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Danke für Eure Antworten. Es ginge wirklich um eine Managementmassnahme, für die ganz argen Situationen. Gewöhnung an Reize etc. trainieren wir schon lange und auch sorgfältig.
Ich bin mir manchmal unsicher, ob ich zu wenig klar kommuniziere und ob meine Grenzen für Tara manchmal zu unklar sind. Eben weil ich selten körperlich werde und ob sie eigentlich sowas bräuchte. Frontal war die Idee, um (wie jemand schrieb) den Hund vom Aufregen (hier böllernder anderer Hund) abzuschirmen und bei sich zu behalten. Dass sie aber so gezittert hat dabei und danach weg wollte zeigt mir, dass es für mein Sensibelchen zu krass war und ich werde es so wohl nicht anwenden. Eine seitliche Version davon scheint mir aber sinnvoll
Mmh.
Also mir kommen zwei Gedanken: Trainierst Du Handling am Hund? Übst Du fixieren für medizinische Maßnahmen und Pfelgemaßnahmen? Kennt Dein Hund es aus entspannten Situationen, dass er er körperlich ruhig werden soll, damit er aus der Nummer raus kommt?
Kennt Dein Hund Wegschicken und/oder einen aversiv aufgebauten Abbruch?
Ist Dir klar, warum Dein Hund so massiven Stress mit Menschen hat?
Ganz generell ist meine Erfahrung, dass bei diesen Mischlingen körperliches Fixieren und Anfassen ein riesengroßes Stressthema ist. Das muss man mit denen oft kleinschrittiger und intensiver trainieren als mit anderen. Wozu ich auch raten würde.
Im genannten Kontext würde ich das allerdings lassen. Da sehe ich es völlig fehlplatziert und hätte zusätzlich die Befürchtung, dass ruhiges Anfassen und Fixieren dadurch nachhaltig negativ belegt wird.
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Ergänzung: Wenn fixieren deinem Hund hilft, dann sollte es aber durch dich passieren, nicht durch den Trainer, das meinte ich.
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Klingt für mich eher wie, den Hund dazu "zwingen" auf den Menschen zu schauen, statt zum Reiz. So gesehen würde das frontale wieder ein bisschen Sinn machen.
Ich mach das im Alltag manchmal (ohne dass das jetzt ein konkretes Training ist oder irgendwas systematisches), dass ich zum Hund runtergehe und quasi den Kopf zu mir drehe, so nach dem Motto "Freundchen, jetzt lass das bitte!"
So gehandhabt ist das ja schon eher wieder was wie eine leichte aversive Einwirkung, das wäre nun gar nicht das Bild gewesen, das ich vor Augen hatte. Ist halt immer schwierig, wenn man sich da auf das eigene Kopfkino anhand einer kurzen Beschreibung verlassen muss.
@CathymitTara Direkt einen Tipp geben kann ich dir nicht, schon weil ich euch gar nicht kenne. Aber ich beschreib dir mal kurz, wie ich mit meinem Terrorkrümel darauf gekommen bin, vielleicht ist ja ein für dich sinnvoller Gedanke zur Wahl des Trainingsansatzes dabei.
Damals hab ich ziemlich auf dem Gedanken herumgekaut, wie man am besten bei so extremen Stressreaktionen vorgehen sollte. (Vermeiden und dann langsam rantasten klingt zwar in der Theorie super, ist aber zumindest in unserem Alltag so konsequent wie nötig gar nicht machbar.) Meine Überlegungen dazu waren: Einerseits ist Bewegung zum Stressabbau sehr hilfreich. Sie gibt dem Hund die Möglichkeit, sich auszuagieren, und vermittelt ihm eine gewisse Selbstwirksamkeit - er kann entscheiden, was er tut. Allerdings kann sie auch dazu führen, dass der Hund sich dabei in genau dieses Verhalten immer weiter reinsteigert, und sich allein gelassen und überfordert fühlt. Auf der anderen Seite kann rein physische Begrenzung ihn daran hindern, sich eben reinzusteigern, und damit das ganze deutlich früher unterbrechen; auch gibt es, richtig und freundlich gemacht, Unterstützung und Halt. Allerdings kann es auch beängstigend wirken, und dem Hund ein Gefühl des Ausgeliefertseins vermitteln. Tja, und die Lösung liegt bei dieser Frage definitiv nicht in der Mitte... Puh.
