Hund angst oder agressiv?

  • Guten morgen zusammen, ich hab langer überlegt, ob ich mein Problem veröffentliche oder nicht. Irgendwie ist es peinlich, versagt zu haben.
    Ich lese sehr oft, wie toll ihr anderen helft die Probleme zu beheben, also hoffe ich ihr könnt mir auch helfen :ops:


    Nero, kastrierter fast 15 Monate junger AB....
    Mhh wie fang ich an, Nero läßt Fremde nicht an sich. Wir sind viel mit ihm draußen (so solls ja sein) Er war schon immer viel unter Menschen, wenn mein Freund arbeiten war, war er mit im Büro (Werkstatt) dort sind immer Kunden reingekommen. Er hat gebrummelt, mein Freund hat ihn auf seinen Platz geschickt und gut isses. Mittlerweile ist es so, das wenn sich jemand bewußt nähert kriegt er sich nicht mehr ein. Er brummelt, bellt und stellt das Fell von vorne bis hinten. Wenn wir im Stall sind das selbe Spiel, er bellt ohne ende (AB sind keine beller) Er ist zwar neugierig und geht immer wieder hin, aber wenn sich der Fremde bewegt, rennt er weg und bellt und brummt.
    Was haben wir bisher unternommen? Wir versuchen ihn in solch einer Situation ins Sitz zu setzen beim brummeln gibts ein NEIN und für nicht brummeln loben (Leckerlie) leider ist die nicht Brummelzeit sehr kurz, also meist wenn man zu loben ansetzt brummt er schon wieder. Also wann soll ich da loben? Wir haben es mit ignorieren versucht, interessiert ihn auch nicht. Ich bin sehr ratlos, was ist passiert...warum hat er sich so verändert, er hat nie was negatives Erfahren. Als Welpe hat er es geliebt sich von Fremden zu betütteln zu lassen, Was haben wir falsch gemacht?
    Bitte helft mir, ich habe Angst das er zum Angstbeiser wird.
    Falls euch noch was unklar ist, dann fragt, brauche wirklich dringend Hilfe....
    Vielen Dank


    LG Antje

  • Hi,
    das, was ihr bisher gemacht habt, klingt für mich nicht so falsch.


    Ward ihr mal bei einem Trainer, der sich anschaut, wie ihr reagiert. Grad so ein Verhalten kommt doch oft davon, dass die Halter unbewusst für das Verhalten gelobt haben.


    Vielleicht habt ihr anfangs versucht, ihn zu beruhigen? Er hat es als Lob verstanden. Dann habt ihr euer Verhalten geändert und sein Verhalten ignoriert.
    Der Hund hat sein Verhalten darauf hin verstärkt und ihr habt gesagt, bringt nichst und wieder reagiert (egal, wie). Und ihn damit versehentlich wieder bestärkt.


    Muss nicht so sein, kann aber.


    Ich würde mal zu einem Trainer gehen, der euch euer Verhalten bewusst machen kann. Das bringt in so einem Fall meistens schon viel.


    15 Monate ist wohl außerdem auch noch so ein Alter, in dem die Hunde ihre Grenzen austesten. Da haben viele Leute Probleme.


    Sicher kann hier noch jemand konkrete Tipps geben.


    Viel Erfolg und mach dir keine Sorgen über "Versagen". Dass du dich kümmerst und fragst ist ja schon viel mehr, als viele andere machen und in der Hundeerziehung passt für mich der Spruch:"Der Weg ist das Ziel".


    Liebe Grüße
    Christine

  • Für mich ist es auf jeden Fall Angst. Er versucht mit dem Bellen den Eindringlich zu vertreiben. Andererseit würde er ihn aber auch gerne näher "untersuchen", aber traut sich nicht so recht. Ist wohl die Erinnerung an früher.


    Er ist im Zwiespalt: Seiner Meinung nach soll er den Wachhund machen doch fehlt ihm einfach der Mut um Eindringlinge wirklich zu vertreiben. Er ist also mit der Aufgabe die ihm wohl eher unbewußt übertragen wurde überfordert.


