Unsicherheit? Hündin legt sich hin und prescht bellend aus der Deckung

  • Theo kennt das auch, links ist "folgen" und rechts ist "bei". Ist einfach unheimlich praktisch bei Gegenverkehr.

    Manchmal klopfe ich dafür auch noch an das entsprechende Bein, mittlerweile geht das auch nur durchs klopen und ohne kommando. Auch das ist sehr praktisch.

  • Hi, wir haben das Kommando "wir gehen einfach WEITER!" aus dem Bauch raus etabliert.

    Das setze ich ein, wenn der Hund a) an der Flexi oder Schlepp was sieht, was er untersuchungswürdig fände, ich aber nicht will, dass er hingeht. Abwenden, wegsehen und weitergehen natürlich wird von mir verbal sehr ausführlich gelobt, ebenso zu mir herkommen (dann gibt's Keks).


    Oder b) wenn ich ihn an der kurzen Leine abgewandt neben mir hab und er sich ein bisschen reinsteigert (er ist kein Leinenpöbler, aber verspannt sich und tänzelt manchmal böse guckend herum, vor allem in "seiner" Hood). Das passiert nur auf engen Wegen, wo wir nicht ausweichen können, denn Abstand ist beim Jungspund der Schlüssel zu mehr Entspannung, bei allen Stressauslösern.


    Fixieren hab ich anfangs immer mit einem scharfen Abbruch versucht zu verhindern, aber das bekomme ich nicht konsequent durchgesetzt ohne Hektik zu verbreiten. "Wir gehen einfach weiter!" ist weicher und der Hund muss nichts tun, als ordentlich vorbeizulaufen (also ohne in die Leine zu springen oder mir in die Beine zu laufen). Seit ich das so mache, sind Hundebegegnungen auf dem Weg wesentlich entspannter.


    Vielleicht hilft euch das ein bisschen weiter? :hugging_face:

  • Find ich auch: Weiter Weiter Weiter ist das wichtigste.


    Wenn ich mit euch üben würde, würde ich hinter dir gehen und immer "Weiter Weiter Weiter" sagen.


    Eine Bekannte von mir musste ich sogar mal einhaken und "mitziehen". Die war einfach imemr wie gelähmt bei Hundesichtung, dass der Hund eskaliert ist, hat es nicht besser gemacht... Aber als sie sah, wie sehr das weitergehen ihrem Hund hilft, platzte der Knoten. Es hat nicht lang gedauert - inzwischen gehen die beiden total entspannt überall vorbei.


    Es sind wirklich die Menschen, die einfach nicht geradeaus weitergehen können. (einen Bogen machen, und mit größtmöglichem Abstand vorbeigehen ist natürlich völlig richtig, aber halt zügig und NACH VORNE GUCKEN dabei)

  • halt zügig und NACH VORNE GUCKEN

    :bindafür: Genau so!


    Ich hatte mit dem Senior das Aha-Erlebnis schlechthin. Der Senior hat, als er noch fit und wachsam war, ab und zu sehr gern gepöbelt, besonders wenn der andere Hund fixiert, geknurrt oder gebellt hat. Durfte er natürlich nicht, hat auch jedesmal Ärger bekommen. Ich hab mir aber Gedanken dazu gemacht, was es genau auslöst, dass er so reagiert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass es oft so abläuft, wir laufen aufeinander zu, ich konzentriere mich auf meinen Hund, er ist still. In dem Moment, wo sich mein Blick hebt, und ich den anderen Halter und Hund anschaue und grüße, pöbelte er los. Wirklich jedes Mal. Ich grüße, "wawawawawa" :see_no_evil_monkey: (Dorf, da macht man das so).


    Ging ich grußlos, mit Blick nach unten auf meinen Hund und lobend vorbei, hat er nicht gepöbelt. Der Gruß war also sozusagen der Startschuss.


    Als ich beim Senior also außer Abstand darauf achtete, den anderen HH nur noch mit einem kurzen Nicken schon viel früher zu grüßen und beim Vorbeilaufen mich voll auf meinen Hund zu konzentrieren, pöbelte er kaum noch, sondern lief einfach mit (seit er älter ist und abbaut, pöbelt er bei mir nicht mehr). Das fand ich jedenfalls sehr interessant und ist mir gerade eingefallen.

  • Leg den Fokus auf dich und deinen Hund. Der andere ist egal. Ob dRüde, Hündin, jung, alt, groß, klein - ist egal. Da liegt der Denkfehler drin. Du willst keinen Außenfokus in dem Moment? Dann leg deinen eigenen ab. Hilft.