Ich habe mich damals entschieden, beides ein kleines Stück weit auszutesten und zu sehen, was für meinen Hund der bessere Ansatz ist. Zuerst habe ich den Ansatz versucht, ihn seinen Stress durch Bewegung ausagieren und abbauen zu lassen. Lange leichte Schleppleine dran, und ihn wo möglich in solchen Momenten tun lassen, was ihm nahe liegt. (Und wichtig, ich spreche von solchen Ausrastern bei denen er mich von sich aus ohnehin rein gar nicht mehr wahrgenommen hat - und auch sonst so gut wie gar nix!) Was dabei passiert ist, war die Befürchtung statt der Hoffnung: Er hat sich immer mehr reingespult, kam gar nicht mehr zu sich, bis ich schon befürchtet habe, er kollabiert noch irgendwann. Entsprechend habe ich dieses Experiment dann bald abgebrochen, und statt dessen Ansatz zwei versucht: Wann immer er angefangen hat auszuticken, hab ich ihn an ganz kurzer Leine (am Geschirr, Halsband ist auf Zug immer ein zusätzlicher Stressfaktor) neben mir gehalten, und ihm gar nicht erst die Möglichkeit gegeben, ins Rennen zu kommen. Es wäre zu viel gesagt, dass dadurch der Knoten geplatzt wäre, keineswegs. Aber es war deutlich, so kommt er viel schneller wieder in seinen Normalzustand (der immer noch angespannt genug war), und auch sein Gesamtstresslevel ist etwas weniger hoch. Also deuteten für uns die Pfeile in Richtung Eingrenzung, der o.g. Griff war dann die Weiterführung davon. Entscheidend dabei: Für uns! Ein anderer Hund würde vielleicht genau anders herum reagieren, käme viel leichter wieder zu sich wenn er seinen Freiraum um sich hat und sich erst mal bewegen darf wie es ihn drängt.
Ganz generell habe ich durch Sandor gelernt, den noch so schönen großen Plan in der Schublade zu lassen, und mich statt dessen Schritt für Schritt vorzutasten, immer an dem orientiert, was bei meinem Hund gerade ein klein wenig in die bessere Richtung zeigt. Und ganz egal, was andere davon halten, oder wie sinnvoll deren jeweilige Argumente klingen.
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Klingt für mich eher wie, den Hund dazu "zwingen" auf den Menschen zu schauen, statt zum Reiz. So gesehen würde das frontale wieder ein bisschen Sinn machen.
Ich mach das im Alltag manchmal (ohne dass das jetzt ein konkretes Training ist oder irgendwas systematisches), dass ich zum Hund runtergehe und quasi den Kopf zu mir drehe, so nach dem Motto "Freundchen, jetzt lass das bitte!"
Ich habe mich damals entschieden, beides ein kleines Stück weit auszutesten und zu sehen, was für meinen Hund der bessere Ansatz ist. Zuerst habe ich den Ansatz versucht, ihn seinen Stress durch Bewegung ausagieren und abbauen zu lassen. Lange leichte Schleppleine dran, und ihn wo möglich in solchen Momenten tun lassen, was ihm nahe liegt. (Und wichtig, ich spreche von solchen Ausrastern bei denen er mich von sich aus ohnehin rein gar nicht mehr wahrgenommen hat - und auch sonst so gut wie gar nix!) Was dabei passiert ist, war die Befürchtung statt der Hoffnung: Er hat sich immer mehr reingespult, kam gar nicht mehr zu sich, bis ich schon befürchtet habe, er kollabiert noch irgendwann. Entsprechend habe ich dieses Experiment dann bald abgebrochen, und statt dessen Ansatz zwei versucht: Wann immer er angefangen hat auszuticken, hab ich ihn an ganz kurzer Leine (am Geschirr, Halsband ist auf Zug immer ein zusätzlicher Stressfaktor) neben mir gehalten, und ihm gar nicht erst die Möglichkeit gegeben, ins Rennen zu kommen. Es wäre zu viel gesagt, dass dadurch der Knoten geplatzt wäre, keineswegs. Aber es war deutlich, so kommt er viel schneller wieder in seinen Normalzustand (der immer noch angespannt genug war), und auch sein Gesamtstresslevel ist etwas weniger hoch. Also deuteten für uns die Pfeile in Richtung Eingrenzung, der o.g. Griff war dann die Weiterführung davon. Entscheidend dabei: Für uns! Ein anderer Hund würde vielleicht genau anders herum reagieren, käme viel leichter wieder zu sich wenn er seinen Freiraum um sich hat und sich erst mal bewegen darf wie es ihn drängt.
