Suche einen treuen Begleiter für meine Bergtouren - Welche Rasse soll es sein?

  • Gerade wenn du jetzt den Husky doch priorisierst, dann werfe ich doch nochmal den Europäischen Schlittenhund ein. Vllt hattest du ihn überlesen oder wegen der Optik aussortiert, aber diese Hunde sind in der Regel weniger eigenständig wie ein Husky, binden sich ziemlich stark an ihren Menschen, sind sozial verträglich mit Mensch und Hunden, haben einen enormen Laufwillen (Da darfst du auch gerne noch auf dein Programm draufsatteln, musst es aber nicht), die sind sowohl für tiefsten Winter und Schnee tauglich, als auch im Sommer aktiv, dank kurzem Fell mit dichter Unterwolle. Die Hündin, die ich kannte, die konnte auch ohne Leine laufen und war gut abrufbar. Das müsste man gucken, ob das die Regel ist oder doch eher eine Ausnahme war. Ich habe aber auf einigen Züchterseiten gelesen, dass sie auf fehlenden Jagdtrieb selektieren. Da kommt es wohl auch auf die Linie an. Wie jeder Schlittenhund können die Rennen, kommen aber auch mit Ruhetagen gut klar. Vom Musher hast du wahrscheinlich auch gute Chancen einen passenden erwachsenen Hund zu bekommen, der nicht ins Gespann passt oder nicht so viel "Bock" auf ziehen hat, sondern lieber Sofahund und Einzelprinz(essin) sein möchte. Das Foto bei Wikipedia finde ich übrigens sehr unvorteilhaft. Phänotypisch können die sehr unterschiedlich daherkommen, da es sich ja auch um eine Gebrauchs- und nicht Schönheitszucht handelt. Was wiederum einiges an Härte und Gesundheit mitbringt. Anders als z.B. beim rein auf Show gezüchteten Siberian Husky, wo du dir nicht einem mehr beim Laufwillen sicher sein kannst.

  • Ich kenne einen Islandhund, der Hitze zwar nicht super geil findet, damit aber durchaus leben kann.

    Allerdings hat der trotz kompetenter Besitzer auch viel Jagdtrieb und ist nach wie vor nicht ableinbar.

    Pech haben kann man halt immer.


    Meine Husky-Hündin ist recht klein und zierlich mit um die 20kg.

    Sie kommt aus dem ungarischen Tierschutz und fände es wohl mega geil, einfach tagelang mit mir durch die Natur zu wandern.

    Sie mag Mensch (hier etwas zurückhaltend) und Tier, wacht nicht und kann nach Auslastung sehr gut entspannen, obwohl sie erst ein halbes Jahr bei mir ist.


    Aber sie ist nicht ableinbar (außer in sehr übersichtlichem, Wildgänsen Gebiet) und davon würde ich bei einem Husky auch ausgehen.

    Aber wozu gibt es diese Leinengürtel? In passender Gegend Schlepp- oder Flexi-Leine, in anderer Gegend kurze Leine.

    Mal auf Zug, aber auch ein Kommando für „jetzt nicht ziehen, sondern gesittet bei mir laufen“ erarbeiten und dann ab dafür.


    Wenn die Rasse dir an sich zusagt, fahr doch mal Husky-Besitzer oder Züchter besuchen.

    Am besten auch solche, die so Dog-Trekking und Zughundesport machen. Dann kannst du die Art kennenlernen und siehst auch, ob die vorhandene Kooperationsbereitschaft dir ausreichen würde oder ob du mehr möchtest.

  • Ich weiß grad nicht ob das irgendwo steht : Von wo kommst du nochmal? ( grobe Richtung reicht)


    Evtl gibt's ja User mit entsprechenden Hunden die du kennen lernen kannst, oder jemand kennt ne Adresse die interessant sein könnte.

  • Weder erfüllt ein Rassehund alle Anforderungen die in einer Rassebeschreibung stehen, noch sind die Rassebeschreibungen ernsthaft verifiziert, noch ist ein Mensch perfekt.


    Natürlich passt dein Leben zu einem Hund, sehr gut sogar.


    Wenn dich niedergeschriebene Schablonen verwirren, rate ich dir: Geh in Tierheime, lern Hunde kennen und nimm dann davon den, der gut mit dir zusammen passt.

    Die Suche kann etwas dauern, aber du wirst dann den für dich perfekten Hund finden und auch schon etwas älter, so dass es auch kein „Welpenüberraschungspaket“ ist.

  • Ja, die Beschreibungen hier können verunsichern, weil halt auch immer deutliche Nachteile oder mögliche Probleme genannt werden. Das bedeutet aber nicht, dass dein Leben nicht. hundetauglich ist. Ob jetzt Husky, Terriermix oder Lapphund oder whatever, es hätte wohl jeder Hund sehr schön bei dir! Dass man MAL Kompromisse machen oder gewisse Freizeitaktivitätem mit Hund halt anders durchführen muss, das ist halt so.


    Löse dich vom Perfektionsanspruch, egal was es wird, das wird sehr wahrscheinlich alles gutgehen ;)

  • thomyorke

    Weißt du, Rassebeschreibungen sind ein bisschen wie Arbeitszeugnisse oder Immobilienanzeigen.

    Da steht ein Mensch hinter, der ein Lebewesen beschreibt, dass er aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen bewertet.

    Und da hilft einfach nur eins: kennenlernen, sich angucken, ganz viele.

    Damit du unterschiedliche eigene Eindrücke gewonnen kannst.

    Für den einen is seine Rasse schwer zu erziehen, für die anderen - weil zB komplett andere Lebensbedingungen herrschen - gar nicht.

    Und dann ist da ja noch das Individuum Hund, der seine ganz eigene Persönlichkeit und seinen ganz eigenen Charakter mitbringt.