    Guter Input. Danke. :smiling_face:

    Vielleicht hilft euch das ein bisschen weiter? :hugging_face:

    Absolut - Danke. :hugging_face:

    Der Gruß war also sozusagen der Startschuss.

    Krass. :grinning_squinting_face:

    In der Situation ist es mir nicht so wichtig, ob der Hund mich anschaut - aber es ist supertoll, wenn man das auf Distanz übt - Hundesichtung, erst mal zu dir schauen.

    Ich habe dieses Video gefunden. Dass man erst auf den entspannten Blick clickert und dann den «wo ist mein Keks» Effekt nutzt, für den Blickkontakt, finde ich speziell. Ich wusste nicht, dass man den Clicker so nutzen kann (Zweiphasig).


    [Externes Medium: https://youtu.be/RsFtLfc8zZU]

    Du kannst auch einfach Keks reinschieben ohne Clicker...

    Dafür bin ich zu langsam. Erschwerend kommt hinzu, dass ich Schweizer bin. :grinning_squinting_face: Aber heute kamen meine Asco Clicker - die sind echt super. Ich hab schon zweimal geclickert heute. :winking_face:

    Ich habe mich ein wenig an dem Video orientiert, wobei der Hund im Video halt größer ist. Da ist es sicherlich einfacher:

    Finde ich super. Kommt auf meine Todo. :winking_face: Danke fürs Erklären.


    Bisher habe ich Seitenwechsel immer so gelöst, dass ich meine Hündin rangezogen oder gerufen hab, dann elegant um sie rumgelaufen bin, wobei ich die Leine zweimal nachfasse, die Hände wechsle, die Leine noch zweimal um den Bauch wickle einen Knoten rein mache, dann ein kurzes Täuschmanöver, damit sie nicht checkt was überhaupt los ist, gefolgt von einer 180° Pirouette mit einem Beinheber, um die Leine wieder von Hals und Fuss zu kriegen. Klappt ziemlich gut. Vielleicht mache ich mal ein Video-Training davon.


    :winking_face_with_tongue:

  • Bisher habe ich Seitenwechsel immer so gelöst, dass ich meine Hündin rangezogen oder gerufen hab, dann elegant um sie rumgelaufen bin, wobei ich die Leine zweimal nachfasse, die Hände wechsle, die Leine noch zweimal um den Bauch wickle einen Knoten rein mache, dann ein kurzes Täuschmanöver, damit sie nicht checkt was überhaupt los ist, gefolgt von einer 180° Pirouette mit einem Beinheber, um die Leine wieder von Hals und Fuss zu kriegen. Klappt ziemlich gut. Vielleicht mache ich mal ein Video-Training davon.

    :grinning_squinting_face:

    Daraus lernt dein Hund natürlich genau gar nix.


    Grundsätzlich gilt: Der Hund arbeitet (bewegt sich), deinen Anweisungen folgend (ob verbal, nonverbal, Handzeichen, völlig egal) nicht du. Wer bewegt wen - daraus folgt unmittelbar: Wer führt wen. Und vor allem: Wer wird respektiert. Als autorität anerkannt. Als Sicherheit. Solche vermeintlichen Kleinigkeiten, im täglichen Umgang, sind tausendmal wichtiger als alle Trainingseinheiten. Ohne solche Grundlagen hilft alles Clickern nix. (Und ich clicker selbst, so ist es nicht, aber die Kommunikation muss stimmen, und das Grundverständnis. Das kommt halt nicht vom Clickern allein, da gehört mehr dazu).

    Dafür bin ich zu langsam.

    Wieso? Du sprichst deinen Hund an, Keks schon in der Hand, und wenn er guckt, Keks rein.

  • Finde ich super. Kommt auf meine Todo. :winking_face: Danke fürs Erklären.


    Bisher habe ich Seitenwechsel immer so gelöst, dass ich meine Hündin rangezogen oder gerufen hab, dann elegant um sie rumgelaufen bin, wobei ich die Leine zweimal nachfasse, die Hände wechsle, die Leine noch zweimal um den Bauch wickle einen Knoten rein mache, dann ein kurzes Täuschmanöver, damit sie nicht checkt was überhaupt los ist, gefolgt von einer 180° Pirouette mit einem Beinheber, um die Leine wieder von Hals und Fuss zu kriegen. Klappt ziemlich gut. Vielleicht mache ich mal ein Video-Training davon.


