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Thema: Fremde Menschen begrüssen und Anspringen wollen. Labradoodle weiblich 16 Monate.
Hab mit meiner Tara das Problem leider noch immer, seit Welpenalter und frag mich wann das mal aufhört?? Sie würde am liebsten jeden fremden Menschen anspringen. Sie darf darum gar keine fremde Menschen begrüssen draussen. Ich sag immer nein, was ja leider nicht jeder Mensch respektiert. Aber ja, eigentlich darf sie es nicht und eigentlich geht es mittlerweile oft sehr gut auf dem Gassigang. Sehen wir Leute, ignoriert sie die allermeisten oder sie schaut mich an und bekommt ein Leckerchen. Aber sobald sie jemanden besonders interessant findet (weil der z.B. laut lacht, hüpft oder sie anspricht oder einfach so, weil sie eh schon aufgedreht ist oder so) dann rennt sie hin und springt denjenigen total distanzlos und wie verrückt an. Oder würde sie, wäre sie nicht an der Leine, das ist sie nämlich praktisch immer. Leider rennt sie auch zu Leuten die es nicht wollen. Ich kann es in den allermeisten Fällen vermeiden, dass es bis zum Anspringen kommt, weil ich sehr vorausschauend und immer an der Leine Gassi gehe. Aber es ist echt anstrengend. Und ihre Intention ist ja immer noch da, auch wenn ich sie vom letzten Schritt, also dem Anspringen, durch die Leine abhalten kann. Abbruchsignal ist dann meist nicht wirksam bzw. nur, wenn sie ganz am Anfang ihres "Vorhabens" ist und noch halbwegs denken kann. Warum will sie denn immer noch zu Fremden? Sie kennt die Leute ja gar nicht!
Und es gibt immer wieder unangenehme Situationen.
Da ich es so lange schon trainiere und sie ja eigentlich nie Fremde begrüssen darf glaube ich, es ist keine reine Erziehungsfrage. Ich glaube, wenn sie jemand besonders "tolles" sieht, dann ist ihr Hirn aus und sie sieht nur noch den potentiellen neuen Menschenfreund. Dann ist sie auch nicht mehr wirklich ansprechbar. Die Verlockung ist scheinbar riesig.
Wann hört das endlich auf? Sie hat ja praktisch nie Erfolg damit (es sei denn ich sehe es zu spät und jemand streichelt sie bereits ohne zu fragen, was vielleicht 1-2 mal pro Woche oder seltener vorkommt). So wird sie echt niemals freilaufen können! Dachte das Verhalten zeigen nur Welpen und hab langsam leicht die Schnauze voll hatte jemand auch so einen hartnäckigen Fall?
Sonst ist sie so ein toller Hund!
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Hi
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Wann hört das endlich auf? Sie hat ja praktisch nie Erfolg damit (es sei denn ich sehe es zu spät und jemand streichelt sie bereits ohne zu fragen, was vielleicht 1-2 mal pro Woche oder seltener vorkommt).
Da hast du deine Antwort.
Solange das immer noch 1-2 mal die Woche passiert (das finde ich recht viel), wird das Verhalten immer wieder belohnt und damit verstärkt.
Bzw. ist das übertrieben "freundliche" Verhalten des Hunde oft eine Art Beschwichtigung. Daher bestehe ich bei meinem Hund darauf, dass er an der Leine absolut sicher ist.
Der Hund muss von Welpe an wissen, dass er sich mit nichts und niemandem auseinandersetzen MUSS oder auch nicht SOLL, wenn er an der Leine ist.
Wenn er aber ständig (und 2x die Woche IST oft) merkt: ich komme nicht drumrum, dann wird dieses Verhalten, welches dein Hund zeigt, gefördert.
Da wirst du noch aufmerksamer und noch konsequenter sein müssen.
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Moin,
mir kommen direkt zwei Dinge in den Sinn:
- Fiddle about / Konfliktverhalten: Sie zeigt die Konfliktlösungsstrategie Fiddle about, weil sie die Situation überfordert/ sie einen Konflikt hat.
