Welpe bringt mich an meine Grenzen

  • Hallo,


    am Dienstag ist bei uns ein kleiner schwarzer Labi eingezogen. Es war immer schon mein Traum, einen Hund zu haben und ich habe mich intensiv mit dem Thema Hund beschäftigt. Das war ein Prozess über 2 Jahre. Wir haben auch bewusst nicht den wildesten aus dem Wurf genommen.

    Doch jetzt bei uns ist er ein absoluter Wildfang. Alles wird zerbissen und angeknabbert (okay, ist halt ein Labrador), doch er lässt sich überhaupt nicht davon abhalten. Beispiel: Er beißt in den Teppich - auf strenges "Hey" und Körpersprache reagiert er nicht und macht man zu viel, bellt und knurrt er (sieht er wohl als Drohung, das will ich natürlich auch nicht). Ein Spielzeug oder Kauknochen als Alternative anbieten? Interessiert ihn nicht, der Teppich ist viel cooler zum Zerfetzen! Oder ihn als letzten Ausweg davon wegschieben, sieht er als cooles Spiel und will gleich nochmal.

    Durch das viele Aufstehen in der Nacht und vor allem frühe Aufstehen in der Früh ist meine Geduld auch schnell aufgebraucht und ich merke wie angespannt und gestresst ich selber werde :pleading_face: das überträgt sich natürlich auf den Kleinen und es wird schlimmer und schlimmer. Ich kann schon teilweise nichts mehr essen und vergesse auch mal was zu trinken.


    Das größte Problem für mich ist eh, dass er alles anbeißt, natürlich auch uns Menschen. Ich weiß auch, dass man ihm "Hey" oder "Nein" erst beibringen müsste. Doch dafür müsste er auch schon das Geschirr akzeptieren und die Leine. Auch das verhält sich ähnlich wie die Teppich-Situation. Daher ist das Üben des Geschirrs mit Leckerli vorhalten und er steckt den Kopf rein unmöglich. Anderseits kann ich ihn auch nicht unkommentiert alles anfallen lassen. Doch reagiere ich darauf, dreht er irgendwann komplett durch und könnte stundenlang spielen. Man muss ihn dann richtig zur Ruhe zwingen.


    Ich befinde mich gerade richtig im Dilemma und Welpenblues. Heute mal auch den ersten Heulkrampf bekommen und mich gefragt, ob das überhaupt eine gute Idee war. Die Welpenschule beginnt bald, aber paar Tage muss ich noch durchhalten. Nur wie? :weary_face: Wie haltet man das überhaupt durch?


    Vielleicht hat wer einen tollen Tipp für uns :face_with_head_bandage: , dass die Welpenzeit nicht zum Albtraum wird.


    LG

  • Hallo,


    ich glaube ja, dein Hauptproblem ist ein leider bei frischgebackenen Welpenhaltern sehr typisches: Du gehst zu verkopft an die Sache ran und bist außerdem mit Aufmerksamkeit und Gedanken immer beim Welpen. Nun ist ein Welpe aber nunmal ein Lebewesen und kein wissenschaftliches Projekt. Es ist gut, dass du dich informiert hast, aber wenn das Hundebaby dann da ist, ist es vor allem als Mensch ganz wichtig, auch mal fünfe grad sein lassen zu können und sich nicht mit massiven Erwartungshaltungen an das Hundekind und dessen Erziehung unter Druck zu setzen.

    Doch jetzt bei uns ist er ein absoluter Wildfang. Alles wird zerbissen und angeknabbert (okay, ist halt ein Labrador), doch er lässt sich überhaupt nicht davon abhalten.

    Naja, er ist ein Welpe, Welpen sind meist eher wild und natürlich erkunden die mit Maul und Zähnen.

    Beispiel: Er beißt in den Teppich - auf strenges "Hey" und Körpersprache reagiert er nicht und macht man zu viel, bellt und knurrt er (sieht er wohl als Drohung, das will ich natürlich auch nicht). Ein Spielzeug oder Kauknochen als Alternative anbieten? Interessiert ihn nicht, der Teppich ist viel cooler zum Zerfetzen! Oder ihn als letzten Ausweg davon wegschieben, sieht er als cooles Spiel und will gleich nochmal.

    Ich würde da als Management-Maßnahme ja ehrlich gesagt einfach den Teppich einrollen und weglegen, bis der Welpe älter geworden ist. Man muss nicht aus allem einen "Machtkampf" machen.

    Wenn ein Welpe sehr häufig so "durchdreht" - dass ab und zu wilde 5 Minuten kommen, ist ja ganz normal! - könnte es sein, dass er überfordert ist mit seinem Tagesablauf und den Eindrücken. Wäre das eine Möglichkeit?

