Unsicherheit? Hündin legt sich hin und prescht bellend aus der Deckung

  • Falls jemand Tipps hat für Trainer*innen in der Schweiz (PLZ 6000 & 8000), sehr gerne. Frage für einen Freund. :see_no_evil_monkey:


    Vor einiger Zeit habe ich einen spannenden Podcast von jemandem aus dem Umfeld von «cumcane familiari» gehört. Dabei gings gerade auch um das Thema Hundebegegnungen. Ich habe mich mit denen und deren Philosophie noch nicht beschäftigt, fand die Aussagen im Podcast aber sympathisch.

  • Wenn dir cumcane familiäre zusagt:


    Mir wurde damals Esther Hufschmied (6006) empfohlen. Ich war aber nie da, weil wir dann unseren Weg gefunden hatten.

  • Wenn dir cumcane familiäre zusagt:

    Das müsste ich noch rausfinden.

    Mir wurde damals Esther Hufschmied (6006) empfohlen. Ich war aber nie da, weil wir dann unseren Weg gefunden hatten.

    Danke. Ich war sogar vorher gerade auf ihrer Webseite.

  • Wie bereits geschrieben, hat mich das Thema sehr beschäftigt. :relieved_face:


    «Kurz» vorab. Es war zu keinem Zeitpunkt die Idee, sie irgendeiner Weise bewusst in diese Situationen zu bringen. Das hat sich in der Hundeschule so entwickelt und ich halte das im Nachhinein, auch aufgrund eures Feedbacks, für den völlig falschen Weg. Ich möchte meine Fellnase nicht unter Druck setzen - niemals, ich halte das für nicht der richtige Weg (auch für mich nicht - damit fühle ich mich nicht wohl und es widerspricht meinem Naturell). Auch sind wir nicht in einer Situation, die sowas rechtfertigen würde. Je besser ich meine Fellnase kennenlerne, umso mehr wird mir bewusst wie sensibel sie ist und wie wenig es eigentlich braucht, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ich muss aber noch in vielen Bereichen lernen, sie besser zu deuten. Das wurde mir gestern auch in der Hundeschule wieder klar. Als Ersthundebesitzer lerne ich täglich dazu.


    Danke für Deine Inputs Ben_auch_mal_hier. Davon werde ich mir noch einige Punkte rausnehmen! Vieles davon setzt ich bereits so um oder arbeite aktiv daran. Andere Dinge funktionieren bei uns halt nicht und dann gibt es eben Dinge, wo ich hilflos bin - das war meine Intuition zum Besuch der Begegnungslektion.

    es wurden 10 verschiedene Alternativverhalten vorgestellt. Irgendwie habe ich nicht so recht den Eindruck, dass das bei meinen Hunden funktioniert.

    Genauso ist es! Auch in der Lektion, wurde das behandelt und aufgezeigt. Funktioniert bei leider uns nicht. Oder noch nicht, kann sein, dass das noch kommt. Bisher einziges Mittel, gekochtes Huhn. Das lässt sich aber nicht immer mitführen oder zeitnah einsetzen.

    Er darf jetzt auch generell nicht mehr vor mir laufen. Wenn er stehenbleibt und schnüffelt, ist das ok und ich gebe ihm alle Zeit der Welt. Aber vorne abchecken ist nicht mehr. Ich glaube, dadurch ist er sicherer geworden, weil er sich nicht mehr zuständig fühlt.

    Wir sprechen hier über sehr kurze Zeitfenster, aber wir haben ja gerade Leinenführigkeit bei uns im Junghundekurs. Ziel ist es, dass sie Schnüffeln und Laufen kann, wie sie will, so lange sie am Geschirr gesichert ist. Wechsle ich die Leine ans Halsband (aktuell laufen wir immer mit beidem), dann läuft sie hinter oder neben mir, bis maximal meine Zehenspitzen vor. Das funktioniert bereits gut und wird aktuell täglich mehrmals geübt. Ich habe das Gefühl, dass sie auch am Geschirr besser läuft, generell sicherer ist und mir mehr vertraut. Mag eine subjektive Wahrnehmung sein, aber deshalb habe ich die Hoffnung, dass sich das auf ihre Unsicherheit und damit aufs Pöbeln ausübet. Das braucht aber Zeit.

