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Hallo, ich habe einen großen alten (13) Mischling, ca. 30 KG wo ich mir die Frage stelle, ob vielleicht die Zeit naht, wo es für ihn besser sein könnte ihn gehen zu lassen.
- Er hat Spondylose mittlerweile vom Schulterbereich bis Übergang Brustwirbel zum Lendenbereich.
- Dadurch hat er starke Magen Darm Probleme (motorisch/Nerven) und braucht täglich MCP Tabletten und Movicol.
- Er schleift aber hinten (noch) nicht und ist auch (noch) nicht inkontinent. Ich weiß dass das aber auch noch kommen kann.
- Er baut konstant Muskeln ab (auch durch zwangsläufig immer weniger Bewegung) ist dadurch sehr knochig geworden.
- Und die Gelenke (Knie, Hüfte) renken sich immer wieder aus, weil die stützende Muskulatur drumrum fehlt.
- Wegen seinem Magen fallen viele Schmerzmittel (Metacam, Novalgin, etc.) mittlerweile auch weg, wegen der Wirkung auf die Magenschleimhaut.
- Zuletzt haben wir Librela probiert, darauf sprach er nicht an. Das Einrenken (durch d. Ortophäde oder Physio) half ihm hingegen sehr.
Ohne das er mehr Muskeln bekommt müsste man ihn aber immer wieder einrenken. Ich habe Übungen gezeigt bekommen, für die Hüfte und Kniegelenke, das hilft auch aber ich bin auch besorgt, ob so häufig nötiges Einrenken nicht auch seinen Gelenkknorpeln schadet. Kann sein das er nach dem Einrenken mal 2 Tage wieder normal läuft. Es kann genau so sein, das er sich blöd bewegt und 10 Minuten später schon wieder unrund läuft, und man ihn wieder einrenken müsste.
Anabolika (Nandrolon/Nandrosol) meinte der Orthopäde würde nichts bringen, weil er sich nicht genug bewegen würde/könnte um Muskulatur aufzubauen. Mein Eindruck ist, das er sich aber (auch) durch die Instabilität der Gelenke so wenig bewegen möchte. Da er nach dem Einrenken immer wieder deutlich besser, freudiger und auch zügiger läuft. Aber man kann diesen Zustand eben auch nicht halten, es sind einzelne Zeiträume wo er dann mal vorübergehend wieder besser läuft.
Der Orthopäde würde als letzes Mittel ein Opiod befürworten, das ändert nur aber auch nichts am restlichen körperlichen Abbau. Seine Magen-/Darmmotorik baut auch zunehmend ab. Wenn ein Opiod hilft und er sich damit wieder mehr bewegt, könnte das zusätzlich hilfreich für seine Darmmotorik und Muskulatur sein. Aber ich will auch den Zeitpunkt nicht verpassen, wo weitere Versuche für ihn vielleicht keinen qualitativen Mehrwert mehr bringen würden.
Er will noch und hat Lebensfreude, an guten Tagen wo er normal voraus läuft bekomme ich auch wieder Hoffnung. An besonders schlechten Tagen (wie heute, vermutlich auch wegen der Hitze) tut er mir sehr leid und ich möchte ihm helfen können. Wenn das für ihn okay und lebenswert ist, kann er natürlich auch liegen bleiben. Aber sich in soweit zu bewegen um sich mittags mal entleeren zu gehen sollte er doch schon auch, denke ich.
(Ergänzung: Heute früh ist er ca. 15 Minuten Gassi gegangen. Ich wollte ihn heute Mittag raus lassen zum pinkeln, da wollte er nicht aufstehen. Es ist nicht so das er den ganzen Tag nicht Gassi gehen würde, falls das so rübere kam)
Ich möchte nur nicht das er sich quälen muss, möchte auch nichts machen was ihm keinen Mehrwert bringen würden. Sorry für die lange Story. Ich wollte fragen, wie ihr so was entscheiden würdet wann es eventuell Zeit sein könnte, oder ob man noch was versuchen sollte?
LG Charline & Snowy.
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Hi
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Hallo Charline,
da ist es für einen Aussenstehenden sehr schwierig zu raten, erstmal für Dich.
Wir waren haben schon bei mehreren Hunde das letzte Wegstück gelebt und begleitet. Ich habe mich gefragt wieviel Lebensqualität unsere Hunde noch haben, was machen sie gern und können sie es noch (ich rede nicht von Sport ect., normale Alltagsdinge). Dass ein Hund noch frisst und sich irgendwie lösen kann war für mich nie ein aussagekräftiges Kriterium.
