Ein Familienhund soll her, bloß welcher und woher?

  • Freundlich zu fremden Menschen und dennoch kein Interesse mit ihnen mitzugehen schließt sich nicht automatisch aus.


    Ich versteh nicht wie man da rein interpretiert dass der Hund fremde Menschen doof finden soll.

  • Hallo FrauToastbrot


    hier meine 2 Cent:


    Generell würde ich eine Rasse aus der FCI-Gruppe 9 empfehlen. Das sind die Begleithunderassen. Denn genau das soll der Hund ja tun, euch im Alltag begleiten. Den Havaneser fand ich einen sehr guten Vorschlag. Auch den Tibet Terrier könnte ich mir gut vorstellen. Einen Pudel fände ich auch klasse; der fällt ja aber wohl leider wegen des Fells raus...

    Cavapoo oder Cockapoo

    Von diesen beiden "Rassen" würde ich allerdings sehr massiv abraten! Genauso von "Rassen" die das Suffix -doodle im Namen tragen. Das sind keine Rassen sondern im Endeffekt teure Mischlinge von Vermehrern, die eigentlich nur auf Eines aus sind: nämlich ihren Profit. Nicht umsonst sind Welpen dieser "Rassen" schweineteuer.

    Mir ist da spontan ein Spaniel eingefallen. Ich selbst hatte zwar nie einen aber alle die jemals kennengelernt habe, waren durchwegs unkomplizierte, freundliche Hunde. Besonders ein Springer Spaniel ist mir in sehr guter Erinnerung, er war einer der wenigen erwachsenen Hunde, zu dem ich meinen damals sehr jungen Welpen ließ.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der zweifellos vorhandene Jagdtrieb, den ein Spaniel hat, durch gute Erziehung in den Griff zu bekommen ist.

    Ich selbst führe seit mittlerweile guten vier Jahren einen English Springer Spaniel (ESS) Rüden und würde diese Rasse hier eher nicht sehen. ESS sind sehr aufgeweckte, temperamentvolle, bewegungsfreudige Hunde, die definitiv mehr gefordert werden müssen als von der TE beschrieben. Es muss jetzt kein Hochleistungssport sein, aber eine ernsthafte Beschäftigung, der man mit dem Hund sehr regelmäßig nachgehen kann, ist auf jeden Fall sehr wichtig. Unter dieser Voraussetzung hat man dann auch im Alltag einen sehr unkomplizierten, entspannten und leichtführigen Hund.


    Dies betrifft auch den Jagdtrieb. ESS sind Stöberhunde und daher Spurjäger. Damit muss man umgehen können... Beim Sichtjäger oder Rassen, die eher hoch suchen, hat man wenigstens eine Vorwarnung und kann den Hund ggf. noch unterbrechen. Beim ESS geht die Nase ohne erkennbare Vorwarnung einfach runter und bye bye. :rolling_on_the_floor_laughing: Und dann kann man auch rufen, soviel man will. Die Ohren sind aus und nur noch die Nase an.


    Mit meinem ESS Hunter mache ich Rettungshundearbeit. Wir trainieren dreimal die Woche insgesamt ca. 12 Stunden. Pro Training macht Hunter zwei Durchgänge à 15 - 25 Minuten Dauer. Unterordnung/Gehorsam, Suchen im Wald oder auf Trümmern, Feinarbeit am Anzeigeverhalten, etc. D.h. das ist sowohl Arbeit für den Körper als auch für den Geist. Und so ist er im Alltag eben auch sehr easy. Jagdtrieb ist bei ihm in der Regel auch kein Thema, da er diesen ja in der Rettungshundearbeit ausleben kann. Ganz ganz selten geht er mir auch mal auf eine Spur... Das kann ich in seiner Lebenszeit an einer Hand abzählen... Aber da kommt er sofort zurück sobald er wieder bei klarem Verstand ist.


    Das einzige wirkliche Problem dass ich mit ihm lange hatte/habe, ist das Alleine bleiben. Da hatte er in seinem bisherigen Leben immer wieder Phasen in denen es gar nicht klappte. Also wirklich gar nicht. Aktuell klappt es seit 6 Monaten wieder reibungslos. Aber ich werde mir diesbezüglich vermutlich nie sicher sein können, ob das nicht wieder irgendwann zum Problem werden könnte.


    Soweit die Beratung zum ESS, wenn auch unverlangt, aber er wurde halt genannt.

  • RafiLe1985 welche Beschäftigung würdest du denn empfehlen?