Ganz generell habe ich durch Sandor gelernt, den noch so schönen großen Plan in der Schublade zu lassen, und mich statt dessen Schritt für Schritt vorzutasten, immer an dem orientiert, was bei meinem Hund gerade ein klein wenig in die bessere Richtung zeigt. Und ganz egal, was andere davon halten, oder wie sinnvoll deren jeweilige Argumente klingen.
Danke für deine Erfahrungen. ja ich teste ja auch schon länger und wir trainieren wirklich schon sehr lange sehr kleinschnittig am Menschenthema. und die Lösung zwischen Bewegung / Freiheit und fixieren / weniger Freiheit habe ich noch nicht gefunden. Beides hat schon zum Reinsteigern geführt wobei sie sich in solch krasser Aufregung eigentlich niemals über Bewegung reguliert sondern sich wirklich über Stunden bewegen kann, so lange der Reiz noch da ist. Als Beispiel: wir sind bei einem fremden Menschen zum Kaffeebesuch und Tara rennt zwei Stunden lang rum und hat Stress wegen der Anwesenheit eines besonders spannenden Menschen, der sie irgendwie triggert. Warum keine Ahnung. Wirklich nicht.
Begrenzen zum Beispiel durch anleinen führt da aber auch nur zu mässigem Erfolg und ich muss sie in so argen Situationen meist einfach aus der Situation oder aber auf den Schoss nehmen. Auf dem Schoss / nahe bei mir ist in dem beschriebenen Bespiel zB die einzige Möglichkeit, dass sie halbwegs runter kommt. Spricht eher für Nähe und Fixieren, einfach nicht an der Leine (anbinden geht hier gar nicht gut) sondern eben nahe an meinem Körper. Das Elefantenbaby hockt dann auf meinem Schoss und schlummert
Danke für Eure Antworten. Es ginge wirklich um eine Managementmassnahme, für die ganz argen Situationen. Gewöhnung an Reize etc. trainieren wir schon lange und auch sorgfältig.
Ich bin mir manchmal unsicher, ob ich zu wenig klar kommuniziere und ob meine Grenzen für Tara manchmal zu unklar sind. Eben weil ich selten körperlich werde und ob sie eigentlich sowas bräuchte. Frontal war die Idee, um (wie jemand schrieb) den Hund vom Aufregen (hier böllernder anderer Hund) abzuschirmen und bei sich zu behalten. Dass sie aber so gezittert hat dabei und danach weg wollte zeigt mir, dass es für mein Sensibelchen zu krass war und ich werde es so wohl nicht anwenden. Eine seitliche Version davon scheint mir aber sinnvoll
Mmh.
Also mir kommen zwei Gedanken: Trainierst Du Handling am Hund? Übst Du fixieren für medizinische Maßnahmen und Pfelgemaßnahmen? Kennt Dein Hund es aus entspannten Situationen, dass er er körperlich ruhig werden soll, damit er aus der Nummer raus kommt?
Kennt Dein Hund Wegschicken und/oder einen aversiv aufgebauten Abbruch?
Ist Dir klar, warum Dein Hund so massiven Stress mit Menschen hat?
Ganz generell ist meine Erfahrung, dass bei diesen Mischlingen körperliches Fixieren und Anfassen ein riesengroßes Stressthema ist. Das muss man mit denen oft kleinschrittiger und intensiver trainieren als mit anderen. Wozu ich auch raten würde.
Im genannten Kontext würde ich das allerdings lassen. Da sehe ich es völlig fehlplatziert und hätte zusätzlich die Befürchtung, dass ruhiges Anfassen und Fixieren dadurch nachhaltig negativ belegt wird.
