Junghund kommt absichtlich nicht
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Zitat
Stimme verstehe ich. Aber wie machst du das mit dem Körper, ohne zum Hund hinzugehen?
Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass ein 3jähriger, gut erzogener Hund so korrigiert werden kann, aber doch kein pubertärer Junghund, noch kein Jahr alt.
Ich kann mir unter einer körperlichen Korrektur auf Distanz leider immer noch nicht mehr vorstellen, als mit den Armen zu wedeln.
Meine jungen Weiber sind 14 Monate und keine 3 Jahre und bei denen geht das.
Wenn man seinen Koerper/die Koerpersprache gezielt nutzt (und das nicht erst seit 2 Stunden), kann man einen Hund z.B. mittels Koerpersprache auf Entfernung blocken.
Natuerlich geht das nicht von heut auf morgen und gleich auf 50 m Entfernung. Wie eben alles.
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Ich hab jetzt nur den Eingangspost gelesen... Zunächst wage ich es mal zu bezweifeln, dass dein Hund "absichtlich" nicht kommt. Dein Hund ist sehr jung und könnte mit dem, was du ihm schon abverlangst, einfach überfordert sein.
Ein funktionierender Rückruf setzt voraus, dass der Hund (trotz u. U. massiver Ablenkung) ansprechbar ist und dass er (durch Erfahrung) gelernt hat, dass es für ihn immer die bessere Entscheidung ist, zu dir zu kommen. Weiterhin ist die Frage, wie das Anleinen ritualisiert wurde. Wenn dieses Ritual für den Hund irgendwie negativ belegt wurde (in Richtung: "So, jetzt ist der Spaß vorbei!"), dann ist es logisch, dass er versuchen wird, es zu vermeiden. Und dann kann der Rückruf nicht funktionieren.
(Ich meine aus deiner Schilderung des Verhaltens deines Hundes, ein Meideverhalten zu erkennen.)
D.h. du hast mehrere Punkte, an die du ran musst:
- Ansprechbarkeit bei Ablenkung
- Team Building
- Anlein-Ritual neu aufbauen
- Rückruf neu aufbauen (Erstmal ohne Anleinen!)
Ich würde diese drei Dinge erstmal separat üben und am Ende dann zusammenfügen.
Gehst du mit deinem Hund einer regelmäßigen Beschäftigung nach? Das würde den Lernprozess deines Hundes sicher gut unterstützen.
Vielen Dank schonmal für die Hinweise!
Ja ich denke auch, dass es Meideverhalten sein könnte.
Wie würdest du das Anlein Ritual neu aufbauen?
Leider haben wir noch kein gemeinsames Hobby, aber wenn die stärkste Hitze vorbei ist, will ich langsam mit Longieren oder Agility oder so anfangen. Mal sehen, was uns beiden Spaß macht :) Leider sind viele Kurse aber erst ab 12 Monaten.
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Nein, ich brülle nicht. Ein Signal kann auch ein Blick sein, eine bestimmte Körperhaltung, stimmlich sage ich „Nein“ nicht anders als andere Signale. Ich sage zum Beispiel „Lass es“ und bedränge den Hund dann solange bis er sich zurücknimmt (aufgeregt sitzen ist kein zurücknehmen bei mir). Ein Beispiel wäre dafür die Situation an der Tür, wenn der Hund drängelt.
Ja, okay.
Aber hier geht es ja um einen Hund im Freilauf, ohne Leine, der nicht zurück kommt. Wie korrigierst du da, wenn der Hund dich z.b. gar nicht anschaut. Bzw. Dreist weiterläuft, wenn du näher kommst?
Ich mag es simpel und effizient. Meine Motivation Verhalten abbauen zu müssen, welches sich monatelang aufgebaut hat, ist sehr gering. Außerdem vermeide ich Umwege und übe genau das was ich im Zusammenleben brauche.
Verhalten zu hemmen und zu verstärken ist etwas Fundamentales. Das konnte hier bislang jeder Hund von Minute 1 umsetzen. Auch die Welpen.