    Hat er denn auch mal die Möglichkeit, mit anderen Hunden zu toben und zu spielen? Okay, ich lese gerade, er ist erst seit Dienstag bei euch, aber ich denke, wenn ihr Kontakte knüpfen könntet, einerseits zu souveränen erwachsenen Hunden und andererseits zu Altersgenossen, mit denen er seine Energie rauslassen kann, wäre schon viel gewonnen!

    Ich weiß auch, dass man ihm "Hey" oder "Nein" erst beibringen müsste. Doch dafür müsste er auch schon das Geschirr akzeptieren und die Leine.

    Warum muss man, um ein Abbruchsignal zu trainieren, Geschirr und Leine nutzen?


    Ich finde ja, es ehrt dich, dass du deinen Welpen langsam daran gewöhnen möchtest, aber bei einem wesensfesten jungen Hund aus guter Aufzucht würde ich persönlich da niemals ein Gewese machen, sondern das Geschirr einfach anziehen und fertig. Auch wenn er das vielleicht kurz doof findet.

  • Woher kommt denn der Welpe und wie hat er beim Züchter gelebt?

    Wie sieht euer Tagesablauf aus?

    Hat der Welpe einen Rückzugsort wo er nicht ständig Gefahr läuft etwas falsch zu machen, so dass du auch mal etwas Ruhe hast?

    Habt ihr eurer Zuhause "welpensicher" gemacht? Sowas wie den Teppich würde ich einfach wegräumen.

  • Fühl dich gedrückt. Wenn das Geschirr oder Halsband anziehen so schwierig ist, lass es doch einfach am Hund?
    Hatte durch mein Kind anfangs auch recht viel zu Managen. Die erste Zeit blieb ein Geschirr und daran ein kleiner Kurzführer am Welpen.
    Zudem hab ich das ganze Programm an Hilfsmitteln bestellt, Welpengitter, Türgitter und Box. Und das Welpengitter war dann für solche Momente, wo unsere Hündin ruhe brauchte wirklich Perfekt. Dort hatte sie eine Decke, Wassernapf, Knochen und Spielzeug.
    Da drin konnte sie richtig gut lernen bei uns zur Ruhe zu kommen und mein Kind und unsere Wohnungseinrichtung waren auch geschützt.

    Unsere Teppiche hatte ich anfangs zusammengerollt in der Abstellkammer. Kannst du deine Teppiche wegräumen?
    Die Mühe das dem kleinen Schnappi beizubringen lohnt fast nicht, weil das meist zu den Welpendingen gehört, die sich einfach verwachsen. Und selbst wenn nicht, in ein paar Wochen weiß dein Schnappi auch was "Nein" heißt. Dann wird daraus gar nicht so ein anstrengendes Thema.

    Was hast du eigentlich so für Spielzeug? Vielleicht mag dein Welpe ja Fransige Sachen haben. Hast du solche Taue? oder ein Stofftier mit was Fransigem? Vielleicht schafft das schon etwas Abhilfe beim Teppich Thema.

    Auch beim Geschirr anziehen, würde ich wohl einfach dem kleinen Beißer ein Spielzeug in die Schnute stopfen und fix den Kopf durchs Geschirr stecken. Und dann einfach das Geschirr mal paar Tage dran lassen.

  • Meine Antwort wird dir auf den ersten Blick vermutlich nicht helfen, aber später wirst du sie verstehen.


    Lass locker. Atme. Freue dich.

    Dein Hund ist ein Baby, nichts von dem, was er tut macht er, um dich zu ärgern.

    Richte zu deiner eigenen Entspannung und zum Schutz deiner Möbel einen Welpenauslauf ein, in dem er nichts, was dir wichtig is, zerstören kann.


    Strukturiere deinen Tag planbar für den Welpen aber helikoptere nicht die ganze Zeit.

    Lass ihn mal Hund sein.


    Gib ihm die Chance etwas richtig zu machen.

    Und schau ihn an und freue dich an ihm.

    Irgendwann kommt die Zeit, da ist er alt und du spürst, daß alle Zeit endlich ist.

    Genieße die Zeit, sie ist so kostbar.


    Ich wünsche dir viel Freude und eine wunderbare gemeinsame Zeit.


    Magst du vielleicht ein Foto zeigen? ;)

    Kannst du über picr hochladen und dann direkt im Textfeld einfügen.

