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Mit viel versucht, meine ich auch, komplett ignorieren.
Zum einen - in drei Monaten mehrere Dinge auszuprobieren (was ich grundsätzlich aber erstmal verstehen kann, das ist nicht bös gemeint), ist einfach zu viel. Da kann das Lebewesen Hund sich nicht auf eine Methode einlassen, weil nach kurzer Zeit schon wieder umgeschwenkt wird.
Und zum anderen - wie sah denn das Ignorieren aus?
Es gibt auch ein "angestrengtes Ignorieren", wo man den Hund trotzdem ständig verstohlen anschaut, wo man jeden noch so kleinen Zucker vom Hund registriert, wo man sich selbst nicht mehr locker-flockig bewegt, sondern "bemüht" ist, den Hund nicht zu verstören - das kann eine unglaublich Anspannung in Situationen bringen.
Und dann gibt es ein beiläufiges Ignorieren, bei dem man einfach als Mensch ganz normal vor sich hin lebt - ich muss jetzt in die Küche, ich gehe in die Küche, wenn Du, Hund, meinst, Du müsstet Dich deshalb um 5 Meter zurückziehen, mach das ruhig. Aber Du wirst merken, dass ich gar nix von Dir wollte. Und, wenn ich zurückkomme, fliegt ein leckerer Happen in Deine Nähe. Den kannst Du nehmen oder nicht.
Es ist eher die zweite Variante. er kann das ganz gut mein Mann (ich könnte das nicht ;-))
Sooooo viel haben wir nicht probiert. In erster Linie eben, komplett ignorieren, oder zusätzlich meinen Mann mit zum spazieren nehmen. Dort auch ignorieren.einzig, der Hund rennt gerne mit einem, das macht er sogar manchmal mit meinem Mann. Das haben wir ein bisschen unterstützt, um vielleicht eine gemeinsame Basis zu finden.
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Eine Hündin, die mit meiner in der Hundeschule war hatte auch riesige Probleme mit dem Mann in der Familie, im Grunde genauso wie du es beschreibst. Sie ließ sich von ihm nicht anfassen, verbellte ihn, wenn er ihr zu nahe kam etc.
Die Familie hat es, so wie hier schon benannt, ebenfalls mit ganz viel Geduld und ohne Druck gehandhabt, d.h. die Hündin wurde nicht bedrängt und es kamen immer besondere positive Zuwendungen, wenn der Mann im Haus war. Also zum Beispiel richtig tolle Leckereien oder Spielzeuge oder so, allerdings hat auch hier über viele Monate hinweg ausschließlich die Besitzerin mit der Hündin interagiert und der Mann war lediglich in der Nähe. Erst später hat der Mann dann mal im Vorbeigehen beiläufig was fallen lassen (vorher war ja das Vorbeigehen alleine schon ein Problem). Das ist nun 1,5 Jahre her und inzwischen geht es allen gut miteinander. Die ganz große Liebe ist es immer noch nicht, aber sie lässt sich problemlos anfassen, geht entspannt mit ihm Gassi und hat schon auch eine Beziehung zu ihm, nur halt nicht so innig bzw. auf die Weise innig, wie sich das vielleicht vorgestellt wurde, aber alle sind zufrieden und froh über die Entwicklung.
Hier gab es allerdings auch nie den Wunsch, den du benannt hast, dass es große Liebe werden muss. Klar hatten sie sich das auch anders vorgestellt, aber als es dann nicht eingetreten ist haben sie sich dann halt überlegt, welche Alternative es geben kann, damit das Zusammenleben harmonisch werden kann und haben sich auf die Hündin und ihre Bedürfnisse eingestellt.
Ich habe ja auch eine Hündin aus dem TS und lerne durch sie, dass ich meine "Traumvorstellung" vom Leben mit Hund an sie nicht anlegen kann. Und das ist völlig okay. Sie ist ein wundervoller Hund, auch ohne, dass sie meine Erwartungen erfüllt hat und es ist nach wie vor ein spannender und schöner Prozess für mich, ebendiese stetig zu hinterfragen, Lösungen zu finden, mit denen wir beide glücklich sind und zu lernen, dass ich sie jenseits der imaginierten Perfektion bedingungslos liebe und wir ein schönes gemeinsames Leben haben. Natürlich kann ich aber auch verstehen, dass genau das nochmal schwerer sein kann, wenn der Hund einen gar nicht an sich heran lässt.
