Schwarmwissen: Cockapoo verpaart mit Labradoodle - was kommt raus?
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Aber hätte es nicht auch sein können, dass ein (Gross-)Elternteil total einen an der Waffel hat(te), ängstlich war etc.? Oder dass die Eltern gar nicht reinrassig sind und sich eine andere Eigenschaft reinschummelt? Also - mal so richtig, richtig kritisch gedacht jetzt
Ja, hätte sein können. Damals besuchte man den Wurf noch nicht siebenmal, sondern fuhr hin, guckte sich Mutter und Welpen an (den Vater auf einem Foto) und nahm den Welpen mit. Vom Aussehen der Welpen her waren die Eltern zumindest plausiebel. Beide Eltern hatten Papiere, Vater VDH und angeblich auch gekört, da habe ich aber keine Unterlagen gesehen. Die Mutter war in einem anderen Verein gezüchtet, und mal ausgestellt worden. Beide Eltern waren auf Patella und PRA getestet. Hab ich aber auch nur von der Mutter gesehen.
Andererseits, warum hätte mich die Züchterin belügen sollen? Der Papillon ist so selten, danach hat sicher niemand gezielt gesucht. Und die Welpen kosteten mit 350DM soviel, wie der Tierschutz damals als mindeste Schutzgebühr empfohlen hat.
Bei meinem Papillon hab ich zwar den Stammbaum und hab beide Eltern kennen gelernt, aber beim Charakter musste ich auch hier der Züchterin (und dem, was ich sehen konnte) vertrauen. Beide Halter haben mir versichert, dass der Charakter bei der Zuchtzulassung null interessiert hat, solange der Hund nicht um sich beißt. Die Entscheidung, ob man charakterlich mit diesen Hunden züchten sollte, lag ganz allein bei der Züchterin und dem Rüdenbesitzer.
Und ein kleiner Betrug hat sogar stattgefunden: Im Wurfabnahmeprotokoll ist "normale Geburt" angekreuzt. Die Züchterin hat mir aber erzählt, dass es ein Kaiserschnitt war. Der Zuchtwart (heißt es so?), der die Wurfabnahme gemacht hat, hat gar nicht gefragt. Sie hat es erst hinterher gesehen. Für mich nicht schlimm, aber hätte ich züchten wollen, hätte ich den Welpen genommen.
Deshalb glaube ich, dass das Vertrauen in die Züchter am Ende das A und O ist.
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Hi
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Denn leider kenne ich es von früher deutlich anders. Hunde die weder gebadet noch gebürstet wurden. Hunde die aus dem Maul stanken wie sonstwas, die generell stanken. Ich erinner mich das es immer hieß "Hunde stinken halt"
Gibt es immer noch... Der Border Collie (Mix?) den wir mal gefunden und zum Tierarzt gebracht haben hat so gestunken, das wir danach Tagelang im Auto alle Fenster geöffnet hatten um den Mief wieder auszulüften. Und der Hund war einmalig für vllt 15 Minuten oder so im Auto. Und da nicht mal auf den Sitzen, sondern vorne im Fußraum vom Beifahrersitz.
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Das ist tatsächlich auch ein Punkt, den ich nicht wirklich verstehe.
Wie sollen aus zwei Eltern mit zb HD oder Spondylose ein gesunder Welpe raus kommen?
Erst einmal, mit einem Hund, der HD oder Spondylose hat, sollte man gar nicht züchten! Weder bei Rassehunden noch bei Mixen. Das fände ich dann schlicht unmoralisch und züchterisch dumm.
Natürlich kann HD auch von gesunden Trägertieren vererbt werden. Leider kennt man die Gene nicht und kann daher nicht testen. Auch dann kann der Hybrid im Vorteil sein. Ich versuche es mal am Thema HD (ganz klar, es ist stark vereinfacht dargestellt - die Natur ist immer komplexer)
Damit sich eine gesunde Hüfte entwickelt, braucht man hunderte von Genen. Jedes Gen erzeugt ein Protein, das als Baustoff oder als Enzym im Gesamtprozess seinen Platz hat. Andere Gene mit ihren Eiweißen werden benötigt, damit das Ganze reguliert wird und jedes Gen zur richtigen Zeit während der Trächtigkeit und Wachstumsphase in der richtigen Menge abgelesen wird. Ganz schön kompliziert also. Und wie immer sind einzelne Genvarianten innerhalb der Rasse oder Mixpopulation unterwegs die schlecht oder gar nicht funktionieren. Nicht schlimm, wenn vom anderen Elternteil die heile Variante geerbt wurde. Leider kommt es vor, dass durch die Zuchtmethoden sich solche "kaputten" Genvarianten in einer Rasse anhäufen. Wenn z.B. in einer Generation ein beliebter Rüde die Hälfte der Welpen zeugt, der dummerweise diese Variante vererbt. Angenommen (und vereinfacht!), 100 Gene sind nötig, um eine gesunde Hüfte zu bilden und wenn 10 davon homozygot (also auf beiden Genvarianten, die von Vater und Mutter geerbt wurden) kaputt sind, entsteht HD, dann kann es sein, dass Rasse A und B eine Neigung zu HD haben, die aber durch unterschiedliche Gene verursacht wird. In Rasse A vererben viele Hunde kaputte Genvarianten für die Gene 1 bis 10, in Rasse B für die Gene 20 bis 30. In diesem Fall hätte ein Hybrid aus Rasse A und B trotzdem kein HD, weil er immer von einem Elternteil die gesunde Variante erben würde.