Ja, wir trainieren fast täglich Handling. War ein Riesen Thema Anfangs, sie hat es gehasst. Tierarzt geht schlecht, Bürsten war schwierig aber ich habe wie gesagt fast täglich geübt und ein Kooperationssignal aufgebaut (ohne Anleitung, aber es funktioniert top). Das geht mittlerweile so gut, dass ich ihr beispielsweise die Haare im Gesicht alleine schneiden kann weil sie auf dieses Signal hin Komplett still hält. Das wird dann gemarkert und fett belohnt
Und ja, anfassen ist bei ihr ein Megathema. Warum sie solch einen massiven Stress mit Menschen hat kann ich dir nicht sagen. Wirklich nicht. Ich hab sie nie von jedem begrabbeln lassen wie andere ihre jungen Hunde und habe immer versucht, Kontakt mit meinen Besuchern zu minimieren und moderieren. Vielleicht war genau das der Fehler, keine Ahnung. Anfassen von Fremden ist das grösste Problem (springt wie wild in grossem Stress oder aber flieht seit kurzem hinter mich) darum sehe ich die Traineraktion auch sehr zwiespältig. Darum habe ich hier ja nachgefragt. Eine gewisse Methode, sie in den Extremstresssituationen die sich nicht vermeiden lassen runterzuholen, brauche ich aber unbedingt und möchte die eben noch finden. Ein seitliches Halten & sanftes Fixieren durch mich klingt gut für mich.
Am Wegschicken arbeiten wir, einen Abbruch haben wir, allerdings kein besonders guter
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Wie läuft es denn inzwischen bei euch @CathymitTara ? Hast du einen Weg für euch gefunden, und siehst du erste kleine Fortschritte? Würde mich sehr interessieren, wie es weiter geht!
Übrigens, ich zitier mich mal selbst:
Wenn der Tag sehr anstrengend und fordernd für ihn war, liegt er abends auf dem Sofa neben mir und steckt seinen Kopf wahlweise unter meinen Arm oder unter seine Wolke. Von sich aus, aktiv - es scheint ihm also gut zu tun.
Als ich gerade an euch gedacht habe hab ich bei einem Blick zum Krümel rüber gesehen, dass er das gerade wieder macht, weil er die Geräusche der Handwerker in der Nebenwohnung gerade ziemlich blöd findet; den Handyschnappschuss packe ich mal in den Spoiler, weil es hier nicht wirklich was zum Thema beiträgt.
Das belegt aber m.E. ganz gut, dass so etwas - richtig aufgebaut und angewandt - einem Hund durchaus helfen und eine Entlastungsstrategie darstellen kann. Um so mehr bin ich gespannt, wie es bei euch nun mittlerweile läuft und wie euer Lösungsansatz aussieht!
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so süss der Krümel!
Also Updatemässig zu diesem Thema gibts nicht viel. Ich habe diesen frontalen Halsbandgriff nie angewandt weil ich selber ja ein negatives Bauchgefühl hatte. Was ich schon früher ab und zu gemacht habe, ist ein intuitiver Griff an Flanke und gleichzeitig Schulter, also mit zwei Händen. Darauf reagiert Tara gut und ich werde den Griff nun weiter mit Ruhe belegen um sie so in sehr aufgeregten Situationen rauszunehmen. Generell gab es nun mehrere Wochen keine Situationen mehr, in denen sie so sehr hochdrehte, vielleicht war ich gut voraussehend unterwegs, ich glaube aber auch, dass es an der Hitze lag dass sie generell gemächlicher unterwegs war. Und nicht so schnell aufdrehte. Oder sie wird erwachsener, keine Ahnung. Vielleicht ist es aber auch nur grad eine ruhige Phase, wer weiss
Wenn sie sehr ungeduldig ist, dann fixiere ich sie eher mal mit der Leine. Oder ich lasse sie kurz Dampf ablassen, das hilft ihr sehr. Je nach dem, was sie braucht. Habe mittlerweile ein ganz gutes Gefühl dafür. Ich lese aber auch gerade ein Buch das heisst "Der aufgeregte Hund", das ist sehr gut. Von Monika Schaal, da sind super Gedankenanstosse drin, da erkenne ich Tara so oft wieder.
Es wäre schön, wenn die grosse Aufregung bei Menschenbegegnungen so wenig bliebe wie jetzt. Kürzlich wurde sie wieder angesprochen, gleich zweimal. Beide Menschen wollten sie zu sich locken und sie ging nicht hin. Okay, bei einem wollte sie aber als ich sagte, dass sie nicht angefasst werden will und danach noch mit den Menschen weiterplauderte (selbst Hundehalter) ging sie von selber hinter mich. Das hat mich so sehr gefreut, dass sie sich selber mit ganz wenig Hilfe von mir aus der Situation nehmen konnte
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Schön, dass du dich noch mal meldest!
vielleicht war ich gut voraussehend unterwegs
Das ist doch schon mal die halbe Miete, und auch der Rest deiner Schilderung klingt richtig gut. Ich meine, idealerweise sind Mensch und Hund ja ein Team, und so kommt es nicht unbedingt darauf an, dass der Hund "passend gemacht" wird. Sondern vielmehr, dass sich ein guter gemeinsamer Weg findet. Und da seid ihr ja offenbar voll auf Kurs!
