Anhalten oder weiterfahren bei Hundebegegnungen mit Fahrrad?
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ich frage mich, was mit den guten alten Fahrradklingeln passiert ist ...
Hier kommen auch immer mal wieder Radfahrer, mit oder ohne (eher ohne) Hund von hinten angepeest, sagen nichts und erwarten, dass man a) sofort zur Seite springt und b) Hund möglichst auf dem Arm hat (nat. inklusive Maulkorb und an der Leine).
Klar sollte ein Hund hören, aber ich erwarte von einem Radfahrer, der schneller ist als ich zu Fuß, dass ich überhaupt die Chance habe meinen Hund anzuleinen.
Hier gibts auch so einen älteren Mann mit einem Belgier am Abstandhalter, der fährt dann wenigstens langsamer, dass man den Hund auch ran holen kann.
Auf engen Wegen habe ich es mir zur Regel gemacht, dass ich mitten auf dem Weg bleibe, bis mein Hund bei mir ist.
Ob dem anderen das jetzt passt oder nicht, er muss warten, bis mein Hund angeleint ist. Haben zwar einige ein griesgrämiges Gesicht, doch die wenigstens beschweren sich. Nur einer hat sich mal beschwert, da war ich mit einer alten langsamen Dogge draußen, wo das Anleinen eben auch ein wenig dauerte, weil sich nicht mehr so schnell war. Habe ihn gefragt, ob er in sie reinfahren und über den Lenker fliegen will. Hat er keine Antwort gegeben, komisch.
Scheinbar wissen die Menschen nichts mehr von gegenseitiger Rücksichtnahme.
ich mache das auch so, Bobby ist ja meist an langer Leine oder Flexi und ich bleibe in der Mitte des Weges stehen bis der Hund bei mir ist. Aus Sicherheitsgründen für beide. Mache ich auch wenn ich mit kleinerem Kind unterwegs bin .
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Hi
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Das Ganze wird hier eher aus Menschensicht diskutiert. Ist ja nix Schlimmes, aber wie sieht der jeweilige Hund die Situation?
Schnelle Annäherungen gelten in der Hundewelt als wenigstens unhöflich, nicht selten eher als bedrängend oder gar als Attacke. Daher dient eine Verlangsamung der Deeskalation. Angeleint am Rad fehlen dem Hund evtl weitere Möglichkeiten der Kommunikation: Bogen laufen, am Boden schnüffeln, etc.
Es gibt Hunde, die sind so selbstsicher, die ignorieren alles und haben kein Problem damit, einfach weiter zu laufen. Ich glaube aber, dass die meisten Hunde deeskalieren möchten. Wenn sie es nicht können, geraten sie in Anspannung (Thema Leinenaggression). Auf diese Anspannung plus die Geschwindigkeit reagieren dann wiederum die anderen Hunde. Ein Teufelskreis kann entstehen.
Dass die schnelle Wegbewegung den Jagdtrieb auslösen kann, oder als Flucht eines Schwächeren missdeutet werden kann, hatten wir hier ja schon. Seinen eigenen Hund also quasi in diese Rolle zu zwingen, ist also auch nicht unbedingt die zu bevorzugende Handlungsweise.
Vielleicht ist es hilfreich, die Bedürfnisse und die Sichtweise des Hundes mit in die Betrachtung und Bewertung der Situation mit einzubeziehen.
Wie gesagt: das ist die mögliche Hundesicht/-bedürfniss. Der Mensch hat dahin zukommend seine eigenen Bedürfnisse. Er möchte in Ruhe eine Gassirunde auf dem Rad drehen. Unbehelligt und entspannt. In der Menschenwelt haben sich andere Regeln entwickelt. Da ist zwar das Abstand halten auch eine Höflichkeitsform, aber ansonsten können wir schnell einander passieren, ein freundliches "Hallo" und "Danke" rufen und die Welt ist und bleibt in Ordnung. Auch bei einem Abstand von nur 1-2 Metern. Jagd- oder Kampfinstinkte werden nicht geweckt.
Nur funktioniert das in der Hundewelt leider kaum/nicht. Und mit der steigenden Zahl an gehaltenen Hunden in Deutschland steigt mindestens proportional die Anzahl an falsch erzogenen Hunden durch (ich nenne sie mal vorsichtig) ahnungslose Halter.
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Na ja da hast du zwar auf der einen Seite recht, aber anderseits, wenn ich hier auf Jederman (oder Hund) Rücksicht nehme komme ich nie irgendwo an, egal ob mit Hund zu Fuss oder mit Rad. Wer seinen Hund nicht unter Kontrolle hat sollte ihn an der Leine halten. Klar abzischen kann jeder mal und dann ist es auch mal okey, aber meist sind es die selben Hunde die nicht unter Kontrolle sind und trotzdem frei laufen und da nehme ich dann keine Rücksicht (solange es ungefährlich ist für den Hund und natürlich für mich und meinen Hund) und fahre weiter.
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...nicht unter Kontrolle sind und trotzdem frei laufen ...
Das ist auf jeden Fall ein Problem und passt zu meiner Randbemerkung zu den Hundebesitzern.
..., wenn ich hier auf Jederman (oder Hund) Rücksicht nehme komme ich nie irgendwo an,
Nachvollziehbar. Wenn allerdings jeder so handeln würde, müsste letztendlich wieder jeder einzelne nur sehr wenig von sich aus aktiv werden.
Aber: ich weiß, das ist Wunschdenken und deutlich naiv gefärbt von mir.