- Variable Verstärkung: Du schreibst, sie hat fast nie Erfolg, "eigentlich", etc. Es kann sein, dass du das Verhalten variable verstärkst und es sich deshalb so stark zeigt (die Variable Verstärkung ist eine sehr effektiver Verstärkerplan!)
Um deine Frage zu beantworten: Darauf habe ich keine Antwort, wann das Verhalten aufhört. Das wird drauf ankommen, wie effizient du trainierst. Ich denke, durch deine falsche Prämisse, dass sich das Verhalten im Zuge der Entwicklung von selbst erledigen wird, hast du vielleicht nicht ausreichend trainiert bzw. warst zu lasch und das Verhalten wurde immer wieder verstärkt. Oder du hast das verhalten unbewusst noch gefördert, das Training war nicht passend, etc.
Meine Hündin ist bei Besuch sehr aufgeregt und "hartnäckig" - sie hat einen riesigen Konflikt. Ist schlecht ansprechbar und bei "Begrüßung" pinkelt sie vor Stress sogar auf den Boden. Ich nehme diesen Hund komplett raus aus diesen Situationen und ich erwarte auch gar nicht, dass es jemals besser werden wird. Bei meinem Kleinen habe ich anfangs unterwegs mit Locken gearbeitet, wenn uns Leute entgegen kamen (weil ich auf jeden Fall verhindern wollte, dass er an der Leine zieht oder dass die Menschen ihr erfolgreich locken). Damit konnte er wunderbar bei mir bleiben und es kam kein einziges mal dazu, dass ein Fremder ihn angefasst hat. Die Situation, dass sich Leute runterbücken und ihn anquatschen habe ich sogar gezielt geübt: Wenn das passiert, dann kommst du zu mir und dort gibt es was mega tolles! Heute, nach wenigen Wochen, guckt er kurz ruhig und orientiert sich von alleine um.
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Moin,
mir kommen direkt zwei Dinge in den Sinn:
- Fiddle about / Konfliktverhalten: Sie zeigt die Konfliktlösungsstrategie Fiddle about, weil sie die Situation überfordert/ sie einen Konflikt hat.
- Variable Verstärkung: Du schreibst, sie hat fast nie Erfolg, "eigentlich", etc. Es kann sein, dass du das Verhalten variable verstärkst und es sich deshalb so stark zeigt (die Variable Verstärkung ist eine sehr effektiver Verstärkerplan!)
Meine Hündin ist bei Besuch sehr aufgeregt und "hartnäckig" - sie hat einen riesigen Konflikt. Ist schlecht ansprechbar und bei "Begrüßung" pinkelt sie vor Stress sogar auf den Boden. Ich nehme diesen Hund komplett raus aus diesen Situationen und ich erwarte auch gar nicht, dass es jemals besser werden wird. Bei meinem Kleinen habe ich anfangs unterwegs mit Locken gearbeitet, wenn uns Leute entgegen kamen (weil ich auf jeden Fall verhindern wollte, dass er an der Leine zieht oder dass die Menschen ihr erfolgreich locken). Damit konnte er wunderbar bei mir bleiben und es kam kein einziges mal dazu, dass ein Fremder ihn angefasst hat. Die Situation, dass sich Leute runterbücken und ihn anquatschen habe ich sogar gezielt geübt: Wenn das passiert, dann kommst du zu mir und dort gibt es was mega tolles! Heute, nach wenigen Wochen, guckt er kurz ruhig und orientiert sich von alleine um.
Okay, also Konflikt im Sinndass sie gar nicht unbedingt hin möchte? Warum rennt sie dann da hin?
Und krass, wie genau hast du das geübt mit dem Runterbücken und anquatschen? Ich übe echt schon lange.
Aber die 1-2 x pro Woche (oder auch weniger, das kommt auf die Woche draufan, sind auch mal 0 Mal) sind die unvermeidbaren. Also zum Beispiel jemand fragt ob er sie streicheln darf, ich sag nein und trotzdem ist die Hand schon auf ihrem Kopf. Oder aber ich sitze auf einer Bank und schreibe SMS, eine Frau geht ruhig vorbei und auf meiner Höhe lockt sie Tara plötzlich und streichelt sie. Bei diesem Beispiel hab ich sie da an der 1.50m Leine gehalten und sie sass neben mir. So schnell kann man gar nicht reagieren
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Okay, also Konflikt im Sinndass sie gar nicht unbedingt hin möchte? Warum rennt sie dann da hin?
