Wieviel Trab MUSS sein? Daumenregel?

  • Mir hat eine Hundephysiologin erklärt, Hunde bauen Grundmuskulatur und innere Muskalatur im Schritt auf, am besten auf verschiedenen Bodenbeschaffenheiten.

    Nur bestimmte Muskelpartien hingegen im Trab oder Galopp. Für eine gute Grundbemuskelung bzw. Aufbau dieser (wichtig insbesondere in Rekonvaleszenz) ist der Schritt wichtig. Das vollständige aufsetzen und abrollen der Ballen.

    Genau das wurde mir letztes Jahr auch von diversen Physiotherapeuten und Tä erklärt als Cali hinten mehr Muskulatur aufbauen sollte.


    Da sie generell eher wenig läuft und eher immer trabt bzw rennt, war gehen sehr wichtig. Und eben auf verschiedenen Untergründen usw laufen…

  • Als letztes Offtopic:


    Grenze Ober-/Niederbayern


    Stehen und vorsichtig gehen geht auf gar vielen Untergründen.

    Auch in nem befestigten Auslauf.

    Aber ein Pferd will auch mal RENNEN und BUCKELN. Dafür veranschlage ich 20x40m mindestens, für höchstens 2 Pferde, oder das ständige abstoppen und Haken schlagen schrottet die Beine wie beim Bällchen werfen.


    @Langstrumpf

    Die Phrase: „Offenstall und alles ist gut.“ ist so platt und man könnte soooo viel dazusagen.


    Aber nicht hier!


    _________\\_______________________________


    Viele Familienhunde sind unterbemuskelt.

    Der Besitzer agieren schon nach Gefühl und ganz sicher würden sie auch sagen, dass sie sich mit ihrem Hund auch beschäftigen.


    Auch wenn Zähne höchst individuell sind, gibt es die Orientierung:

    2min + 2mal täglich

    Da sagt auch niemand: Es besteht die Gefahr, dass Menschen gestresst mit Stoppuhr putzen.


    Vielen würde eine kurze prägnante Daumenregel sicher helfen.


    Vielleicht traut sich ja noch jemand einen konkreten Vorschlag zu machen.

  • Stehen und vorsichtig gehen geht auf gar vielen Untergründen.

    Auch in nem befestigten Auslauf.

    Aber ein Pferd will auch mal RENNEN und BUCKELN. Dafür veranschlage ich 20x40m mindestens, für höchstens 2 Pferde, oder das ständige abstoppen und Haken schlagen schrottet die Beine wie beim Bällchen werfen.


    Mein Pony steht auf einer sehr großen Fläche, so groß, dass man vom Stall aus nicht immer sehen kann, wo die Herde sich gerade aufhält.. also da ist wirklich mehr als genug Platz zum Rennen..


    Machen die aber nur selten.. wenn sie mal zum füttern gerufen werden und grade ganz hinten stehen oder wenn sie sich mal vor was erschrecken..


    Aber zum größten Teil der Zeit bewegen die sich im Schritt, höchstens mal im Trab..


    Dieses Rennen und buckeln wollen kenne ich nur von Pferden, die hauptsächlich im Stall gehalten werden und ihre plötzliche Freiheit genießen, wenn sie zu uns kommen. legt sich meist nach ein paar Wochen, wenn sie merken, dass sie jetzt dauerhaft genug Platz haben.

  • Ich finde das einfach eine sehr individuelle Geschichte und kommt doch auch auf den Hund an. Ein kleiner Hund braucht doch nicht das Selbe wie ein grosser/mittelgroßer Hund.


    Zahnpflege (Putzlänge) ist bei jedem gleich! (Meist)

  • Ich für meinen Teil halte dich nicht für jemanden, der nicht ordentlich mit Tieren umgeht. Ich! kann nur nicht verstehen, wieso Menschen längerfristig( eine Notlage kann immer entstehen), Tiere nicht artgerecht halten.

    Wenn man die Bedingungen nicht hat, Tiere jedweder Art zu halten, dann sollte man die Haltung auslaufen lassen. In dem Fall, wo Pferde 4 Monate im Jahr im Stalle stehen müssen, würde ich persönlich keine mehr dazu tun und “für mich“! ist das nicht in Ordnung. Dass Pferde in Deutschland noch viel schlimmer gehalten werden, vor allen Dingen auch Hengste, ist für mich nicht schönzureden. NIE ! und von keinem.

