Fehlender Respekt?

  • Ich finde das immer etwas schwer greifbar. flying-paws was ist denn für dich z.B. "Raum zum Ruhen" finden?

    Heißt das, ich liege am Sofa und bewege mich nicht, es sind also möglichst wenig Reize da, die den Hund aus der Ruhe bringen können? Oder heißt es einfach nur, dass man nicht permanent unterwegs ist, wo sich der Hund fremdbestimmt bewegen muss (weil ich ihn grade irgendwo mit hinnehme).

    Ich habe z.B. seit 1 Woche einen Mini Aussie hier, der kommt einfach sehr schnell in eine "Erwartungsaufregung". Wenn die Chance besteht, dass demnächst gefüttert, gekuschelt, Gassi gegangen - sonstwas wird, dann ruht der nicht.

    LG Betty

    Ich antworte mal für mich selbst.

    Raum, um zur Ruhe zu kommen, runterzukommen, Achtsamkeit, nicht „Multitasking“ machen, Entschleunigung, Meditation, Yoga.


    Das sind alles Elemente, die zu meinem Leben gehören. Ich habe immer schon mein ganzes Leben lang gespürt, wenn ein kleines Kind oder Tier Ruhe braucht.

    Ich glaube genau dieses Verstehen und nicht gehetzt sein müssen, ob Kind oder Hund zu wenig Frühförderung bekommt, hat mir beim 1. BC geholfen. Die war war genau so ein reizoffener Hund, und schnell drüber.


    Draußen habe ich sie nicht verstanden, ich habe einfach nicht kapiert, dass die von unseren „Spaziergängen“ schon gestresst sein kann.


    Ihr Ventil war lange Unsauberkeit in der Wohnung und stress Rennen.


    Aber sie konnte immer und überall ruhen und schlafen.

    Und ja, ich finde mit so einem Hund ist es einfacher, wenn man im Haus noch andere Hunde hat, aber das ist ein anderes Blatt. Jeder sucht sich seinen Hund aus und muss dann mit umgehen.

    • Neu

    Hi


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    • Ich habe z.B. seit 1 Woche einen Mini Aussie hier, der kommt einfach sehr schnell in eine "Erwartungsaufregung". Wenn die Chance besteht, dass demnächst gefüttert, gekuschelt, Gassi gegangen - sonstwas wird, dann ruht der nicht. Und das kann potentiell dann passieren, wenn der Mensch sich durch die Wohnung bewegt.

      Ich hab auch Aussis...


      Man kann sich auch durch die Wohnung bewegen, ohne sich dabei um den Hund zu kümmern. Ruhe hab ich nie geübt. Hab aber auch einfach phasenweise den Hund einfach Hund sein lassen. Sprich, wenn ich aufgestanden bin, um mir was zu Trinken zu holen, hab ich mir was zu Trinken geholt. Und nur das. Wenn da ein Welpe meint, mitgehen zu müssen, bitte, darf er gerne. Ich wurde weder hektisch und hab angefangen, ihn krampfhaft zurück zu schicken, hab ihn aber auch nicht angesprochen und damit ermuntert. Hab ihn einfach kommentarlos machen lassen. Ohne drauf einzugehen. Das hat sich dann sooo schnell erledigt, ohne Kampf, ohne Krampf, ohne erhöhten Frust. Der Welpe tapert mit, merkt nach paar Versuchen, dass es sich nicht lohnt und bliebt dann irgendwann liegen, während ich kurz rausgehe. Aber auch das hab ich dann nicht kommentiert. Kein Lob beim Zurückkommen, dass ihn hochgeschraubt hätte. Für solche normalen Dinge doch nicht.

      Und nicht dass du denkst, ich beachte meine Hunde grundsätzlich nicht. Nein, dann hätte ich sie ja nicht. Aber es gibt eben Zeiten, da ist Hundezeit und dann gibt es auch andere Zeiten, wo man den Hund eben nicht dabeihaben muss.

      Jetzt, wo sie erwachsen sind, kommt schon mal ein Kommentar von mir an sie, wenn sie irgendwohin mitmarschieren... aber jetzt kennen sie ja auch schon unsere Hausordnung und unseren Umgang. Und wenn ich mal was Zerbrechliches in den Keller trage und keine Hunde zwischen den Beinen gebrauchen kann, kann ich ich auch mal anordnen, dass alle oben bleiben, auch wenn die Türe offen bleibt.

      Das ergibt sich dann alles irgendwann von alleine... also bei mir war das so.

      Gewisse Dinge übe ich nicht explizit, die lebe ich einfach.

    • Grundsätzlich finde ich den "Wandergedanken" sehr gut. Du schreibst selbst Du wanderst gern.


      Wanderschuhe an, Rucksack auf, Schleppleine dran und los. Aus eigener Erfahrung weiß ich das so ein Wandertag mit Hund wie ein kleiner Wellnessurlaub sein kann. Ihr schlendert gemütlich vor Euch hin, genießt die Natur, macht Picknick zusammen. Nur um Beieinander zu sein und zu wandern, nicht zu trainieren, nicht zu suchen, nicht zu maßregeln oder was auch immer.


