Junghund und Kinder: 1 jährige Mischlingshündin will mitregeln

  • Wie wäre es, wenn du versuchst, solche Auseinandersetzungen ruhiger zu gestalten oder sie in einem geschlossenen Raum zu führen, in dem der Hund sich gerade nicht aufhält?

    Wäre bestimmt eine Lösung.. aber entweder hast du keine Kinder oder aber du hast das große Glück, der vermutlich einzige Haushalt mit zwei präpubertären Mädels zu sein, in dem es nicht laut wird ;) Nicht leichter wird es dadurch, dass Mama im Gegensatz zu Papa nicht wirklich in sich ruht wie ein sibirischer Bär im Winterschlaf.

    Ich kann das absolut verstehen. Ich kann auch laut sein.


    Allerdings ist euer Hund für so einen turbulenten Haushalt nicht geeignet, weil sie offensichtlich versucht, Ruhe reinzubringen, das als ihre Rolle begreift. Wenn da also keine Möglichkeit besteht, das zu berücksichtigen (und wenn es nur "Tür zu" bedeutet, wenn es mal unruhig wird) dann würde ich auch sagen: Gebt die Hund lieber ab.


    Ich kenne das durchaus auch so, dass ein Hund mal selbst bellt, versucht, die Menschen auseinanderzudrängeln o.ä. - aber das Kind direkt mit Einsatz der Zähne anzugehen, ist schon ziemlich heftig. Und das mit einem Jahr.

  • Klar kann man das in den Griff bekommen und managen, aber es kann auch einfach kolossal schief gehen. Ich tu mich schwer, etwas zu raten, weil eben auch Kinder involviert sind. Der Trainer klingt für mich nicht passend. Als erste Maßnahme würde ich den Hund sichern und ihn nur noch mit Maulkorb zu den Kindern lassen. Als zweites würde ich Kontakt zu einem Trainer aufnehmen, der regelmäßig mit Aggressionsproblematiken bei Hunden arbeitet UND sich auch mit Herdenschutzhunden auskennt. Ich kann nicht einschätzen, wie viel HSH in eurer Hündin steckt, aber auf jeden Fall habt ihr eine Aggressionsproblematik, die gerade außer Kontrolle gerät.
    Hundezentrum Mittelfranken wurde hier schon genannt.
    Hundezentrum Odenwald fällt mir noch ein.
    Sicherlich können die euch auch Trainer in eurer Nähe vermitteln, wenn eine erste Einschätzung so ausfällt, dass ein Training bei euch Sinn ergibt oder auch bei Management oder Vermittlung helfen. Evtl. gibt es dort auch die Möglichkeit den Hund auf eine Vermittlung vorbereiten zu lassen, noch ist sie ja jung.

    Aber hier online rumfummeln, das wäre einfach fahrlässig.

  • Da muss ich mal eine Lanze brechen. Kinder muss man nicht anschreien, ganz klar. Im Idealfall gibt es pädagogisch wertvolle, ruhige, für alle zufriedenstellende Lösungsstrategien. Kleine Menschen können aber so derartig auf dem nervlichen Drahtseil tanzen und

    Gedulds-Ping-Pong spielen, dass man als Elternteil einfach nicht immer in der Lage ist, alles korrekt und perfekt zu machen. Und dann wird man halt lauter oder ungerecht oder ist genervt...auch Eltern sind Menschen und haben Fehler :ka: :sweet:

    Und soll das dann die Lösung sein, unter Berufung auf die eigene "Menschlichkeit" vom Hund eine Selbstbeherrschung zu erwarten, die man nicht einmal selber aufbringen kann/will? Frei nach dem Motto: "Wie kann ich meine Kinder ungestört in Grund und Boden schreien ohne dass der Hund darauf reagiert." Wenn der Hund meint, Frauchen hat die Lage nicht im Griff, ist das mMn weder ein Wunder noch ist es für sich genommen ein Zeichen übermäßiger Aggression.


