Jagende Hunde im Wald (Ulli Reichmann)

  • Wat für ein Problem?

    Kommt mal nach Berlin, da scheuchen nicht die Hunde die Waldbewohner sondern die Waldbewohner Hunde und Menschen....


    Da liegt der Fuchs im Garten 5 m neben uns


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    und vor dem Gartentor was für eine Schweinerei :D

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    Bruno hat den Fuchs gekonnt ignoriert, die Schweine haben ihm ein müdes Gähnen entlockt, Finn war zum Glück aushäusig. Der Terrier hätte mir bestimmt die Sau gebracht :barbar:

  • Gibt es in Deutschland Wälder, in denen es grundsätzlich ok ist, mit angeleintem Hund abseits der Wege rumzulaufen? :???: (Ernstgemeinte Frage.)

    :???:

    Hier in S-H nicht:

    .....

    (2) Nicht gestattet sind

    1. das Betreten von Waldflächen und -wegen, in deren Bereich Holz eingeschlagen, aufbereitet, gerückt oder gelagert wird oder Wegebaumaßnahmen durchgeführt werden,

    2. das Betreten von Forstkulturen, Pflanzgärten, Wildäckern sowie sonstigen forstwirtschaftlichen, fischereiwirtschaftlichen oder jagdlichen Einrichtungen und Anlagen,

    3. sonstige Benutzungsarten des Waldes wie das Fahren, ausgenommen nach Absatz 1, das Abstellen von Fahrzeugen und Wohnwagen, das Zelten sowie die Mitnahme von gezähmten Wildtieren und Haustieren mit Ausnahme angeleinter Hunde auf Waldwegen sowie ......


    Aus der HomePage von Waldpfoten Hamburg (von Frau R. "zertifizierte" Trainerin:

    Unsere oberste Maxime lautet Wildtiere nicht zu stören! Unter keinen Umständen jagen wir Tiere und dennoch jagen wir richtig. Jagen ist schließlich nicht nur hetzen und Beute machen. Die Jagdverhaltenskette besteht aus so viel mehr und muss nicht bis zum Ende ausgeführt werden, um einen glücklichen Hund zu haben. Wir konzentrieren uns auf Teile der Verhaltenskette, z.B. aufs Suchen, Spuren verfolgen und Pirschen.


    Das dazugehörige Bild zeigt ein Hundeteam mitten im Wald..... vermutlich Sachsenwald. Der ist in Schleswig-Holstein - siehe oben.


    In einem Artikel findet Frau R. es auch in Ordnung, wenn der Hund Mäuse ausbuddelt. Nur Töten ginge zu weit. Ähm, nein. Mal ganz abgesehen von geschützten Arten gibt es auch ein Bundesnaturschutzgesetz. Und die Erfahrungen mit Hunden der Gruppe FCI 6 halten sich wohl auch in Grenzen.

  • Prinzipiell ja, aber ich glaube da fehlt das Wissen, wo überall Wild ist und wie anpassungsfähig das ist.

    Jagen geht nicht, klar, aber mal laut sein :ka: gehört zum Leben dazu.


    So rein subjektive Lebenserfahrung, mit einem jagdambitionierten Hund gehe ich lieber in den einsamen Wald. Wild ist da weg, bevor man es als Mensch überhaupt wahr nimmt. Da habe ich früher mal Wildschweinspuren gesehen und alle paar Wochen Rehe. Und das wahrscheinlich nur Dank verschwitztem Pferd Bonus, nur mit Hund könnte man fast behaupten der Wald war wildfrei.

    Stadtalltag: im Garten leben ca. 10 Kaninchen, der Fuchs gegenüber wandert in der Dämmerung zu uns, Fledermäuse fliegen verdammt tief und einen Marder im Schuppendach braucht niemand.

    Das Feld in Großstadtnähe: 2 Kaninchenpopulationen, 1 Hasenpaar, 1 Fasanenpaar, Gänse, 3 Rehe, man kennt sich, man sieht sich täglich innerhalb von 20 Minuten.


