Mali winselt/fiept durchgehend

  • Würde auch auf jeden Fall als erste Hilfe das Verhalten bewusst machen via zb unterbrechen (Horch Mal! Schau o.ä.) und unter Signalkontrolle setzen. Also fiepen auf Kommando. Damit du einen Fuß in die Tür kriegst. Dann könntest du sowohl das aufhören aufbauen, als auch fiepfreie Zeit ausdehnen von Sekunden Weise angefangen.

    Ich find's toll, dass du der Hündin eine Chance bist.

  • Total bescheuert Idee: hast du das fiepen mal aufgenommen und ihr wieder abgespielt in der Nähe?


    Meine Hunde sind immer ganz aufmerksam und gespannt, wenn sie sich selbst hören auf einem abgespielten Video zb.


    Vielleicht klappt es, dass man dadurch die Sekunde ohne fiepen bekommt und das bestätigen kann.

  • Verhaltenstierarzt war auch schon mein Gedanke. Hat mein Vereinstrainer schon vorgeschlagen, werde ich wohl einen Termin ausmachen. Vielleicht ist es ja ein nervöser Tick oder eine Macke und es gibt gar keinen richtigen Grund für die Jammerei? Wäre das möglich?

    Möglich, aber das macht es trotzdem nicht besser :see_no_evil_monkey: .

    Mein früherer TS Rüde, der bis ins Senior Alter vermutlich ein reines Zwinger Leben führte, hatte einen Deprivationsschaden und brachte als auffälligste Verhaltensstörung ein andauerndes sich im Kreis drehen, mit Fiepen mit. Aber auch wenn er lag, fiepte der als sein Persönliches Betriebsgeräusch so vor sich hin...
    Hatte auch mit Allergien zu Kämpfen und das wirkte bei dem auch aufs Gemüt.

    Geholfen hatte am meisten, mal Tagebuch zu schreiben, wie es am besten mit dem klappte. Kam da ca. auf einen Rhythmus 1Tag Übungen und 1 Tag ruhen. Wenn wir besondere Ausflüge gemacht hatten, wo etwas mehr los war, dann 2 Tage ruhen.
    Für den Hund war es anstrengender 10 Minuten durch ein Wohngebiet laufen zu müssen, wie 1-2std. auf einer nahegelegene Wiese mit mir zu verbringen. Entsprechend musste ich sowas immer mit im Blick haben.
    Weil so Kleinigkeiten machten dann oft den Unterschied, ob er Zuhause gut zur ruhe kam oder vor sich hin fiepte... .
    Und Rituale halfen. Ritualisiert legte er sich nach dem Gassi gehen Schlafen(ohne fiepen). Wenn dann aber irgendwas das Ritual störte, ich Bsp. nach dem Gassi einen Anruf bekam und irgendwas im Ablauf gestört war, dann war der Hund wie eine gesprungene Schallplatte wieder im Fiep Modus. Und dann half, für den Hund die Zeit zurück drehen. Also Trick 17, kurz mit dem Hund vor die Tür und das reingehen nochmal, exakt nach Ritual ablaufen zu lassen. Und dann war er wieder in seiner Spur und konnte Ritualisiert schlafen...

    Das Bellen und Lärmen, hatte ich dem auch auf Kommando beigebracht. Weil schlimmer machen, konnte man da eh nichts mehr :person_shrugging: . Und dann durfte der sich öfter draußen so richtig Ausbellen. Aber wir haben nebenbei auch ein "Klappe Halten" Signal aufgebaut. Damit lies sich dann auch Zuhause das Fiepen mal mit unterbrechen.
    Aber weil das Fiepen was Psychisches war und das oft unbewusst lief, war das unterbrechen können nicht die Allround Lösung.

    Ein Vorhersehbarer Tages Rhythmus und beruhigende Rituale halfen am meisten. Immer wenn was neues für den Hund mal war, dann wieder 2Tage ruhen lassen.
    Artgerechte Auslastung für den Kopf brauchte der aber auch.
    Wiederholungen taten dem gut. Und über Wiederholungen konnte man den dann auch oft aus seinem gefiepe rausholen und Ritualisiert in seine Ruhezeit bringen.
    Der Hund war einfach super schnell überreizt. Bei ihm war es viel aufgrund von Gerüchen. Nasenarbeit half dem, sich besser Konzentrieren zu können und vielleicht auch Gerüche mal gezielt ausblenden zu können :person_shrugging: . Tat dem jedenfalls immer gut, mit der Nase zu arbeiten.


    Als der sich richtig mit unserem Tagesrhythmus eingelebt hatte und wir unsere Routinen und Rituale gefunden hatten, war das gefiepe auch richtig gut im Griff. Das kam dann nur noch vor, wenn wir mal einen außergewöhnliches Tagesauflug hatten.
    Als der im höheren Alter jedoch Senil wurde, kam dann alles wieder zurück bei ihm, inklusive dem drehen... :frowning_face:.


    Rückblickend hätte eine Langzeit Medikation aber bestimmt alles vereinfacht. Anfangs wird dir ein Tierarzt bestimmt eher zu natürlichen Mitteln raten. Aber das Gefiepe zerrt irgendwann schon an den Nerven und es gibt auch Tierärzte die sich mit Antidepressiva Bsp. in der Anwendung bei Hunden auskennen.
    Deine Hündin ist ja auch noch sehr Jung. Wer weiß welche Entwicklungsschritte sie noch schafft.

  • Meiner Erfahrung nach setzen Hunde Fiepen nicht wie Bellen oder Jaulen/Jammern bewusst ein um Aufmerksamkeit zu bekommen. Es handelt sich scheinbar eher um ein Stressreaktion, die der Hund nicht bewusst steuern kann. Daher kann man das auch nicht abbrechen. Das wäre so wie, wenn man einem vor Stress zitternden Hund sagt, der soll nicht mehr zittern. Das kann er nicht steuern.