    :winking_face_with_tongue:


    Als wir nur einen Hund hatten, der - ähem - stets vor uns lief, lief es ähnlich chaotisch ab. Ich habe mir eingeredet, dass es besser ist, den Hund einfach vor einem von der einen auf die andere Seite zu ziehen ("da sehe ich wenigstens, wo er ist"). Klappt ja bei 8,5kg ohne Probleme. Aber besonders bei Hundebegegnungen war das Mist. Zug auf der Leine, noch mehr Zug, Hund vorne - Eskalation.


    Jetzt, wo die Hunde nicht vor mir laufen dürfen (außer wenn es freigegeben ist oder generell ein Freizeitspaziergang ist) und hinter dem Rücken wechseln, gibt es echt weniger Eskalationen bzw. sind die besser handlebar.

    Ich habe auch den Eindruck, dass mein Senior froh sind, nicht vorne seinem Schicksal überlassen zu sein (früher dachte ich immer "der will ja selbst zum anderen Hund und pöbeln"). Eigentlich will der nicht pöbeln und schon gar nicht zu dem Hund hin. Er will seine Ruhe - und das klappt eben durch Seitenwechsel auf die abgewandte Seite viel besser.


    Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit Hundetraining und -verhalten beschäftigt. So vieles wird einfach falsch interpretiert.

    "Ach süß, wie der spielen will!". Kein Hund will wirklich mit irgendeinem fremden Hund, der frontal an der Leine auf ihn zukommt, ernsthaft spielen. Diese Spielaufforderungen sind halt seine Strategie, um Druck aus der Situation zu nehmen. Besser als Pöbeln auf den ersten Blick, aber ob es dem Hund dabei besser geht? Und oft ist Pöbeln halt der nächste Schritt, wenn die Strategie davor nicht funktioniert hat.

  • Du sprichst deinen Hund an, Keks schon in der Hand, und wenn er

    Ähm,


    ich persönlich finde, daß genau DAS dick markierte falsch ist!

    Besonders dann, wenn man will, daß

    Grundsätzlich gilt: Der Hund arbeitet



    Übers locken, und ja Keks in der Hand IST locken, lernt der Hund ebenfalls nichts! :ka:

  • Das Ablegen und auf andere Hunde zustürmen ist ein typisches Konfliktverhalten von Hunden. Hunde lernen, dass sie andere Hunde damit abwehren oder zumindest kurz abstoppen können, um so ein bisschen mehr Kontrolle zu bekommen.

    Grundsätzlich würde ich am Hundebegegnungsthema, z.B. mit Click for Blick arbeiten und zwar in solchen Abständen, wo dein Hund sich nicht gezwungen fühlt sich abzulegen und noch gut mitarbeiten kann. Ich würde auch solche Signale zum Umdrehen und Bögen laufen aufbauen, die übt man aber ganz intensiv ohne den auslösenden Reiz und steigert die Anforderungen mit zunehmenden Training entsprechend. Solange würde ich versuchen nicht mehr in solche Situationen reinzugehen, wo der Hund kein gutes Verhalten mehr zeigen kann. Liegt der Hund einmal und ist nicht mehr ansprechbar, ist es keine gute Trainingssituation, da kannst du dann nur noch versuchen irgendwie rauszukommen, aber der Hund wird nichts anständiges lernen. Das richtige Verhalten lernt der Hund, indem man gute Lerngelegenheiten schafft.

    Click für Blick ist super, würde ich unbedingt ohne Ablenkung aufbauen, um das Kontakt-zu-dir-suchen einzuüben. In der Situation ist es mir nicht so wichtig, ob der Hund mich anschaut - aber es ist supertoll, wenn man das auf Distanz übt - Hundesichtung, erst mal zu dir schauen.

    Click for Blick hat nicht das Ziel, dass der Hund den Menschen angucken soll. Bei Click für Blick lernt der Hund im ersten Schritt den Auslöser anzuschauen und später dann sich abzuwenden, aber nicht zwingend den Menschen anzugucken.



    Ich nutze übrigens ein Markerwort und keinen Clicker, den Clicker muss man ja immer schnell griffbereiet haben und da ist mein Mund einfach schneller. Und ich habe die Hände frei.

  • Ich meine nicht locken, sondern den Keks parat halten, weil das Argument ja war, man sei zu langsam.


    Und mir gings drum, erst mal das "mich anschauen" zu etablieren, und ja, das fange ich tatsächlich (ganz am anfang, beim Welpen) mit "Locken" an - also mit mir den Keks vors Gesicht halten. Um Blickkontakt erst mal aufzubauen.


    Und dann baut man das ab. und geht vom Locken dazu über, den Blickkontakt zu belohnen. Alles noch ohne Hundekontakt.


    Aber ja, viele Wege führen nach Rom.

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