      Wir waren kürzlich im Urlaub an der Ostsee. Der Erste Urlaub meiner Tochter u. mir mit Rocko. Zwar ist unsere Vierbeiner kein Stresskeks, ABER ich konnte deutlich dieses Zusammenwachsen, Aufeinander achtgeben spüren. Wir sind viel gewandert, waren schwimmen. Haben Rocko wie selbstverständlich überall mit hingenommen und haben genauso selbstverständlich Schattenplätze gesucht, regelmäßige Ruhepausen gemacht, gemütliche Wanderwege genutzt usw. Jetzt wo wir wieder daheim sind kann man die "Resultate" des Urlaubs bei uns Dreien deutlich fühlen/sehen.


      Ich führe es klar darauf zurück das im Urlaub einfach weniger mehr ist - zumindest bei uns. Allgemein weniger Anforderung an alle Beteiligten, jeder muss weniger "funktionieren", jeder hat mehr Zeit, Alles kann - nix muss. Und genauso empfinde ich das auch beim wandern.

    • Ich finde das immer etwas schwer greifbar. flying-paws was ist denn für dich z.B. "Raum zum Ruhen" finden?

      Es ist schwer greifbar, weil es eben so viele Zahnräder sind, die da reingreifen. Futter, Umgang Zuhause, beim Gassi, Pensum, Zusammensein, Hundekontakte ...


      Was ich zum Beispiel immer wieder erlebe: Dass der Hund gedanklich und auch real so sehr im Fokus steht, dass allein das dem Hund schon zu schaffen macht. Den ganzen Tag mit dem Menschen (oder anderem Hund/Hunden) zusammensein kann für manche Hunde ein echter Energiefresser sein. Ohne, dass das groß mit Interaktionen läuft.


      Spazieren gehen ... Auch so ein Ding. Da hängt es extrem davon ab wie da was passiert. Für manchen Hunde ist das Stressabbau, andere müssen so viel verarbeiten, dass das kaum machbar für ihre Kapazitäten ist. Und das kann ich nicht pauschal daran festmachen wie lange man geht, wie viel oder wenig der Hund läuft, wie körperlich cool er wirkt oder nicht ...


      An der Leine laufen ist auch so ein Ding. Bei manchen ist nach fünf Minuten das Tagespensum an verfügbarer Energie aufgebraucht, für andere ist das Erholung ...


      Usw. usw ...

    • Spazieren gehen ... Auch so ein Ding. Da hängt es extrem davon ab wie da was passiert. Für manchen Hunde ist das Stressabbau, andere müssen so viel verarbeiten, dass das kaum machbar für ihre Kapazitäten ist. Und das kann ich nicht pauschal daran festmachen wie lange man geht, wie viel oder wenig der Hund läuft, wie körperlich cool er wirkt oder nicht ...

      Hm, ich würde dir da ja auf jeden Fall zustimmen. Aber für mich liest sich das Tagespensum eher nach, morgens 20min mit dem Hund raus, dann soll er ruhig sein, mittags nochmal 20min Beschäftigung, dann soll er wieder ruhig sein, abends 40min raus, dann wieder Ruhe. Wenn ich jetzt noch davon ausgehe, dass in diesen kurzen Einheiten noch Leinentraining und andere geistige Übungen stattfinden, dann denke ich dabei, so ein junger Hund, der muss sich doch auch einfach mal körperlich auspowern, einfach mal toben, rennen, Hund sein. :thinking_face:

    • Ich würde hier also viel, viel weiter unten ansetzen und tatsächlich mal versuchen ein Reset zu machen. Ich war vor ein paar Wochen richtig krank. Meine Hunde sind die erste Woche gar nicht Gassi gewesen, nur Garten zum Machen. Man konnte zugucken wie die immer entspannter wurden und sich mal so richtig ausgeschlafen haben. (Ich berufsbedingt manchmal nicht vermeiden, dass sie doch etwas mehr um die Ohren haben als ich möchte.)

      Das kann ich so unterschreiben.


      Nachdem wir umgezogen waren, hat unser Stress-Püdelchen erstmal 2-3 Wochen "Urlaub" gemacht. Pipi draußen war aufregend genug.


      Als er damals diagnostiziert wurde und auf Medikation eingestellt wurde, hat er praktisch 3 Wochen nur durchgeschlafen.... das war auch sowas, wo ich wieder erstaunt war, WIE lange ein Hund eigentlich schlafen kann, und wie viel Stress da "weggeschlafen" werden musste. Stresshormone sind ja sehr hartnäckige kleine Gesellen und werden oft erst nach Tagen wieder abgebaut, wenn ich das recht in Erinnerung habe.