    Kannst du nochmal genauer beschreiben, wie das Abläuft, wenn jemand das Büro betritt. Wie verhält sich der Hund und vorallem was sagt und tut dein Freund ? Bzw. wo ist der Platz des Hundes. Kann er von dort alles einsehen. Gäbe es einen Fluchtweg oder ist der ihm durch den Fremden versperrt.

  • Snoop, danke...
    Wir haben 2 Trainer probiert, der erste ist erst garnicht drauf eingegangen, hat erstmal getestet wie gut sein gehorsam ist. Der ist natürlich super :D Dann fing er an, jemand fremdes dazu zu nehmen und der fremde hat ihm ein Leckerlie hingehalten. Natürlich merke selbst ich als Leihe das der Hund so einen Schiss hat das er im Zwiespalt ist: das Leckerlie ist toll aber ich hab sooooo angst. Ich hatte das Gefühl es schüchterte ihn noch mehr ein.
    Nächste Trainer ist auch absolut nicht auf unser Problem eingegangen, oh wir müssen erstmal kucken, ob der auf euch hört und wieder etliche Stunden Gehorsamstraining. Das kostet mich ein Vermögen aber ein Ziel ist nicht in Sicht für mein Problem.


    Skunky, er ist jetzt nicht mehr im Büro. Seid ca 2 Monaten hat er einen neuen Job und da ist er alleine mit Hund. Damals war es so, das es nur ein kleines Büro ist, er hatte absolut keine Fluchtmöglichkeit, allerdings ist im Büro auch niemand auf ihn zu gegangen. Nur im Stall wo er auf alle Fälle flüchten kann. Haben es mal die Leute versucht. Haben wir aber dann auch sein lassen...Er wird eben ignoriert von Fremden...


    Was mir extrem aufgefallen ist, das wenn noch ein Zweithund da ist, er sich zumindest mal an den Fremden rantraut, er duckt sich zwar und haut ab, wenn jemand nach ihm greift (versucht zu streicheln) aber er brummt nicht wirklich. Also gibt ihm ein anderer Hund Sicherheit. Warum nimmt er nicht die Sicherheit von uns?

  • Na,Hallo,
    das ist ja fast mein Problem!
    Wenn ich draussen mit Gangster Spazieren gehe,ist er unauffällig.Er geht ohne Angst oder Aggresionen an allen vorbei,da kann ich mich überhaupt nicht beschweren.Spricht ihn jedoch jemand mit vorgebeugter Haltung an.wird derjenige auf `s übelste verbellt.Noch schlimmer ist es wenn wir Besuch bekommen!!!!! Er kann sich dann gar nicht mehr beruhigen.Da ich im Hundeverein bin,wir machen Agi,kamen natürlich viele gute Ratschläge.einer davon war,dasnur Besuch ihn füttert.sobald der geht wird auch das Fressen weggenommen.Gangster frass 4Tage nix! Dazu muss ich auch sagen das er als Welpe ausgesetzt wurde und 5 Monate hin und her gereicht wurde bevor der Schatz endlich zu uns kam.Ich habe unsere Dauerbesuche aufgegeben,ohne das Problem bis jetzt gelöst zu haben. Seufs
    Gruss Gangster

  • Ich hatte das Problem auch mit meinem Bernersennenhund. Sie war ein absoluter Angstbeisser, in den blödesten Situationen. Unter anderem auch im Stall :???:


    Bei ihr hat leider kein gutes Wort mehr geholfen, da half nur Kosequenz und ab ins kalte Wasser. Zuerst mal mit auf Agilityturniere (mache mit meinem anderen Agi), dann mit in die Stadt, auf die Kirmes etc.


    Und jedesmal wenn sie wieder kurz vor dem Ausrasten war, ein Griff in den Nacken und ein klares Pfui (ich weiß das hört sich jetzt krass an, aber es war kein anderer Weg mehr). Bei diesen Aktionen hat sie auch öfters mal versucht nach mir zu schnappen!!!


    Zur Wahl stand nur noch einschläfern !!!


