gejammert oder so. Aber er saß an der Tür als ich wiederkam, das ist schon ungewöhnlich für ihn.
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Bei uns sind auch meist die ersten 2-3 Tage unruhig, wenn einer fehlt. Tagesablauf beibehalten hat sich da sehr bewehrt. Meist haben sie sich danach wieder beruhigt und es geht normal weiter.
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Puh, das beruhigt mich! Ich höre ihn auch gerade tief und fest schlafen. So groß kann das Drama in seinem Kopf also gar nicht sein :)
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Hach das kenne ich 😅
Mein Mann ist alle par Wochen beruflich unterwegs und ich habe 2 Hunde.
Die Nr 1 leidet total am Kontrollverlust über sein Herrchen und ist eine Mischung aus unruhig und traurig.
Die Nr 2 ist deutlich unruhig und fordert dauernd Aufmerksamkeit und Aktion. Das ist unfassbar anstrengend und gebe ich dem nach dreht er immer weiter hoch.
Ich fahre ganz gut damit den Tag so zu gestalten wie immer und die anstrengenden Situationen halte ich einfach aus. Auf ohne Grund aufgeregt sein gehe ich nicht mehr ein.
Zusätzlich machen wir etwas mehr "schöne" Dinge, in unserer gemeinsamen Zeit. Heute zB üben wir um Hütchen zu laufen auf Entfernung und später gibt es Lunge. 😅
Jetzt ist diese Situation bei mir öfter daher kann ich die üben. Das ist bei euch sicher schwieriger.
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Mmh, ich würde die Perspektive auf den Hund etwas verändern. Der ist ja erst realtiv kurz bei Euch, insgesamt gesehen. Das, was Du als Routine beschreibst, ist es für den Hund ja ganz und gar nicht. Er hat so eine wage Idee wie das Leben läuft. Auf ganz wackeligen Füßen. Dieser Hundetyp braucht und mag Routine ja sehr. Und da ist es logisch, dass er mit Stressverhalten wie diesem hier reagiert, wenn da plötzlich was ganz anders läuft:
Sonntagabend war er schon etwas aufmüpfiger (Grenzen austesten, 20 mal aufs Sofa springen…).
Er musste mit seinem Stress irgendwohin. Der testet nichts aus, der weiß einfach nicht wie er das was da passiert kompensieren soll.
vor Aufregung auf den Teppich pinkeln
Wenn sie dann "außer der Reihe" müssen, zeigt das wie viel Stress da gerade im Körper ist. Das ist wie gestresste Menschen, die bei Aufregung pinkeln müssen, weil der Wasserhaushalt durch den hormonellen Einfluss angeregt ist. Diese Menschen wollen mit dem "pullern müssen" wohl kaum jemanden ärgern ...
Er ist jetzt in der Diele während ich (eigentlich) arbeite. Aber ich will ihn jetzt nicht stundenlang separieren, das kann doch nicht die Lösung sein.
Warum ihm nicht den Ort lassen, an dem er zur Ruhe kommt und richtig schlafen kann? Generell würde ich dazu raten nicht den ganzen Tag mit dem Hund zusammenzukleben. Die meisten Hunde können nur richtig schlafen, wenn sie mal keinen um sich herum haben. Eine Schlafphase dauert in etwa so lange wie bei Menschen. Das sollte man im Kopf haben, damit der Hund was davon hat.
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Henning ist definitiv wie Nr. 2 Aber dann ignoriere ich seine Drängen nach (mehr) Aufmerksamkeit.
Heute Abend ist Hundeschule und danach mach ich ihm ein schönes Fresschen mit Thunfisch fertig. Bin mal gespannt, wie ich, das mundet. Vielleicht ist er danach vor lauter Dankbarkeit brav
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flying-paws
Hat den Titel des Themas von „Hund dreht durch weil Herrchen auf Geschäftsreise ist“ zu „Hund dreht durch, weil Herrchen auf Geschäftsreise ist“ geändert. -
Ich würde da eher im Kopf haben, dass der zusätzliche Stress durch die Hundeschule ihn noch mehr abschießen könnte ...
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Ich würde da eher im Kopf haben, dass der zusätzliche Stress durch die Hundeschule ihn noch mehr abschießen könnte ...
Da habe ich auch tatsächlich etwas Bedenken! Wenn ich merke, dass ihm das zu viel wird, breche ich auch ab.
Er ist jetzt in der Diele während ich (eigentlich) arbeite. Aber ich will ihn jetzt nicht stundenlang separieren, das kann doch nicht die Lösung sein.
Warum ihm nicht den Ort lassen, an dem er zur Ruhe kommt und richtig schlafen kann? Generell würde ich dazu raten nicht den ganzen Tag mit dem Hund zusammenzukleben. Die meisten Hunde können nur richtig schlafen, wenn sie mal keinen um sich herum haben. Eine Schlafphase dauert in etwa so lange wie bei Menschen. Das sollte man im Kopf haben, damit der Hund was davon hat.
Vielen Dank für deine wertvollen Hinweise! Vor allem mit dem Perspektivenwechsel. Man vergisst, dass es für ihn noch anders ist…
Normalerweise lasse ich die Tür zwischen Diele und Büro auf (außer ich habe eine Videokonferenz o.ä.). Oft schläft er dann auch von sich aus in der Diele, weil da weniger Bewegung ist. Er soll ja auch auf Dauer seinen Freiraum haben, damit er auch besser zur Ruhe kommt. Und vor allem keinen Kontrollzwang entwickelt…
Ich glaube Ruhe ist wirklich das, was er braucht. Er ist jetzt gerade tief am Schlafen, wie es sein soll. Die Tür steht jetzt aber wieder auf. Ich will ihn ungern alleine lassen wo er eh so aufgewühlt ist. Aber deine Worte bestärken mich dass es der richtige Weg ist, ihn zur Not zur Ruhe zu zwingen. Am besten, bevor er sich zu sehr reinsteigert. Den Moment habe ich gestern definitiv verpasst…
Nachtrag: Ich lass das gerade mal sacken. Nachts schläft er eh schon in der Diele (und schläft auch schnell ein und durch!). Vielleicht sollte ich das tagsüber wirklich noch mehr einfordern. Er scheint es ja zu brauchen. Und in der Mittagspause und wenn ich Feierabend habe kann er dann zu mir.
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