  • Geschirr anziehen und Hausleine dran wäre bei mir keine Diskussionsgrundlage. Das würde ich, grad bei einem Labrador der ja ohnehin sehr körperlich ist, einfach draufpacken und gut is. Gar nicht zu viel überlegen. Wie hier schon sehr richtig gesagt wurde, nicht zu verkopft an die Sache ran gehen.


    Gib ihm die Möglichkeit zu beissen und wild Sachen zu zerfetzen! Ein altes Handtuch oder Tshirt mit Knoten drin, Zeitungen, Kartons, alte Stofftiere (Achtung, Augen entfernen). Lass das Tierchen doch seine Zähne ausprobieren und was ins Maul nehmen, aber unter deinen Bedingungen.


    Das was du als Bellen und Knurren in einer Drohsituation siehst, kann auch spielknurren bzw. eine Aufforderung zum Spielen sein. Da müsste man die Körpersprache dazu sehen.


    Unkontrollierten wild sein, drüber sein, "ausrasten" kommt auch oft von zu viel oder falschem Input. Beschreib mal bitte deinen Tagesablauf.


    Laute, aufgeregt Kommandos, vor allem wenn sie noch nicht etabliert sind, helfen gar nix ausser dass sie totale Verwirrung und Unruhe stiften. Versuch mal ganz leise und unaufgeregt zu sein.


    Deine Anspannung überträgt sich eins zu eins auf den Welpen. Der kann damit aber nicht umgehen, ist ja noch ein Baby, also macht er das, was Kinder halt so machen, wenn die Grundstimmung nicht passt, nämlich Blödsinn. Biete dem Kleinen wortlos und mit aller Ruhe was total Interessantes an, wenn er das nächste Mal was zerfetzt, das er nicht haben darf (die Innenrolle einer Küchenrolle, gefüllt mit ein paar Leckerli z.B.)


    So ein kleiner Stinker will doch nicht die Weltherrschaft an sich reißen. Der will entdecken und erkunden und braucht vor allem ganz viel Schutz und Geborgenheit und Verständnis und Humor!

  • Hi Bbylabi,


    Ich verstehe dich so gut. Ich habe Dank unseres kleinen Monsters auch schon heulend da gesessen als mein Mann morgens zur Arbeit fuhr und ich dann nicht wusste, wie ich den Tag überstehen soll.


    Die erste Woche hat er alles angenagt. Sofa und Tischbeine. Und uns. Jedes Mal haben wir statt zu schimpfen eine Alternative angeboten bzw. Ihm direkt ins Maul gegeben. Holzstab, Teddy. Kaustange. Ein Verneinungsgeräusch kam erst später dazu.

    Ich weiß nicht mehr seit wann, aber mittlerweile weiß er bescheid und unsere Sofa- und Tischbeine werden verschont.


    Jetzt haben wir neue Baustellen. Es gibt Tage da möchte man verzweifeln aber es hilft sich hier Luft zu machen.

    Viele Dinge habe ich ausprobiert, die theoretisch helfen sollen. Bei uns nicht. Habe immer wieder Fehler gesucht. Was lief heute anders, besser, warum dreht er jetzt am Rad?


    Und an einen Tag an dem es mir echt mies ging habe ich auf alle guten Vorsätze verzichtet. Hund im Garten angetüddelt, tief ein und ausgeatmet, Frust am Unkraut ausgelassen...


    Er hat getüddelt, ich hab getüddelt. Wir sind beide runter gefahren.


    Weiß doch der Geier. So schnell geben wir nicht auf. :smiling_face_with_halo: tschakka.



    ps: Geschirr kam ohne Angewöhnen ran. Auch ich habe diese Videos gesehen. Leckerlie hier, leckerlie da. Langsam bekannt machen...

    Zack dran, bisschen kratzen, bisschen wundern. Gut war. Mittlerweile ist Geschirr an und ab nur nich ein kleines bisschen komisch.

    Übrigens. Unser Geschirr haben wir gewechselt. Das neue hat zwei Verschlüsse. Da kann man bequem links und rechts um den Bauch. Das davor war als welpengeschirr im Verkauf und mit nur einem verschluss für uns nicht praktisch

  • Ach ja. Unser Monster ist jetzt viereinhalb Wochen bei uns. Es fühlt sich nach Monaten an. Ich würde mich so gern mal ausgeschlafen fühlen :sleeping_face:


    Aber wir merken langsam- try and error- was funktioniert und das er langsam runter fährt.


    Es gibt Hoffnung. Ich bin ganz sicher.

