Unser Mops ist aggressiv. Schon soviel versucht. Was hilft?

  • Zitat

    Und die Kleine läuft dem Welpen gerne nach und tatscht nach ihr

    ...und genau da liegt euer Problem.


    Der arme Welpe hat inzwischen eine Scheißangst davor, ständig von einem trampeligen Riesen überfallen zu werden (das ist es aus seiner Sicht) und wehrt sich schon mal vorbeugend mit allem, was er hat. Das macht er immer panischer und hysterischer, weil er für jedes "Bitte lass das doch!" auch noch bestraft worden ist.


    Ein Teufelskreis, der sich weiter steigern wird, bis der Hund generell Kinder und Angefasstwerden hasst und nur noch um sich beißt. Er ist ja schon kurz davor.

  • Mein Kiro kam damals mit 11 Wochen zu uns.

    Mit 12 Wochen ging es in den Urlaub.

    Er hat es ohne Schaden überlebt.


    Er hatte vor vielen Sachen Angst und wir mussten ihm die Welt zeigen und ihm vermitteln, daß gelbe Mühlsäcke, Mülltonnen, Fahrräder usw usw nicht gefährlich sind.


    Ebenso musste er die Beisshemmung lernen.


    Niemand durfte ihn einfach antatschen (sollte auch für euer Kind gelten).


    Andere Hunde mochte er von Anfang bis Ende nie wirklich. Es gab eine kleine Anzahl, die er später in seiner Nähe ertragen konnte.


    Zum Hochheben:

    Macht es in Ruhe, ohne Anspannung und ständig mit einem entsprechenden Kommando. Bei uns war es: Kiro, Arm.


    Das muss der Hund alles erst lernen.


    Rückendrehen, Nacken-/Schnauzengriff, Wasser und ähnliches versauen Euch das Vertrauen des Hundes.


    Ihr habt da ein Kleinkind (Hund), der die Welt erkunden will und muss. Helft ihm.

  • Wir können weder Hund noch Kind permanent beobachten. Und die Kleine läuft dem Welpen gerne nach und tatscht nach ihr und Zack ist es passiert.

    das geht einfach gar nicht! Hund und Kind müssen immer beobachtet werden, man kann einen Welpen nicht mit einem 2jährigen Kind unbeaufsichtigt lassen. Der Welpe kann sich nur mit seinen Zähnen wehren, ihr müsst dafür Sorgen, dass beide voreinander geschützt sind. Das macht sicher viel Arbeit aber anders geht es nicht. Wenn ihr das nicht könnt oder wollt, dann solltet ihr für den Kleinen ein neues Zuhause suchen.


    LG

    Sabine

  • Als erste Hilfe würde ich empfehlen, bitte schaut euch mal einige Videos über Welpenerziehung an und informiert euch über die Grundlagen.


    Z.B. hier, gibt aber noch unzählige andere gute Videos:

    https://www.youtube.com/c/Welpenkanal


    Der Welpe hat genauso Bedürfnisse wie euer Kind, er ist auch noch ein Baby! Und braucht entsprechend liebevolle Erziehung. Die Aggression ist einfach nur ein Zeichen, dass es ihm nicht gut geht.


    Wenn ihr euch nicht auskennt, dann holt euch unbedingt Hilfe von einem fachkundigen Hundetrainer. Es gibt eh so viele Welpengruppen und -schulen.


    Falls ihr euch dazu nicht in der Lage seht, würde ich auch raten, ihn besser abzugeben.

  • ich fände es dennoch hilfreich, wenn ihr ein Video zeigen könntet, wie der Welpe reagiert, wenn ihr ihn nur berührt, streichelt, und dann, wenn ihr ihn hochnehmt und wie ihr ihn hochnehmt.

    Die Reaktion des Welpen ist ja schon ziemlich massiv und entweder ist er total verunsichert und beißt aus Angst oder er hat Schmerzen.

    Mich macht die Aussage der Züchterin stutzig: Ja er war schon immer der aggressivste. Was meint sie damit?


    Ansonsten, über ein Forum kann man eigentlich keinen Rat geben. Betroffene Menschen schildern die Situation natürlich mit ihren Gefühlen und Interpretationen und auch die Tipps die man gibt, werden eher selten so umgesetzt, wie es sein müßte.

    Sucht Euch professionelle Hilfe oder bringt den Hund morgen ins Tierheim

  • Wenn ihr euch dazu entscheidet, den Hund zu behalten, dann besorgt euch Türgitter. Das sollte bei 2jährigen Kindern und Hunden einigermaßen zum Trennen und Steuern funktionieren. Ich weiß ja nicht, wie es in Deutschland aussieht, aber Österreich ist seit vielen Jahren tollwutfrei - da hätte ich eher Angst vor Deprivationsschäden, als vor Tollwut. By the way: Mein Hund hat bis zur Woche 9 bei der Züchterin bereits Autofahren, Hundefriseur, ihr Rudel, verschiedene im Verkehr gebräuchliche Fortbewegungsmittel (Rad, Roller, ...) und verschiedene Untergründe kennen gelernt, bei mir gings dann relativ flott ab Woche 10 mit Hundegruppe und Tierarztpraxis weiter. Garten erkunden war das Programm von Tag 1, hinterher wurde spazieren gegangen. Busfahren, Besuch bei Freunden, Pfadfinderlager, Baustellen und den Marktplatz waren bereits bekannt, als er so alt wie dein Hund war. Verlässliche Beißhemmung hat aber auch ein paar Wochen gedauert. (Trainiert über Spielabbruch, Entzug von Nähe, Time Out, Faust mit Leckerli drinnen öffnet sich erst, wenn der Welpe aufhört, an der Hand zu nagen, Spielzeug als Ersatz anbieten). In keinem Fall habe ich einen Schnauzengriff oder ähnliches angewandt, da mir wichtig war, dass der Hund sich später vertrauensvoll überall anfassen lässt.


