Fehlender Respekt?
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Is buddeln ein Grundbedürfnis von Hunden?
Kenne ich so gar nicht.
Meine Hündinnen haben Höhlen imGarten angelegt, als sie scheinträchtig waren.
Und als Mausebuddeln kenn ich’s.
Und der Collie möchte im Garten kleine fiese Knochenbrecherlöcher haben.
Mein Bedürfnis nach „keine Löcher“ steht auf der anderen Seite und wiegt mehr.
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Is buddeln ein Grundbedürfnis von Hunden?
Ich hab nicht von Grundbedürfnissen gesprochen, sondern von Bedürfnissen im Sinne von Hobbys / Dingen die man gerne tut.
Grundbedürfnisse sind für mich alle überlebensnotwendigen Bedürfnisse, wie Essen, Trinken, Schlafen, Sozialkontakte, Gesundheit.
Klar kann ich auch überleben, wenn mir die Grundbedürfnisse erfüllt werden, aber wenn das das einzige ist, ist das in meinen Augen nicht unbedingt ein erfülltes Leben. Völlig egal in Bezug auf welche Spezies.
Meine Hobbys z.B. ausgehen, lesen, in Ruhe ein Bad nehmen usw. , das brauche ich nicht um zu überleben, aber es ist mir ein Bedürfnis und die Erfüllung dieser Bedürfnisse trägt zu meiner mentalen Gesundheit und Ausgeglichenheit bei.
Essen, Trinken, Gassi gehen, Sozialkontakte haben, sich dabei benehmen, was von der Welt sehen, sich dabei benehmen, rumhängen und chillen, sich dabei benehmen ... ich finde, das ist ganz schön viel Bedürfnisbefriedigung?
Hm, finde ich ehrlich gesagt nicht.
Essen, Trinken, Gassi gehen und dem Hund (soweit er das braucht / mag) Sozialkontakte ermöglichen sind in meinen Augen Grundbedürfnisse, die jeder seinem Hund erfüllen muss. Ebenso wie rumhängen / chillen, also Ruhen.
Das einzige was hier mMn noch on top zu den Grundbedürfnissen kommt ist "was von der Welt sehen".
"Sich dabei benehmen" ist logisch, weil es in unserer Menschenwelt ja gar nicht anders geht, aber dennoch impliziert das ja gleichzeitig Frust und ist in den meisten Fällen das Gegenteil von Bedürfnisbefriedigung.
Nicht falsch verstehen - man kann nicht jedes Bedürfnis des Hundes erfüllen, darum geht es mir nicht. Und mir ist auch klar, dass die meisten Dinge nur unter bestimmten Voraussetzungen gehen (z.B. Hund darf mit in den Wald, aber nur wenn ... )
Aber darum geht es mir ja auch gerade - man muss sich mal bewusst machen, wie oft Hunde sich in unserer Menschenwelt zurücknehmen müssen und wieviel Impulskontrolle das verbraucht. Und ich finde es als Ausgleich nur fair den Hund auch einfach mal Hund sein zu lassen und ihm einige seiner Hobbys regelmäßig zu ermöglichen.
Wenn man wirklich will findet man eine Stelle in der Umgebung an der der Hund mal gefahrlos buddeln kann. Und es hat ja auch nicht jeder Hund buddeln als Hobby, das ist hier ja jetzt nur Beispielhaft.
Es muss ja im Endeffekt jeder*r selbst wissen, wie er / sie mit Hund(en) umgehen möchte. Ich persönlich finde es schön, wenn ich meinen Hunden Hobbys erlauben kann und sehe, wie sie dabei aufblühen. Ich will keinen Hund der im Kadavergehorsam steht und sich nicht traut seine Persönlichkeit auszuleben. Ich finde es faszinierend und toll, dass meine beiden Hunde unterschiedliche Persönlichkeiten haben und diese auch (im Rahmen des Möglichen) ausleben dürfen und trotzdem tanzt mir keiner der beiden auf der Nase rum, rennt unkontrolliert jagen oder reißt die Weltherrschaft an sich.
Viele Wege führen nach Rom und man kann sicherlich auch alles über Gehorsam lösen, muss man halt wollen und der Mensch dafür sein. Ich bin das nicht. Weder in Bezug auf meine Hunde, noch in Bezug auf bspw. Arbeitshierarchien.
Es gibt mittlerweile so viele Erkenntnisse & wissenschaftliche Studien, die zeigen wie intelligent Hunde eigentlich sind. Auch auf emotionaler Basis. Ich meine es gibt Hunde, die über Buttons kommunizieren können.
Weiß ich nicht, ich find's einfach schöner meinen Hunden auf Augenhöhe zu begegnen, die Bedürfnisse zu sehen und zu erfüllen.
Vor allem kann man Hobbys ja auch ganz wunderbar als Verstärker einsetzen. Wenn mein Hund zB ein Eichhörnchen sieht und hinterher will, habe ich im Prinzip zwei Möglichkeiten
1) Ich setze einen Abbruch ein, der wahrscheinlich aversiv aufgebaut werden muss, damit er dauerhaft gegen "ich will jagen" ankommt
2)Ich verstärke das Hinschauen zum Jagdobjekt, sodass dieses Verhalten länger gezeigt wird, dann belohne ich das Umorientieren zu mir und dafür darf mein Hund dann mit mir zusammen etwas jagen (entweder einen Keks hetzen, einen Ball oder ein Stofftier ...).sog. Premack-Prinzip
Von daher dienen Hobbys nicht nur dazu die Bedürfnisse zu befriedigen, sondern man kann sie auch noch für sich einsetzen.