Wie gesagt, sie beschwichtigt. Das hat sie einmal in sich drin - sowohl Pudel als auch Labbi sind so gezüchtet, dass sie "nett" sind, sprich, nicht nicht mit ihren Zähnen Distanz verschaffen.
Wenn ein solcher Hund dann verunichert wird, aber nicht lernt, dass er vom Halter konsequent und VERLÄSSLICH geschützt wird, wählt er statt "Fight" oder "Flight" die dritte Strategie Fiddle About - rumalbern, sich wie ein Welpe benehmen. Um zu sagen: Tu mir nix.
Wenn man da nicht lenkend eingreift, verstärkt sich das und festigt sich immer mehr. Es wird ja auch belohnt mit Aufmerksamkeit usw.
Gerade wenn eine Belohnung nicht JEDES Mal, sondern nur ab und zu erfolgt, wirkt sie besonders effektiv - die oben zitierte "Variable Belohnung"
Aber die 1-2 x pro Woche (oder auch weniger, das kommt auf die Woche draufan, sind auch mal 0 Mal) sind die unvermeidbaren. Also zum Beispiel jemand fragt ob er sie streicheln darf, ich sag nein und trotzdem ist die Hand schon auf ihrem Kopf. Oder aber ich sitze auf einer Bank und schreibe SMS, eine Frau geht ruhig vorbei und auf meiner Höhe lockt sie Tara plötzlich und streichelt sie. Bei diesem Beispiel hab ich sie da an der 1.50m Leine gehalten und sie sass neben mir. So schnell kann man gar nicht reagieren
Doch das kann man, und das wirst du auch müssen.
Hundezeit ist Hundezeit. Nimm den Hund nur mit, wenn du wirklich auf ihn achten kannst.
Wichtigste Regel: Du befindest dich immer ZWISCHEN deinem Hund und anderen Hunden oder Menschen. Das muss zur eisernen Regel werden.
Sobald ein Mensch in Sicht kommt, wird der Hund nach aussen beordert.
Und du bleibst nicht stehen, wenn dich jemand anspricht oder so. Menschen sind allesamt langweilig und unwichtig, Das muss bei deinem Hund ankommen. Und bei dir bzw. hinter dir ist IMMER safe zone. Immer.
Sollte jemand sich an dir vorbei drängeln wollen zu deinem Hund hin, dann mach einen entschlossenen Schritt dazwischen. Dein Hund muss sehen, dass DU übernimmst.
Später, wenn ihr das im Gruff hat, kannst du durchaus mal eine Begegnung erlauben - ganz bewusst den Hund freigeben. Aber das kommt später
Erstmal musst du lernen, konsequent zu sein.
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Okay, also Konflikt im Sinndass sie gar nicht unbedingt hin möchte? Warum rennt sie dann da hin?
Und krass, wie genau hast du das geübt mit dem Runterbücken und anquatschen? Ich übe echt schon lange.
Aber die 1-2 x pro Woche (oder auch weniger, das kommt auf die Woche draufan, sind auch mal 0 Mal) sind die unvermeidbaren. Also zum Beispiel jemand fragt ob er sie streicheln darf, ich sag nein und trotzdem ist die Hand schon auf ihrem Kopf. Oder aber ich sitze auf einer Bank und schreibe SMS, eine Frau geht ruhig vorbei und auf meiner Höhe lockt sie Tara plötzlich und streichelt sie. Bei diesem Beispiel hab ich sie da an der 1.50m Leine gehalten und sie sass neben mir. So schnell kann man gar nicht reagieren
Genau, sie möchte eigentlich gar nicht dahin, sondern hat Stress mit der Situationen und löst sie durch dieses übertriebene Verhalten. Durch den Stress wirkt sie für dich auch so "drüber" und "nicht ansprechbar". Ignoranz zu trainieren gestaltet sich mit Hunden, die erstmal konfliktfrei sind natürlich leichter, als mit einem Hund der ein Thema hat und auch noch gelernt hat, hinzulaufen.