Solltest du oder ihr feststellen, dass ihr damit nicht leben könnt, halte auch ich eine Abgabe für keine Schande, aber der Hund ist ja auch erst drei Monate da und du schreibst ja schon, dass du eigentlich happy mit ihm bist, vielleicht findet ihr ja doch einen Weg, wie ihr miteinander glücklich werdet.
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Ich weiß, ich wirke wahrscheinlich Recht frustriert. Das bin ich auch. Ich danke euch sehr für die Zeit die ihr euch nehmt, mir zu antworten 🌹
Meine Eltern liebt der Hund total, wenn er meine Mutter sieht, flippt er regelrecht aus. Sie wohnen im selben Haus wie wir, haben einen Setter, der Coopers Freund geworden ist. Wenn ich das sehe, wie gut er mit meinen Eltern kann, denke ich immer, dort wäre viel besser aufgehoben. Die möchten aber keinen zweiten Hund. Sind ein eingespieltes Team, gehen viel campen.
Mich liebt er auch, aber mich verbindet er eben mit den zwei Kids, die er noch bisschen komisch findet und dem bösen Mann
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Dieses "Ausflippen", das du beschreibst, heißt aber gar nicht unbedingt, dass er deine Eltern "mehr liebt" oder die bessere Bindung zu ihnen hat oder sich tatsächlich mehr über sie freut. Ich kenne diese Gedanken auch, ich dachte früher auch immer, der Hund muss sich überschlagen und dass das dann heißt, dass ich wichtig für ihn bin. Inzwischen empfinde ich eher das Gegenteil als richtig. Ich bin für meine Hündin Sicherheit und Ruhepol, ich bin ihr Zuhause, sie kann sich darauf verlassen, dass ich immer wieder komme und sie und ihre Bedürfnisse im Blick habe. Klar ist sie glücklich, mich zu sehen und andersrum genauso, aber gerade in der Selbstverständlichkeit unserer Zusammengehörigkeit liegt beim besten Willen kein Grund jedes Mal auszuflippen.
Wenn sie meinen Freund sieht, haben wir hier wahrscheinlich ein ähnliches Bild, wie du es mit deiner Mutter beschreibst. Suki ist völlig drüber, der ganze Körper wackelt, sie hopst durch die Gegend wie ein Flummi, das, was viele Menschen sich wünschen zu sehen, wenn sie sich einen "glücklichen Hund" vorstellen. Dass sie meine Freund liebt und sich freut, steht außer Frage. Aber vor Allem weiß sie auch, dass wir jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit zusammen etwas schönes unternehmen, dass vielleicht ihre Hundefreundin in seiner Wohnung ebenfalls zu Besuch ist oder dass er einfach nur ganz viel Quatsch mit ihr macht (seine Spezialität) und das ist natürlich aufregend.
Es ist doch mega schön, dass der Hund unterschiedliche Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen haben kann, die ihn alle gern haben und sich über ihn freuen. Es ist manchmal schwer, gerade, wenn man hohe Ansprüche hat, alles richtig zu machen und allem gerecht werden zu wollen (du schriebst ja beispielsweise auch, dass du hoffst, dass dein Mann es nicht sieht, wenn dein Hund sich über deinen Vater freut, so als hättest du Sorge, dass es deinen Mann dann enttäuscht?), einen realistischen Blick auf sich selbst, das eigene Handeln und die eigenen Beziehungen zu entwickeln. Du schreibst, der Hund entwickelt sich toll, hat schon viele Fortschritte gemacht, du und die Kinder haben ihn bereits sehr gern...Das ist doch großartig! Es sind erst drei Monate. Das ist nix.
Aus eigener Erfahrung heraus würde ich behaupten, dass es gar nichts bringt, sich ständig Gedanken darüber zu machen, ob der Hund es vielleicht irgendwo anders besser hätte, damit setzt man sich selbst unter enormen Druck und das hilft am Ende niemandem.
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Ja das mit den Ansprüchen (und auch ich mein das nicht negativ! es ist nur menschlich, dass man gewisse Ansprüche oder Erwartungen hat) ist glaub ich, tatsächlich der Kern des Problems.
Ich hab jetzt auch mal die anderen Beiträge kurz quergelesen - und ich glaube, ich les aus allen eine gewisse Ungeduld bzw eine Erwartung raus, die der Hund in der kurzen Zeit gar nicht erfüllen kann.
Ben ist seit 4 Monaten bei uns - und ich hab nicht den Eindruck, dass der schon alles ausgepackt hat, was er so mitgebracht hat. Alle meine Hunde aus dem TS hatten ihr Köfferchen frühestens nach 1-3 Jahren (!) komplett ausgepackt. Und die kamen alle recht Jung zu uns.