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Also 180 ist übertrieben aber sie war hochgedreht aus einem Grund der nicht Schuld des Trainers und auch nicht vorhersehbar war (anderer Hund angerannt, wir trainierten im Gelände).
Ich denke, das Fixieren könnte man auch anderes als frontal lösen (also von hinten her halten). Wäre das besser? Es sollte wirklich eine Notfalllösung sein wenn sie sich selber gar nicht mehr beruhigen kann, das passiert natürlich selten, aber es passiert.
Denkt ihr dass ihr das geschadet hat?
Und wie würdet ihr denn fixieren damit es zur Beruhigung angewandt werden kann? Nicht am Halsband sondern eher an der Brust?
Ich bin so unsicher ob ich da nochmal hin soll, weil sie war danach wirklich ruhig und konnte sich hinlegen, was ich vorher so noch nie geschafft hatte. Wir haben das Hochdreh-Problem ja schon etwas länger
Das mit dem Halsband würde ich den Trainer an deiner Stelle mal fragen, warum er das genau so macht. Also warum nicht von hinten und an der Brust halten.
Natürlich sind Alternativverhalten und langsame Gewöhnung die sinnvollere Alternative, aber es geht ja bei Beruhigungsgriffen um Management -Situationen. Situationen, in denen man nicht schnell einfach raus kann.
Ich würde es an deiner Stelle tatsächlich Mal so probieren. Mit dem Hund in die Hocke gehen, zwischen die Beine, Berührung seitlich durch die Beine (nicht quetschen, aber Stabilität von beiden Seiten geben) und dann Hand auf die Brust. (Siehe Bild unten)
Ist aber wie gesagt nur meine Erfahrung, so konnte ich Lämmchen in schlimmen Phasen der Angst/Aufregung Halt geben. Bei uns hat es geholfen.
(Jetzt gerade denkt sie sich nur "was will die Olle von mir? )
"> GENAU so mach ich das mit meinem Angsthund auch. "Lustigerweise" überhaupt nicht geplant oder aufgrund irgendeiner Theorie, sondern wir sind da allmählich zusammen hingekommen. Ich war nämlich am Anfang immer zögerlich bei körperlicher Berührung in Paniksituationen, weil er nicht gerne angefasst wird, hab aber erst gemerkt dass es ihm hilft wenn ich ihn halte, und dann hab ich das immer weiter aufgebaut bis ich jetzt bei genau dem Panikgriff bin den du zeigst. Da mach ich jedes Mal wenn er Panik hat (leider also sehr oft) und halte ihn dann solange bis er sich beruhigt, was tatsächlich sehr gut funktioniert. Er wird dann langsam immer ruhiger und legt sich irgendwann hin. Es ist gerade auch das einzige wirklich wirksame Mittel gegen seine Panik.
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Ich glaub ja, das ist echt sehr individuell, je nach Hund und Streßursache, was da helfen kann.
Ich bin ja eher ein Fan davon, dem Hund die Sicherheit zu geben, daß nichts passiert, als ihn zu fixieren oder mit Managementmaßnahmen ruhig zu stellen.
Wenn mein Faro sich über irgendetwas aufregt, schaue ich, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, und sie bei mir zu behalten, sodaß er wieder sein Hirn einschalten kann *gg
Bei hundebegegnungen bin ich eher diejenige, wenn man den Hund das streßt, Fremdhunde rigoros zu blocken. Dann muss ich nämlich nicht an meinem Hund aversiv agieren und ihn damit womöglich verunsichern oder weiter in den Streß treiben. Und ich zeige ihm, daß ich durchaus in der Lage bin ihn anderen Hunden gegenüber zu beschützen, sodaß künftige Begegnungen ruhiger verlaufen.
Es gibt aber hier einen Hund, da haben sich alle beide gegenseitig zum Erzfeind erkoren. Glücklicherweise gehört der andere einer Freundin von mir. Wir halten einfach den jeweils eigenen Hund kurz, wenn möglich weichen wir auf einen anderen Gassiweg aus, oder gehen zügig aneinander vorbei. Wegen eines Hundes mache ich mir keinen Streß mit ihm. Vor allem ist das eine Frage der Zeit, ist ein großer Hund und 12 Jahre alt, das Problem wird sich wohl über kurz oder lang auf natürliche Weise klären (und das ist nicht böse gemeint das ist eigentlich ein sehr hübscher, netter, aber laut Freundin schlecht sozialisierter Hund, sie hatte ihn damals aus dem Tierschutz bekommen).