Das mit dem runterbeugen baut auf vorhandenes Training drauf auf. Meine Hunde lernen sehr früh, dass hingehen nicht erlaubt ist, fürs "bei mir sein" belohne ich sie aber (wichtig: der Hund soll mich dabei nicht "anhimmeln"!)- das ist mir Anfangs die wichtigste Sache wenn wir draußen unterwegs sind. Abgesichert sind sie dabei immer an einer Schleppleine. Und dann nehme ich mir Hilfspersonen zur Hand, welche sich auf Entfernung eben runterbeugen, anfangen zu quietschen, den Hund locken - aber so, dass der Hund niemals nie dahin kommt! Das ist im Aufbau super wichtig, dass da keine Fehler passieren. Wendet der Hund sich dann ab, gibt es bei mir wieder eine Belohnung. Und im Alltag achte ich sehr darauf, dass eben niemand einfach so an den Hund kommen kann. Wir laufen Bögen, halten Abstände, bin ich zum Beispiel im Ladengeschäft mit ihm, dann habe ich Adleraugen und blocke jede Person oder warte bis die Person den Gang verlassen hat.
Es brauchte dafür auch nicht mal viel Training. Ich generalisiere das Verhalten früh, übe ganz gezielt und achte extrem darauf, dass niemals jemand an meinen Hund kommen kann. Ich nehme den Hund auf die abgewandte Seite, halte genug "Sicherheitsabstand" zu den Leuten. Grade in der Welpenzeit, wo sie niedlich sind und erwachsene Menschen oft keine Impulskontrolle haben. Den Kontakt zu Vermeiden ist enorm wichtig, eben wegen der variablen Verstärkung. Das darf nicht "manchmal" passieren und man muss einfach vorausschauend sein.
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Wow, okay, klingt anstrengend.
Dann muss ich mich halt noch mehr anstrengen.
Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe: Beispiel Mensch geht im Abstand von sagen wir mal 5-6m vorbei. Also nicht so nah. Und schaut uns nicht an. Tara will trotzdem hinrennen. Wieso will sie denn dann diesen Menschen beschwichtigen?
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Wow, okay, klingt anstrengend.
Dann muss ich mich halt noch mehr anstrengen.
Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe: Beispiel Mensch geht im Abstand von sagen wir mal 5-6m vorbei. Also nicht so nah. Und schaut uns nicht an. Tara will trotzdem hinrennen. Wieso will sie denn dann diesen Menschen beschwichtigen?
Weil sie gelernt hat, dass sie sich mit diesem Menschen zu beschäftigen hat.
Wie hast du den Umgang mit fremden Menschen denn bislang trainiert?
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Dass die erwachsenen Menschen manchmal keine Impulskontrolle haben habe ich gemerkt
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Wow, okay, klingt anstrengend.
Dann muss ich mich halt noch mehr anstrengen.
Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe: Beispiel Mensch geht im Abstand von sagen wir mal 5-6m vorbei. Also nicht so nah. Und schaut uns nicht an. Tara will trotzdem hinrennen. Wieso will sie denn dann diesen Menschen beschwichtigen?
Weil sie gelernt hat, dass sie sich mit diesem Menschen zu beschäftigen hat.
Wie hast du den Umgang mit fremden Menschen denn bislang trainiert?
Also ich habe trainiert dass es draussen eben keinen Kontakt gibt. Wenn wir angesprochen werden und sie hin will dann halte ich sie fest, sie muss sitzen und bekommt eine Belohnung. Falls wir mal jemanden begrüssen (eine bekannte Person) dann nur, so lange sie ruhig ist und alle 4 Pfoten am Boden hat.
Das Vorbeigehen an Personen habe ich erst an der kurzen Leine geübt und erst später an der Schleppleine. Also wir sind gelaufen und sie an der angewandten Seite und wenn sie hinwollte durfte sie nicht, ich habe sie weitergelockt und dann belohnt. Das hat sie schnell gelernt und nun können wir die meisten Menschen gut passieren und sie ignoriert auch Jogger und so. Aber wenn ihr irgendjemand besonders gefällt warum auch immer dann zeigt sie das Verhalten doch noch
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