MIt den Nerven langsam am Ende & keine Bindung zum Hund

  • Regelmäßig üben wir die Kommandos Sitz, Platz, Bleib, machen Suchspiele und üben draußen die Leinenführigkeit.

    Wie empfindest du sie denn? Generell als aufgedreht, kommt sie schwer zur Ruhe? Wie viel schläft sie ungefähr?


    Und: Was machst du, wenn sie beißt?

    Im Haus empfinde ich sie eher als aufgedreht. Sie kommt eigentlich nur zur Ruhe wenn ich sie dazu zwinge indem ich ihren Radius eingrenze oder ruhig daneben sitze (z.B. abends auf dem Sofa). Jedoch jedes Mal wenn ich aufstehe, erwacht sie sofort und folgt mir. Da weiß ich auch nicht genau wie wir damit am besten umgehen?


    Wenn sie beißt sage ich bestimmt "nein" und gehe einen Schritt auf sie zu. Oft springt sie auch hoch und beißt dabei, dann nehme ich manchmal ihre Vorderbeine in die Hände und halte sie fest. Meistens beeindruckt sie das alles jedoch nicht und sie macht immer und immer weiter.. dann irgendwann halte ich sie fest, bis sie wieder ruhig atmet und lasse sie dann mit einem "los" wieder frei. Wenn es dann immer wieder von vorne losgeht, ist der letzte Schritt, sie in die Box zu bringen.


    Ignorieren geht schlecht, da sie mir sonst wehtut. Weggehen geht auch nicht, da sie mir dann hinterherläuft und in die Beine zwickt.

  • Dieses Geschnappe liest sich für mich nach Stressabbau.

    Evtl. kann euer Hund doch nicht so gut alleine bleiben und baut diesen Stress den er dadurch hat, durch Schnappen ab und durch die m.E. lange nicht vorhandene Stubenreinheit.

    Dem Stressabbau stimme ich zu. Das mit dem Alleinebleiben weiß ich nicht genau.. mag sein. Allerdings hatte ich vor kurzem erst 2 Wochen Urlaub, wo sie immer bei mir war und auch da hat das Schnappen nicht abgenommen.

  • Ignorieren geht schlecht, da sie mir sonst wehtut. Weggehen geht auch nicht, da sie mir dann hinterherläuft und in die Beine zwickt.

    Da würde ich als erstes Türgitter oder so installieren. Ja, ist eher Management als Erziehung, aber um den Alltag gangbar zu machen. Und dann ja, mit einer guten Trainerin ran, die mit Stresskeksen kann.

  • Da spricht nichts dagegen. Ich glaube da muss ich einfach noch etwas umdenken.. bis vor kurzem haben wir noch die vielen kleinen Gänge (ca 10 mal am Tag) zum Lösen gemacht, da sie nicht stubenrein war.

    Ja, am Anfang entwickeln die sich ja so super schnell. Aber ich denke langsam darf sie auch etwas mehr belastet werden. Ich habe zwar keine Pudelerfahrung, aber am Ende mögen eigentlich alle jungen Hunde eine gleichmäßige Auslastung. Bei uns zb hat ohne Auslastung nichts funktioniert und sie war einfach total aufgedreht und wusste nicht wohin mit ihrer Energie. Du suchst ja aktiv nach Lösungen, ihr findet sicher eurer Gleichgewicht.

    Ja ich probiere es :) Ich bin ja sehr gewillt etwas zu ändern, um das in den Griff zu bekommen.. mein Mann und ich sind auch sehr aktive Menschen und gehen viel wandern und auf den Berg. Bisher dachte ich jedoch, dass längere Wanderungen noch zu viel für sie sind. Manchmal hab ich das Gefühl, egal was ich mache, es ist nicht richtig.

  • Nur eine kurze Rückfrage: was genau meinst Du mit schnappen? Also hast Du das Gefühl, dass sie es wirklich als Unmutsäußerung macht? Ich frage, weil Flats generell sehr "mouthy" sind... Sie nutzen gerne und oft ihr Maul, um Hände, Arme, was-auch-immer zu beknabbern und abzulecken. Das wird von "Nicht-Flat-Erfahrenen" oftmals als "schnappen" interpretiert. Als ich das erste Mal bei der Züchterin meines Hundes war, hatte ich direkt an jedem Arm einen Flat, der mich "liebkost" hat.


    ALLE, die ich bisher kennen gelernt habe, machen das, meiner eingeschlossen.


    Natürlich kann man es ihnen auch zu einem gewissen Grad abgewöhnen und Teddy weiß auch, dass Schluss ist damit, wenn ich es sage.. aber es steckt eben irgendwie in ihnen drin.

    Das klingt eher nicht nach dem Verhalten meiner Hündin.. sie knurrt und fletscht die Zähne und geht dann mit einer schnellen Bewegung mit dem Kopf nach vorne und wieder zurück. Sie schnappt kurz zu, aber nicht fest.. wir hatten noch nie blutige Arme oder blaue Flecke.

  • Manchmal hab ich das Gefühl, egal was ich mache, es ist nicht richtig

    Das stimmt ganz sicher nicht. Aber es ist finde ich völlig normal, dass man mit einem Hund erst eine Balance finden muss. Und bei einem jungen Hund ändert sich ja noch häufig etwas, da muss man die eventuell auch häufiger mal neu finden.

