MIt den Nerven langsam am Ende & keine Bindung zum Hund

  • amadeusflocke : Was für ein entzückende Hund! Genau meine Kragenweite.


    Soll ich dir was erzählen?

    Meine fast 10jährige Hündin spielt auch so mit mir. Jeden Morgen.

    Sie knurrt, sie grummelt, sie bleckt die Zähne.

    Manchmal lässt sie sie auch richtig aufeinander klacken.

    Und dann geht es los.

    Ich werfe ihr einen Socken zu, sie fängt ihn, dann wird gezergelt mit den Geräuschen des Todes dabei. Jeder, der das hört, ohne uns zu sehen denkt, da wird jemand getötet.

    Manchmal soll ich auch die Bettdecke über sie werfen.

    Dann tobt sie darunter herum und grollt wie ein Höllenhund.

    Decke hoch "Kuckuck", Hund ist still und wackelt mit dem Hintern.

    Frage "Woooooo ist der böse, böse Hund?", Decke wieder fallenlassen und es geht weiter.


    Dein Hund will spielen.

    Das ist keine Aggression.

    Entweder machst du dann direkt mit oder du lenkst ihn direkt um.

    Was du in dem Video machst ist halbe/halbe und eure Kleine versteht es nicht.

  • Ah ja, Höllenhund unter der Bettdecke haben wir hier auch.


    Die einzige Ausrede dafür: Das DF ist schuld :klugscheisser:


    Caron durfte nicht mal ins Schlafzimmer vor 15 Jahren. (jaja, alte Zöpfe…)


    Nevis hockt nun unter der Bettdecke. |) ( man hat es mir damals prophezeit, dass das so kommen wird :D )

  • Also, da hätte ich aber "bissigere" Videos zu bieten, wenn ich meinen Hund bei sowas gefilmt hätte.

    Der kaut immer noch total gerne an Körperteilen rum. Ich mag das nicht, bei meiner (großen) Tochter darf er das. Wenn die beiden spielen und raufen, könnte einem Angst und bange werden, so wild geht es da zu. Heute noch...


    Das Video ist reines Spiel und deutliches Anstacheln deinerseits, wurde hier ja schon vielfach erklärt.


    Ein "Nein" ist als Wort ja erst mal völlig bedeutungslos, zumal es bei dir immer direkt von der Belohnung gefolgt wird, dem Weiterspielen (Hand wieder anbieten) - ohne dass der Hund das erwünschte Verhalten gezeigt hat. Du belohnst und verstärkst effektiv das Beissen, wie vorher schon vermutet... das ist, wie so oft, ein normales udn dann vom Menschen ungewollt verstärktes Verhalten.


    Wenn das ein Nein-Üben sein sollte: Mach sowas mit Spielzeug, nicht mit der Hand. Und dann stimmte das Timing auch nicht ganz, und das Lob fehlte.

    Spielen Spielen Spielen, dann ruhig werden... "Nein" wenn der Hund ablässt... Lob! und weiterspielen. Daraus kann man Nein oder Aus entwickeln.


    Aber wenn dich das Beissen stört, dann zuallererst mal HÄNDE WEG vom Hund!

  • Ich finde ja ganz toll, dass ihr den Hund entzückend findet, aber wenn der Besitzer das eben nicht abstellen kann und zum Spielball seines Hundes wird, dann bringt ihm unsere Entzückung herzlich wenig. Die Verzweiflung und Machtlosigkeit dahinter ist doch trotzdem echt. Zumal es da wie schon gesagt eine nette Lernkurve gibt.

  • Fuer mich mit das wichtigste in der Hundehaltung: Ich erlaube alles / kann alles erlauben, was ich auch abstellen kann.

    Deswegen wuerde ich das hier in dem Fall auch abstellen. Muss ja nicht fuer immer sein. Meine Hunde und ich haben z.B. ein spezielles Spiel, bei dem sie mich auch in die Haende 'beissen' duerfen und Kalle 'kaut' gern auf einen Arm rum. Aber das gibts halt nur nach einem ok und wenn ich fertig sag, ist es vorbei.

    Aus Frust, Spass, ... in mich zwicken ist nicht erlaubt.

  • Was meiner Meinung nach wirklich der Schlüssel zum Erfolg ist, ist Authentizität.

    Ein Hund erkennt sofort, wenn sein Mensch versucht etwas zu sein, was er nicht ist.

    Man kann einem Menschen dessen Art und dessen Hund man nicht kennt, eigentlich nichts raten.

    Man kann ihm verschiedene Arten von Abbrüchen und Umlenkungen zeigen (das ist hier schon geschehen), aber was davon passt, muss der Besitzer selbst herausfinden.


    Ich finde schon, daß es angebracht ist ihm zu sagen, daß es ein süßer Hund ist, der keinesfalls aggressiv angreift und wo der Besitzer in dieser Momentaufnahme Fehler macht.


    amadeusflocke hat ja selbst dazu geschrieben, daß sie gar nicht weiß, warum sie in dem Moment so viel mit den Händen gemacht hat. Vorher hat sie das nicht wahrgenommen.


    Und so werden sich vermutlich viele der Situationen gestalten, die in ihren Augen Probleme sind, aber eigentlich doch nur Missverständnisse in der Kommunikation.


    Was hilft direkt?

    Das Erlernen der hündischen Kommunikation - dazu gibt es viel Literatur.

    Das Verstehen des Spielverhaltens, der Hundemimik - Videos, Webinare, Bücher.

    Der Besuch einer Hundeschule, die nicht mit Deckeln arbeitet.

    amadeusflocke - hast du schon einmal gepostet, woher du kommst?

    Vielleicht gibt es ja hier aus dem DF Infos zu guten Trainern.


    Abschließend möchte ich dir sagen, daß du dich und auch den Hund generell nicht so unter Druck setzen musst.

    Bindung kommt über gemeinsame schöne Erlebnisse.

    Bindung kommt über Vertrauen und Verständnis.

  • Also, auf dem Video seh ich wie viele andere auch einen übermütigen jungen Hund, der Action will.


    Du sagst zwar "Nein!" und "Aua", aber deine Körpersprache sagt das genaue Gegenteil.


    Spiel mal dein Video ohne Ton ab und achte darauf, was du tust und wie dein Hund reagiert.

    Du bewegst deine Hand zu ihm, berührst ihn, machst recht hektische Bewegungen. Das alles stachelt deinen Hund nur an.


    Mehr noch, du verbrennst dadurch deine Kommandos Nein, ä-äh und Aua, weil du sie zwar einsetzt, aber eben nicht konsequent durchsetzt. Was willst du denn erreichen? Dass dein Hund Abstand nimmt? Dass er weggeht? Dann sag ihm das. Auch körpersprachlich.


    So, wie ihr auf dem Video interagiert, verstehe ich vollkommen, dass du noch nicht weitergekommen bist im Abstellen von dem Schnappen und Knabbern.

    Dein Hund versteht dich nicht, weil du unklar und konträr kommunizierst, und dadurch nimmt er auch deine halbherzig ausgesprochenen Befehle nicht ernst. Da musst du ansetzen.

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