    Und übrigens: Auch wer keine Kinder hat, lebt nicht auf dem Baum. Es kann wohl jeder nachvollziehen, dass jemand seine Kinder manchmal gerne zusammenschreien, schlagen oder aus dem Fenster werfen möchte. :D Dass man das als Erwachsener und Elternteil dann auch tun *muss*, weil man sich nicht beherrschen/sich nicht anders durchsetzen kann, sehe ich nicht so. Aber was weiß ich schon. :ka:

  • Ich sehe hier ein sehr typisches Problem:

    ihr meint es gut, ihr seid bereit dafür zu arbeiten, Geld auszugeben, Zeit zu investieren etc. ABER: ihr könnt gar nicht so schnell lernen und vor allem souverän und glaubwürdig umsetzen wie der Hund sich entwickelt.

    Mal ganz unabhängig von der Art des Trainings.

    Egal wie trainiert wird, der unerfahrene Mensch braucht erstmal ne Weile um das alles passgenau umzusetzen.


    An der beschriebenen Situation zeigt sich genau, dass das mit der Führung (nicht Rudel, aber natürlich muss der Hund in der Menschenwelt und ihrem Regelwerk geführt werden, Du bist der Wegweiser, sonst gelten eben Hunderegeln) nicht klappt. Du kriegst es nicht geregelt und der Hund weiß das. Sonst hättest Du es kommen sehen, den Hund gestoppt oder noch früher die Tür geschlossen... Führung bedeutet genau das, vorher schon agieren, eben nicht das große Ganze aus dem Auge verlieren.

    Und auch Kinder müssen in einem Haushalt mit einem solchen Hund klar die Regeln einhalten. Da muss der Streit ne Sekunde pausieren, wenn ich den Hund erstmal safe. Ich kenne das, ich habe zwei Kinder (inzwischen 18 & 20 Jahre) und einen reaktiven Hund von fast 15 Jahren, der auch einst gebissen hätte... und da war es wichtig selbst bestimmte Regeln zu beachten und den Kindern das gut zu vermitteln, dann checkt der Hund es auch.

    In Deinem Fall dann wirklich erstmal das Kind in die Pause schalten (das kann man ja ruhig absprechen, dass das Signal 'Pause' bedeutet jetzt muss erst der Hund zurück geschickt/separiert etc. werden, aus Sicherheitsgründen) im Zweifelsfall einfach kreischend stehen lassen und trotzdem erst für Sicherheit sorgen.

    Dann kapiert auch der Hund, dass Du die Lage im Blick hast und ihn auch und alles hinbekommst.


    Aber das lässt sich auch nicht so eben aus dem Ärmel schütteln.

  • Aber das lässt sich auch nicht so eben aus dem Ärmel schütteln.

    Ich geb dir recht, allerdings gibt es bei allem ein berühmtes "Erstes Mal". Der "das hat er ja noch nie gemacht" - Moment, wo ein Problem für den Menschen erst sichtbar wird.


    Das kann sein, dass die Vorboten mit mehr Hundeerfahrung oder Hundeverstand erkennbar gewesen wären, allerdings ist das aus der Ferne nicht beurteilbar ohne dabei gewesen zu sein.



    Für mich war es auch ein Aha-Moment, als ich gemerkt habe, mein Hund mag u.a. meinen Vater nicht, und zwar so gar nicht. Wo ich eng führen muss, weil der Hund tatsächlich Ansätze gezeigt hat, die in die völlig falsche Richtung liefen. Ansätze, die ich sofort und für immer unterbunden habe.


    Das ist ein Moment, da ist man erstmal wie vom Donner gerührt, weil man das einfach nicht hat kommen sehen und nicht damit gerechnet hat, dass es je Thema wird.

    Wichtig ist dann halt, wie man drauf reagiert und wie es weitergeht. Also Sicherung des Hundes, Management, Situationen vermeiden, die triggern usw.

