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Guten Abend,
ich komme mit Ölmel gerade vom Tierarzt. Alle sagen immer er wäre ja so ein lieber und würde das für sein Alter ganz toll machen alles (im Mai 1 geworden) aber ich bin klitschnass geschwitzt gewesen 🤪 Er hat eine Schulterhöhe von 80cm und wiegt knapp 50 Kilo. Ich habe in der Erziehung von Anfang an sehr viel Wert auf Ruhe, Leinenführigkeit und Entspannung gelegt. Das klappt soweit auch alles super! Aber wenn wir zB Besuch haben rennt er hin und ist wirklich extrem mega krass absolut distanzlos und fiddelt die ganze Zeit rum. Wenn ich das nicht unterbrechen würde würde Ölmel das stundenlang machen. Zu Besuch darf er jetzt erstmal nicht mehr. Und wenn er hindarf nur an der Leine, dreht er wieder ab nehme ich ihn aus der Situation und setze ihn ab.
Beim Tierarzt ist das erzieherische ja eher schwierig umzusetzen, die haben dort ja auch nicht ewig Zeit 🙈 Grenzen setzen funktioniert eigentlich ganz gut aber er rennt sofort wieder rein in die Situation. Ich kann ja verstehen das der Tierarztbesuch aufregend ist aber etwas ruhiger wäre auch toll 🥳
Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich wie ich damit besser umgehen kann und das Ganze auch für den Hund natürlich entspannter ist?
Vielen lieben Dank!
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Mit fremden meinst Du Hunde oder Menschen?
Sind es die Hunde ,die im Wartezimmer sind, würde ich Dir vorschlagen, mit Deinem Hund draußen zu warten. Ginge bei wartenden Menschen ebenso, nur, ist es der TA oder/und das Personal, müsst Ihr einfach öfter hingehen, ohne dass Dein Hund behandelt wird.
So habe ich es mit Faro gemacht
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Die Situation beim Tierarzt lässt sich leicht üben: einfach so immer wieder hinfahren ohne einen Termin zu haben und genau gar nichts spannendes dort machen.
Auf den Parkplatz fahren, anhalten, Buch lesen im Auto, bis der Hund sich im kofferraum hinlegt. wieder nach Hause fahren.
Nächstes mal wieder hin, wenn der Hund liegt, selbst einmal aussteigen, ums Auto gehen, einsteigen, nach Hause, sobald der Hund wieder ruhig ist.
Das nächste mal Kofferraum auf, dazu setzen, warten. Dann mal kurz aussteigen lassen, dann kurz aufm Parkplatz ne Runde gehen, irgendwann ins Wartezimmer rein, dann irgendwann einen Mitarbeiter bitten mal Kekse zu geben oder zu streicheln, fragen ob man kurz einmal in einen Raum gehen kann und dann nach Hause … und so weiter.
Wir schlagen das den Hunde-Besitzern ständig vor, dass sie sehr gerne zum Üben kommen können mit ängstlichen/aufgedrehten/skeptischen Hunden. Und es wir so gut wie nie angenommen und wenn überhaupt nur 1-2x und dann wird’s wieder vergessen bis der nächste „echte“ Besuch ansteht und das eine anstrengende Aktion für alle Beteiligten wird.
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Wir waren auch gestern beim Tierarzt. Fast 30KG die Fiddeln sind zum Glück noch gut zu Zweit festzuhalten. Gibt auf jeden Fall schlimmeres, wie ein Hund der vor Freude auf dem Tisch wackelt .
Ich Überlege gerade auch, das extra zu Trainieren, mit Maulkorb und unseren Ikea Wohnzimmer Tisch dem paar Kratzer mehr, auch nichts mehr ausmachen.
Den Maulkorb deswegen, weil auch das Rumgeschlabbere von einem Freundlichen Hund bei einer Untersuchung nervig sein kann. Zudem kann man Maulkörbe oft ganz gut Greifen und sehr leicht den Kopf in eine bestimmte Richtung drehen. Blickkontakte zu Unterbrechen kann Aufregung auch etwas Reduzieren.
Ich würde ihr dann erst Beibringen ruhig auf dem Tisch zu stehen. Wenn das klappt und sie da nicht rumturnt und sich gut steuern lässt. Dann würde ich versuchen, sie über Kommandos so hinzustellen, das der Kopf mit Maulkorb an meinem Schulter Bereich liegt. Und dann antrainieren, das ich ihren Kopf an meine Schulter drücken kann auf dem Tisch stehend, während ich nacheinander mit der anderen Hand einzeln die Beine anhebe oder mit ner Bürste hinter ihr am Fell Rumtüddel.
Für Maulkorb Training, würde ich unsere Maulschlaufe nutzen, da man dort easy Leckerlies ins Maul kriegt.
(Ein Hund mit Schmerzen braucht dann einen normalen Maulkorb oder eine Sedierung. Aber fürs Üben finde ich die unpraktisch, weil man schwer Leckerlies vorne rein kriegt.)