    Geworden ist daraus ein toller Hund, dessen Leine auch mal eine Dreijährige halten kann, der mich in jeder Lebenslage mit einem gut erzogenen Hund dastehen lässt, der überall gerne gesehen wird weil er nur nett und freundlich mit fremden Menschen ist, der nicht kläfft, auf fremde Situationen mit gelassener Zurückhaltung reagiert und den ich ohne Probleme Freunden zur Betreuung überlassen kann.


    Heute kam die Zweijährige Tochter vom Nachbarn in den Garten. Mein Hund hat ihr den Ball gebracht, gewartet bis sie ihn "geworfen" hat, ihn gefangen und wieder vor die Füße gespuckt. Damit das funktioniert, braucht es Anleitung. Sowohl für das Kind, als auch den Hund. Der Hund muss von Anfang an lernen, dass Kinder keine Bedrohung sind (d.H.: Kinder bedrängen den Hund in keiner Situation, nehmen ihm nichts weg, laufen ihm nicht hinterher) und der Hund bekommt von Erwachsenen(!) Spielregeln beigebracht - und das nett und fair, nicht mit Strafaktionen ala Erschrecken, Schmerzen und den Bullshit, den ihr bisher so macht.


    Legt euch 2, 3, 4 Bücher über Hundeverhalten zu und lernt. Schnell. Denn einiges habt iht massiv falsch gemacht bisher.

  • Als Cara zu mir kam, war sie achteinhalb Wochen alt. Bis dahin war sie bei der Züchterin in Haus und Garten aufgewachsen.

    Ich lebe in einer Etagenwohnung und habe keinen Garten. Die Frage, ob der Welpe in so jungem Alter schon raus "darf", stellte sich daher gar nicht: selbstverständlich ging es vom ersten Tag an nach draußen, und kleine Ausflüge fanden täglich statt. So lernte sie allmählich die Welt kennen.

    Mit 12 Wochen kannte sie schon Park, Wald, Fahradkorb, Straßenbahn, Kontakte mit Hunden und verschiedenen Menschen und viele andere Alltagsdinge.


    Viele Welpen, gerade in der Stadt, wachsen gesund und munter ohne eigenen Garten auf.

  • Dass jemand, der eine Qualzucht wie den Mops kauft, nicht in Sinne des Hundes denkt, sollte ja jedem bewusst sein. Da frage ich mich ehrlich, wie wenig man sich informieren kann, sorry.

    Aber dann noch das eigene Kind in Gefahr bringen, da hab ich keine Worte mehr.

    Ich würde den Hund abgeben. Und zwar nicht zur "Züchterin" zurück, sondern an ein seriöses Tierheim.

  • Mir fehlen hier einfach die Worte. Erst dachte ich oh Scheiße, schon wieder so uninformierte Leute. Qualzuchtkaufen und über normales Welpenverhalten aufregen. Meine Güte, gebt doch den armen Hund zur Züchterin zurück. Nunja die ist auch echt schräg drauf. Dachte dann ein par Seite und nu??? Dann der Hammer dass man Hund und Kind nicht permanent beobachten kann. Tja wenn man das nicht kann und auch keine anderen Möglichkeiten im Hinterkopf hat dann ist man nicht in der Lage einen Hund zu halten wenn gleichzeitig ein Kind im Haushalt lebt. Kind abgeben und Hund weiterhin stressen ist keine Option da der Hund ja dann immer noch bei euch ist. Ich habe keine Ahnung war man hier raten soll, man kann doch nicht anfangen zu erklären dass ein Welpe sich eben so benimmt wenn er so gehalten wird und selbst wenn ein Welpe vernünftig gehalten wird, ist es ein Welpe mit fiesen kleinen Raptorenzähnen und noch mehr Blödsinn im Kopf.


    Der Hund gehört raus in die Welt Er muss vor euren Übergriffen mit der ständigen Hochnehmerei geschützt werden und natürlich vor dem Kind. Weder hat das Kind dem Hund nachzutappen noch der Hund dem Kind. Wenn ihr nicht mal das auf die reihe bekommt hab ich doch noch einen wirklich ernstgemeinten Rat für euch. gebt den Hund ab! Hört auf ihn mit Wasser, Wurfgeräten oder was auch immer zu misshandeln und gebt den Hund ab. Am besten in ein Tierheim oder in eine Notvermittlung für Möpse damit er nicht zu dieser Züchterin zurück muss.

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