Den eigenen Hund nicht mögen?
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Für mich persönlich sind Probleme und meine Bindung zum Hund irgendwie vollständig dissoziiert. Ich weiß aber, dass tendenziell verschiedene Faktoren dazu führen, dass die Bindung zum Hund schwächer wird. Laut Studien sind das eigene Kinder, die Verwendung als reine Arbeitshunde , als problematisches empfundenes Verhalten, wenig miteinander verbrachte Zeit und wenig vom Hund gegenüber dem Menschen gezeigte Affektivität.
War bei mir bei jedem Welpen nach wenigen Tagen so und die ersten Wochen hab ich auch jeweils übermäßig viel an den jeweiligen Hund gedacht^^. Das Phänomen gibt es eigentlich bei frischen Eltern.
Da stimme ich einerseits zu, ich hatte ja auch geschrieben, dass ich die Hunde ohne Bedingungen lieb hab. Also unabhängig von gezeigtem Verhalten.
Aber ich muss andererseits sagen, dass dieses Gefühl schon wachsen muss - ich habe das nicht quasi "sofort von Tag 1 an". Besonders beim erwachsenen Hund musste man sich auch erstmal "Kennenlernen" - ein Welpe ist vllt nochmal was anderes, denn das ist einfach nur ein Baby. Zumindest mir ging es so, dass ich Feli zB zwar von Anfang an mochte, aber eine Bindung und dieses "lieb haben" hat schon eine Zeit lang gedauert.
Das Gefühl des "verschossen seins" in den Welpen ab sofort kenne ich auch, hat aber für mich irgendwie eine andere Qualität als die Bindung, die ich dann mit meinem 1 oder 2 Jahre alten Hund habe
Ich find ja den Welpen auch von Anfang an süß und knuddlig und bin glücklich, dass ich ihn habe. Aber tiefere Gefühle hab ich halt erst für jemanden, wenn ich ihn besser kenne. Bin auch sonst nicht so der „Liebe auf den ersten Blick-Typ“.
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Ich finde, dass es erst wachsen muss, diese Liebe. Ich liebte Paul am ersten Tag, in der ersten Woche ja auch nicht so wie ich es jetzt, nachdem er über ein Jahr hier ist, tue. Anders gesagt, damals hätte ich es noch gar nicht als Liebe bezeichnen können. Zuneigung sollte schon da sein, aber so richtig feste Bindung entsteht ja erst, und das dauert. Als ich Paul bei der Pflegestelle abgeholt hatte und von der Autobahn ab und ins Moseltal hinab fuhr, sah ich in den Rückspiegel, erblickte diesen gestresst hechelnden, niedlichen Hund und ich sollte sehr glücklich sein dass wir soeben so einen hübschen, netten Hund übernehmen durften, auch wenn er nicht so recht wusste wie ihm geschah und wohin die fremde Frau mit ihm fährt. Stattdessen musste ich auf einmal bitterlich heulen weil ich mir eingestehen musste dass wir Paul zwar bewusst ausgesucht hatten, ich aber doch eigentlich nur meinen geliebten Rapido zurück haben will. Den und nur den! Der war wenige Wochen zuvor gestorben und der Schmerz noch sehr frisch. Rapido war mein absoluter Schatten, auch eine sehr lange Zeit an meiner Seite.
Dennoch hab ich es nie bereut, Paul übernommen zu haben. Für Pepper ist er der beste Gefährte den sie haben kann und auch meine Bindung zu ihm wird immer intensiver. Sie war nicht von Anfang an intensiv. Manches muss wirklich erst wachsen. Allerdings klar, beim Kennenlerntermin war da schon von beiden Seiten eine gewisse Zuneigung und es passte: Er fällt in mein/unser Beuteschema, so wie er sich in der Pflegestelle zeigte passte er auch im Wesen zu uns, er ist überaus niedlich, er ist ein richtiger Sunnyboy, er passt perfekt zu unserer Galga Pepper und er klebte beim Kennenlerntermin sehr fest an meinem Mann und ging da auch nicht mehr weg. Wäre sicher was anderes gewesen wenn diese Dinge so schon nicht zugetroffen hätten. Oder wenn er zwar optisch gefallen hätte, aber der Funke so gar nicht überspringen hätte wollen. Ich denke nicht dass wir ihn dann übernommen hätten.
Aktuell kann ich mir sowieso schwerlich vorstellen, bewusst einen Hund zu übernehmen bei dem ich vorab schon merke, es passt nicht, da ist nix. Also gar nix. Aber wenn hier aus irgendwelchen Gründen so ein Hund landet weil ihn mir womöglich einer durchs offene Fenster schmeißt, und es wirklich so gar nicht passt, würde ich dem tendenziell auch ein anderes Zuhause suchen. Anders verhielte es sich, wenn der Hund z. B. eine feste Bindung zu meinem Mann aufbaut und andersrum genauso. Dann dürfte er bleiben, dann wärs halt sein Hund der von mir genauso gut mitversorgt wird wie die anderen auch. Außer natürlich, es passt wieder mit den anderen Hunden nicht oder er passt so gar nicht in unsere Lebensumstände bzw. ist hier unglücklich - auch dann wäre es meine Pflicht, ihm ein anderes (besseres) Zuhause zu suchen.
