MIt den Nerven langsam am Ende & keine Bindung zum Hund

  • Liebe amadeusflocke


    Lass dich mal drücken. ich habe auch einen doodle und kann einiges von dem nachvollziehen was du schreibst. Tara ist auch schnell drüber und ich finde auch, es nervt manchmal echt extrem. ich glaube dir, dass du sehr bemüht bist, das bin ich auch und ja, manchmal denke ich auch, das wird in so internetforen selten gesehen. klar, man schreibt ja auch seine Probleme rein und nicht das, was alles gut klappt und was man vielleicht schon super mit seinem hund hat trainieren können.

    Viele erfahrene user haben ja schon grundsätzliches zum stress und zur Überforderung geschrieben, nimm dir das zu herzen. ich schreib noch aus meiner Sicht, ich verstehe dich nämlich gut.


    ich hatte ja auch ein schnappschildkröte. furchtbar. schnappen war wirklich die Haupttätigkeit während der welpen- und junghundezeit und ich verstehe daher, dass es als Ersthundehalter extrem anstrengend ist und evtl. auch angst macht. ich glaube übrigens, dass auch erfahrenere Hundehalter keine grosse freunde am schnappen haben, sie können es einfach besser einordnen. und ja, ich hätte (auch im Nachhinein betrachtet) lieber einen hund gehabt, der erst mit 9 oder 10 Monaten stubenrein geworden wäre als einen der im selben alter noch gern und oft schnappte und sogar jetzt noch ab und zu ins schnappen verfällt. man sucht sich die Baustellen des eigenen Hundes halt nicht aus :winking_face: muss ich mir auch oft sagen.

    heute schnappt sie nicht mehr bei Frust und Überforderung / Stress (ui das war ein grosses Thema) sondern nur mehr bei ich will spielen-grr-dein-hosenbein-ist-lustig Momenten. die problemlos abzustellen sind. ich bin mir aber ganz sicher, bei allzu grossem stress würde mein hund noch jetzt ins schnappen verfallen und darum meide ich die trigger und erkenne die vorzeichen. und sie ist auch viel resistenter geworden, hat sich an vieles gewöhnt.

    wurde wohl schon geschrieben, aber ich würde das keinesfalls so lösen. druck erzeugt Gegendruck und dann schaukeln sich beide Seiten so hoch. ich finde bei schnappen eine Hausleine eine gute Lösung. oder ein Türgitter. kurze, emotionslose ansage und hinters Gitter / anbinden. aber ich denke auch, der stress muss raus und dazu eignen sich verschiedene dinge. hier werden oft Kartonverpackungen geschreddert. wir haben tatsächlich gerade eine extreme zerstörungs- und wutanfallphase. die richtet sich aber nur gegen bestimmte (zum gluck günstige) dinge, insbesondere gegen alles aus Karton. Karton macht Tara rasend und es beruhigt sie, ihn zu kleinen schnipseln zu zerrupfen. ihr hilft es auch, ab und zu richtig flitzen zu können, also echt rennen, um stress abzubauen. sie ist auch sehr stressanfällig und da sich stress im Alltag nicht immer vermeiden sondern nur dosieren lässt, braucht sie ein Ventil.


    natürlich muss ein Hund lernen, Impulskontrolle zu halten und Frust auszuhalten, aber halt in massen, die er bewältigen kann. versuche, dich in den hund hineinzuversetzen.Tennisspiel: dieser fliegende ball, die schreienden und rennenden menschen, das sind enorm viele trigger für einen jungen hund. da würden doch die meisten 6 oder 7 Monate alten Hunde mitrennen wollen! Vielleicht klappt es später, vielleicht auch nie, aber das ist ja auch nicht so wichtig für dich denke ich? dass der Hund beim Tennisspiel dabeisein kann.

    Ich weiß, dass das Knurren, Schnappen & Zähne fletschen Übersprungshandlungen sind, aber es passiert ja in jeglichen Alltagssituationen, die nicht immer vermeidbar sind. Ich will ihr diese Reaktion abgewöhnen.. sie kann sich ja gerne äußern, wenn sie gestresst ist, aber nicht mit BEIßEN & MICH ANKNURREN.