Würde man aber mit ihm und seinen Geschwistern weiter züchten, könnte (nicht muss) er kaputte Varianten für gleich 20 Genorte vererben. Und würde man daraus dann wieder eine genetisch homogene Rasse züchten, hätte man vielleicht mehr Probleme mit HD, als bei den Ausgangsrassen. Das ist es ja, wovor man beim Einkreuzen Angst hat. Bleibt man aber bei F1-Hybriden, ist das kein Problem - daher bleibt diese Zuchtmethode auch dauerhaft interessant.
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Na ist doch ganz einfach: Minus und Minus ergibt Plus
Auch wenn ich Ironie verstehe - so dumm ist die Aussage gar nicht.
Beim Thema genetische Vielfalt gibt Homozygot-Pudel mal Homozygot-Labrador fast sicher heterozygot Labradoodle.
Beim Thema Erbkrankheiten gibt Pudel mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für Erbkrankheit auf Genort A, B, C, D mal Labrador mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für Erbkrankheit auf Genort C, D, E, F Labradoodle mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für Erbkrankheit auf Genort C und D, nicht aber für A, B, E und F.
Auch wenn das grad gesellschaftlich ein Reizthema ist: Dies ist der Grund, warum es zwei Geschlechter gibt und diese ihr Erbgut vermischen, um Nachkommen zu zeugen: Zwei verschiedene Genvarianten an möglichst vielen Genorten macht die Nachkommen widerstands- und anpassungsfähig. Das ist ein sehr altes Erfolgskonzept der Natur.
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Also, vor allem ist es ja eine "Sackgasse", das ist das, was mich so grübeln lässt, glaube ich. Man holt sich immer wieder Rassehunde, um aus diesen Mixe zu machen, salopp gesagt. Also, falls man die Zucht nicht planvoll weiterführt.
Ich verstehe die Nachfrage nach einem netten wuscheligen Familienbegleithund total! Aber ob das der richtige Weg ist...?Irgendwie scheinen das ja viele zu denken, auch wenn sie es nicht so deutlich formulieren wie Du:
Es ist ok, Mixe zu züchten, wenn man die Nachkommen dann zu einer Rasse weiterzüchten will. Aber nicht, wenn daraus weitere Mixe oder gar nichts gezüchtet wird.
Aber warum eigentlich?
Ich erinnere mich da an unseren Prof. in Evolutionstheorie, der sagte (so ungefähr): Die Natur "züchtet" für den Augenblick, nicht für die Ewigkeit. Die Entwicklungen der Evolution gehen nicht auf ein Ziel hin und auch nicht kontinuierlich in eine Richtung. Jede Art bietet in jeder Generation dem Lebensraum (einschließlich den Parasiten und Krankheitserregern) eine Variation von Individuen an. Und der selektiert dann die heraus, die gerade besonders gut passen. In der nächsten Generation können das dann schon wieder andere sein.
Wenn ich Hunde züchten würde, wäre mir immer der Wurf, der jetzt geboren wird, an wichtigsten. Diese Welpen sollen schönes, hundegerechte Leben führen und ihre Menschen glücklich machen. Ich kann, muss aber nicht ein Ziel darüber hinaus haben. Wer weiß denn, ob mit meinen Welpen überhaupt je weitergezüchtet wird. Und ob meine Vorstellungen von "guten Hunden" auch in unserer Gesellschaft in 10 Jahren noch passen.
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So, jetzt habe ich aber genug Ergüsse in die Welt gesetzt und gehe schlafen.
Danke an alle, die sich die Mühe machen, das zu lesen...