Das was du beschreibst, ist für mich ein sehr unschönes Ergebnis. Womit ich die TE aber nicht verunsichern möchte!! Ein solcher Hund wäre bei mir natürlich erstmal an der Leine um den Zugriff abzusichern. Es gäbe keine Spielstunden, stattdessen enge Regeln und eine vernünftige, gemeinsame Beschäftigung. Dazu ein paar feste Hundefreunde, so dass erstmal Hunde=Action abgebaut wird. Also ein Programm, wie es bei mir jeder Hund bekommt, weil unser Zusammenleben so aussieht.
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Ja, sie ist vor der Spielstunde schon augeregt. Sobald wir aus dem Auto aussteigen.
Ansonsten vermeide ich die meisten Hundekontakte momentan, da ich sie wie gesagt ungerne im Wald zum Spielen ableine. Wir gehen an anderen Hunden dann (ziehend) vorbei oder bleiben angeleint stehen und ich rede mit den Menschen. Sie versteht dann auch schnell, dass sie nicht zum anderen Hund darf und buddelt zB und ist wieder ansprechbar wenn wir rumstehen.
Kontakt an der Leine unterbinde ich, kommt nur manchmal vor, dass unbelehrbare Menschen ihren Hund immer wieder an meinen lassen, aber das ist selten.
Nein, zusammem Spazierengehen machen wir noch nicht oder immer nur sehr kurze Strecken, da die Leinenführigkeit bei anderen Hunden ein riesiges Problem wird. Es wird besser, aber es dauert. Sie ist wie gesagt oft kaum ansprechbar, wenn andere Hunde in der Nähe sind, sie zieht dann dahin.
Ja ich spiele mit ihr. Zuhause ist es oft eine Art sanftes Raufen, das liebt sie. Oder ich verstecke den Futterbeutel oder Spielzeug und sie sucht es.
Im Wald werfe ich Spielzeug und sie jagt hinterherher, wir machen Suchspiele. Da muss sie bleiben, ich werfe nacheinander 10 Leckerlie, dann darf sie los suchen. Manchmal renne und tobe ich mit ihr einfach..
Aktuell hat deine Hündin also nur aufregende Hundekontakte mit viel Spiel..
Damit vermittelst du ihr genau das: Hunde sind aufregend, da gibt es Action..
So wird sie es sehr schwer haben, im Alltag ruhig und unaufgeregt an anderen Hunden vorbei zu laufen.. weil sie ja von dir nur das Gegenteil lernt..
Spazieren gehen mit anderen Hunden hat ja auch nicht unbedingt was mit Leinenführigkeit zu tun…
Mein aktueller Junghund ist knapp 6 Monate alt und geht oft mit anderen Hunden spazieren, ohne dass ich dabei verlangen würde, dass er leinenführig ist..
Ich will ja genau genommen das Gegenteil: er soll den anderen Hund wahrnehmen, Kontakt aufnehmen, gemeinsam spazieren gehen - ohne ständig wild zu spielen.,
Guter Punkt! Ich hab nie dran gedacht, dass ein Spazierengehen dann auch mal lockerer ist, ohne Leinenführigkeit..
Also wo sie lernt nicht immer Action mit Hunden zu haben ist zumindest in der Hundeschule. Da wird gar nicht gespielt und sie muss sich ruhig verhalten etc. Hoffe immer, dass das zumindest beiträgt zum ruhiger werden
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Ach, ich muss euch allen einfach mal Danke sagen :)
Hab nicht damit gerechnet hier so schnell so viele Tipps zu bekommen und das auch noch freundlich und nett!
Ich hab schon einige Punkte gesammelt, die ich definitiv ändern werde. Und auch Dinge, an denen ich arbeiten muss, ohne dass ich vorher wusste, dass ich es vernachlässigt habe.
Also vielen Dank
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Arbeitest du bereits mit Markersignal? Das war für mich DAS Tool um Hundebegegnungen ohne Leinenzug und Aufregung zu formen. Das Markersignal ist ja im Prinzip wie Arbeit mit dem Klicker, nur halt mit Stimme. Zum Aufbau eines solchen findest du richtig viel im Netz oder auch in Podcasts.