Aber das ist auch viel Einstellungssache und muss jeder selber wissen. Gab es ja auch schon mal einen eigenen Thread zu, ob bedürfnisorientiert funktionieren kann.
Man kann Sachen auch ganz unverkrampft entspannt verbieten. Nicht in jedem Fall und wenn Du es nicht magst ist das ja völlig okay, aber Verbote automatisch mit Zwang und Krampf gleichzusetzen ist meiner Meinung nach nicht realistisch.
Nein, so meinte ich das auch nicht. Dinge wie "Vorgärten sind tabu" setze ich auch nicht verkrampft durch. Weil geht ja einfach nicht anders. Das ist klar.
Aber wenn meine Hündin gerne ein bisschen im Sand buddeln will, dann wäre es bei mir verkrampft, wenn ich das verbieten würde, weil ich mich eigentlich drüber freue, wenn sie das happy macht.
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wäre es bei mir verkrampft, wenn ich das verbieten würde, weil ich mich eigentlich drüber freue, wenn sie das happy macht
Ja aber bei anderen eventuell nicht, weil es sie eh nicht happy macht, also wäre es genau so entspannt wie bei Dir das Vorgärten verbieten Wollte da nur auf pauschalisierende Formulierungen hinweisen.
Und zu dem Rest: ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass sich Dein und flying-paws Hundetraining dahingehend unterscheiden, wie viele Bedürfnisse befriedigt werden oder darin, dass eine von euch alles über Gehorsam löst und die andere die Persönlichkeit des Hundes erkennt. Finde Deinen Text da auch etwas anmaßend, jemandem den Du nicht kennst sowas zu unterstellen. Und ja, Du hast es nicht direkt unterstellt, aber genaunso liest es sich für mich.
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Das Premack Prinzip hab ich angewandt, zufälliger weise genau bei Eichhörnchen, bevor ich es vor Jahren mal in einem Buch las. Ja, es ist ein wunderbares Prinzip. Das Prinzip, den Hund als Partnerzu sehen und mit ihm zu arbeiten.
Es geht dir darum, dass dein Hund seine Bedürfnisse auslebt?
Dann mach das. Und wenn dein Hund buddeln will, dann lass ihn halt buddeln.
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Das Premack Prinzip hab ich angewandt, zufälliger weise genau bei Eichhörnchen, bevor ich es vor Jahren mal in einem Buch las. Ja, es ist ein wunderbares Prinzip. Das Prinzip, den Hund als Partnerzu sehen und mit ihm zu arbeiten.
Es geht dir darum, dass dein Hund seine Bedürfnisse auslebt?
Dann mach das. Und wenn dein Hund buddeln will, dann lass ihn halt buddeln.
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Und zu dem Rest: ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass sich Dein und flying-paws Hundetraining dahingehend unterscheiden, wie viele Bedürfnisse befriedigt werden oder darin, dass eine von euch alles über Gehorsam löst und die andere die Persönlichkeit des Hundes erkennt. Finde Deinen Text da auch etwas anmaßend, jemandem den Du nicht kennst sowas zu unterstellen. Und ja, Du hast es nicht direkt unterstellt, aber genaunso liest es sich für mich.
Wenn es so rüberkam, tut mir das leid. So war es nicht gemeint. Natürlich kenne ich flying-paws nicht persönlich, aber ich bin ja auch nicht erst seit gestern in diesem Forum und habe schon den ein oder anderen Beitrag von ihr gelesen. Dass sie die Persönlichkeit ihrer Hunde nicht erkennt, habe ich nicht gesagt.
Dennoch liest es sich für mich so (nicht nur in diesem Thread, sondern generell) , dass sie kein großer Fan von bedürfnisorientiertem Training ist. Das ist ja auch in Ordnung, nur wollte ich gerne auch "die andere Seite" erläutern, damit die TE sich ein umfassendes Bild machen kann, um selbst zu entscheiden was am besten zu ihr passt.
Und auf eine Aussage von mir einfach nur mit "nö." zu antworten und im nächsten Beitrag dann den hier " " zu benutzen ist für mich auch nicht gerade Verhalten auf Augenhöhe. Vielleicht habe ich deshalb etwas harscher geschrieben als gewöhnlich.
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dass sie kein großer Fan von bedürfnisorientiertem Training ist
Kommt wohl drauf an, wie man das definiert. Ich hatte schon Beratungen bei ihr und lese viel in ihrem Thread und finde ihren Umgang mit den Hunden extrem bedürfnisorientiert.
Ihr Anti-Jagd-Training hat sie übrigens heute erst fast genau so beschrieben wie Du Deines.
Vielleicht habe ich deshalb etwas harscher geschrieben als gewöhnlich
Missverständnisse gibt's ja immer.
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