    Und gerade Kaninchen in Massen finden sich doch in nahezu jedem Park.

  • Ich hatte den Ausgangsbeitrag jetzt auch so verstanden, dass es darum ging, auf die rechtlich möglichen Folgen hinzuweisen.

    Die Diskussion kenne ich sogar aus dem Hundeverein, dass man in der Fährtenarbeit, wo wir menschliche Fährten verfolgen, mit manchen Jagdpächtern aneinandergerät... Eben genau wegen diesem Punkt, dass eine Fährte zu verfolgen bereits als Wilderei gilt.


    Eine Bekannte von mir ist selbst Jägerin, führt sportlich Schäferhunde und jagdlich Bretonen, und meinte mal zu mir, dass das sportliche Fährten mit Gebrauchshunden völlig okay sei, sie mit ihren Jagdhunden aber nicht irgendwo eine Fährte machen dürfte (Jagdausübung + Wilderei!).


    Finde es richtig, dass man sachlich darauf hin weist, dass es problematisch werden kann, wenn der Hund Wildfährten verfolgen darf. Ist doch besser, als wenn es nachher böse Überraschungen gibt.


    Persönlich kenne ich leider einige Leute, die es nicht als jagen ansehen, wenn ihr Hund mal kurz Wild aufscheucht oder sich durch den Wald stöbert - sind ja nur paar 100 Meter, der kommt ja direkt zurück, der kriegt eh nichts - sind so die gängigen Begründungen, wieso das voll ok sei.

  • Ich erlebe es auch immer wieder, dass die Leute auch einfach nicht ans Wild denken. Es geht halt um den Hund. "Der kommt ja immer wieder", "ach, der ist gleich wieder da" oder "der fängt ja eh nix".

    Was alleine das hetzen für das wild bedeutet- entweder wird nicht dran gedacht, oder es ist den Leuten egal. Ich glaube aber, dass viele einfsch gar nicht soweit denken.

    Weil einem der Hund halt nahe ist, wild ist ja nur wild. Habe das schon oft erlebt, dass Leute kleinlaut wurden auf die Information, dass alleine das hetzen für das wild den Tod bedeuten kann. Die Leute denken einfach nicht so weit.

  • So ganz unwissend bin ich nicht, was Wildtiere angeht.


    Und dass man lärmtechnisch auf Kaninchen, die sich in städtischen Grünflächen angesiedelt haben oder Füchse (also was so als Kulturfolger bezeichnet wird) nicht achten muss, dass versteht sich von selbst. Lebensraum von Menschen = Stadt, Dorf. Wenn Wildtiere sich dort ansiedeln, dann werden sie unseren Menschenlärm schon aushalten, also diese konkreten Tiere. Heißt ja zum Beispiel nicht, dass alle Rehe Lärm nicht stört, nur weil ein Reh mal an einen Gartenzaun kommt.

    Aber der ureigene Lebensraum der Wildtiere (Wald und angrenzende Wiesen), den sollte man meines Erachtens doch respektieren und die dort lebenden Tiere nicht mehr als nötig stören.

    Und dazu gehört, dass man dort nicht herumschreit oder sonstigen Lärm macht als Privatperson.


    Zitat

    Und gerade Kaninchen in Massen finden sich doch in nahezu jedem Park.

    Den Sinn dieses Satzes verstehe ich zum Thema ehrlich gesagt gar nicht. Könntest du bitte erklären, was du damit meinst? Also in Bezug auf Wald und Hunde? Oder in Bezug auf Lärm im Wald?

  • Kann ich absolut bestätigen. Wenn ich versuche, möglichst leise zur Kanzel zu kommen, sind die Rehe, die da vielleicht vorher auf der Wiese standen, ziemlich sicher weg. Wenn ich ganz normal hinlaufe als ob nix wär, dann gucken sie meistens mal und gehen vielleicht mal ein paar Meter, bleiben aber in aller Regel da oder kommen nach 5 Minuten zurück. Neulich wollte ich das mal Männe demonstrieren, der ist nämlich so ein Kanzelschleicher. Wir haben im Revier Rehe auf einer Wiese stehen sehen und sind uns laut unterhaltend drauf zu gegangen. Bis auf 20m. Dann haben sie sich gabz gemütlich getrollt.