    Das passt zu dem was ich oben geschrieben habe: sie wählt sich nicht aus, wie sich ihr stress entlädt. Wirklich, sie tut es nicht absichtlich. Mich hat es auch extrem genervt, ich dachte auch, warum tut sie das? Mittlerweile verstehe ich, dass sie nicht anders konnte, als zu schnappen. Das kleine Mäulchen ging einfach auf und packte etwas, eben meist mich oder meine Kleidung. das passierte nicht willentlich.

    sie ist noch immer maulaffin und es nervt auch immer noch ab und zu aber es bessert, mit dem richtigen Umgang, training und Verständnis für den hund! glaub mir.


    Zum Bürsten: ich persönlich würde das schon auch üben. Auch um Zb eine Zecke zu ziehen oder so. Wir üben auch jede Woche mehrfach weil meine Schissbuxe immer davonrannte wenn die Schere / die Bürste kam. Mittlerweile springt sie in die Wanne wenn ich "bürsten" sage. da gibt es tonnenweise gute Leckereien, so viel wie halt in den hund reingehen, und ich hab sowas wie ein Kooperationssignal aufgebaut. Ich kündige an, dass ich sie gleich anfassen werde, fasse sie an und bürste oder schneide kurz. anfangs echt nur 1 Bürstenstrich oder bei euch vielleicht anfangs nur ein ganz kurzes berühren mit der Rückseite der bürste! und klickere das dann. dann gibts dafür ein Keksi. und dann wieder. manchmal gibt es das ganze Trockenfutter so, warum auch nicht?

    hab viel Geduld dabei und zwinge den hund nicht, wäre mein vorgehen.


    viel erfolg und mach dir nicht so einen druck! dein hund ist soo jung

    stuck-out-tongue-and-winking-eye-dog-face

  • Ich bin SO bemüht! Habe mir von Anfang an eine Privattrainerin geholt, habe einen Welpenkurs besucht und jetzt einen Junghundekurs. Das mache ich doch, weil ich mehr über die Hundesprache lernen will, Bindung aufbauen will und vor allem NUR DAS BESTE FÜR MEINEN HUND WILL.

    Einen passenden Trainer zu finden ist fast schwieriger als den Hund zu erziehen.

    Jetzt habe ich eine Trainerin gefunden die immerhin zu 90% passt.

    Ich glaube meine 125.000 Hundebücher habe

    ich nur gelesen um rauszufinden welcher Trainer nicht passt 😁

  • Ich glaube das Problem ist das man sich wenn man seinen ersten Hund hat viele Dinge gar nicht vorstellen kann.

    Jemand hier, der schon lange Hunde hat, schreibt: "geh nur kurz zu dem Tennisspiel u vor allem, geh wieder bevors dem Wauzi das Hirn raus haut", aber die Te versteht das Problem gar nicht weil sie "eh nur mal kurz 15min dort war".

    Aus ihrer Sicht verständlich, weil sie sitzt ja eh nur ein bissl dort herum u macht gar nichts außer dort sitzen, also warum dreht der Hund jetzt so durch?

    Aber das wir mit "kurz" eher irgendwas zwischen 1 u vielleicht maximal 5min meinen weil die 15min quietschende Schuhe, fliegender Ball u rennende Leute, noch dazu nach einer Runde spazieren gehen, viel, viel, viel zu lang sind für so einen jungen Hund, kann sie mit ihrer nicht Erfahrung nicht wissen.

    Va wenn sie von Anfang an eigentlich einen Trainer hatte um nur ja alles richtig zu machen.


    Ich würde dir, liebe Te, darum auch raten deinen Trainer zu wechseln. Dringend!

    Das du nicht weißt das zB 15min viel zu viel sind, od das man mit blöden Rappeldosen nur noch mehr Stress drauf packt der sich dann wieder in noch mehr Stress äußert (Bsp schnappen, rammeln), od das du diesen unglaublichen Kind-anrammeln-Rangordnungs Unsinn geglaubt hast kann man dir gar nicht wirklich vorwerfen. Va wenn es genau das ist was der "tolle" teure Trainer der doch Ahnung haben muss gesagt hat; weil der ist ja schließlich der Fachmann für den du sicher nicht wenig Geld bezahlst.

    Aber "Trainer" die so einen Schwachsinn immer noch verbreiten u dich eben nicht darüber aufklären wie die ganze Stress Sache funktioniert u was du dagegen tun kannst/vorher tun musst, gehören eigentlich kopfüber in die volle Regentonne! (U danach ein Deckel drauf..)