    Lass dich da einfach mal von den ganzen Beschreibungen nicht entmutigen, sondern lerne Vertreter der Rassen kennen, die dich interessieren.

  • Finnischer Lapphund / Islandhund

    Kannte ich davor ja garnicht und fand ich absolut super, als die mir hier empfohlen wurden. Jetzt hab ich aber wieder von ein paar Leuten gelesen, dass der es im Sommer überhaupt nicht gut mitmacht wegen der ganzen Unterwolle und generell alle nordischen Rassen eig. im Sommer relativ unbrauchbar sind draußen, weil es denen zu warm wird? Ich will einen Hund ja nicht quälen... und so eine Alpenüberquerung im Sommer mit Hund kann ich ja dann niemals planen, wenn es tagsüber mal über 25 Grad hat... Dann wäre das ja auch schon wieder ein KO-Kriterium, wenn ich in einer Jahreszeit kaum raus kann damit. Außerdem (ähnlich wie bei den Lobitos, die ich übrigens super cool finde) gibt es hier ja kaum Züchter und das ist mit Jahren von Wartezeit verbunden. Zusätzlich kann ich mir - weiß Gott - nicht vorstellen am Ende dann überhaupt einen zu bekommen, weil die Züchter wahrscheinlich nicht an blutige Anfänger weitergeben würden bei so einer raren Rasse? Oder denkt ihr da gibt es irgendeine Art Garantie auch echt einen zu bekommen? Das ist mir nämlich dann auch einen Schritt zu heikel, wenn ich am Ende 3-5 Jahre gewartet hab und dann doch noch mit leeren Händen dastehe. Jünger werde ich ja auch nicht mehr. Zur Adoption aus dem Tierheim werde ich mit einem Finnischen Lapphund ja auch eher Pech haben.

    Wie heiß wird es im Hochgebirge? Wochenlang knapp 40°?


    Die ganzen Nordischen haben Doppelfell, d.h. 2x im Jahr Fellwechsel. Zum Sommer fällt die wärmende Unterwolle aus. Zum Winter hin bildet sie sich wieder. Das kann der Besitzer unterstützen indem er den Hund vermehrt bürstet, badet, blowert. Wenn nicht, darf er halt vermehrt staubsaugern. Bei 25° laufen meine noch ganz normal, vielleicht hüpfen sie ein paarmal mehr als sonst in den Fluß.

    Bei den Temperaturen bin eher ich der limitierende Faktor. Bei uns sind momentan Temperaturen von über 30°, max. 38° zur Wochenmitte hin angesagt, das ist mir eindeutig zu heiß um Stundenlang in der Weltgeschichte rumzueiern.


    Es gibt ja nicht nur Hochsommer sondern auch das Gegenteil, den Winter. Da darfst du dann nicht nur die Temperaturen im Hinterkopf haben sondern auch wie die Rassen mit Schnee zurechtkommen. Google mal nach Schneebommel Hund / Schneeklumpen Hund. Hier im DF gab es auch schon Threads drüber. Schneeklumpen


    Bis jetzt hast du noch nicht gesagt wo du denn genau herkommst. Zentralalpen, da würde ich mal vermuten Ö oder CH. In beiden Ländern werden Islandhunde gezüchtet. Bei den Finnen bin ich mir nicht ganz sicher. Grundsätzlich ist es kein Problem einen Welpen von z.B. Deutschland oder auch Frankreich zu importieren. In CZE gibt es einige Lapphunde Züchter.

    Ja, beide Rassen sind relativ selten. Aber kaum jemand kennt diese Hunde. Und deshalb gibt es auch nicht den großen Run auf sie. Aufgrund der Seltenheit muß man eventuell einkalkulieren etwas weiter zu fahren um einen Welpen zu finden. Ich kenne aber niemanden der Jahrelang auf einen Welpen gewartet hat, außer er will nur Die spezielle Verpaarung, Die besondere Farbe...

    Einzig einen dieser Hunde im Tierheim/Tierschutz zu finden dürfte schwierig sein. Es gibt immer mal wieder Hunde unterschiedlichen Alters die ein neues Zuhause suchen, aber das läuft meist über die Züchter, die Clubs.


    In meinem ersten Beitrag sagte ich schon, um die Rassen kennenzulernen mußt du Hunde kennenlernen.

    Bei einem Hund kann es sein das er einfach nur schlecht erzogen ist oder sonstwie aus dem Rahmen fällt. Wenn viele Hunde von unterschiedlichen Besitzern und Züchtern so sind, dann sind die meisten wahrscheinlich so.

    Die meisten Rassebeschreibungen die ich bisher im i-net gelesen habe kannst du getrost in die Tonne klopfen. Da haben Leute die die Rassen nicht kennen von Leuten die die Rassen nicht kennen abgeschrieben...

  • Ich bin derselben Meinung wie viele meiner Vorschreiber hier.

    Du hast jetzt die Theorie gut gelesen und verinnerlicht, der Kopf ist bereit - aber jetzt musst du in die Praxis, dein Herz muss beteiligt werden!

    Viele, viele Hunde in echt kennen lernen. Vielleicht Hundeausführen im TH, fb-Gruppen in deiner Nähe mit bestimmten Hunderassen kontaktieren und fragen, ob du mitlaufen darfst, Zettel im Supermarkt, befreundeten Leute mit Hund anbieten, ob sie den Hund für ein Wochenende bei dir parken können, etc pp.


    Eigentlich sehe ich gerade bei dir tatsächlich einen Hund aus dem TS, eine nette Hündin könnte ich mir wirklich gut vorstellen, auch einen Husky/nordischen Mix. Du wirst bestimmt ein sehr guter Hundehalter sein, davon bin ich überzeugt!🍀

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