    Das kann jeder gerne anders sehen. Das ist meine Meinung! Ich hab auch ein paar Mädchenjahre in Pferdeställen verbracht. Es ist meine über jahrzehnte gebildete Meinung. Nicht mehr und nicht weniger!

  • Oder wenn sie schlau sind, und merken, dass es der Boden nicht hergibt :D


    Oder wenn sie nach 48 Stunden merken, dass sie plötzlich wesentlich weniger Schlaf haben.


    Ein Pferd das monatelang nicht rennen mag und so auf Sparmodus ist, dass es seinen Fluchtreflex nicht mehr trainiert, würde ich ne Pause gönnen.

    Auch wenn’s in dem Zustand angenehmer zum Ausreiten ist.


    Wir hatten unsere Pferde 4 Jahren lang in Herdenhaltung (14 Pferde verschiedener Besitzer). Die meiste Zeit 24 Stunden Koppel, nur bei tagelang Dauerregen reingeholt.


    Ach ja. Und eben zum Ausschlafen alle paar Tage. Da sind sie alle gern in ihre geräumigen „Wohnklos“ mit Paddock — endlich in Ruhe fressen und schlafen.


    Dabei waren unsere noch in dem Drittel (jung, stark, blütig) die zu den Profiteuren gezählt haben.

    Also weder die Prügelknaben die abseits stehen und eigentlich mehr Zeit/Ruhe zum Fressen bräuchten,

    noch das Drittel, das non-stop gefressenen hat, sich freiwillig kaum bewegte und so fett geworden ist, dass sich das Regenwasser in einer Rinne auf der Kruppe gesammelt hat.


    Ja, ich hab von Gegenden in Deutschland gehört, da zahlt man 300€ und muss die Pferde mit nem Quad von der Weide holen.


    Es hat alles vor und Nachteile und muss zum individuellen Pferd passen.

    Aber auf sicherem Boden Rennen und Buckeln können, ist ein Grundbedürfnis wie fressen, schlafen und Artgenossenkontakt.


    __________________________________\___


    Deswegen bewegt mich das Thema bei den Hunden so sehr, obwohl viele Bewegungsmangel viel friedlicher erdulden, als es unsere Grasfresser täten.

  • Auf gar keinen Fall, ich würde soweit gehen zu sagen dass es fahrlässig wäre das in Minuten pro Gangart, oder auch in Minuten an Bewegung, festmachen zu wollen, denn was für den einen Hund das minimum wäre, wäre für den nächsten Hund vielleicht grenzwertig und umgekehrt.


    Ich sehe auch auch überhaupt gar nicht, dass vielen eine kurze, prägnante Daumenregen helfen würde. Man sieht ja schon wie sehr die 5Min. Regel für Welpen irritiert und missverstanden wird.


    Jeder muss für sich und seine gewählte Rasse im Vorfeld schauen wieviel Zeit er investieren kann und will. In Bewegung und Kopfarbeit bzw. die Kombi dieser. Ich kann immer nur für mich selbst sprechen, aber das was ich für meinen Hund für notwendig erachte, kann für den nächsten Hund unpassend sein.

    Wir achten daraus dass wir mind. 1,5Std./Tag aktiv in unseren Hund investieren, wie immer das aussehen mag. Noch detaillierter würde ich auf keinen Fall werden wollen :ka:.

  • Hallo!


    Ausgegliedert aus dem Qualzucht Thread „Viele Familienhunde haben zuwenig Muskulatur, und sind deswegen gefährdet/nicht gesund.“


    Wie würdet ihr eine Daumenregel formulieren, für jede Rasse?



    Ich antworte mal auf deine Ausgangsfrage.



    Vorweg ein Exkurs:

    Muskelaufbau setzen sehr viele Leute gleich mit Ausdauertraining. Oder mit bergauf arbeiten. Die grossen Muskeln wachsen lassen. Das ist aber nur der kleinste Teil bei der Geschichte.


    Die Wenigsten wissen, dass ein starker Körper mehr ist als nur kräftige Muskulatur. Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Muskeltraining ist ein gutes Gleichgewicht. Ein guter Sehsinn. Und ein gut funktionierender Tastsinn.

