Junghund kommt absichtlich nicht

  • Bayla89 ich möchte dir nur kurz etwas Zuspruch da lassen. Ich glaube solche blöden Phasen kennt fast jeder. Unsere Hündin z.B. hatte auch so eine ich-renn-vor-euch-weg-Phase, die wir aber auch schnell wieder überwunden haben. Sie hatte damit bei uns im Garten den ersten Erfolg und man konnte förmlich in ihren Augen sehen wie es Klick gemacht hat, als sie gemerkt hat, dass es eine Option ist sich uns zu widersetzen, weil sie schneller ist als wir. Es ist einfach super wichtig, da sofort den Daumen drauf zu haben, bevor sich solcher Mist festigt. Du klingst ja aber sehr motiviert das ganze Thema schnell anzugehen (und auch mit der Unterstützung eines neuen Trainers), deshalb bin ich zuversichtlich, dass du das auch schnell wieder gerade gebogen bekommst :)

  • Guck mal, so wären Sozialkontakte bzw. der Umgang zu anderen Hunden, die man nicht kennt, ideal. Alle bewegen sich miteinander, lassen sich in Ruhe etc ... klar dürfen junge Hunde auch mal eine Runde spielen, aber das sollte nur einen geringen Teil ausmachen. Ruhiges Zusammenlaufen sollte den größten Teil ausmachen. Das sollte vor allem am Anfang und am Ende der Fall sein.


    [Externes Medium: https://fb.watch/ekYWRnvog9/]


    Edit: Und in so einem Zustand funktioniert der Rückruf dann auch wieder besser.


    Ich übe den übrigens bewusst äußerst selten und wenn, dann IMMER mit sehr hochwertiger Belohnung. In der Junghundezeit kann es aber sein, dass ich den auch wochenlang mal gar nicht mache, wenn ich weiß, da geht grad eh nix ...

  • Ich bin auch eher ein Fan von konkreten, anschaulichen Hinweisen, meinetwegen Beispielen und nicht kryptischen Andeutungen wie man selbst den Hund erzieht. Davon hat hier kein Hilfesuchender etwas und leider schreiben viele erfahrene Hundehalter sehr mysteriös.

    Wenn ich meinem kleinen Collie“Dududu“, sage und ihn dabei anschaue meidet er.

    Was nutzt dir das jetzt.

    Wenn ich das bei dem andern Collie mache, passiert genau gar nichts. Zu dem sage ich streng NEIN!


    Was sagt dir das jetzt?

    Genau nichts!

    Weil, man ein Abbruchsignal aufbauen muss, damit es wirklich wirkt. Dazu gibt es hiervon Flying Paws Videos, wie sie das bei ihren Welpen aufbaut.


    Da ist nichts kryptisches bei, dem Hund wird verleidet, nach einem Wort! das weiterzumachen, was er grad tud.


    Das ist EIN Baustein von Erziehung. Und selbst mit super Abbruchsignal ist der junge Hund ein Hund mit bunter Knete im Kopf.

    Wie soll man denn jede Eventualität hier aufschreiben, und wenn man es nicht tud, erhält man einen Vorwurf. Und wenn man es tud, bekommt man oft nicht mal ein Danke.

    Vieles kommt halt aufeinander. Man geht durch den Wald, hat vielleicht viel Wild getroffen, der Hund ist aufgeregt, ist an der Schleppleine, diese flutscht einem aus der Hand, Hund rennt dem Hasen hinterher, dann kommt ein anderer Hundehalter mit Hunden, die agro sind, der eigene Hund ist überdreht und hängt plötzlich kläffend in der Leine.


    Shit happens!

    Passiert jedem.

    Man kann nur vorbeugen.

    Ein Abbruchsignal aufbauen, was wirklich funktioniert, ansonsten sollte man das lassen.

    Man üben mit Hunden Spazierenzugehen, die Hunde an der Leine dabei zu haben, auch an der Kontakt zuzulassen, aber eben nur bei Hunden, die nett sind, die man kennt. Dann kann man üben an Hunden an der Leine vorbeizugehen usw…..

    Ich geh mit meinen jungen Hunden in Auslaufgebieten spazieren, damit ich das alles üben kann.


    Die Hunde jagen sich spielerisch, rennen sich hinterher, toben. Wenn ein Hund gejagd wird, für den es kein Spiel ist, wird eingegriffen.


    Ich bin zu unerfahren um immer alles genau einschätzen zu können, habe aber das Gefühl, dass immer früh genug eingegriffen wird.


    Es fängt so an, dass man vor dem Zaun selber seinen Hund erstmal zur Ruhe bringen kann, wenn die anderen Hunde schon drin sind. Auf dem Platz wird aber sofort gespielt. Da gerade sehr viele junge Hunde unter einem Jahr dabei sind, könnten die wenigsten ihren Hund ohne Leine auf dem Platz kontrollieren

    Das solltest du jetzt meiden.

    Das ist zu unorganisiert. Ich würde nette Einzelkontakte suchen und ein gute Hundeschule/Verein. Mit Beauci wäre doch Mantrailing/ Rettungshund, oder sowas als Sport gut.