Besuche beim Tierarzt können vielleicht auch helfen. Für meine Hündin macht es einen riesen Unterschied, ob sie nur neben jemand anderen stehen muss oder ob dieser sie anfasst.
Von daher Üben wir ruhige Kontakte da wo es sich gerade gut ergibt. Mit Besuch oder mit sehr ruhigen Bekannten. Am einfachsten ist natürlich Kontakt zu Besuch und anderen einfach generell zu verbieten. Aber für sowas wie Tierarzt wäre es schon ganz gut, wenn ein Hund lernt auch mal Kontakt zu haben und weiß, dass sich voneinander entfernen auch eine Lösung ist, statt immer sofort los zu fiddeln. -
Ich mach es auch immer mal wieder - einfach ohne dass was ist beim TA vorbeischauen. Ben war schon 2x und beim ersten Mal doch ziemlich aufgeregt, beim 2ten mal schon deutlich ruhiger. Er wusste da schon, wo die Leckerlidose steht und hat sich dann nach abschnuppern des Behandlungsraumes ganz brav untersuchen lassen und sogar die Wolfskrallen konnten gestutzt werden.
Unsere TA Praxis bietet das tatsächlich auch ganz aktiv an - fand ich schon immer gut.
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Fiddeln heißt nicht, dass der Hund sich freut! Das ist eine Strategie in stressigen Situationen. Er will damit signalisieren, dass er harmlos ist.
(Ich finde es immer schlimm, wenn andere Hundehalter ihre Riesenhunde zu unserem ebenfalls manchmal fiddelnden 6kg-Hund schicken und dann kommentieren "oh, wie der sich freut!!! Und wie der spielen will!!!" Will er nicht, er hat Angst!)
Bei Besuch zuhause würde ich es mal ausprobieren, wie er drauf ist, wenn der Besuch ihn komplett ignoriert. Also Rücken zum Hund, nicht anschauen, nicht ansprechen, unaufgeregte Begrüßung zwischen den Menschen.
Unser Fiddel-Junghund ist dann tatsächlich wesentlich entspannter. Er schaut sich das dann mit ein paar Metern Abstand an und geht hin, wenn er sich das Ganze erst mal aus der Ferne betrachtet hat. Dann fiddelt er gar nicht mehr. Wenn ihn aber jemand anspricht, lockt usw., dann geht das Gefiddel oft los (bzw. war es als Welpe so, es wird jetzt immer weniger).
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Hey,
lieben Dank für eure Antworten!
Auf dem Parkplatz rumstehen und wieder wegfahren würde uns jetzt nicht viel nützen da das tatsächlich nur im Kontakt mit fremden Personen auftritt. Bei uns macht er es nicht mehr so extrem. Er würde aber wenn wir ihn lassen würden, das ist echt total nervig!
Er musste sich dann auf die Seite legen damit wir an seine Pfoten konnten und sobald er angefasst wurde musste er immer die Nase dahin stecken. Das ist hier zuhause auch so. Ich verstehe nicht warum er das macht. Wahrscheinlich vertraut er uns nicht 😔
An den Maulkorb hab ich tatsächlich auch schon gedacht weil das Geschlabbere ununterbrochen wirklich unangenehm ist. An den Maulkorb ist er auch gewöhnt. Im Wartezimmer war er dann schonmal so entspannt das er nicht mehr gehechelt hat.
Vor Kurzem hatten wir unseren Nachbar hier für ne halbe Stunde da habe ich Ölmel erst an die ganz lockere Retrieverleine genommen und wenn er hin wollte bzw überdrehte kam sein Abbruchsignal und ich hab ihn zu mir eingeladen. Dann 5 Minuten etwas abseits angeleint, Hund beruhigt, abgeleint und alles war easy. Zwischendurch wollte er sich mal hinschleichen, sofort ruhiges Abbruchsignal und das Thema war gegessen. Dann war ihm der Besuch egal. Demnächst kommen ein paar Leute da werden wir wieder üben.
Aber das funktioniert in einer TA-Praxis alles eben nicht. Unsere vorherige Tierärrhat dann so gequietscht und ihn vollgequasselt mit extrem hoher Tonlage, da ging von jetzt auf gleich gar nichts mehr. 🙄
Nee genau, als freuen empfinde ich das auch überhaupt nicht. Es wirkt einfach extrem aufdringlich und er ist quasi nicht ansprechbar.
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Dann kannst du dir die Entspannung-Übungen auf dem Parkplatz sparen und direkt dichter am Menschen/in der Praxis trainieren.
Ansonsten lies dich mal in medical Training ein. Da gibt es Übungen, die zb einen Target aufbauen, den der Hund mit der Nase berühren muss, bis das aufgelöst wird. Dann hast du gleich eine Alternative, was er mit der Nase tun soll, anstatt dazwischen zu fummeln/schlecken.
Das muss natürlich zuhause aufgebaut werden.
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Danke für den Tipp! Das schaue ich mir direkt heute Abend mal an. 😃
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