Unser Mops ist aggressiv. Schon soviel versucht. Was hilft?

  • Auch ich wollte, dass mein Hund - wenn er erwachsen ist! - gehorsam ist. Ich hatte auch - den Traum vom Kuschel-Schosshund -,


    Aber, wie es so mit Träumen ist, die meisten gehen nicht in Erfüllung.


    Kiro (ausgewachsen 3 kg) war nie ein Schosshund. Er hasste es. Er war auch nie ein Kuschelhund. Und er war zufriedenstellend gut erzogen.


    Er blieb immer in unserer Nähe und ist nie weggelaufen. Aber haben wir etwas gesagt, dann hörten wir förmlich das Rattern der Gehirnzellen, muss ich das? Wenn ja, will ich das? Und dann gehorchte er. Er hat immer alles hinterfragt. Nur wenn eine Situation brenzlig war, folgte er sofort.


    Leinenführigkeit? Nicht bei meinem Floh. War nicht schlimm, er blieb ja immer in unserer Nähe und lief meist frei.


    Auch er musste als Welpe die Beisshemmung lernen. Dann musste er lernen, dass man bei keinem Lebewesen aufreiten darf. Hunde und andere Menschen waren in seinen Augen überflüssig.


    Ja, es hat alles gedauert und nicht alles war perfekt.


    Aber ich möchte nicht eine Sekunde mit dieser kleinen Knallbüx nicht gelebt haben, denn das Schlimmste, das einen Tierhalter trifft, ist der letzte Augenblick dieses Lebens.


    Alles andere ist pillepalle und man lacht irgendwann über alle Stolperfallen in diesem viel zu kurzen Hundeleben.

  • Die Sache ist: Ich erwarte auch von meinen Tieren, dass sie gehorchen. Sowohl der Hund, als auch das Pferd. Dennoch kann man das von einem Jungtier einfach nicht erwarten, dem muss man erst beibringen, was von ihm erwartet wird. So wie man Kindern beibringen muss, sich in eine Gesellschaft einzugliedern, muss das Tier auch lernen, was sein Mensch von ihm erwartet, das gilt auch für die "selbstverständlichen" Dinge des Lebens.


    Um mal von den Hunden und Kindern wegzugehen: Von einem Pferd erwarte ich, dass ich in den Stall oder auf die Koppel gehen kann, ein Halfter aufziehen und es mitnehmen kann, ohne dass es mich anrempelt, mich wegzieht, in meine Jackentasche beißt, etc. Das kann das Pferd alles nicht von Geburt an. Wenn ich ein Fohlen habe, muss ich dem erstmal beibringen, ein Halfter auf seinem Kopf zu tolerieren. Ich muss ihm beinringen, mit einem Menschen mitzugehen, etc. Und dann habe ich mein Pferd noch lange noch nicht so weit, dass ich aufsteigen und reiten kann. Das sind Stunden um Stunden der Ausbildung, des Trainings, kleinschrittig und geduldig. Wochen, Monate und Jahre gehen ins Land und irgendwann hat man es dorthin gebracht, wo man hinwollte.


    Beim Hund ist es dasselbe. Training und Erziehung in allen Situationen, kleinschrittig und stetig, mit viel Lob und Geduld.

    Stubenreinheit, Beißhemmung, Leinenführigkeit müssen erst gelernt werden, und das DAUERT!

    Dazu benötigt man auch Wissen und Können. Wenn ich mich mit der jeweiligen Spezies, ihrem Verhalten und Eigenheiten nicht auskenne, werde ich weder einem Pferd erklären können, dass ein Tritt oder Biss im Umgang mit Menschen absolut inakzeptabel ist, noch einem Welpen, dass ein Spiel mit Zähnen für Menschen nicht passend ist.


    Genau dieses Wissen fehlt euch, das ist aber nicht die Schuld eures Hundes. Vielleicht kann euch die Trainerin etwas an Wissen vermitteln, aber ich würde mir schonmal angewöhnen, die Haltung anzunehmen "Es ist MEINE Schuld, dass ich dem Hund nicht erklären kann, was ich von ihm möchte".


    Denn Tiere, insbesondere Hunde, sind lernfähig und gut trainierbar. Und wenn etwas nicht funktioniert und der Hund etwas nicht lernen kann (in deinem Fall: Beißen geht gar nicht!), gibt es genau einen Schuldigen, und das ist niemals der Hund.

  • Du bist absolut kein Hundemensch.

    Und ja, ein Hund ist ein Familienmitglied.

    Der Hund hat keinen Knopf zum ein und ausschalten wie es dir passt.

    Du willst einen unkomplizierten Hund?

    Kauf dir ein Stofftier.

    Du wolltest einen Spielkameraden für deine Tochter?

    Kauf ihr ein Stofftier

    Du warst ja die treibende Kraft einen Hund zu holen.

    Dein Mann wollte keinen, Du hast ihn überredet.

    Er wird schon gewusst haben warum er keinen will.

    Er war wohl da realistischer.

    Du wolltest unbedingt den Hund, der Hund hat sich dich aber nicht ausgesucht.

    Der darf jetzt leiden, da ihr überfordert seid.