    Ich hatte sie mit 3 Jahren aus dem Tierheim, sie hatte zuvor ein Kind gebissen. Sie war auch mir gegenüber am Anfang aggressiv, dass wurde dann aber schnell ausdiskutiert.


    Bei Angstbeissern sind oftmals die Besitzer die Auslöser, vielleicht zeigt ihr eine Unsicherheit wenn ihr Kontakt mit anderen Menschen habt, da ihr ja schon befürchtet das eurer Hund wieder bellt.


    Ihr dürft nie vergessen ihr seit die Rudelführer und ihr entscheidet wer in das Rudel eindringt, nicht euer HUnd. Irgendwann scheint bei euch etwas schief gelaufen zu sein.


    Wo kommt ihr denn her, bei mir in der Umgebung gibt es einen super Hundetrainer.

  • Hallo skeiti,
    Beissen tut er ganz und gar nicht,beim Gassi gehen gibt es mit Gangster auch nicht die geringsten Probleme mehr.Der besuch ist das Problem,da liegt er auf seinen angewiesenen Platz und brummt vor sich hin,steht der Besucher auf,kläfft er.Mehr als peinlich!

  • Hallo
    So wie ich das verstanden habe fängt Nero an zu bellen wenn eine bestimmte entfernung überschritten wird und für sein begriff der "feind" zu nah an ihn herankommt. Bei meiner Hündin hilft es wenn fremde sich leckerlis in die Tasche stopfen und diese ohne auf sie einzugehen fallen lassen. Den hund nich ansprechen nich anschauen, einfach ignorieren nur das freesie fallen lassen. Dadurch wird der fremde sehr interessant, ausserdem kann Nero das lecker nehmen ohne sich bedrängt zu fühlen. Zeigt Nero dann nach einiger zeit interesse und ist nich mehr so scheu kann man die situation "steigern". Der fremde hockt sich hin oberkörper und kopf abwenden (beschwichtigungssignal) und das lecker hinhalten aber wieder nicht auf den hund eingehen. Wie gesagt klappt bei meiner auch super.Hoffe ich konnte die etwas weiter helfen ... :student:

  • Das ist ja mal ne richtig gute Idee....Leckerlie aus der Tasche fallen lassen.
    So wird er absolut nicht unter Druck gesetzt. Das werde ich auf alle Fälle probieren. Es gibt noch so ein paar Leute die neu im Stall sind und auch bleiben wollen, die werd ich jetzt zum training verdonnern :p Leider ist es bei völlig Fremden absolut ausgeschlossen denen zu erklären, lass mal ein Leckerlie fallen, aber egal vieleicht lernt er ja so, das Fremde nichts böses wollen. Vielen Dank :gott:

  • Zitat

    Was mir extrem aufgefallen ist, das wenn noch ein Zweithund da ist, er sich zumindest mal an den Fremden rantraut, er duckt sich zwar und haut ab, wenn jemand nach ihm greift (versucht zu streicheln) aber er brummt nicht wirklich. Also gibt ihm ein anderer Hund Sicherheit. Warum nimmt er nicht die Sicherheit von uns?


    Vermutlich macht ihr irgendetwas falsch. Dafür spricht, dass er bei einem anderen Hund wesentlich mehr Vertrauen hat. Diesem schon eher zutraut die Situation richtig einzuschätzten.


    Und über die Jahre hat er sich immer mehr in diese Angst hineingesteigert. Bevor ihr das mit den Lekkerlies anfangt schreibt doch mal, wie ihr euch bei solchen Zusammentreffen verhaltet.


    Mit den Lekkerlies beseitigt ihr zwar die Erscheinung, aber euer Verhalten ist immer noch das Falsche. Evtl. zeigt sich das selbe Problem später nur in einer anderen Form.


    Evtl. könnt ihr euch ja einen anderen Hund "leihen" und die beiden gemeinsam z.B. mit in den Stall nehmen. Jedesmal wenn euer Hund dann nicht bellt und entspannt bleibt, lobt ihr ihn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!