    Diese „lustige“ Hundewiesenbespassung kann nicht gut enden. Der Beauceron wird irgendwann da für Ordnung sorgen. Zu recht!


    Ich bin ja( wie sollte es anders sein) Beauceron fan….Wäre ich jünger, im Ernst, das wäre mein nächster Hund……

    Vielleicht sehe ich die Rasse etwas verklärt durch die „Herzchen“ im Auge. Aber Beauceron braucht gradlinige gerechte Anleitung, dann ist das ein Traum.

    Ein Beauci als Leinenpöbler und Mobber ist ein Albtraum.

  • Wenn du Agility machen willst, brauchst du eine BH. Dann könnte man da doch schon mal in einen entsprechenden Kurs / Hundeverein gehen. Schadet sicher nicht. Die BH kannst du ab 15 Monate ablegen.


    Das Anlein-Ritual an sich würde ich jetzt erstmal separat machen. In reizarmer Umgebung freilaufen lassen. Wenn sie eh grad in deinem Dunstkreis ist, eine Hand voll Leckerli vor die Pfoten werfen und sie vorsichtig anleinen, während sie das frisst. Je nachdem wie stark sie schon meidet, klappt das vielleicht auch schon nicht mehr. In diesem Fall einer Hilfsperson eine Leberwurst-Tube in die Hand drücken. Diese soll deinen Hund ein bisschen anreizen ("Ui, schau mal, lecker, was hab ich da Feines?") und sich ein paar Schritte entfernen. Wenn sie dann an der schlotzend an der Leberwurst-Tube andockt, näherst du dich vorsichtig und leinst sie dann an. Wenn die Leine dran ist, lässt du sie noch etwas weiter schlotzen. Dann sagst du "Fertig" und in dem Moment wird die Leberwurst-Tube entfernt und verschlossen.


    Mein Anlein-Ritual habe ich so aufgebaut. Welpe kommt eh gerade freudig auf mich zu. Ich rufe ihn freudig mit hoher Stimme. Ein Leckerli gibt's für's Ankommen. Dann sage ich ihm "Sitz!". Dafür gibt's das zweite Leckerchen. Dann leine ich an. Dafür gibt's das dritte Leckerchen. Dann gehen wir ein kleines Stück mit Leine, ca. 100 - 200m. Dann kommt die Leine direkt wieder ab. "Sitz!", Lecker, Ableinen, Freigabe. So lernt der Welpe einfach, dass unterwegs halt mal kurz die Leine dran kommt. Einfach so. Ohne das was ist. (Später leint man natürlich auch oft an, wenn es einen Anlass gibt. Sprich Jogger kommt entgegen, etc. Aber auch im Erwachsenenalter finde ich es wichtig, dass man zwischendurch auch einfach mal so anleint. Damit sich da keine Verhaltenskette einschleift.)

  • Noch einen Hinweis zum Einfangen:

    Im Welpenkurs, in dem ich mit Louie war – Spiel gab es übrigens nicht in jeder Stunde, wenn, maximal 5-10 Minuten und in kleinen Gruppen mit ähnlichen Welpengrössen und Temperamenten – haben wir ganz gezielt konditioniert, dass ein Ruf aus dem Spiel heraus nicht zwingend bedeutet, dass der Spass vorbei ist. Die Trainerin hat uns jeweils vermittelt, wann der Welpe in einem abrufbaren Modus war, resp. er schon auf dem Weg zum Besitzer war. Wir sollten ihn dann rufen, kurz mit Spielzeug oder Snack belohnen und ihn dann wieder ruhig ins Spiel zurücklassen. War für uns eine der besten Übungen überhaupt.

  • Noch einen Hinweis zum Einfangen:

    Im Welpenkurs, in dem ich mit Louie war – Spiel gab es übrigens nicht in jeder Stunde, wenn, maximal 5-10 Minuten und in kleinen Gruppen mit ähnlichen Welpengrössen und Temperamenten – haben wir ganz gezielt konditioniert, dass ein Ruf aus dem Spiel heraus nicht zwingend bedeutet, dass der Spass vorbei ist. Die Trainerin hat uns jeweils vermittelt, wann der Welpe in einem abrufbaren Modus war, resp. er schon auf dem Weg zum Besitzer war. Wir sollten ihn dann rufen, kurz mit Spielzeug oder Snack belohnen und ihn dann wieder ruhig ins Spiel zurücklassen. War für uns eine der besten Übungen überhaupt.

    Das funktioniert bei Welpen auch noch wunderbar und so kann man es aufbauen. Ein Pubertier wird Fressen oder Interaktion mit seinem Menschen (der ist ja eh immer da) aber meist nicht mehr spannender finden als einen anderen Hund mit dem er Toben kann :woozy_face:

  • Noch einen Hinweis zum Einfangen:

    Im Welpenkurs, in dem ich mit Louie war – Spiel gab es übrigens nicht in jeder Stunde, wenn, maximal 5-10 Minuten und in kleinen Gruppen mit ähnlichen Welpengrössen und Temperamenten – haben wir ganz gezielt konditioniert, dass ein Ruf aus dem Spiel heraus nicht zwingend bedeutet, dass der Spass vorbei ist. Die Trainerin hat uns jeweils vermittelt, wann der Welpe in einem abrufbaren Modus war, resp. er schon auf dem Weg zum Besitzer war. Wir sollten ihn dann rufen, kurz mit Spielzeug oder Snack belohnen und ihn dann wieder ruhig ins Spiel zurücklassen. War für uns eine der besten Übungen überhaupt.