Das was ich jetzt schreibe ist etwas ganz persönliches und kann auf keinen anderen HH übertragen werden. Für uns war das Wichtigste, dass ein Hund nicht leidet und das hat nicht nur mit Schmerzen zu tun. Für uns als Halter ist der Abschied immer schwer und im Idealfall der richtige Zeitpunkt, eher etwas zu früh als zu spät, für den Hund.
Ich wünsche Euch die noch bestmögliche Zeit zusammen
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Meine Freundin ist mit ihrem 13 jährigem Rüden nach einer Krebsdiagnose am selben Weg. Ich habe ihr gesagt das Sie auf das Verhalten des Hundes hören soll. Wenn er nicht mehr frisst ,nicht mehr aufstehen will und sich zurück zieht soll Sie sich mit der Familie zusammensetzen und dann sollen Sie gemeinsam zu seinem Wohl entscheiden. Ich würde es so machen wenn es um meine Hündin ging.
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Schwer zu sagen.
Eine Sache, die du schilderst, macht mir etwas Bauchschmerzen, nämlich, dass dein Hund in puncto Schmerztherapie nicht eingestellt ist.
Meine Hündin hat auch Spondylose und Arthrose an zig Stellen. Bei ihr schlägt Librela aber glücklicherweise an.
Zusätzlich bekommt sie aber auch Gabapentin und im Akutfall ergänzend Tramadol.
Außerdem gehen wir zum Unterwasserlaufband bzw. jetzt im Sommer min. 2x die Woche zum See.
1x im Monat Physio, um sämtliche Verspannungen und Blockaden regelmäßig zu lösen ist Pflicht (machen wir aber seit bestimmt fünf Jahren), bei Bedarf gehen wir auch zur Chiropraktikerin (alle paar Monate mal, ist jetzt nix groß Regelmäßiges).
Außerdem nutzen wir Expander - wären die vielleicht eine Option für euch? —> Da bitte dringend Absprache mit TA oder Physio.
Ohne dieses Komplettprogramm hätte sie definitiv keine Lebensqualität mehr.
Jetzt ist sie 16 und ihre Probleme nehmen natürlich immer mehr zu. Aber ich könnte jetzt nicht einfach eine Komponente weglassen glaub ich. Jetzt bei dem Wetter mitten in der Stadt zur Mittagszeit gassi - da schlurft mein Hund hinter mir her und wirkt als würde sie gleich tot umfallen.
In Haus, Hof, Garten und um Gottes Willen See: high life, da merkt man ihr an, dass es ihr gut geht. So in etwa liest sich das bei euch auch irgendwie.
Ach ja: körperlich abbauen tut sie auch. Muskeln aufbauen nicht, egal was wir tun. Aber das ist für mich im Alter normal. Genau so, wie Hunde halt auch im Kopf altern und dann nicht mehr so ticken wie früher. Die Frage ist ja, wie man das Drumherum dann gestalten kann. :)
Ich würde an deiner Stelle nochmal in Richtung Schmerztherapie nachdenken und ergänzende Hilfsmittel, das macht sehr viel aus.
Ich kann es dir für deinen Hund natürlich nicht beantworten, wann er nicht mehr will. Ich bin mir aber sicher, es bei meiner Hündin zu spüren. Und du bestimmt auch. Du wirkst sehr reflektiert und ich denke mal, du kennst deinen Hund sehr gut.
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Danke euch für eure offenen Erzählungen.
Gabapentin, Tramadol und all das (ich habe eine Liste von der Bundestierärztekammer "Empfehlungen für die Schmerztherapie bei Kleintieren" da ist alles aufgelistet was es an Wirkstoffen gibt, mit Hinweisen, Indikationen, Wirkdauer, etc.) wäre auch das was der Orthopäde mit Opioden meinte. Am Montag bin ich bei der Haustierärztin um zu besprechen wie es weiter geht. Sie bekommt auch einen Bericht vom Orthopäden, wo er diese Medikamente nennt.
Am Mittwoch bin ich mit ihm bei der Physio, besprechen was es für Möglichkeiten und evtl. auch Hilfsmittel gibt. Der Orthopäde hatte diese Expander auch genannt, von Ttouch habe ich noch Beinbänder gesehen.
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Er will noch und hat Lebensfreude,
alleine das sollte Dir zeigen, dass der Hund noch nicht am Lebensende ist.
Es ist normal, dass Hunde Muskeln abbauen und dass sie träger werden. Opi eben! Ich würde noch eine Schmerztherapie einleiten und ansonsten den Dingen ihren Lauf lassen. Dein Hund wird zeigen, wann er nicht mehr möchte.
Ich habe hier auch einen fast 16jährigen Dackel-Opi (10,5 kg) der bewegt und macht das, was er eben noch kann. Einfach nur da sein dürfen, ist auch eine Option. Und ja, er hat noch viel Lebensenergie!
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