Bei meiner Frieda war ist tatsächlich am besten, über Körperkontakt zu arbeiten. Weil sie blind war, konnte sie nicht sehen, daß ich einen anderen Hund wegscheuche oder blocke. Aber wenn ich mich hingehockt habe, sie zwischen meine Beine gesetzt habe, eine Hand vorne auf ihrer Brust, und ihr mit sicherer Stimme irgendwas ins Ohr erzählt habe, hat ihr das das Gefühl vermittelt, von allen Seiten von mir beschützt zu werden, und sie konnte über kurz oder lang dann plötzlich auch Hundenasen, die neugierig an ihr schnupperten, kurzzeitig ertragen, ohne auszurasten. Später ging das dann auch ohne. Für sie waren Fremdhunde Paniksituation, sie hatte wirklich Todesangst, und wenn der andere Hund weg war, hat sie wässrigen Durchfall von sich gegeben. Aber als Terrier geht man in solchen Situationen halt nach vorne Sie war blind auf der Straße gefunden worden, ich schätze, sie mußte in ihrem früheren Leben schon mehrfach um ihr Leben kämpfen.
Als sie dann gemerkt hat, ich kümmere mich darum, habe ihr Problem verstanden, konnte sie mir dann auch Vertrauen, und es hat ohne Mörperkontakt funktioniert.
So unterschiedlich kann das sein, man muß beim jeweiligen Hund probieren, was hilft.
Und es kommt natürlich auch drauf an, ob das einzelne Streßsituationen waren, wie zB Hundebegegnungen, oder ob ein Hund generell draußen mega gestreßt ist. In letzterem Fall hilft es nicht, einzelne Situationen zu managen, da muß man versuchen, den Streß draußen zu reduzieren.
Die Länge des Spaziergangs abkürzen, Trigger vermeiden, indem man z.b einsame Gegenden zum spazierengehen wählt, zur Zeiten gehen, wo Aufreger nicht unterwegs sind (Menschen, andere Hunde, Wild, was auch immer).
Und auch das Privatleben anschauen, ob der Hund vielleicht dort durch zu viel Action überfordert sein könnte. Denn wenn der Hund daheim seine Löffelchen aufbraucht, weil Montag Besuch kommt, Dienstag Hundeschule ist, Mittwoch Handwerker im Haus sind, der Donnerstag zum Kindergeburtstag mit geschleift wird etc., so Managerstundenplanmäßig, dann ist es völlig klar, daß er draußen nicht mehr in der Lage sein wird, ruhig zu sein, und bei jedem noch so kleinen Trigger ausrasten könnte. Das nur der Vollständigkeit halber, ist jetzt nicht die Unterstellung, daß du deinen Hund daheim überfordern würdest
Aber was Du bisher beschreibst, liest sich doch gut, Du scheinst die richtige Strategie für sie gefunden zu haben. Viel Erfolg beim weiteren Training! ;-)
Zum Thema gewaltfrei arbeitende Hundeschulen: das schreibt sich wirklich jeder auf die Titelseite, denn wer schreibt schon drauf auf die Website, daß man mit Strafe und Gewalt arbeitet..... Ob das tatsächlich der Fall ist, muß man im Einzelfall selbst feststellen.
Der Trainer der Deinen Hund so frontal fixiert hat, ist wahrscheinlich auch der Meinung er arbeitet gewaltfrei, denn er hat den Hund ja nicht geschlagen
Daß ein Trainer mal etwas zeigen muß, ist ja gut und schön - aber bitte nicht an Deinem Hund. Wenn ich selbst meinen Faro so halten würde, wäre das mindeste, wenn er frontal vor mir sitzt und gehalten wird, daß ich dann freundlich schaue, freundlich mit ihm spreche, mit ruhiger Stimme, damit er runterkommen kann und sich nicht noch zusätzlich durch mich bedroht fühlt. Dabei würde ich jeden Blick auf mich, ein freiwilliges hinsetzen, verbal bestätigen. Und das würde mit Sicherheit helfen, weil er weiß daß er bei mir sicher ist. Würde das ein Fremder machen, der hätte 42 Zähne im Gesicht. (Deswegen kommt mir an den Hund auch keiner ran, keine Sorge...)
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