    Selbiges als ich neulich pirschen war. Sobald ich stehen geblieben bin uns versucht hab möglichst unauffällig zu sein, sind sie geflüchtet. Bin ich einfach dran vorbei spaziert (sie standen so 10 bis 20m neben dem Weg), haben sie mich zwar beobachtet, sind aber dageblieben. Ich denke die kennen Spaziergänger und wissen, die sind normalerweise ungefährlich. Im Gegensatz zum schleichenden Jäger.

  • So ganz unwissend bin ich nicht, was Wildtiere angeht.


    Und dass man lärmtechnisch auf Kaninchen, die sich in städtischen Grünflächen angesiedelt haben oder Füchse (also was so als Kulturfolger bezeichnet wird) nicht achten muss, dass versteht sich von selbst. Lebensraum von Menschen = Stadt, Dorf. Wenn Wildtiere sich dort ansiedeln, dann werden sie unseren Menschenlärm schon aushalten, also diese konkreten Tiere. Heißt ja zum Beispiel nicht, dass alle Rehe Lärm nicht stört, nur weil ein Reh mal an einen Gartenzaun kommt.

    Aber der ureigene Lebensraum der Wildtiere (Wald und angrenzende Wiesen), den sollte man meines Erachtens doch respektieren und die dort lebenden Tiere nicht mehr als nötig stören.

    Und dazu gehört, dass man dort nicht herumschreit oder sonstigen Lärm macht als Privatperson.

    Wildtiere sind nun aber auch nicht aus Zucker. :???:


    Wir leben am Dorfrand, ich gehe mit den Hunden immer hinten raus über unsere Wiesen und die Rehe haben sich daran bisher noch nicht gestört. Die stehen da, 4-6 Stück, und beglotzen uns halt. Wir treffen Rehe vor allem im Herbst pro Spaziergang gerne in Zweistelliger Summe. Solange man berechenbar ist, haben sich die Rehe bislang auch noch nicht an Lärm gestört, soweit ich das Beurteilen kann. Als normaler Spaziergänger mit Hund, der auf den Wegen bleibt, habe ich nicht das Gefühl mich irgendwie einschränken zu müssen, weil ich das Wild störe.


    Anders sieht es natürlich aus, wenn die eigenen Spaziergänge darin bestehen, dass Hunde über die Felder, Wald und Wiesen ballern, am besten noch als Gruppe, Bälle fliegen und der ein oder andere Hund auch mal kurz zum jagen abhaut. Ich denke, diese unberechenbare Dynamik - oftmals mit wenig Kontrolle durch die Hundehalter - sorgt für viel Unruhe.

  • Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich habe oft Rehe in der Nähe meiner Schafe, die sich sehr schnell an mich und meine Hunde gewöhnen. Regelmäßige, gleiche Vorgänge lassen sie nicht flüchten. Zum Beispiel Gassigänger, die sie kennen, Walker, Jogger etc ... Aber Außergewöhnliches wird beäugt und oft mit Flucht quittiert.

  • Wir sind uns ja doch sowieso einig.

    Keiner muss auf Samtpfoten durch den Wald schleichen, wenn man sich normal bewegt und in normaler Lautstärke redet, dann ist doch alles gut.


    Ich wiederhole mich, es ging mir nur darum, dass ich der Meinung bin, dass ein privater Hund von dem ich weiß dass er lautstark bellt oder heult, wenn er im Wald Tiere wittert, nicht im Wald ausführt werden sollte. Aus Trainingszwecken, um das Bellproblem in den Griff zu bekommen, ok. Aber nicht wenn das ein Dauerzustand ist.


    Wie seht ihr das? Meint ihr so ein Geheule/Gebelle stört die Wildtiere auch nicht?

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