    Das funktioniert bei Welpen auch noch wunderbar und so kann man es aufbauen. Ein Pubertier wird Fressen oder Interaktion mit seinem Menschen (der ist ja eh immer da) aber meist nicht mehr spannender finden als einen anderen Hund mit dem er Toben kann :woozy_face:

    Da hast du wohl recht :tropf:

  • Ich möchte auch noch eine Stimme gegen Spielstunden da lassen - vor allem mit einem Beauceron. Die sind im erwachsenen Alter dann nämlich keine Hunde, die etwas vergessen. Ein Beispiel: unserer ersten Beuacihündin hat eine Schnauzerdame als Junghund den Weg zu uns abgeschnitten. War in dem Moment kein großes Ding, wir haben die Schnauzerdame korrigiert und gut war, zwei Jahre später kam es zu einer ähnlichen Situation und Zack, lag die Schnauzerdame auf dem Rücken. Das ging in Sekundenbruchteilen - erwachsen hat sie sich das nicht nochmal gefallen lassen. Bei unserer jetzigen Beaucihündin hat uns die Züchterin ans Herz gelegt sie nicht mit „distanzlosen“ Hunden wie Labbis in der Welpen- Junghundezeit spielen zu lassen. Das führt bei dieser Rasse wohl recht gerne dazu, dass der Typ Hund im Erwachsenenalter nicht mehr gemocht wird.


    Noch kurz zum Einfangen. Ich kann mir das bildlich vorstellen, unsere junge Dame (inzwischen schon ein Jahr alt) probiert das in anderen Situationen auch gerne mal aus. Das einzige was hilft, ist das, was man vorhatte ohne viel Theater bis zum Ende verfolgen und das nächste mal schlauer als der Hund sein. Also in dem Fall eine Leine dran, an der man sie nehmen kann. Da euer Hund schon raus hat, das es lustig funktioniert sich nicht anleinen zu lassen, wird das nicht so einfach weg zu bekommen sein. Also solche Situationen gar nicht erst entstehen lassen.


    Viel Spaß mit der jungen Dame, so ein Beauceron als erster Hund ist schon eine Herausforderung!

  • Ich hatte bis jetzt auch mit jedem Junghund diese "Ich will mich aber nicht kriegen lassen!" - Phase - immer in dem Moment, in dem der Youngster zum ersten Mal kapiert, dass mein Einfluß räumlich begrenzt ist und jetzt mal genau wissen möchte, WIE begrenzt denn wohl?


    Schleppleine fand ich da unpraktisch, da jeder halbwegs intelligente Hund den Unterschied zwischen "mit" und "ohne" eh bald spitz hat und dann eben beim ersten Mal "ohne" alles wieder von vorne anfängt - und auf Endlos-Diskussionen habe ich keine Lust. Also diskutieren wir es lieber gleich frei aus. Ich hab das - und das ist jetzt sicher nicht kynopädagogisch korrekt und keine Empfehlung zum Nachahmen! - so gemacht, dass ich mit der Grundsatzdiskussion erstmal gewartet habe, bis der Rückruf an sich gut saß. Wenn der Hund dann zu zeigen anfing, dass er gern mal wissen wollte, ob das ein unverbindliches Angebot oder ein Muss ist, habe ich auf die Gelegenheit gewartet, in der er in meiner Nähe auf Ruf gezielt auswich - und ihm dann mit einem sehr deutlichen "EY" die Lederleine vor die Pfoten auf den Boden geknallt. Dabei geht es nicht um Wehtun, Einschüchtern oder sonstwas, nur um den nachdrücklichen Eindruck: "Ich kann dich erreichen!" Wenn der Hund dann stoppt und verunsichert Sichtkontakt sucht (das war bei meinen Younstern ausnahmslos die Reaktion), kommt das Komm-Kommando nochmal energischer und ist dann von meiner Bande bisher immer sofort brav befolgt worden. Dafür gibt es Riesenlob, Belohnung und - das finde ich wichtig - sofortiges Wiederfreilassen, damit der Hund das Kommen nicht generell als Spaßbremse verknüpft.


    Wenn das ein paarmal geklappt hatte, war das Thema bisher immer ausdiskutiert: der Hund hatte verstanden, dass mein Einflußbereich über meine Armlänge hinausgeht, seine Frage war damit beantwortet, und wir konnten wieder zur Tagesordnung übergehen. Sowas mag bei härteren Kandidaten nicht klappen, meine Terrier waren zum Glück immer beeindruckbar genug. Voraussetzung ist aber wirklich, dass sie wissen ,was gemeint ist und bewußt testen - bei einem Hund, der das ganze Kommen noch nicht verstanden hat, wäre sowas sicher sehr kontraproduktiv.

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