  • Ich sehe da noch nicht alles verloren. Auch weil deine Beiträge an dich gut strukturiert und motiviert klingen.


    Ich will gar keine Tipps geben. Das finde ich absolut fehl am Platz. Ich würde mir einen anderen guten Trainer suchen, der sich das Ganze mit gesichertem Hund mal anschaut. Ich denke nur vor Ort kann man auch feststellen, welches Potential der Hund jetzt gerade tatsächlich hat.


    Dass er die Kinder so grundsätzlich ignoriert halte ich erstmal für positiv.

  • Dobby schoß bei dem Gerangel dann vor und schnappte nach unserer Tochter und erwischte sie am Bauch. Es erfolgte kein "sauberer" Biss sondern sie rutschte mit den Zähnen am Bauch ab, was zu zwei langen, deutlichen und vielleicht 15cm langen Schrammen führte.


    Um es noch mal zu betonen: es kam zu einer Schreierei zwischen Mutter und Kind und in der Folge hat der Hund das Kind gebissen und verletzt.


    ICH würde den Hund von jetzt an dauerhaft mit Maulkorb laufen lassen und den auch in Anwesenheit der Kinder NICHT mehr absetzen..


    Noch sind es „nur“ Schrammen. Aber niemand kann euch garantieren, dass es beim nächsten Biss nicht zu noch schweren Verletzungen beim Kind kommt…

    Wenn das Kind beim nächsten mal schwerere Verletzungen, vlt. mit bleibenden Narben, davon trägt, weil ihr den Hund nicht gesichert habt, werdet ihr euch das nicht verzeihen können..


    Und dann würde ich mich nach einem fähigen Trainer umsehen. Am besten jemand, der nicht glaubt, es gäbe eine Rangfolge zwischen Mensch und Hund und der sich mit Herdenschutzhunden auskennt..

  • . Ich denke nur vor Ort kann man auch feststellen, welches Potential der Hund jetzt gerade tatsächlich hat.

    Naja, dass das Potential vorhanden ist, wurde deutlich. Da beisst die Maus keinen Faden ab.

    Auch unter Traineraufsicht solltee man jetzt nicht versuchen, eine ähnliche Situation zu provozieren.


    Zu glauben, dass das Problem mit irgendeinem Training verschwindet, wäre naiv. Man kann das managen - mit Trennung, klarer Führung, immer auf den Hund achten, Maulkorb usw.


    Dazu muss man aber erst mal bereit sein (ist halt nicht die rosa Hundewelt), einiges in Kauf nehmen und wirklich IMMER ein Auge auf den Hund haben. Da müsst ihr jetzt wirklich ehrlich sein mit euch, weil "uuups, kurz nicht an den Hund gedacht" kann halt wirklich blöd ausgehen.


    Andererseits kann auch ein "solcher "Hund unauffällig in einer Familie leben - WENN man ihn entsprechend zu führen weiß.

    Ich könnte das nicht, muss ich ehrlich sagen. Und würde es mir mit Kindern schon dreimal nicht zutrauen.

  • Ich wüsste nicht, wo ich etwas von provozieren geschrieben habe. Und ich würde einem kompetenten Trainer auch nie vorschreiben wie er zu handeln hat. Ich rede auch absolut nicht von der rosaroten Hundewelt. Aber hier wird von einem (?) Foto und einer recht eskalierten Situation (die nur beschrieben wurde) direkt geschlussfolgert. Ich will gar nicht sagen, dass es nicht sein kann, dass der Hund in der Familie absolut unpassend ist.


    Das aber so klar und abschließend in einem Forum zu erklären finde ich vermessen. Aber das ist ja schon länger Trend hier. Und wehe der Hund wird nicht abgegeben.


    Die Glaskugel die manche haben. Und ja, auch ich würde jetzt konsequent trennen und aufpassen. Und mir eine kompetente Einschätzung vor Ort holen.

  • Ich glaube, du hast mich komplett missverstanden. Aber ist auch egal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!