Und es stimmt auch wenn gesagt wird, man liebt die Hunde nicht alle gleich. Hauptsache sollte sein, es geht ihnen allen gut, sie bekommen alle Zuneigung, jeder bekommt auf seine Art auch seinen Anteil Liebe, sie werden gut versorgt. Aber die Bindung zu meiner ersten Hündin, die ich 16 Jahre lang bei mir hatte, war einfach eine andere als die ich jetzt zu meiner Galga habe. Genauso die Bindung zu meinem mittlerweile 14-jährigen Rüden der fast genauso lang schon an meiner Seite ist, ist anders und inniger als die Beziehung zu den beiden jungen Galgos. Lieben tu ich sie allerdings alle, ganz klar. Und alle von Herzen. Aber Bindung wächst mit der Zeit, wird intensiver, reift heran. Selbst bei meinem Mann merke ich dass er zu den Hunden unterschiedlich intensive Bindungen hat. Am intensivsten ist seine Bindung zu unserer Galga, obwohl die so ein spezielles Wesen hat. Aber die beiden himmeln einander an. Danach erst kommen die Rüden. Keine Ahnung warum das so ist, es ist eben so.
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Zitat
Jeder kennt sie wohl, die Momente, wo man den eigenen Hund gern an die Wand klatschen will. Das hat für mich nichts mit „nicht mögen“ zu tun, sondern sind einfach Phasen und Momente. Man ist ja auch nicht immer gut drauf und hoffentlich nicht immer mies gelaunt.
Nope
Du denkst dir das nie? Auch nur kurz, wenn der Hund etwas angestellt hat?
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Nein tatsächlich nicht. Dann bin ich eher traurig oder so, aber wütend auf meine Hunde oder so dass ich sie an die Wand klatschen will? Nein. Das geht mir eher so mit Hunden, die nicht meine eigenen sind. Z.B. wenn mir Fremdhunde wehtun (auf die Füße treten oder kratzen) bin ich schon sauer auf die, wenn mir meine eigenen wehtun nicht.
Ich empfinde das nicht als positive Eigenschaft, weil es erziehungstechnisch nur Nachteile bringt, aber so isses nunmal
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Du denkst dir das nie? Auch nur kurz, wenn der Hund etwas angestellt hat?
Nein tatsächlich nicht. Dann bin ich eher traurig oder so, aber wütend auf meine Hunde oder so dass ich sie an die Wand klatschen will? Nein. Das geht mir eher so mit Hunden, die nicht meine eigenen sind. Z.B. wenn mir Fremdhunde wehtun (auf die Füße treten oder kratzen) bin ich schon sauer auf die, wenn mir meine eigenen wehtun nicht.
Ich empfinde das nicht als positive Eigenschaft, weil es erziehungstechnisch nur Nachteile bringt, aber so isses nunmal
Alle Achtung. 😎
Eine sehr positive Eigenschaft.
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Im genauen Wortlaut "den eigenen Hund nicht mögen" also nicht einmal mögen, würde ich mir nach angemessener Zeit (Gefühle entwickeln und verändern sich) ein neues Zuhause für den Hund suchen. Einfach weil ein Hund es verdient hat Halter zu haben die ihm Zuneigung entgegen bringen, die ihn mögen und womöglich auch lieben. Natürlich würde ein Hund bei mir nicht leiden, denn abgesehen von Gefühlen, gibt es auch ein Verantwortungbewusstsein - aber gerade deswegen würde ich mich trennen.
Vorausgesetzt der Hund ist vermittelbar und ich finde ihm ein Zuhause von dem ich annehme er bekommt dort "mehr" als bei mir. Er würde auf keinen Fall "irgendwohin, hauptsache weg" kommen.
Und vorausgesetzt mein Partner hat nicht die Bindung zu ihm die mir fehlt. Ich würde die beiden andernfalls keineswegs trennen.
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Ich kenne Menschen, die keinen richtigen Draht zu ihren eigenen Kindern haben.
Oh Gott, ja...
Ich kannte mal eine, die sagte über ihre Zweitgeborene "ich pack die nicht". Die Erstgeborene war ihr Traumkind und ihre Seelenverwandte.
Mir hat das Mädchen echt leid getan. Sie war weder schwierig noch sonst was, kam aber wohl nach dem Vater, mit dem die Frau nur noch aus finanziellen Gründen zusammen lebte.
