Deutscher Schäferhund wacht nicht. Was kann ich tun?

  • Zum Thema Schäferhund kann ich nix sagen, aber ich habe auch mal einen erwachsenen Hund übernommen und der brauchte ein dreiviertel Jahr bis er ganz und gar angekommen war.

    Er wirkte überhaupt nicht so. Er war fröhlich und zutraulich und nie hätte ich gedacht, dass er trotzdem noch die Handbremse angezogen hat... hätte er nicht nach dieser langen Zeit auf einmal doch noch einen ganz gewaltigen Sprung gemacht.

    Deshalb mein Vorschlag, gib ihm einfach noch etwas mehr Zeit. (Die Hauswand ist nun eh erstmal hinüber...)

  • Wachen kann man nicht beibringen, entweder es ist Teil des Hundes oder nicht.

    Entweder hast du die berühmt berüchtigte Ausnahme bekommen die die Regel bestätigt, oder dieser Hund ist mit dieser Haltungsweise nicht happy und hat deshalb nicht genug Bezug zu dir und der Umgebung um drauf aufzupassen.



    Das Ding ist halt :

    Wenn jemand einen Hund sucht, will er in der Regel einen unkomplizierten, netten Hund der nicht Jagd, nicht kläfft, nett ist, Verträglich ist, keine Macken hat, nicht übermäßig wacht,...

    Also kurz gesagt - Es gibt zuhauf Menschen für die dein Hund ein Traum wäre. Menschen die möglicherweise Monate- und Jahrelang nach so einem Hund suchen und ihn einfach nicht finden.



    Dann gibts zuhauf ( also wirklich überall) Hunde die abgegeben werden weil sie ernsthaft wachen, weil sie keinen Besuch dulden, weil sie anschlagen, weil sie fremde Menschen nicht mögen, ect...

    Und das nicht nur DSH, sondern wirklich diverse Rassen und Mischlinge.

    Solche Hunde finden schwierig ein Zuhause weil Menschen wie du, die genau diese Eigenschaften wollen, die totale Ausnahme sind.

    Soll heißen : Selbst obwohl die bisherigen Tierheime dir keinen Hund ausgehändigt haben aufgrund der Haltung, wird es machbar sein dennoch einen Hund zu bekommen.


    Vielleicht nicht übers Tierheim vor Ort, aber vielleicht über eine entsprechende Rasse Nothilfe, über Privatabgabe, über ein Tierheim das findet dass das je nach Hund durchaus machbar sein kann.

    Oder du passt die Hunde Haltung an, das wäre natürlich auch ne Option.

    Wenn du bspw dabei bleiben willst dass der Hund nachts draußen ist, könntest du über die Haltung zweier Hunde nachdenken, dann wäre Hund 1 über Nacht nicht alleine, aber nur so als Gedanke.



    Allerdings wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit eher keinen Hund bekommen der 1 A erzogen ist. Die Arbeit wirst du schon selbst rein stecken müssen.

  • Bei bestimmt 95% der Deutschen Schäferhunde darf man davon ausgehen, dass sie diesen Job gerne und gut machen.

    Aber Wachen heißt doch nicht gleichzeitig auch Kläffen (Kläffen ist auch keine Rasseeigenschaft). Ich denk da zB mal an die Herdenschützer. Die kriegst du ja auch erst mit, wenn es zu spät ist die weiße Fahne zu hissen 😅

    Häh? Dann hat der HSH aber keinen guten Job gemacht. Die sind in der Regel so laut, dass du noch Kilometer entfernt, wach wirst. Die machen nur nicht bei jedem Geräusch Alarm, sondern nur, wenn sie ein Gefährdungspotential sehen.

    SavoirVivre
    Mir ging es nicht darum, ob dieser Schäferhund hier wacht oder ob fehlender Trieb in der Schäferhundzucht ein Problem ist (Denke ich nicht), sondern um die kuriose Annahme, dass sich ein Schäferhundhalter doch lieber freuen sollte, wenn sein Hund keine rassetypischen Eigenschaften zeigt.

  • Meine graue Schäferhündin aus LZ mit roten Papieren hat auch nicht gewacht, nirgends, und wir sind mit ihr 4x umgezogen. Meine Leonbergerhündin auch nicht, ein einzelner Beller war bei ihr das höchste der Gefühle.