    Wenn du verrätst aus welcher Gegend du ungefähr kommst hat sicher jemand einen Tipp für dich.

  • Ich glaube das Problem ist das man sich wenn man seinen ersten Hund hat viele Dinge gar nicht vorstellen kann.

    hihi, nicht nur beim ersten Hund.


    Seit letztem Herbst haben wir zwei, der Ersthund war 2 Jahre, als er zu uns kam.

    Mit einem Welpen und später Junghund ist so vieles herausfordernd, was in kaum einem Welpenratgeber steht. Dort sind nur knuffige Welpen abgebildet und seichte Texte dazu geschrieben, sodass man den Eindruck hat, ab Erreichen der Stubenreinheit wäre der Hund "fertig".

    Und all die Herausforderungen des Alltags bekommt man mit einem "10-Punkte-Plan" oder so schnell hin.


    Und gefühlt kommt jeden Tag ein neues Problem hinzu. Welpe will nicht rausgehen, Welpe fängt an, Menschen anzuwuffen, Welpe will nicht fressen,

    Welpe beißt in die Leine, Welpe schläft nicht, Welpe hat unerklärlichen Durchfall, Welpe kotzt beim Autofahren. Um mal die aus meiner Sicht häufigsten Dinge zu nennen, von denen man immer liest.


    Meine Strategie war immer, abends im Bett zu reflektieren, was an dem Tag besser lief als zuvor. Und es gab JEDEN Tag etwas.


    Man neigt dazu, bei Anderen immer das zu sehen, was dort super klappt. Aber es haben alle ihre Problemfelder. Und wenn nicht: gönnen.


    Es helfen ein kühler Kopf, eine Analyse, ob bestimmte Probleme dieselbe Ursache haben, eine Priorisierung und Optimismus, dass man es schaffen wird.


    Ich bin der Meinung, dass meine beiden Hunde echt prima und schon ganz gut erzogen sind. Aber sie würden ohne Training nicht brav auf ihren Decken liegen und einem Kind beim Spielen zusehen. Wahrscheinlich würden sie es nicht zwicken, aber zumindest das Spielzeug klauen ;-)

    (Ah stimmt, min Senior hat mal einer Lieblingsbarbie den Kopf abgebissen. Das Geheule war groß ;-))

  • Weißt du wenn du alles so selektiv wahrnimmst dann verstehe ich dein Prblem echt. Ich habe dir in deinem von dir so toll verstümmelten Zitat genau aufgeschrieben was dir 3 Leute geraten haben weil du es scheinbar nicht wahrgenommen hast. Hier jetzt auch wieder. Man will dir helfen und und kackst einen blöd von der Seite an. Nochmal die ernstgemeinte Frage, was erhoffst du dir? Es wird dir hier geduldig erklärt warum und an welchen Stellen dein Hund stress hat und was du dagegen tun kannst. Was möchtest du noch ausser hilfreichen Tipps? Wenn du einfach nur bedauert werden willst schreib es dann melden sich auch dafür die richtigen Leute Tröte kann dir sicherlich seitenweise das Köpfchen streicheln aber du hast um Tipps gebeten und hast sie bekommen und sie wurden die mehrfach mit verschiedenen Worten gegeben.


    Nochmal zur Pflge, du hast da einen megaaufwendigen Hund durch diese Rassenmischung. Das ist wesentlich aufwendiger als jeder Pudel im Showcoat. Versuch es doch mal mit Groomer alle 4 Wochen wie man das beim Pudel auch tut wenn man es selbst noch nicht so schafft und dann lass dir dort wirklich die Handgriffe wieder und wieder zeigen bis du es auch kannst. Das dauert tatsächlich und beim ersten Lockenhund stellt man sich naturgemäß einfach dämlich an. Darum ist Hilfe und abschauen da auch ganz wichtig

  • Wichtig ist: Mit einem jungen Hund ist sowas immer Übung. Heisst, es muss dabei um den Hund gehen, nicht um das Tennisspiel....

    Tut es nicht!! Das Tennisspiel ist mir komplett egal.. ich hab mir auch nie ein ganzes Spiel angeschaut. Nur mal vielleicht 15 Minuten, weil wir dort nach dem Spaziergang vorbeigekommen sind.

    Tja, dann schreib es halt auch genauso so.

    Du fühlst dich wahnsinnig angegriffen, weil man "falsch" reagiert. Man kann aber nur auf das reagieren was du auch schreibst.