    Mir tut sie einfach nur leid.

    Und wenn sie, mit deinen Worten kaputt ist, dann habt ihr sie kaputt gemacht.

  • Denn diesen Gedanken gibt es schon als ganz alten Bauernspruch: "Wer nicht gut zu Pferd und Rind, ist auch nicht gut zu Frau und Kind" Und ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich gleichzeitig hoch empathisch mit einem Kind sein kann und gleichzeitig völlig unempathisch gegenüber einem Welpen. Zumindest persönlich hab ich da meine Zweifel.

    Meiner Erfahrung nach gibt es das durchaus. Einige Teile meiner Familie sind auch so, Hunde haben für die keinen viel höheren Stellenwert als Nutztiere und die finden, dass ich um meine Hunde viel zu viel Gewese mache, wenn ich in meinem Alltag Rücksicht auf sie nehme. Gleichzeitig sind diese Personen aber wirklich tolle Eltern, die ihre Kinder bedingungslos lieben und sie genau so nehmen, wie sie sind. Wie gesagt, das sind so meine Erfahrungen im Umkreis, macht ja jeder andere.


    Aber, selbst wenn man diesen Satz ohne Wertung betrachtet, Selinchen

    An einen Hund hat man doch ganz andere Erwartungen als an ein Kind. Er soll sich unserem Leben anpassen, sich einfügen. Er soll gehorchen und nicht hinterfragen.

    Am Ende ist es egal, welche Erwartungen du hast bzw ob diese in deinen Augen gerechtfertigt sind. Denn selbst wenn sie gerechtfertigt wären, siehst du ja, dass dein Hund ihnen gerade einfach nicht entsprechen kann. Und ich würde sehr stark vermuten, dass sie ihnen auch niemals entsprechen wird, wenn ihr euer Verhalten und eure Einstellung nicht ändern wollt.

    Deswegen mein Tipp: nehmt die Fragestellung ganz explizit mit zur Trainerin. Schreibt euch auf, was für Ansprüche ihr an euren Hund habt, was muss sie können, wie schnell muss das gehen und wie viel Energie und Mühe mögt ihr selbst da reinstecken, dass das funktioniert. Und dann erzählt ihr das der Trainerin und bittet sie, euch eine ungeschönte Antwort auf die Frage zu geben, ob es realistisch ist, dass euer Hund unter den gegebenen Umständen euren Ansprüchen entsprechen können wird.

  • Wir haben hier zu Hause momentan einen fast 8 Monate alten Hund sitzen. Er zog mit 8 Wochen bei uns ein. Total unbeschrieben, außer dem, was die Züchterin ihm mit auf dem Weg gegeben hat. Er ist neugierig, offen dafür die Welt zu erkunden, kennt keine Grenzen und keine Regeln. Woher auch. Dafür ihn "sozial kompatibel" zu machen ist der Mensch zuständig. Er kann genau soviel wie ein Menschenbaby oder ein Affenbaby oder irgendein Neugeborenes einer anderen Spezies auf der Welt. Instinkte sind vorhanden, die werden zum Überleben benötigt. Aber die Vorstellung des Menschen wie ein perfekter Hund zu sein hat, weichen von den Instinkten soooooo weit ab.

    Übrigens war unser Hund in den ersten Monaten ein verkappter Velociraptor. Und glaube mir, bei einem Schäferhund sehen die Beiß Attacken anders aus als bei einem Mops. Aber er war und ist kein bisschen aggressiv. Er war ein Welpe.

    Du als Zweibeiner bist dafür verantwortlich das dein Hund das lernt, was du von ihm möchtest. Und zwar mit Ruhe, Geduld, Liebe aber auch mit fairer Strenge.

    Man sagt es braucht zwischen 3-4 Jahren bis dein Hund soweit ist, das er "Vorzeigbar" ist, denn der Hund braucht zig Wiederholungen bis er versteht was du von ihm möchtest. Und bei diesen Wiederholungen kommt dir auch noch die Pubertät in die Quere.

    Es ist ein ganzes Hundeleben lang immer irgendwo Arbeit. Entweder man ist bereit das zu leisten oder eben nicht, dafür gibt dir der Hund aber auch mehr als genug zurück.

  • An einen Hund hat man doch ganz andere Erwartungen als an ein Kind. Er soll sich unserem Leben anpassen, sich einfügen. Er soll gehorchen und nicht hinterfragen.

    Darf ich fragen, wo du diese Erwartungen an einen Hund her hast?

    Hast du das irgendwo gelesen, oder hat dir das jemand so gesagt, der selber Hunde hat?


    Dass deine Erwartungen falsch sind, dazu haben ja schon viele was geschrieben. Aber ich wüsste dennoch gerne, woher deine Erwartungen kamen.

    Weil es mir leid tut, dass dein Wunsch nach einen tierischen Spielgefährten für deine Tochter so in die Hose ging.

    Aber das ist keinesfalls die Schuld des Hundes, sondern du hattest komplett falsche Vorstellungen, was du ja inzwischen auch eingesehen hast.