  • Oh, nein, das meine ich natürlich nicht, denn scheint sie ja schon "gezielt" zu schnappen und so ist es bestimmt nicht nett gemeint.

  • Also erstmal super, dass so viele Sachen schon so gut laufen! Irgendwas ist ja immer, aber viele von den Dingen, die du schreibst können andere Hunde in dem Alter noch lange nicht (zB überhaupt alleine bleiben, oder ruhig Auto fahren).


    Ich kenne einen Setter (der steckt ja auch im Flat) und einen Labradoodle, die ebenfalls leicht aufgedreht sind in dem Alter.


    Beim Setter hat es geholfen, die Runden auf eine 3/4 Stunde runterzuschrauben. So ab ca 18 Monaten hat er mental auch längere Runden gut mitgemacht, ohne davon eine Art ADHS zu entwickeln. Körperlich ging auch schon früher viel mehr, aber dadurch, dass es halt eine Arbeitsrasse ist hat er nur sehr subtil angezeigt, wenn es zu viel war und die Murmeln nicht mehr am richtigen Platz im Hirn saßen.

    Stadt hat er übrigens mental viel besser vertragen als Wald und Feld, weil der Jagdtrieb so stark war. Man konnte mit ihm zB eine Stunde durch den Baumarkt schlappen, da war er immer noch voll konzentriert, aber nach einer halben Stunde Waldspaziergang konnte er sich überhaupt nicht mehr konzentrieren als Junghund.

    So mit zwei, zweieinhalb Jahren konnte man dann auch lange mit ihm raus, ohne dass er überdreht ist.


    Der Labradoodle ist ebenfalls schnell überdreht, bei ihm hat auch das regelmäßige morgens rausgehen sehr geholfen. Und: Qualität statt Quantität, also ganz in Ruhe schnüffeln anstatt viel Strecke machen mit Hundebegegnungen etc, die haben ihn immer sehr gestresst.


    Jetzt beim Labrador im gleichen Alter drehe ich ihm den Rücken zu und verschränke die Arme, wenn er hochspringt und schnappt. Hat er sich beruhigt, drehe ich mich um und er bekommt RUHIGE Aufmerksamkeit, also leise Worte und langsames Streicheln. Dreht er gleich wieder auf, gibts das gleiche Spiel von vorne.

    Der Labbi schafft momentan ca. 30-45 Minuten draußen ganz gut; ruhige Gegend, nicht viele andere Hunde unterwegs. Eine Stunde schafft er auch, wenn er die Tage vorher nicht super viel Programm hatte, das ist aber Tagesformabhängig.


    Das sind alles Gassihunde bzw Sitterhunde, ich hab sie also nicht 24/7. Aber das sind so die Sachen, die bisher geholfen haben :)

  • Kann der Hund denn auch einfach mal richtig Dampf ablassen, wild toben, sich körperlich mal ordentlich auspowern? Irgendwie klingt der Tagesablauf schon extrem ruhig. Eine Stunde Gassi am Nachmittag, den restlichen Tag nur kurz auf die Wiese zum Pieseln und ansonsten soll Ruhe herrschen. Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass einem jungen Hund da schlicht langweilig wird und der seine aufgestaute Energie loswerden will, wenn der quasi den ganzen Tag nur drin ist und ruhen soll.


    Habt ihr mal probiert, darauf einzugehen? Also ein Spielzeug schnappen, mit dem Hund wild zergeln, versuchen, mit dem Spielzeug wegzurennen oder den Hund zu fangen, wenn der das Spielzeug hat? Ohne pädagogischen Hintergrund, einfach die "Sau rauslassen", bis die Zunge am Boden hängt?

  • Ich finde es ist schon was los: der Hund kommt überall mit hin (Restaurantbesuche etc.) und hat dazu Gehorsamstraining, Alleine sein Zuhause und ist erst seit 3 Monaten da. Plus Hundeschulkurs.


    Das ist echt nicht unendlich viel, aber ich kenne bisher nur Flats die “an” sind. Pudel habe ich auch hier als aufmerksam, schnell und sensibel gelesen und es ist ja ein äh Floodle 😃

    Will sagen, ich kann mir durchaus vorstellen, dass entweder Überforderung oder eine tolle Verhaltenskette grade Grund für die Schnapperei sind. Zudem ist die Frage: wie sieht denn beim dabei sein die Rolle aus? Da muss auch still gehalten werden und man muss brav sein, oder? Heißt: evtl staut sich da eben was an, weil Zuviel gutes Benehmen gefordert wird im

    Alltag.

    Oder aber: immer wenn man Aufstand macht, bekommt man Aufmerksamkeit.


    Was ist denn, wenn sie was ins Maul bekommt statt wo reinzuschnappen? Also einfach mal was zum knautschen ins Maul

    schieben wenn Zwergenaufstand herrscht statt Hochfahren mit Abbruch.

    Ich kenne hier aus den jungen Jahren, dass das nämlich ein tolles Spiel war: Ich zwick worein und führ mich auf und bekomm dafür irgendeine Art Aufmerksamkeit und da reichte schon mein Puls der hoch ging, weil ich dachte ich muss den Hund zum Mond schießen 😀


    Ach ja ein Foto wär toll!

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