    Der Hund hat sich - laut deiner Beschreibung - nicht so benommen, wie du dir da gewünscht hättest. Also hat eben was nicht gepasst. Dass es eine extrem hohe Anforderung ist, NACH dem Spaziergang auch noch einer Bezugsperson beim Herumrennen zuzusehen, wurde ja schon erklärt. 15 min war offensichtlich auch zu lang.


    Wenn das klappen soll, musst du da eben mit Plan drangehen. Eine bewusste Übung draus machen. Nicht mal einfach so, weil man gerade möchte.

    Wie man sowas übt, sollte dir wirklich jeder Trainer erklären können. Ich würde solche Sachen erst mal bleiben lassen und grundsätzlich erst mal Ruhe reinbringen.

  • Was gewisse Leute nach nur 8 Tagen in einem Forum alles herausfiltern und über die Mitglieder hier zu wissen glauben, erstaunlich.

  • Das mit dem Tennisspiel verstehe ich.. war vielleicht auch ein blödes Beispiel. Jedoch muss ich auch sagen, dass sie da überhaupt nicht auf meinen Mann geachtet hat oder auf fliegende Bälle. Das hat sie null interessiert.


    Es ist eben so, dass sie das Verhalten auch zu Hause, im Alltag, zeigt. Z.B heute Abend (wir hatten einen ganz normalen Tag, ohne irgendetwas aufregendes) - ich sitze abends am Esstisch und schaue TV. Zuerst hat sie unterm Tisch geschlafen, ist dann aufgewacht, an mir bzw dem Stuhl hochgesprungen, hat mich angebellt, angeknurrt und geschnappt.. aus dem Nichts. Ich hab sie dann in der Nähe angeleint, bis sie runtergekommen ist und ihr etwas zum kauen gegeben.


    Während ich bei den anderen Beispielen das Verhalten inzwischen nachvollziehen kann (dank eurer Hilfe), ist mir diese Übersprungshandlung (scheinbar) aus dem Nichts noch ein Rätsel..

  • Zuerst hat sie unterm Tisch geschlafen, ist dann aufgewacht, an mir bzw dem Stuhl hochgesprungen, hat mich angebellt, angeknurrt und geschnappt.. aus dem Nichts

    Wenn ich eins gelernt habe im Zusammenleben mit meinen Hunden, dann, dass Hunde nichts "aus dem Nichts" heraus tun.

    Sie folgen Ihrer eigenen Logik, sie interpretieren Situationen auf ihre eigene Art und ziehen auch ihre eigenen Schlüsse - aber immer mit dem normalen Ursache-Wirkung-Prinzip.


    Nur, weil wir nicht verstehen, warum der Hund etwas tut, heisst das nicht, dass es aus Hundesicht keinen Sinn macht.

    Ich vermute, vor dem anspringen, anbellen, anknurren und schnappen kam noch eine ganze Eskalationsleiter an Ausdrücken vorher, die du nur nicht wahr genommen hast.


    Ist kein Vorwurf, das geht allen so, die sich noch nicht gut in der Hundesprache auskennen. Nur hilft diese Erkenntnis vielleicht, nicht zu sagen, mein Hund benimmt sich "aus dem Nichts heraus" unmöglich, sondern, mein Hund möchte mir etwas mitteilen - ich verstehe nur nicht, was es ist, das er von mir will.

    Versetz dich mal in deinen Hund - er möchte dir etwas mitteilen, und du verstehst nicht, was er will, bindest ihn an und stellst ihn mit Knabbereien ruhig. Wie frustrierend das sein muss, ständig aneinander vorbei zu kommunizieren.


    Vielleicht wollte er Aufmerksamkeit, vielleicht wollte er raus, vielleicht hat sich da schon sowas wie "ich lasse meinen Frust über xy mal gepflegt an Frauchen aus" eingeschlichen. Ohne die Körpersprache zu sehen, kann man das jetzt nicht mehr nachvollziehen. Vielleicht war deine Reaktion sogar die einzig richtige.



    Vielleicht hast du die Möglichkeit, dich über Körpersprache des Hundes, das hündische Naturell allgemein und über Umgang mit Frustration bzw dem Erlernen von Frustrationstoleranz und Resilienz weiter zu bilden und einzulesen. Gibt gute Bücher dazu. Vielleicht haben hier einige sogar Empfehlungen, falls du Lust auf Lesestoff hast.

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