In der Praxis habe ich dann versucht mit der jungen überforderten Vespa schön weit weg von einem Weg o.Ä. genau die Distanz zu anderen Hunden zu haben, die sie noch aushält ohne in der Leine zu hängen. Anfangs bei jedem Blick zum Hund ein Markersignal und Keks. Kann der Hund sich noch nicht umorientieren zum Keks, bist du zu nah dran. Sitzt das und der Hund hat gelernt, ein anderer Hund bedeutet Keks (und nicht hinziehen, hinrennen!), kann man beginnen, den Blick zu einem zurück zu formen. Der Hund lernt also: ich seh einen Hund, oha, ich guck zu meiner Person und die markert dann und belohnt mich. Meine Hündin hat so auch gelernt, sich anbellen zu lassen. Wird sie von einem Hund angekläfft, orientiert sie sich zu mir weil sie gelernt hat, dass ich ihr sage was wir jetzt machen (z.B. ausweichen) und dass ich sie belohne für das nicht aufs Bellen eingehen und zu mir orientieren.
Dem zugrunde liegt (das Thema wurde ja schon gut besprochen), dass es bei uns keine solchen exzessiven Spielstunden gab, Hundekontakte nur gut ausgesucht und mit ausgewählten Hunden gehen wir spazieren. Da kann es mal ne Spieleinheit geben, aber nicht immer, nicht mit jedem Hund und auch nur, wenn es den Hunden möglich ist, einigermassen normal miteinander zu gehen und auch wieder aufzuhören. Anfangs hilft da, auf etwas Abstand mit ner längeren Leine zu laufen ohne Kontakt zuzulassen. Wenn ich dann Kontakt zulasse, dann versuche ich mit der Aufregung zu pendeln. Sobald ich sehe, dass die Erregung steigt, die Bewegungen steifer und hektischer werden, gehen wir zusammen wieder etwas auf Distanz. Später wieder näher usw. So lernt der Hund, dass nicht aus jedem Kontakt wildes Spiel wird. Ideal ist natürlich auch ein älterer nicht spielfreudiger Hund als Sozialkontakt.
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Wenn du im Bekanntenkreis niemanden mit Hund hast, frag doch in der Hundeschule mal herum ob jemand an gemeinsamen Spaziergängen interessiert wäre. So wie dir geht es nämlich sehr, sehr vielen Hundehaltern!!
Ich finde eine ganze SpielSTUNDE, und das auch noch mit 8-9 Hunden wahnsinnig viel. Danach kann ein junger Hund eigentlich nur noch überdreht sein. Das wäre bei mir definitiv gestrichen. Ruhige gemeinsame Spaziergänge sind gut, vielleicht ein älterer Spielpartner - auf abgezäuntem Gelände - Garten reicht, wenn sich der andere Hund abrufen lässt und du deinen dann abpflücken kannst.
Nochmal zu dem "an der Leine zu dir ziehen": Wenn sie mit der Schlepp den Weg blockiert dann laufe auf der Schleppleine zu ihr hin, Leine kurz halten und dann dreh dich mit Signal und/oder deutlicher Körpersprache weg und nimm sie mit. Geht genau so schnell und du musst nicht an dem Hund rumziehen.
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Arbeitest du bereits mit Markersignal? Das war für mich DAS Tool um Hundebegegnungen ohne Leinenzug und Aufregung zu formen. Das Markersignal ist ja im Prinzip wie Arbeit mit dem Klicker, nur halt mit Stimme. Zum Aufbau eines solchen findest du richtig viel im Netz oder auch in Podcasts.
In der Praxis habe ich dann versucht mit der jungen überforderten Vespa schön weit weg von einem Weg o.Ä. genau die Distanz zu anderen Hunden zu haben, die sie noch aushält ohne in der Leine zu hängen. Anfangs bei jedem Blick zum Hund ein Markersignal und Keks. Kann der Hund sich noch nicht umorientieren zum Keks, bist du zu nah dran. Sitzt das und der Hund hat gelernt, ein anderer Hund bedeutet Keks (und nicht hinziehen, hinrennen!), kann man beginnen, den Blick zu einem zurück zu formen. Der Hund lernt also: ich seh einen Hund, oha, ich guck zu meiner Person und die markert dann und belohnt mich. Meine Hündin hat so auch gelernt, sich anbellen zu lassen. Wird sie von einem Hund angekläfft, orientiert sie sich zu mir weil sie gelernt hat, dass ich ihr sage was wir jetzt machen (z.B. ausweichen) und dass ich sie belohne für das nicht aufs Bellen eingehen und zu mir orientieren.