Bei Hunden weiß ich nicht. Die Vorstellung, einen Hund einfach nur mal so 15 Jahre lang zu versorgen, ohne dass man ihn wirklich mag, finde ich etwas gruselig. Und der Hund spürt das doch sicherlich auch?! Schwierig.
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mhm. Ich glaube ich würde den Hund dann auch abgeben. Irgendwie fände ich es dem Hund gegenüber sonst echt ungerecht.
Als meine bessere Hälfte damals Rosi sah, wars liebe auf den ersten Blick. Ich fand sie weder süß noch schön. Dann zog sie trotzdem ein. Ich war lange echt genervt von ihr. Aufgedreht, unerzogen, völlig drüber, sau frech und laut war sie. Natürlich habe ich mich dennoch um sie gekümmert. Sie trainiert und so weiter. Lange dachte ich:"mit uns das wird nix mehr." Bis sie das erste mal ausgebüchst ist. Ich heulend durch die Straße gelaufen bin und sie suchte. Da war mir das erste mal klar, dass sich die kleine Hexe in mein Herz geschlichen hat.
Heute möchte ich Sie nicht mehr missen. Ich hab sie sehr lieb und sie ist ein Teil unserer Familie geworden.
Würde da aber immer noch dieses genervt gefühl sein, dann hätte sie gehen DÜRFEN. Denn auch sie hätte es verdient gehabt geliebt zu werden.
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Ich finde es eher befremdlich, wenn jemand sagt, ich hab den Welpen zwar erst seit zwei Wochen, aber ich liebe ihn schon heiss und innig.
Ich wusste beim Knödel damals schon beim ersten Foto (Alter wenige Sekunden), dass das meiner werden würde. Ich habe mir den Hund dieses Mal vom Züchter zuteilen lassen, und es wurde tatsächlich dieser Welpe. Ich wusste es irgendwie einfach. Man sah auf dem Foto nicht mehr als eine kleine schwarze Kartoffel (die roten Brüder waren auf den ersten Blick viel hübscher), aber es war mir so sonnenklar in dem Moment.
Ich hatte mir diesen Hund so sehr gewünscht wie nie etwas zuvor. Und als ich ihn bei der Abholung das erste Mal auf dem Arm hatte, hatte ich Tränen in den Augen.
Vielleicht lag es daran, dass der Ersthund damals zwar "mein" Hund war und ich auch alles mit ihm machte, aber wir vom Wesen her nicht wirklich zusammenpassten und er instinktiv eher meinem Mann zugetan war. Oder dass ich schlicht mein Gegenstück vermisste, den Opido, der zuvor verstorben war. Wir hatten uns wundervoll ergänzt und ich fühlte mich plötzlich wieder schmerzhaft unvollständig, wie vor dem Opido eben, als ich mir immer (aus "irgendwelchen Gründen") einen Zweithund gewünscht hatte.
Obwohl wir die ersten 8 Wochen des Knödels nur über Videos und Fotos verfolgen konnten: als er endlich da war, war ich wieder komplett. Er war und ist mein Hund.
Meinen Nudelpudel liebe ich natürlich auch - aber es fällt mir nicht so "leicht" ihn zu lieben, manchmal. Ich finde ihn anmutig, wunderschön, lustig, herzerweichend und ich habe immer für ihn und sein Wohlbefinden gekämpft. Tu ich immer noch. Ich übernehme immer noch den Löwenanteil der Kosten für ihn, weil das der Deal war. Aber: Trotz allem Klammerns zu Beginn konnte ich ihn mittlerweile an meinen Mann "abgeben". Erst fiel es mir schwer, die Verantwortung für dieses Wesen loszulassen, aber die zwei sind glücklich miteinander. Viel glücklicher als ich es mit dem Pudel hätte sein können, und der Pudel mit mir. Eigentlich hat sich oberflächlich betrachtet nicht viel geändert seitdem, aber alle sind zufriedener.
Der Mann liebt meinen Knödel auch, und hat nach gewisser Zeit auch den Opido sehr geliebt, aber er hat(te) zu ihnen nicht dieselbe innige Verbindung wie zum Pudel.
Manche Dinge kann man einfach nicht zwingen und das ist okay. :)
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Nicht mögen... hmmm... ich hab bisher an allen Hunden, die hier eingezogen sind, was Liebenswertes entdecken können.
Also eine abgrundtiefe Abneigung hatte ich noch bei keinem Hund. Hab ich einen Hund abgegeben, dann mit blutendem Herzen, weil die Umstände so gar nicht gepasst haben, nicht, weil ich den Hund nicht mochte.
Wirkliche Abneigung hab ich nur bei kleinen kläffenden Kackbratzen, und die können oft auch nix dafür, weil sich halt niemand die Mühe gemacht hat, sie gescheit zu erziehen. Also, grundsätzlich hab ich dann eher die Abneigung gegen die Halter als gegen den Hund
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