    Im Vormittagsbereich hätte ich keine Probleme, etwas festes mit dem Hund zu machen.

    Am Nachmittag würde vielleicht auch meine große Tochter etwas in der Richtung machen wollen.


    Ich würde mich jetzt erst einmal zu beiden Rassen gut gelesen. Es gibt für beide Rassen Züchter in der näheren Umgebung und ggf kann man schon vor ab beiden einen Besuch abstatten und zu sehen ob die Rasse etwas für uns ist oder nicht.


    So jedenfalls der Plan bisher

  • Ich würde etwas empfehlen, was der jagdlichen Arbeit nahe kommt. Dummytraining, z.B. Da müsste es bei dir im Norden sicher Angebote geben. Auf jeden Fall würde ich mich da einer festen Trainingsgruppe anschließen! Hier sind auch einige ESS-Halter unterwegs, die mit ihren Hunden Dummytraining machen. Ich verlinke dir hier mal den Thread. Da wirst du gut beraten, wenn der ESS in die engere Auswahl kommen sollte: Klick!


    Bei ESS-Züchtern musst du wirklich gut gucken. Ich habe da auf der Suche nach Hunter teilweise echt skurrile Erfahrungen gemacht. Auf jeden Fall würde ich im Spaniel Club Deutschland suchen. Von einem ESS aus dem Jagdspaniel-Club würde ich erstmal abraten, selbst wenn ihr Dummytraining machen wollt.


    Mit Hunter mache ich wie gesagt Rettungshundearbeit. Aber da glaube ich einfach, dass das als Familie mit drei, teilweise noch relativ kleinen Kindern, zeitlich einfach schwierig werden könnte. Wobei es auch Rettungshundesport gibt. Das wäre weniger zeitaufwändig.


    Schaut doch einfach mal bei Hundesportvereinen in eurer Nähe was da so im Angebot ist. Ein ESS kann an Vielem Spaß finden, glaube ich.

  • Da möchte ich eine weitere Schwierigkeit aufzeigen FrauToastbrot : Auch ich hätte jeden Vormittag in der Woche Zeit in einer Trainingsgruppe zu arbeiten - habe sie aber seit Jahren noch nicht gefunden :ugly: . Üblicherweise werden Trainings am späteren Nachmittag und am Wochenende angeboten.


    Insofern würde ich Beschäftigung als das Sahnehäubchen für den Hund ansehen, aber grundsätzlich erstmal einen Hund suchen, der das nicht vermisst.


    Viel Erfolg

  • Hier im Umkreis gibt es durchaus auch Gruppen, die vormittags unter der Woche trainieren.

    Ist sicher nicht die volle Auswahl, wie am Samstag Vormittag, aber um einen Hund gut zu beschäftigen findet man hier durchaus was.

  • Was mir gerade noch einfällt, weil ich nach Sportgruppen für Hunde in der Umgebung gesucht habe..


    Ich möchte auf jeden Fall mit dem Hund zuerst in die Welpenschule und später in die für Junghunde.

    Wir haben einen Verein, der 30 Minuten mit dem Rad entfernt ist.

    Wir haben generell kein Auto und machen viele Wege zu Fuß, mit der Straßenbahn oder mit dem Fahrrad.

    So einen kleinen Havanese würde ich in einen passenden Fahrradkorb passen, aber ein Spaniel wird dort ja nicht für ewig rein passen.

    Ist diese Art dafür geeignet neben dem Fahrrad her zu Rennen oder eher nicht? 🤔

  • Ist diese Art dafür geeignet neben dem Fahrrad her zu Rennen oder eher nicht?

    Man kann es ja auch prima kombinieren.

    Also an (den etwas gefährlicheren) Stellen den Hund im Korb, oder Hänger lassen.

    Dann an besonders schönen, kaum frequentierten Stellen Hund rausholen und laufen lassen.

    Wenn es lange genug war, bzw. es wieder voller und somit gefährlicher wird, den Hund wieder ins Körbchen oder Hänger packen.

  • Wie wäre es denn mit einem der kleinen Spaniel, Papillon oder Phalene? Ich weiß nicht wie es da mit dem Haaren ist, aber bei langhaarigen Hunden finde ich es noch im Rahmen. Die sind sportlich, intelligent und machen auch gern was zur Beschäftigung, sind aber auch mit weniger zufrieden. Passen in den Fahrradkorb und sind handlich und natürlich sehr hübsch.

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