    Der junge Terrier, den wir jetzt hier haben, wacht dafür für 2, wenn wir ihn lassen würden. Der würde gern so Randale machen, dass wir deshalb jetzt einen zweiten Zaun ziehen mussten, um den Abstand zum Gehsteig zu vergrößern, und Menschen, die zu uns wollten, haben sich teils gestört fühlt.


    Vielleicht wäre, wenn dir etwas an Ares liegt, ein kleiner kerniger Terrier als Zweithund wirklich eine Option? Du hast bei einem neuen Hund halt wieder nicht die 100%ige Gewähr, dass er so wacht, wie du es dir vorstellst. Hunde sind wie wir Menschen auch Individuen.

    Ich persönlich würde mich freuen, hätte ich so ein gemäßigtes Exemplar erwischt.


    Ansonsten schließe ich mich an, wenn der Hund wirklich unnatürlich ruhig ist, könnte er auch Schmerzen oder andere Probleme haben. Wurde er denn schonmal einem TA vorgestellt oder mal Blut abgenommen?

  • Was sagt denn der Vorbesitzer?

    Hat er dort zuverlässig angeschlagen?


    Also auch wenn er alleine draussen war? Nicht nur im Haus?


    Ich mein es gibt halt zwei Möglichkeiten:


    Entweder er ist ein untypischer DSH, dann wäre eine Abgabe oder sie Aufnahme eines zweiten Hundes vermutlich das Beste.


    Oder, wie auch schon ein paar mal geschrieben, er ist noch nicht richtig angekommen. Dann wäre eine Vermittlung als braver netter Familienschäferhund richtig blöd, wenn er dort dann nach einem dreiviertel Jahr plötzlich auspackt.


    Da wäre es hat gut zu wissen wie er beim Vorbesitzer war, und ob auf dessen Aussage Verlass ist.


    Ein zweiter Hund ist keine Option? Terrier?

    Rudeldynamik bringt da ja gern ein bisschen mehr Schwung rein.

    Und zusammen ist man weniger allein und so....

  • 4 Monate kommen mir auch nicht nach so viel Zeit vor. Drehen wir den Spieß mal um. Hättest du dir zB aus dem Auslandstierschutz einen HSH geholt und würdest hier schwärmen, dass der Hund überhaupt nicht wacht und einfach nur ein großer Teddy ist für Hinz und Kunz, würdest du wohl zuhören bekommen das 4 Monate gar nichts sind und du damit rechnen musst das der HSH in ein paar Monaten erst richtig "ankommt" und dann anfängt auszupacken.

    Ist natürlich nicht dieselbe Situation umgedreht, aber 4 Monate sind einfach noch kein besonders langer Zeitraum finde ich.

    Aber gibt es keine Alarmanlagen, die einen Ton von sich geben auf den man den Hund trainieren könnte? Man kann Hunden so viel Schwachsinn beibringen, da wird es doch möglich sein einem Schäferhund beizubringen zu bellen, wenn er einen bestimmten Ton hört. Ich kann mich natürlich irren, aber iwie kann ich mir nicht vorstellen warum das grundsätzlich nicht möglich sein sollte. Wäre dann eben ein Trick ohne Ernsthaftigkeit dahinter, aber seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen würden den Unterschied sowieso nicht erkennen.

  • Ich kann gar nicht so recht verstehen, dass hier so extrem auf Ablehnung stößt, wenn ein Hund mit bestimmten Eigenschaften gewünscht ist und eine Aufgabe bekommen und einen Gebrauch erfüllen soll, dies dann aber nicht leisten kann und bei Nicht-Eignung einen anderen Platz bekommen soll.

    Wenn es anders herum wäre (siehe den Husky Thread), wo sich jemand keine Gedanken macht, rein aus optischen Gründen einen Hund holt und dann völlig überrascht ist, wenn dieser nicht Hundespielwiesen-kompatibel ist, ja dann habe ich auch Wut im Bauch. Aber hier? Warum? Weil es tatsächlich Menschen gibt, die sich einen Hund für einen Zweck aussuchen?