    Es wäre hier in meinen Augen also notwendig herauszufinden an welchem Ort der Hund so runterfahren kann, dass der Körper nicht mehr im Alarmmodus ist. Was bei solchen Hunden meiner Erfahrung nach für richtigen Schlaf oft notwendig ist: Absolut keine Außenreize. Auch keine anderen Hunde oder Menschen. So ruhig sie auch sind.

  • Ach mensch, das hört sich wirklich anstrengend an, für dich und deine Hündin- gute Nerven weiterhin!


    Unser Dobi ist auch ein Fiepser. Also nicht so extrem, weil auf bestimmte Situationen bezogen.

    Bei uns ist es entweder durch Erwartungshaltung, zB vor dem Gassi, wenn wir zum See fahren, wenn er zu einem anderen Hund hinmöchte.

    Aber auch wenn er nix mit sich anzufangen weiß, also in Situationen, in denen er nie gelernt hat sich zu beruhigen. ZB wenn wir beim Gassi an der Leine stehen bleiben.

    Er nutzt das auch durchaus bewusst, um zB nachts auf sich aufmerksam zu machen, wenn er raus muss oder Durst hat usw.

    Verstärkt wird das durch läufige Hündinnen, da hatten wir im Extremfall auch schon ganze Tage Unruhe inkl. Fiepen.


    Meine Erfahrung mit dem aufregungsbedingten Fiepen ist auch, dass man es nicht einfach "abstellen" kann.

    Besser wurde es bei uns, als er unsere Tagesabläufe und seine Ruheplätze kannte. Bei den Vorbesitzern wurde es anscheinend auch durch Ruhetraining mit Box schon besser, da es als Welpe wohl richtig extrem war.

    Und seit ich es als "Macke" akzeptiert habe und selber nicht mehr so genervt bin ist auch ne gewisse Besserung eingetreten.

    Alles was noch mehr Druck aufbaut, wie verbaler Abbruch/ genervtes Anschnauzen funktioniert hier nicht und auch auf den Platz schicken nur bedingt.

    Gut gemeinte Tipps, wie Aussitzen & Abwarten bis der Hund sich beruhigt hat, naja - er macht das ja problemlos stundenlang und neigt sowieso dazu, sich weiter reinzusteigern in Stress.

    Und kurze ruhige Momente dazwischen belohnen bringt auch nix, da Herr Hund ja trotzdem noch aufgeregt ist und man dadurch erstrecht Erwartungshaltung aufbaut.

    Sorry hilft dir jetzt nicht wirklich, du scheinst ja Erfahrung mit dem Hundetyp zu haben - ich musste mich da erstmal umgewöhnen und hab mich anfangs von oben genannten Trainertipps verunsichern lassen.

    Also drücke euch die Daumen!

  • Danke für eure Tipps.


    Das Fiepen unter Kommando zu stellen ist ein guter Ansatz, das werde ich versuchen.


    Schmerzmedikation als Versuch ist eine Idee, müsste ich jedoch mal mit meinem TA abklären, ob er das macht. Sie wurde wirklich gründlich durchgecheckt, auch von einer Physio. Aber einen Versuch ist es wert.


    Ich habe erstmal für Ende August einen Termin beim Verhaltenstierarzt bekommen.


    Routine hat sie schon, das braucht sie, weil sie sonst schnell wieder in eine Erwartungshaltung kippt, dass irgendwas spannendes passiert. Aber ich werde noch genauer darauf achten.

    Es wäre hier in meinen Augen also notwendig herauszufinden an welchem Ort der Hund so runterfahren kann, dass der Körper nicht mehr im Alarmmodus ist. Was bei solchen Hunden meiner Erfahrung nach für richtigen Schlaf oft notwendig ist: Absolut keine Außenreize. Auch keine anderen Hunde oder Menschen. So ruhig sie auch sind

    Also denkst du ich sollte sie komplett separieren? Das habe ich anfangs gemacht, weil die anderen beiden sie gestresst haben, selbst wenn sie nur gepennt haben. Aber eigentlich ignorieren sie sich mittlerweile drinnen zum Großteil.

  • Als Ergänzung zu meinem ersten Beitrag: Ich kann flying-paws nur zustimmen. Es ist - weil der Hund sehr wahrscheinlich nicht bewusst fiept - absolut kontraproduktiv den Hund diesbezüglich korrigieren oder abbrechen zu wollen. Das habe ich im vorherigen Beitrag vielleicht zu wenig hervorgehoben. Das Training, das hier erforderlich ist, geht über reines 'Erziehungstraining' hinaus. Damit ein echter Erfolg (und damit eine Verbesserung der Situation auch gerade für den Hund) herbeigeführt werden kann, ist eine Therapie nötig, in der verschiedene Instanzen mit ihrem entsprechendem Sachwissen zusammenarbeiten. Herkömmliche Hundetrainer sind damit meist völlig überfordert.

  • Gibt es irgendeinen Gegenstand (größeres Apportel o. Ä.), dass das Fiepen "zufällig" unterbricht, wenn sie den Gegenstand halten oder tragen darf?

    (Oder löst jede Form von Beute sowieso wieder Riesenstress aus?)


    Falls sie generell bemüht ist, dich zu verstehen(?) und sie schon ein paar Kommandos üben darf, wie reagiert sie, wenn du immer leiser mit ihr sprichst bis zum kaum hörbaren Flüstern?


    Ich hoffe, der Tierarzt kann da helfen, die Beschreibung klingt echt furchtbar und nervenaufreibend für alle.

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