      Mit der Zeit (und fortschreitender Entwicklung/Genesung) konnte das Pü dann immer mehr verkraften (und auch Gefallen daran finden). Erst alle drei Tage eine richtige "Runde", heute kann er sogar gewisse Zeit jeden Tag Action vertragen, ohne einen Schub zu kriegen. Er schläft aber zwischen der Action dann immer seeehr fest... <3


      So als Erfahrungswert. Schau genau hin, führe vielleicht auch Tagebuch über potenzielle Stressquellen und sein Verhalten. Dann kriegt man ein Gefühl für. :)

    • Du schreibst …

      Von Anfang an haben wir mit ihm eine Hundeschule besucht, aber nach ca. 3 Monaten gemerkt, dass das wohl nichts für uns ist. Er ist während der Stunde dermaßen gestresst, hechelt und kratzt sich. Auch danach kommt er nicht zur Ruhe. Somit gehen wir da jetzt nicht mehr hin.“


      Was hat denn dazu dein HT gesagt, muss dem ja auch aufgefallen sein? Da wäre zumindest Handlungsbedarf gewesen.


      Selber erst mal den „Stress“ aus dem Kopf bekommen. Entspannt mit dem Hund, abseits der Hauptgassistrecke, mit Freude im Bauch mit dem Hund etwas tun. Spielen , Futterbeutelsuchen wohl mit gewissen Regeln/ Leckerlie suchen lassen usw. Was macht denn die Qualität des Gassigangs aus? Die gelaufenen km? Wie oft mal Sitz und Platz geübt hat? Im gemeinsamen Tun kann man so viel Regeln nebenher abfrühstücken. Ohne dass es irgendwie künstlich ist.

      Gehör ja was Ruheübungen anging zu den Bösen, wenn’s extrem war. Wurde der Kerl auch mal am SoftGeschirr und Hausleine abseits gelegt. Abseits gelegt sage ich deshalb extra so, weil wenn er festgesetzt ist. Hat man ihn einfach auch mal aus dem Kopf. Bringt echt was wenn der Kopf entspannt.

    • Spazieren gehen ... Auch so ein Ding. Da hängt es extrem davon ab wie da was passiert. Für manchen Hunde ist das Stressabbau, andere müssen so viel verarbeiten, dass das kaum machbar für ihre Kapazitäten ist. Und das kann ich nicht pauschal daran festmachen wie lange man geht, wie viel oder wenig der Hund läuft, wie körperlich cool er wirkt oder nicht ...

      Hm, ich würde dir da ja auf jeden Fall zustimmen. Aber für mich liest sich das Tagespensum eher nach, morgens 20min mit dem Hund raus, dann soll er ruhig sein, mittags nochmal 20min Beschäftigung, dann soll er wieder ruhig sein, abends 40min raus, dann wieder Ruhe. Wenn ich jetzt noch davon ausgehe, dass in diesen kurzen Einheiten noch Leinentraining und andere geistige Übungen stattfinden, dann denke ich dabei, so ein junger Hund, der muss sich doch auch einfach mal körperlich auspowern, einfach mal toben, rennen, Hund sein. :thinking_face:

      Ich habe weder gesagt, dass es diesem Hund zu viel ist, noch, dass es zu wenig ist. Dafür müsste man sich alle Zahnräder anschauen.


      Ich habe nur gesagt, dass das für MEINE in dem Alter zu viel gewesen wäre.

    • Hm, ich würde dir da ja auf jeden Fall zustimmen. Aber für mich liest sich das Tagespensum eher nach, morgens 20min mit dem Hund raus, dann soll er ruhig sein, mittags nochmal 20min Beschäftigung, dann soll er wieder ruhig sein, abends 40min raus, dann wieder Ruhe. Wenn ich jetzt noch davon ausgehe, dass in diesen kurzen Einheiten noch Leinentraining und andere geistige Übungen stattfinden, dann denke ich dabei, so ein junger Hund, der muss sich doch auch einfach mal körperlich auspowern, einfach mal toben, rennen, Hund sein. :thinking_face:

      Ich habe weder gesagt, dass es diesem Hund zu viel ist, noch, dass es zu wenig ist. Dafür müsste man sich alle Zahnräder anschauen.


      Ich habe nur gesagt, dass das für MEINE in dem Alter zu viel gewesen wäre.

      Alles klar! Dann habe ich dich da falsch interpretiert. Ich denke auch, man kann es online eben nicht richtig beurteilen, wie sich Hund und Alltag dann in der Realität tatsächlich darstellen.
      Ob der Hund nun reizüberflutet und hochgepuscht ist oder ob ihm evtl. auch einfach zu wenig Ventile geboten werden, dass er Energie auch mal rauslassen kann. Oder ob vllt sogar beides zutrifft.

    • Was mir gerade noch zusätzlich einfällt, was füttert ihr eurem Hund? Teils kann es gerade bei Hibbelhunden auch unterstützend helfen den Fleischanteil etwas zu reduzieren und mehr Kohlenhydrate zu füttern.

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