    Letztens gab's hier einen Thread, da ging es nicht mal um Gebrauch, sondern nur um Sympathie zwischen Halter und Hund. Da hat auch schon gereicht, dass die allermeisten schrieben, der Hund "verdient" ein anderes Zuhause. Selbst Züchter geben regelmäßig Hunde ab, die sich nicht für die Zucht eignen und es wird sogar ganz aktiv nach Züchterrückläufern empfohlen, wenn man einen erwachsenen Hund mit bestimmten Eigenschaften sucht.

    Bei Gebrauchshunden jeglicher Art sollte doch dieser Aspekt auch vorn stehen. Ob nun beim Jäger, beim Schäfer oder sonst überall in jeglichem Freizeitsport, wo Hunde nur für unser Freizeitvergnügen "ersatzbefriedigt" werden. Dann gibt's da eben die Menschen, die behalten den Hund und holen sich einen dazu, der die Aufgabe erfüllt, oder eben die Menschen, die dem Hund ein passendes Zuhause suchen und sich einen neuen Hund holen, der eben in deren Ansprüche passt.


    Ich würde hier versuchen mit dem Hund ein Horch! zu trainieren und das Melden zu loben. Ein zweiter Hund wäre auch eine Idee, meistens braucht es ja nur einen in der Gruppe, der anzeigt, dann stehen alle am Zaun :muede: Zum Wachen wäre ein Riesenschnauzerkumpel zB richtig toll, die Schnauzernothilfe hat da oft ganz tolle Hunde bei, die beim TE ein Traumleben hätten.

    Ansonsten klingt der Hund für mich persönlich nach einem Träumchen für Schäferhund-Anfänger oder einem Menschen, der gern einen Schäferhund Light oder meinetwegen die Optik ohne allzugroßen Trieb haben möchte. Dann sucht ihm einen tollen Platz und begebt euch auf die neue Suche nach einem passenden Hund, der seine Aufgabe gerne erfüllen will.

  • Also, meine Hündin bietet beides an.

    Dummes rumpöbeln und ernsthaftes wachen.

    Das rumpöbeln (was mMn viel häufiger der Fall ist, wenn man sagt, der eigene Hund würde wachen!), hab ich ihr ausgetrieben.


    Dem Wachverhalten hat das absolut keinen Abbruch getan. Sie wacht sehr zuverlässig und zeigt ernsthaftes Anschlagen auch ganz anders als „pöbeln“. Im richtigen Wachen lässt sie sich auch viel besser lenken, als wenn sie sich beim pöbeln reinsteigern würden.

  • Zum Wachen wäre ein Riesenschnauzerkumpel zB richtig toll, die Schnauzernothilfe hat da oft ganz tolle Hunde bei, die beim TE ein Traumleben hätten.

    Ich musste witzigerweise auch an die Schnauzernothilfe denken. Da landen regelmäßig ganz tolle Riesenschnauzer die nur deshalb schwieriger etwas finden weil sie groß, schwarz und rassetypisch sind.

    Ich kenne bisher auch keinen der nicht ernsthaft bewacht, was natürlich nicht heißen muss dass es sowas nicht gibt.


    Als Manko sehe ich, dass die mMn mehr Familienanschluss brauchen weil die doch wahnsinnig gern immer und überall bei ihren Menschen sind.

    Wobei der ja tagsüber durchaus da ist.

  • Klingt tatsächlich noch ein wenig, als hätte der Hund ich sag mal "Heimweh" und hat noch gar nicht richtig realisiert, dass er jetzt dort bleiben soll und nun dahin gehört. Offensichtlich kann er ja anschlagen, wenns ihm wichtig genug ist. Die Tendenz zum Kläffer scheint er aber trotzdem nicht zu haben.


    Meine Hündin hat schnell angefangen zu bellen, aber sie neigt auch zum hysterisch kläffen. Das kam entsprechend schnell zum Vorschein.


    Es wirkt ein wenig so, als würde die Chemie aktuell nicht ganz passen. (Gegenseitig) Gebt euch noch etwas Zeit. Vielleicht hilft es ja, wenn du selbst noch an dir arbeitest und langsam damit anfängst, nicht mehr zu vergleichen und deinen neuen Hund von vorn kennenzulernen. Als das was er ist: Dein neuer Hundepartner mit eigenem Charakter. Probiere neue Dinge aus, entdeckt euch als wärs der erste Tag.

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