  • Danke für die vielen Antworten. Viele Rückfragen :smiling_face: Aber ich fang mal mit dem Tagesablauf an:


    Kurz gefasst: 2x 10min Welt entdecken, mehrere kurze Pipi-Pausen draußen vor der Türe, 2x kurze Trainingseinheiten, 3x Essen und die Möglichkeit zum Spielen. Wir spielen natürlich auch mit ihm, aber da er eh so hektisch ist eher ruhiger und weniger. Schmusen und Kuscheln mag er nicht. Höchstens ganz kurz, aber wird schnell zum Spielen.

    In der Nacht muss der Kleine ca. 3mal raus. Er schläft in einer großen Hundebox, welcher er auch gut akzeptiert. Habe viel mit Belohnung bei Ruhe in der Box gearbeitet.


    6:30 - Er steht auf. Ich bereite sein Essen zu und füttere ihn in der Box. Wir nutzen auch das Frühstück gerne zum Rückpfiff üben. Einen Teil des Futters behalte ich als Leckerli zum Loben für den Tag.

    6:33 - Er frisst schnell und mein Freund geht gleich mit ihm raus. Dort jagt er Blätter am Boden, kann schnüffeln. Wir zucken auch nicht aus, wenn er mal irgendwas aufhebt, er lässt es immer fallen (außer manchmal trockene Blätter oder Dreck wird geschluckt, Lavendel scheint auch zu schmecken). Die Gegend ist ruhig, man trifft kaum Menschen oder Hunde.

    6:45 - wieder in der Wohnung ist seine aktivste Phase des Tages. Da wird gebellt, Spielzeug gejagt, Menschen verfolgt, Spielzeug durch die Gegend gefetzt. Da ist auch eben oft Teppich oder ein Möbelstück das Opfer. Auch schlimm ist es, wenn ich mich auf die Couch setzen will und das Treiben mal nur geschehen lasse. Da fetzt er dann immer zur Couch, versucht hochzuspringen und beißt in die Couch, bellt mich an. Setze ich mich zu ihm runter schnappt er nach mir, auch ins Gesicht. Erwischt er mich, schreie ich laut "Aua". Ist ihm egal. Das mag ich nicht, also stehe ich auf und ignoriere ihn, ohne viel zu sagen. Akzeptiert er nicht und verfolgt mich, bellt. Setz ich mich wieder auf die Couch, wiederholt sich das Ganze.

    8:00 - bis dahin kommt er nicht zur Ruhe, ich geh kurz auf den Toilettenplatz zum Pipi machen. Mein Freund ist untertags in der Arbeit.

    8:05 - er ist weiterhin energiegeladen und ich weiß nicht mehr weiter, also kommt er wieder in seine Box. In der Früh findet er das aber richtig doof und protestiert. Ich setze mich kommentarlos zu ihm hin und warte, dass er sich beruhigt. Fürs beruhigen gibt es dann ein Leckerli. So nach ca. 10 Minuten ist es geschafft und er schläft ein. Jetzt muss ich leise sein, er wacht extrem leicht auf in der Früh.

    9:10 - der kleine Mann ist wieder wach und ich bring ihn zum Toilettenplatz.

    9:15 - ich übe mit max. 5 Wiederholungen Sitz, konditioniere ihn auf den Klicker oder übe Schau. Schau ist ganz schwierig, weil er sich selten auf mich fokussiert und es eher mit Sitz verwechselt.

    9:30 - ich merke, dass er wieder hochdreht. Gebe ihn seinen Kauknochen in der Box.

    10:30 - den Kauknochen würde er wohl kauen, bis er vollständig weg ist. Er wird auch nicht müde dabei und ich nehme ihn wieder weg. Er geht wieder ins Wohnzimmer und ich hoffe jedes mal, dass er sich einfach hinlegt. Versuche ihn einfach mal nicht zu beachten, aber dann werden wieder Möbel attackiert. Muss ihn wieder in die Box geben, dass er runterkommt und ich nicht langsam einen Nervenzusammenbruch erleide. Diesmal schläft er schneller ein.

    12:00 - Kurzer Gang zum Toilettenplatz und dann gibt es Mittagessen. Ich glaub man weiß dann was passiert.

    So geht es dann immer weiter. Er kommt selber sehr selten zur Ruhe und dann darf ich mich auch nicht bewegen, aufstehen oder irgendwas machen. Ignorieren, ruhig reden...hilft nichts. Nur in die Box setzen und zumachen ist effektiv. Aber das möchte ich doch auch nicht dauerhaft so haben. Er darf ja ruhig in der Wohnung ruhen, aber er tuts nur extrem selten.