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Also, vor allem ist es ja eine "Sackgasse", das ist das, was mich so grübeln lässt, glaube ich. Man holt sich immer wieder Rassehunde, um aus diesen Mixe zu machen, salopp gesagt. Also, falls man die Zucht nicht planvoll weiterführt.
Ich verstehe die Nachfrage nach einem netten wuscheligen Familienbegleithund total! Aber ob das der richtige Weg ist...?Irgendwie scheinen das ja viele zu denken, auch wenn sie es nicht so deutlich formulieren wie Du:
Es ist ok, Mixe zu züchten, wenn man die Nachkommen dann zu einer Rasse weiterzüchten will. Aber nicht, wenn daraus weitere Mixe oder gar nichts gezüchtet wird.
Aber warum eigentlich?
Ich erinnere mich da an unseren Prof. in Evolutionstheorie, der sagte (so ungefähr): Die Natur "züchtet" für den Augenblick, nicht für die Ewigkeit. Die Entwicklungen der Evolution gehen nicht auf ein Ziel hin und auch nicht kontinuierlich in eine Richtung. Jede Art bietet in jeder Generation dem Lebensraum (einschließlich den Parasiten und Krankheitserregern) eine Variation von Individuen an. Und der selektiert dann die heraus, die gerade besonders gut passen. In der nächsten Generation können das dann schon wieder andere sein.
Wenn ich Hunde züchten würde, wäre mir immer der Wurf, der jetzt geboren wird, an wichtigsten. Diese Welpen sollen schönes, hundegerechte Leben führen und ihre Menschen glücklich machen. Ich kann, muss aber nicht ein Ziel darüber hinaus haben. Wer weiß denn, ob mit meinen Welpen überhaupt je weitergezüchtet wird. Und ob meine Vorstellungen von "guten Hunden" auch in unserer Gesellschaft in 10 Jahren noch passen.
Da haben wir dann einfach unterschiedliche Meinungen.
Für mich gibt es da einfach zu viel Spielraum für schwarze Schafe, schätze ich.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich meinen IBD-kranken GP über 20 Labrador-Hündinnen rutschen hätte lassen können, hätte ich gewollt, und auch, wenn die Besitzer der Hündinnen beste Absichten gehabt hätten... Gute Gelenke hätte er vorweisen können. Die IBD ist nicht nachweisbar. Wären die Welpenkäufer mit den Nachkommen glücklich geworden? Wer weiß...
Eine Zuchtzulassung hätte er nie bekommen. Aber viele hätten in ihm einfach nur "schöner, sehr großer weißer Grosspudelrüde, lebhaft und lieb" gesehen. So schätzen ihn die meisten ein. Und behaupten und erzählen könnte ich ja viel...
Und damit schließe ich die Diskussion für mich auch, danke für den Austausch :)
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Jetzt müsste man wissen wie sich IBD vererbt. Vermutlich wären die Welpen einfach nicht davon betroffen.
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Was müsste eurer Meinung nach geschehen, damit der "Doodle" (ich formulier es jetzt mal so allgemein), als gesunde, mittelgroße Begleithunderasse mit möglichst homogenem Wesen, Temperament und Aussehen von der FCI anerkannt werden könnte.
Ich glaube, dass genau der Anspruch auf ein möglichst homogenes Aussehen (und das Aussehen steht doch bei den meisten züchterischen Bemühungen außerhalb von Arbeitsrassen ganz deutlich im Vordergrund, GERADE bei den Verbandszüchtern) der direkte Weg in die Sackgasse ist.
Den Weg sind doch schon genug Rassen gegangen, zu ihrem Nachteil, unumkehrbar.
Geschlossene Zuchtbücher und die Konzentration auf relativ wenige Zuchttiere (weil die das "beste" Ergebnis versprechen - und weil bei Begleithunden nun mal der weit größte Anteil nicht in die Zucht gehen) ist das große Problem. Genetische Verarmung.
Von daher sehe ich die FCI Anerkennung nicht als ein so wahnsinnig erstrebenswertes Ziel. Eine relativ offene Zucht mit vielen gesundheitlich und charakterlich geeigneten, aber weit gefächteren Induviduen, fände ich tatsächlich besser.
Auch, wenn ich natürlich nicht parat habe, wie man das kontrolliert umsetzen kann. Wobei ja auch MIT Verbands-Kontrolle soviel Sch** gebaut wird (Qualzucht als Gipfel der Abartigkeit) dass ich mich frage, ob das so heilsbringend ist.
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@Langstrumpf , deinen post würde ich gerne mehrmals liken 👍
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