3 Monate sind noch gar nix - vorallem, wenn dein Mann (wie du woanders beschrieben hast) nicht so viel und so oft zuhause ist. Wenn Hunde eins gut können (vorallem TS Hunde, deren Überleben oft auch direkt davon abhing) dann Stimmungen vom Menschen einschätzen.
Vertrauensaufbau erfordert unheimlich viel Geduld - im Prinzip ist es ja ganz richtig was ihr macht - der Mann ignoriert den Hund, lässt ihn entscheiden, wie viel Kontakt er will, gibt ab und an mal was Leckeres, bleibt ruhig - und fordert nichts. Gar nichts. Null. Nicht mal in Gedanken. Und das für sehr lange Zeit unter Umständen. Dann könnte es irgendwann klappen. Aber es ist ein schwieriger, langer Weg - wohl vorallem für deinen Mann und auch für dich - denn du hättest ja gern einen Familienhund, der sich freundlich von allen durchwuscheln lässt und mit jedem spielt.
Mein allererster Hund war ganz ähnlich - die mochte überhaupt keine Männer. Und schon gar nicht meinen Exmann. Er hat sich bemüht, aber bis zum Schluß hat sie ihn eher "Geduldet" als wirklich gemocht, blieb immer eher reserviert ihm gegenüber.
Alle TS-Hunde die ihr folgten, waren eher "Frauenhunde" - mein jetziger Mann hat aber einen guten Instinkt und hat es immer geschafft, eine ganz eigene Beziehung zu den Nasen aufzubauen - aber immer mit viel Geduld- der kann einfach unglaublich geduldig warten, bis die Hunde sich ihm öffnen.
Die Frage, ob das bei euch auch irgendwann mal klappt, kann dir keiner beantworten. Auch nicht, ob ihr dem Hund die Zeit geben könnt, die er anscheinend braucht. Und ob ihr (vorallem dein Mann) die Geduld habt, aus der Erwartungsspirale/dem Anspruchstunnel (nochmal, ist nicht böse gemeint - ist nur menschlich...) zu kommen und ob ihr bereit seid, in kleinsten Schrittchen weiter zu gehen, das Tempo bestimmt der Hund.
Mein Post liest sich jetzt wohl recht "hart" - dabei ist das gar nicht beabsichtigt, ich kenn nur viele ähnliche Fälle aus dem TS und da half eben, wenn überhaupt, oft nur, dass man die "Menschen" mal ein bisschen mehr auf die notwendige Geduld und das richtige Zeitgefühl (3 Monate sind gar nix) eingestellt hat.
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Ich gehe zuerst mal auf den Beitrag mit deinen Eltern ein, dann hole ich aus
Deine Eltern könnten einen entscheidenden Vorteil haben. Sie haben einen Hund. Nicht nur die Erwartungshaltung ist häufig geringer, wenn schon ein Hund bei einem lebt, auch fixiert man sich nicht so auf den ‚Neuen‘. Zudem kann der neue sich am alten Hund orientieren und auch den Umgang beobachten.
Hattet ihr den Setter mal eine Woche oder das Wochenende bei euch? Das wäre meine allererste Empfehlung. Auch mit zu Spaziergängen nehmen. Dein Mann nimmt den Setter, du euren Hund.
Jetzt hole ich aus. Bezüglich Frustration- ich bin der Ansicht fast jeder Hundehalter ist mal frustriert. Auch mit Züchterhund. Das gehört einfach dazu, das ist menschlich.
Da zu einer Abgabe zu raten finde ich doch etwas sonderbar. Aber ja, die Erwartungshaltung müsst ihr drosseln. Zu diesem Punkt kommt man aber häufig auch beim Züchterhund. Ja, da wäre es vielleicht nicht die Liebe hinsichtlich deines Mannes, aber irgendwas ist doch meistens.
Jeder Hund ist anders. Unser Züchterhund war sehr, sehr schwierig. Weshalb ich immer wieder einen Tierschutzhund nehmen würde, bekomme ich oft ein bisschen älter, ein bisschen besser einschätzbar und ist ja so ziemlich jeder Charakter vertreten, wenn man lang genug sucht. Aber das ist am Ende auch eine persönliche Entscheidung.