    18:30 - es gibt Abendessen und dann gehen wir wieder für ca. 10 Minuten raus. Fahren oft auch wohin (max. 5min Fahrzeit). Machen aber noch keine richtigen Spaziergänge. Er soll einfach die Natur erforschen dürfen. Bleiben dort dann auch ca. 15-20min. Er ist interessiert, legt sich auch mal ins Gras und tut nichts. Menschen oder Hunde trifft er nicht, suchen ruhige Plätzchen.

    gegen 19:00 - Jetzt wir der Kleine auch langsam selbständig müde. Üben nochmal 5 Wiederholungen etwas. Hier kann es sogar passieren, dass er sich tatsächlich selbständig zum Schlafen legt. Manchmal dreht er auch da noch durch.

    22:30 gehe ich das letzte Mal auf den Toilettenplatz und dann gehts Schlafen. Doch mit Protest.


    Ist jetzt sehr ausführlich. So in etwa sieht sein Tagesablauf aus. Trotz aller Bemühungen komm er vlt. auf 10-15h Schlaf statt 18-20h wie empfohlen. Spielzeug hat er sowohl in der Box, als auch in der Wohnung liegen.


    Ich glaube aber, dass es meine Schuld ist. Er nicht zur Ruhe kommt, weil er meinen Stress spürt. Ich versuche immer durchzuatmen und über sein Verhalten zu lachen, aber es ist teilweise so schwer. Ja den Teppich weglegen würde gehen, er ist halt nur sehr groß und die Couch steht drauf. Ich vermute nur, dann verlagert sich das Spiel auf die Couch und es wird da reingebissen. Ihm gefällt scheinbar der Widerstand und, dass er Tauziehen kann. Ich möchte aber nicht mit Spiel das fördern und er dann süchtig darauf wird.


    Andere Hunde trifft er noch nicht. Finde es gefährlich den kleinen Zwerg gleich erwachsenen Hunden vorzustellen, auch wegen Krankheiten. Möchte auch gerade am Anfang schlechte Erfahrungen vermeiden, nicht jeder Hund mag Welpen und ist freundlich zu denen. In der Welpenschule trifft er dann auf andere Welpen und Mitte August würden wir dann auch langsam ihn mit erwachsenen Hunden von Freunden vertraut machen.


    Den Züchter habe ich lange ausgesucht und genau geschaut. Die Hunde wachsen dort mit in einem großen Garten auf, mit Familienanschluss. Auch die Elterntiere wurden passend zueinander ausgesucht. Beides tolle Hunde mit einem super Charakter. Der Züchter ist auch sehr erfahren. Da hat alles gepasst. Die Kleinen hatten viel Platz zum Spielen, raufen und entdecken. Die Mutterhündin war bis zur Abgabe immer bei den Kleinen.


    Muss aber sagen, dass es echt geholfen hat mal darüber zu schreiben und eure Kommentare zu lesen. Ihr habt Recht. Er ist ein Baby und ich war zu verbissen, dass ich alles richtig mache. Aber wer tut das schon?


    Ich möchte einfach nur, dass er ein glücklicher Hund wird, Freude am Leben hat, trotzdem auch folgt, nicht beißt oder aggressiv wird. Ich möchte ihn nicht das ganze Leben an der Leine führen und aufpassen, dass er keine Dummheiten anstellt. Wir wohnen idyllisch am Land und werden sicher in Zukunft auch mit Garten und Haus leben, er soll das genießen können und wir Spaß mit unserem Vierbeiner haben. Ich bin mir sicher, dass er ein supertoller Hund werden wird. Nur meine Angst ist, dass er das nicht bei mir wird. Ich einen Tophund sozusagen versaue. Mir haben so viele (Nichthunde-)Menschen von einem Hund abgeraten und meine Überforderung fühlt sich wie Versagen an.

  • Genau der letzte Satz macht es dir so unnötig schwer. :bussi: :streichel:


    Eine Frage - was passiert, wenn du ihn fixierst?

    Also nicht fesseln und knebeln ;) sondern wenn er sich hochspult, einfach hinsetzen und ihn konsequent festhalten.


    Du hältst ihn so lange mit sanftem Druck, bis du merkst, wie seine Anspannung nachlässt.

    Kein Theater, nicht aufregen, nicht quasseln. Einfach nur konsequent halten.

    Und wenn seine Anspannung nachlässt, lockerst du deinen Griff, lässt aber nicht sofort los sondern wartest seine Reaktion ab.

    Dreht er direkt wieder hohl, wird er weiter festgehalten.

    Entspannt er sich kommt ein tiefenentspanntes "braaaav" und gut ist.

    Nicht laut oder quietschend loben und nicht mit Futter, dann ist er direkt wieder angeknippst.


    Bei einigen Hunden kann das helfen, gerade wenn es hektische und körperliche Exemplare sind.

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