Dem zugrunde liegt (das Thema wurde ja schon gut besprochen), dass es bei uns keine solchen exzessiven Spielstunden gab, Hundekontakte nur gut ausgesucht und mit ausgewählten Hunden gehen wir spazieren. Da kann es mal ne Spieleinheit geben, aber nicht immer, nicht mit jedem Hund und auch nur, wenn es den Hunden möglich ist, einigermassen normal miteinander zu gehen und auch wieder aufzuhören. Anfangs hilft da, auf etwas Abstand mit ner längeren Leine zu laufen ohne Kontakt zuzulassen. Wenn ich dann Kontakt zulasse, dann versuche ich mit der Aufregung zu pendeln. Sobald ich sehe, dass die Erregung steigt, die Bewegungen steifer und hektischer werden, gehen wir zusammen wieder etwas auf Distanz. Später wieder näher usw. So lernt der Hund, dass nicht aus jedem Kontakt wildes Spiel wird. Ideal ist natürlich auch ein älterer nicht spielfreudiger Hund als Sozialkontakt.
Das ist auch ein super Tipp, werde ich auf jeden Fall ausprobieren!
Bisher habe ich immer mit Futter belohnt, aber ein Markersignal wollte ich eh anfangen!
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Du belohnst ja mit Futter nach dem
Markersignal! Es kann auch ne andere Belohnung sein (z.B. Spiel oder ne Suche), aber gerade wenn du Ruhe implementieren willst, eignet sich Futter erstmal gut. Bei uns geht da tatsächlich auch schnödes Trofu besser als superhochwertiges Zeug. Weil: Aufregung.
Der Vorteil vom Marker ist halt, dass du den guten Moment viel genauer einfangen kannst.
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Bzgl. Rückruf, da hatte ich durch meinen Einstieg in den Hundesport erst richtig verstanden, was da alles abläuft.
Rückruf kann man im Prinzip in drei Übungen aufteilen, die auch jede einzeln geübt und belohnt wird.
1) Umorientieren zu Dir auf Ruf = Grundvoraussetzung für Rückruf = gehört schon intensiv trainiert und super belohnt
2) schnelles zu Dir laufen = Handlung, die einerseits während des Laufens durch anfeuernde Rufe (bei mir schnellschnellschnell .....) verstärkt und als Abschluss mit Aktion belohnt werden sollte = Leckerchen /Balli /... in die Laufrichtung weiter werfen, selber ein Stück mitlaufen, mit einem Zergel das zur Dir laufen einfangen, also alles, was die Bewegung fördert!
3) Abstoppen und bei Dir bleiben - das übe ich immer nur nachdem der Hund schon an mir vorbei gelaufen ist /im Zergel hängt /den Ball in der Schnute hat, als Abschluss das zu Dir kommen (ruhig) und bleiben (auch ruhig), gerne mal mit Handtouch oder Sitz oder oder oder als Kommando = und dann ruhig belohnen
Und alle drei Übungen kann man separat üben - entweder geplant oder wie die Situation es gerade ergibt. Wenn der Hund eh gerade auf Dich zuläuft, kannst Du wunderbar mit ihm weiter laufen. Also ihm nicht entgegen laufen, sondern bevor er bei Dir ist, umdrehen und in dieselbe Richtung lossprinten.
Umorientieren Ruf, da liebe ich den Clicker
Sitz /Handtoucht /was auch immer ebenfalls separat trainieren.
Bei mir heißt der Eingangsspruch zum Hund, um ihn auf Üben/Trainieren einzustimmen, Übenübenübenüben (in quitschiger Stimme)
So long : üben üben üben üben ....
Viel Spaß
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