Altersgerechtes Training/Beschäftigung einer rüstigen Omi

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine 20 jährige kleine Mischlingshündin, die außer kleineren Wehwehchen ausgesprochen fit durchs Leben läuft.

    Sie ist sehr sensibel, leider auch unsicher und sehr eng an mich gebunden.

    Das letzte Jahr war für meine Familie, aufgrund schwerer Krankheit meinerseits, sehr herausfordernd und wir alle, Hündin inbegriffen, gingen an unsere Grenzen.

    So kam es, dass ich meiner Hündin beim alt werden plötzlich "zusehen" konnte. Es kam eine leichte Demenz, Athrose, Magen Darm Probleme, und klar die Sinne haben nachgelassen.

    Alles händelbar (noch), aber wirklich absolut parallel zu meinem Befinden.

    Als ich kurze Zeit im KH war, hat sie in der Zeit das Fressen eingestellt und die Demenz kam gefühlt über Nacht.


    Jetzt ist es gesundheitlich geschafft, ich bin wieder absolut fit. Ehrlich gesagt trotz der Schwere meiner Krankheit habe ich mich immer fit und stark gefühlt (aber einem Hund kann man eben nichts vormachen), und nun möchte ich meinen Fokus wieder auf meinen Hund vermehrt richten. Ich weiß sie kam absolut zu kurz und ich wurde ihren Bedürfnissen nicht gerecht. Das muss sich wieder ändern. Zumal es bei ihr jetzt auch wieder bergauf ging.


    Sie brauchte immer sehr klare Strukturen und Grenzen und die konnte ich ihr nicht geben. Nicht mal wegen der Umstände, sondern weil ich sie plötzlich mit Samthandschuhen anfasse und alles durchgehen lasse (die Alterswehwehchen kamen zu plötzlich um sich dran zu gewöhnen). Ich schiebe alles aufs Alter. Und ich habe jegliche Beschäftigung eingestellt, weil ich der Meinung bin, dass sie zu alt dafür ist und einfach ihr Leben genießen soll.

    Allerdings wirkt sie nicht sonderlich glücklich darüber. Eher im Gegenteil.

    Sie schreit nach Arbeit und nach Grenzen (hust). Das mit den Grenzen bekomme ich in den Griff, aber ich möchte euch nach Ideen für eine altersgerechte Beschäftigung fragen.


    Sie liebte beispielsweise Dummyarbeit und fliegende Bällchen sowieso. Aber für ihre Knochen sicher nicht die beste Idee.

    Das Suchen klappt noch einigermaßen gut, aber sie braucht schon mittlerweile sehr lange für leichte Suchaufgaben und ich habe Angst dass dies nur frustriert.

    Alles in allem scheint sie kopfmäßig echt noch ziemlich fit zu sein, aber Augen/Nase/Ohren haben stark nachgelassen.

    Was könnte ich also noch schönes mit ihr machen?

    Aktuell sucht sie sich selbst Beschäftigung und das ist meist nicht die, die ich mir wünschen würde, zum Beispiel die Wohnung umzudekorieren (hust :see_no_evil_monkey: ).


    Freue mich sehr über Anregungen!

  • Ich würde einfach die Dinge machen, die ihr Spaß machen. Du musst halt die Schwierigkeiten anpassen. Dann legst du den Dummy eben nur ein paar Meter entfernt ins Gras.

    Mit Sascha war ich damals, als er so krank war und es klar war, dass es bald zu Ende gehen würde, jeden Tag zum Baden. Das hat er einfach gerne gemacht, also haben wir das eben getan.

    Ich finde man muss bei den alten Tieren auch nicht mehr so alles so abwägen, was sagte mein TA mal, was interessieren uns denn noch mittelfristige oder gar Spätfolgen, die erleben sie sowieso nicht mehr. Du musst sie ja nicht minutenlang hinter dem Ball her flitzen lassen, aber wenn sie es doch so gerne macht, dann werf oder roll ihn halt mal ein kleines Stück auf gutem Boden usw.

  • Du kannst ja problemlos Suchspiele auf Nasenhöhe machen und dafür sorgen, dass sie weder schwer trägt, noch stark und abrupt abbremst.

    Klar hat sie keine Geduld mehr, wenn ich so alt wär wäre ich da auch am meckern 😄 aber angepasst an die Geduldsspanne ist das doch super.


    Schnüffelteppich, Kekse irgendwo verstecken in der Wohnung auf dem Boden oder ein bisschen höher, auch ist ein Kong oder einen Schleckmatte in dem Alter aufregender. Balanceübungen bzw. unterschiedliche Untergründe regen das Gehirn ebenso an: Wiese, Schotter, Wasser etc. da hat sie genug Sinneseindrücke.

    Und einfach das Spazierengehen in ihrem Tempo beibehalten. Evtl habt ihr da zu wenig im Programm aktuell?

    Vielleicht lieber ganz wenig, aber wenn sie wach ist und fit, statt eine ganze Zeit am Stück.

  • Wenn sie gerne die Wohnung umdekoriert - gibt es etwas was du ihr als Ersatz geben kannst? Also Kartons zum Zerstören oder alte Socken, so was in die Richtung?

    Ansonsten würde ich auch bei der Nasenarbeit und bei Dummy / Ball das Niveau anpassen, nicht mehr werfen sondern rollen, sichtbar verstecken oder ev. statt des Standarddummys den gefüllten und damit stärker riechenden Futterbeutel.

  • Mein mittlerweile verstorbener Seniorhund hat bis zuletzt jegliche Schnüffel-Spiele geliebt. Intelligenzspielzeuge befüllen, Leckerlis in der Wohnung oder im Garten suchen, unterwegs Leckerli-Bäume. In Kisten mit Zeitungsschnipseln Kekse verstecken. Kekse in Handtücher einrollen und verknoten. Kartons und Verpackungen er auch liebend gern geschreddert.

    Unterwegs stand im Wasser Plätschern hoch im Kurs.

    ...und generell ganz gemütlich Gassi, bei dem jeder Grashalm von 5 Seiten abgerastert wurde

  • Suchspiele sind hier trotz nicht mehr ganz so Zielgenauigkeit extrem hoch im Kurs. Dann

    Hilft man halt einfach ein bisschen.


    Wenn sie gerne wühlt, vielleicht im

    Garten eine Sandmulde. Oder irgendwo im Park wo sie graben darf. Und es niemanden stört wenn man es wieder zumacht.


    Karton schreddern ist hier auch sehr beliebt.

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