  • Ich wecke sie nicht stündlich auf. Ich gehe nur stündlich raus, wenn sie wach ist. Sonst nach jedem schlafen, trinken, fressen und spielen.

    Das ist gut und du machst das genau richtig! :smile:

    Ich weiß das liebe bedingungslos ist, ich kenne diese Liebe von meiner Tochter. Aber bei einem Hund ist es nicht zu vergleichen. Ich kann Molly lieb haben, aber ich darf auch enttäuscht von ihr sein und böse auf sie. Solange ich ihr nichts lebenswichtiges verwehre mache ich nichts falsch.

    In diesem Punkt bist du im Irrtum.

    Man kann von Menschen enttäuscht sein und daher böse auf sie. Menschen sind ab einem gewissen Alter für ihr Tun verantwortlich. Sie können einem bewußt Schaden zufügen, einen im Stich lassen und vieles andere mehr.

    Aber es macht überhaupt keinen Sinn, von Tieren enttäuscht und daher böse auf sie zu sein. Tiere sind einfach so wie sie sind und was sie tun, tun sie niemals, um dich zu ärgern. Tiere können unter Umständen gefährlich und agressiv sein, aber sie sind niemals verantwortlich für ihr Tun so wie ein Mensch es ist. Es ist eben ihre tierische Natur.

    Wenn du böse auf ein Tier bist, dann stülpst du ihm eine menschliche Rolle über, du vermenschlichst das Tier und empfindest ihm gegenüber so wie gegenüber einem Menschen, der dir etwas angetan hat.


    Wenn du von deinem Tier enttäuscht bist, dann hat das Tier keine Schuld. Der Fehler liegt immer bei dir, niemals beim Tier.


    (Wer das verinnerlicht, den Fehler immer bei sich zu suchen und nicht beim Tier, hat übrigens die besten Aussichten, ein wirklich guter Tierhalter und erfolgreicher Tierausbilder zu werden. )

  • Nochmal Selinchen Vor der Erziehung kommt die Beziehung und zu den Grundbedürfnissen eines Lebewesens gehört neben Essen, Trinken und Pieseln auch Sozialkontakte und soziale Interaktion, Sicherheit, ein ruhiger Schlafplatz, Vertrauen, Geborgenheit.


    Du hingegen bist ( wie der Rest Deiner Familie auch) für Molly weder berechenbar noch kann sie Euch vertrauen. Eure soziale Interaktionen mit ihr sind nichts als Psychoterror und Gewalt in Form aversiver Strafen. Sie erlebt Euch immer weder als massive Bedrohung.


    Geborgenheit, Sicherheit bietet Ihr Molly ebenfalls nicht.


    Von Wärme, Nähe, Liebe rede ich gar nicht erst.


    Hinzu kommt: Ihr seid nicht bereit an Euch zu arbeiten und Euer Verhalten in irgendeiner Form Molly gegenüber zu ändern.


    Im Übrigen sind Hunde hochsoziale Wesen, die ihren Halter natürlich hinterfragen und in Frage stellen.

    Warum soll Molly Dir gehorchen? Du bist weder souverän noch kannst Du in irgendeiner Form führen, anleiten und sozial adäquat agieren.

  • Natürlich kannst du sauer und enttäuscht sein, das ist nur allzu menschlich.


    Aber du solltest dich zumindest so weit im Griff haben, dass du die Situation verlässt und dich sammelst. Auch dich mal reflektierst.


    Du hast ja ein kleines Kind? Bist du den ganzen Tag zuhause? Es liest sich als hättest du Molly 24/7 um dich. Als würdest du es in der Zeit, wo sie mal schläft nicht abschalten können. Als würdest du dich dauerhaft nur auf den Hund fokussieren.


    Und du wirkst unglaublich nachtragend.


    Was macht dich denn so mürbe? Dass sie so sehr mit den Zähnen spielt oder hast du einfach unterschätzt, was es heißt einen Hund nebst Kleinkind und Haushalt und Job zu haben?


    Geht mich nichts an, aber dein Mann wird dir doch mal freie Minuten verschaffen oder nicht?


    Ich kann mir schon vorstellen, dass man irgendwann verzweifelt wenn das Kleinkind vielleicht gerade aus dem ersten Groben raus ist und dann fängt man mit einem Welpen "wieder von vorn" an.


    Aber, wie auch meine Vorredner, mich würde echt interessieren wie du gedacht hast, dass es mit einem Welpen läuft? Hast du dich mal mit Hundehaltern unterhalten wie die Welpenzeit war oder dich mal belesen darüber? Das Welpen eben nicht nur die kleinen pelzigen Knopfaugen auf 4 Beinen sind?

    Oder hast du gedacht, weil du vielleicht entsprechende Beispiele im Umfeld hast, der Hund zieht ein und dann flutscht das schon?


    Einen Hund erziehen, egal wie alt, ist Arbeit. Und auch ein ausgewachsener, bereits erzogener Hund, ist Arbeit weil auch der sich erstmal einstellen muss auf euch und ihr euch auf ihn. Und da kann es dir erst recht passieren, dass ein erwachsener Hund mit festem Charakter dich hinterfragt und auch deutlich macht, wenn ihm was nicht gefällt.

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