3 Monate ist jedenfalls eine sehr kurze Zeit. Mein letzter Tierschutzhund hatte auch ein Problem mit Männern. Bei fremden Männer ist das auch geblieben (im Sinne von wollte nicht angefasst werden), aber innerhalb der Familie liebte er die Männer am Schluss fast mehr. Was haben sie gemacht? Geduld und nicht so ein ‚Drama‘ darum gemacht. Und Geduld werdet ihr immer wieder brauchen, mal mehr mal weniger.
Edit: zu diesem Zeitpunkt lebte auch die Züchterhündin- wir hatten also zwei Hunde. Von ihr hat er sich viel angeschaut. Sie war unerschrocken und mochte Menschen. Deshalb auch mein Tipp.
Unser neuer Hund ist jetzt knapp 5 Monate da. Allerdings ein problemloser (zeitweise pubertärer ) Junghund. Aber problemlos sind wir auch nicht gestartet. Mit den wenigsten Hunden ist immer alles problemlos. Von dem Gedanken muss man sich verabschieden- auch beim Züchterhund meiner Meinung nach. Und es ist völlig okay frustriert zu sein. Man muss nur in der Lage sein das auch wieder hinter sich zu lassen.
Habt ihr auch mal gesehen was für Fortschritte er gemacht hat?
Mein ‚dringendster‘ Tipp wäre den Setter mit ins Boot zu holen.
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Mein Mann hat ihn von Anfang an nie bedrängt. Er hat von uns die meiste Hundeerfahrung. Hat ihn meist ignoriert, nie direkt angeschaut, zu Beginn kam der Hund sogar oft auf ihn zu. Weil er aber deutlich weniger zu Hause ist, als ich und die Kids, ist es so, dass der Hund mit uns (Kids und mir) immer mehr zusammen wächst und er meinen Mann immer mehr als Eindringling empfindet.
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Du schriebst aber auch, daß er mit Deinem Vater gar keine Probleme hat. Ist der denn so viel öfter da, als Dein Mann?
Oder ist es da einfach egal, weil der eh nicht zum Haushalt gehört und ihr geht da dann lockerer dran?
Wenn Dir in diesem Thread aber eh nicht am "wie zusammenführen" gelegen ist, kann ich im Grunde nur die Einschätzung der Trainerin bestätigen. Kann sich irgendwann legen, kann aber auch sein, daß das so bleibt. Könnt Ihr mit letzterem nicht leben (die Familie meiner Friseurin nimmt das z.B. so hin und lässt die Lütte mit dem Thema nun in Ruhe), bleibt tatsächlich nur die Abgabe.
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Ich schreibe hier zwischen Tür und Angel und kann nicht immer ausführlich antworten. Da bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich jede Menge Tipps auspackt (für die ich im Grunde dankbar bin) ich aber nicht entsprechend drauf eingehen kann aus zeitlichen Gründen - und weil ich nur vom Handy aus schreiben kann und das mühsam ist ;-)
Den setter meiner Eltern haben wir schon ganz viel ins Boot geholt. Der liebt meinen Mann und er hat ihn oft mit beim spazieren gehen. Das ist auch ein Punkt von dem "viel probiert" und trotzdem kein zu erkennenden erfolg. Manchmal haben wir ihn auch mit bei uns in der Wohnung. Da ist er dann manchmal etwas entspannter.
Ja ich weiß, 3 Monate ist noch keine Zeit. Deshalb ja die Erfahrungswerte von euch. Wenn ich hier herauslesen sollte, dass in 8 von 10 fallen keine gute Beziehung entstanden ist, dann hätte das schon Einfluss auf die Entscheidung.
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Kiwi fand meinen Mann am Anfang auch echt unnötig.
Hat laut gebellt, ist vor ihm geflüchtet, hat ihn angegrummelt.
Aber irgendwann wars vorbei.
Wir hatten den Vorteil, daß hier 3 andere Hunde leben, von denen sie sich viel abgeguckt hat.
Was durchaus helfen kann ist, wenn dein Mann die Sachen mit ihm macht, die du sonst vermutlich machst.
Zum Beispiel morgens und abends Futter geben. Kein großes Trara darum.
Aber er füllt es in den Napf (sichtbar für den Hund) und er gibt den Napf zum Fressen frei.
Nicht nur zwischendurch mal ein Leckerchen fallenlassen, sondern die Hauptmahlzeiten geben.
Er gibt ihm ein besonders "hochwertiges" Spielzeug oder einen Kauartikel.
Und das macht dein Mann alleine, ohne daß ihm da einer reinpfuscht. Weder du noch die Kinder.
3 oder 4 Wochen lang.
Hunde sind Opportunisten.
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