    Ohne das Training dieser Sinne ist der Erfolg nur halb und mal tritt oft auf der Stelle (egal ob Mensch, Pferd, Hund)


    Das Training im Schritt über unebene Oberfläche (zB am gepflügten Feldrand entlang) fördert den Tastsinn und trainiert die kleinste Muskulatur, welche zB die Wirbelsäule stützen (M. multifidii etc). Zusätzlich muss der Gleichgewichtssinn permanent arbeiten. Und die Sensomotorik wird geschult. Das zentrale Nervensystem muss permanent die Lage der Gliedmassen im Raum korrigieren. Propriozeption ist aktiv.


    Ausdauertraben auf ebenen Flächen stärkt das Herz/Kreislaufsystem, trainiert den O2 Stoffwechsel, und es sorgt für eine sehr gute Durchblutung der gesamten Muskulatur. Ebenfalls stärkt es die Sehnen. Ist also wichtig und gesund. In der richtigen Dosis.


    Bergauf im Schritt ist Training für Bänder und Sehnen. Sie werden unter Belastung angesprochen und gestärkt. Dies verbessert massiv die Führung der Gliedmassen. Schont dir Gelenke. Was wiederum die Muskulatur korrekt anspricht und für Kraftaufbau sorgt.


    Bergauf im Trab, idealerweise im Wechsel mit Schritt, lässt die grossen Muskeln arbeiten. M. glutaeus, biceps femoris etc.


    Galopp ist die Lüftung. Die Lungen werden komplett gefüllt und entleert, das Lymphsystem arbeitet auf Hochtouren, manche Gelenke werden erst jetzt richtig weit im range genutzt. Der Organismus wird durchgepustet. Glücksgefühle werden freigesetzt und wirken nachweislich heilsam.


    Eine starke, gesunde Muskulatur ist nicht zwingend die, die gross und rund wie gemeisselt am Körper sichtbar ist.

    Das ist auch extrem individuell, je nachdem wie straff das Bindegewebe ist, wie viel Unterhautfett vorhanden ist (rassebedingt!), wie die Zusammensetzung der Muskelfasern ist.

    Ein Greyhound hat andere Muskelfasertypen als ein Airedale Terrier!





    Was das jetzt für das "Training" für den normalen GESUNDEN Hund bedeutet?



    Ganz einfach: Abwechslung macht das Leben süss. Mal gemeinsam langsam über Stock und Stein, mal einen steilen weg hochklettern, mal ein längeres Stück traben, mal im Galopp über eine Wiese fetzen. Mal über unebenen Grund balancieren im Schritt, mal auf Baumstämme klettern. Je nach Hund mal schwimmen. Da werden alle Sinne und Rezeptoren angesprochen.

    Immer nur auf flachen Teerstrassen ist weder für den Hund, noch für den Mensch auf Dauer gesund.

    (Das Ansprechen der Sinne ist einer der besten Vorsorgen gegen den Abbau im Alter)



    Was heisst das für den Hund in der Reha?


    Kontrollierte Schrittarbeit auf unterschiedlichen Untergründen ist die Basis. Man erinnere sich: ohne Sensomotorik/Propriozeption kein sinnvolles Training. Darauf baut man individuell auf.

  • Betrachtet man den Eingangspost:


    Wie konnte denn nun daraus werden, dass ein Hund nur 30min Trab am Tag erleben soll und dass das am Stück auf Asphalt stattfinden muss?


    So überholt die 5-min Regel ist, sie hat immerhin ein paar Welpen davor bewahrt, an der Leine täglich bis zum Kindergarten oder durch einen ausführlichen Einkaufsbummel in der Stadt gezogen zu werden.

  • Betrachtet man den Eingangspost:


    Wie konnte denn nun daraus werden, dass ein Hund nur 30min Trab am Tag erleben soll

    Vielleicht wegen der Überschrift


    Zitat

    Wieviel Trab MUSS sein?

    Klang für mich nach das und das MUSS DER HUND AM Tag erleben. Und darauf zielte doch auch eigentlich deine Frage als Diskussionsgrundlage.

    Wo der Asphalt herkommt (der mir ehrlich gesagt gar nicht bewusst geworden war) weiss ich nicht.

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