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Na ja da hast du zwar auf der einen Seite recht, aber anderseits, wenn ich hier auf Jederman (oder Hund) Rücksicht nehme komme ich nie irgendwo an
Genau mit dieser Mentalität laufen heute die meisten herum. Als Viehhalter hat man da auch immer richtig Spaß mit.
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...nicht unter Kontrolle sind und trotzdem frei laufen ...
Das ist auf jeden Fall ein Problem und passt zu meiner Randbemerkung zu den Hundebesitzern.
..., wenn ich hier auf Jederman (oder Hund) Rücksicht nehme komme ich nie irgendwo an,
Nachvollziehbar. Wenn allerdings jeder so handeln würde, müsste letztendlich wieder jeder einzelne nur sehr wenig von sich aus aktiv werden.
Aber: ich weiß, das ist Wunschdenken und deutlich naiv gefärbt von mir.
Leider ist es hier tatsächlich so das einige Hunde meistens weit weg vom Besitzer rumlaufen und da müsst ich jedes Mal mindestens zehn Minuten warten, zumal die ihre Hunde oft garnicht rufen. Wenn die dann ein bissel mit uns mitlaufen hat Besitzer halt Pech und muss sich mal sputen um seinen Hund wieder zu bekommen
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Da hatte ich mal eine sehr interessante Erfahrung. Ich bin in Hannover - ohne Hund - Rad gefahren, an einer mir entgegen kommenden Hundehalterin vorbei. Wir haben uns sogar noch gegrüßt.
Ich hatte allerdings Kopfhörer auf und habe demnach nicht mitbekommen, dass sie ihren Hund ruft. Und das der Hund sich viel mehr für mich und mein Fahrrad interessiert. Der Hund hat auch nicht gekläfft, oder versucht mich oder das Fahrrad zu beißen. Er trabte ganz gemütlich ein Stück hinter mir her. Fand er zum Gassi gehen wohl die bessere Alternative. Als ich dann nach einem Kilometer ca. an eine rote Ampel kam, hielt der Hund neben mir an und da habe ich ihn halt erst bemerkt. Ich bin mit ihm dann ein Stück des Weges wieder zurück, bis uns ein schnaufendes, verschwitztes Frauchen entgegen kam.
Sie tat mir so leid, die ganze Situation tat mir wahnsinnig leid. Obwohl ich ja nun nichts dafür kann, dass der Hund nicht hört - und ein 1A Fahrrad-Begleithund ist.
Die Frau hat sich bei mir sogar noch entschuldigt und ich mich bei ihr...
Seitdem höre ich keine Musik mehr auf dem Fahrrad und ich fahre an Hundehaltern langsam vorbei. Würde ich auch so machen, wenn ein Hund mit an meinem Fahrrad laufen würde. Es ist wirklich schlimm, wenn der eigene Hund einem Radfahrer hinterhersaust und man selber gar keine Chance hat, den wieder einzuholen. Da würde ich auch Panik bekommen.
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Find ich megatoll von dir ❤️
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Na ja da hast du zwar auf der einen Seite recht, aber anderseits, wenn ich hier auf Jederman (oder Hund) Rücksicht nehme komme ich nie irgendwo an
Genau mit dieser Mentalität laufen heute die meisten herum. Als Viehhalter hat man da auch immer richtig Spaß mit.
??? mein Hund ist an der Leine und meine Freizeit ist nun mal endlich und lies erstmal was ich im nächsten Post geschrieben hatte
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Zur Ausgangssituation: dass der Fehler jeweils bei den Leuten liegt, denen die Hunde abhauen, ist in der von dir beschriebenen Straßensituation klar. Trotzdem finde ich es nicht richtig, einfach weiterzufahren. Es ist gefährlich für dich und es ist gefährlich für andere.
Für genau solche Situationen ist §1 der StVO da. Der sagt, dass man sich immer umsichtig und rücksichtsvoll verhalten soll und dass man immer so unterwegs sein soll, dass man niemanden behindert oder gefährdet. Das ist oberstes Gebot. Immer. Auch bzw. insbesondere dann, wenn der ursprüngliche Fehler bei anderen liegt.
Natürlich haben die Halter der dich verfolgenden Hunde sich da grad nicht dran gehalten. Entweder weil sie keine Chance hatten (wenn du den Hund nicht gesehen hast, haben die deinen Hund möglicherweise auch nicht gesehen und deshalb viel zu spät reagiert) oder weil sie einfach Deppen sind. Mag sein. Das ändert aber nichts daran, dass auch bei Fehlverhalten von anderen obige Regel gilt. Denn wenn jeder darauf pocht, dass ja der andere angefangen hat mit dem blöden Verhalten, dann endet das im absoluten Chaos.
Es kann trotzdem im Einzelfall besser sein, weiterzufahren. Wenn ich den Eindruck hätte, der andere will meinem Hund an den Pelz, dann geht der (erweiterte) Eigenschutz immer vor und wenn ich dann schnell genug weg könnte, dann würde ich genau das tun. Wenn ich aber den Eindruck hätte, dass der Hund grad nur vom rennenden Hund getriggert wurde, dann würde ich (zähneknirschend) anhalten und warten, bis der Besitzer seinen Hund eingesammelt hat.
Unabhängig davon, dass freilaufende Hunde hören sollten, finde ich es ziemlich unhöflich mit Vollgas an anderen Menschen (egal ob mit oder ohne Hund) vorbeizurasen.
Ich glaube, du hast eine andere Situation vor Augen als ich. Der TE beschreibt, dass insbesonere Situationen an der Straße blöd sind. Warum soll ein auf der Straße fahrender Radfahrer abbremsen, wenn auf dem Gehweg Leute laufen?
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