    Dieses «schöne laufen» halte ich für eine grosse Chance. Irgendwo wurde das auch mal erwähnt (hier im Thread) - das fand ich sehr beeindruckend. Was ich aber nicht tue, ist sie damit bereits in Hundebegegnungen oder stressige Situationen laufen zu lassen. Wegen dem Halsband nicht und wegen dem Vertrauen. Aktuell laufen wir damit nur auf weniger interessanten Strecken mit wenig Ablenkung.

    Er ist nicht mehr so sehr im Tunnel, sondern halbwegs ansprechbar.

    Das klappt aktuell noch nicht bei uns und das macht es für mich so schwierig. Ich habe aktuell kein Werkzeug, um sie da rauszukommen.

    Sinnvolles Alternativverhalten kann z.B. absitzen sein, Handtouch o.ä. aber auch den Hund anleiten das er selber ausweichen darf und nicht frontal auf den anderen Hund zulaufen muss. Dazu gehört selber Bögen laufen, ggf. Keks oder Spiele in die entgegengesetzte Richtung anbieten, Leine nicht zu kurz nehmen, Schnüffeln auf der abgewandten Wegseite loben & unterstützen.

    Bögen gehen nicht immer - teilweise ist kein Raum oder Zeit. Handtouch werde ich einmal versuchen. Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass man damit möglicherweise das Verhalten verstärkt. Habe ich aber möglicherweise auch falsch verstanden. Bögen laufen, ausweichen & Co. mache noch immer und ist unsere bevorzugte Variante.

    Und gibst du ihr Feedback was sie nun tun soll, wie ihr gemeinsam da durch kommt oder wartest du bis sie was tut?

    Wenn wir unterwegs sind, bin ich sehr aktiv und beobachte die Gegend (nicht angespannt, geschieht automatisch). Meist sehe ich Hunde vor oder mit ihr. Seit diesem Thread spreche ich sie sofort an mit Dingen wie «alles okay, hab den Hund auch gesehen», «die sind nett und tun nichts» - das versteht sie zwar inhaltlich nicht, Ziel ist aber, dass sie registriert, dass ich den Hund auch gesehen habe. Je nach Eskalationspotential fordere ich sie auf vorwärtszulaufen und spreche auch sonst mir ihr. Wir laufen noch immer Bögen, Umlaufen unbekannte Hunde oder warten im Gras neben dem Weg (schaffen Abstand).

    Ich mein es wie gesagt nicht böse. Ich hab das ja auch durch ;).

    Nein, alles gut. Ich weiss das Feedback wirklich zu schätzen. Von allen hier. Und Du hast ja meine Maus auch schon live gesehen


    Feedback ist ja auch nicht immer nur Blümchen und Ponyhof. :winking_face:

    Ja, genau. Nur, was habt ihr als Alternativverhalten eingeübt?

    Das sehe ich inzwischen (fehlt).


    Die in der Lektion aufgezeigten Alternativverhalten sind für mich so nicht zugänglich. Andere sprechen ihre Hunde an, halten ein Spielzeug oder Leckerli hin, das funktioniert für uns aktuell alles noch nicht. Zumindest nicht in diesen Situationen. Ich muss versuchen diese schon früher zu etablieren, in Situationen die easy sind.

    Ich meine das nicht böse doer persönlich, aber ich finde das wirklich schade.

    Das weiss ich, danke. :relieved_face:

    Führen heisst für mich AUCH, dass ich ihn NIE NIE in eine unangenehme Konfrontation zwingen würde. NIE. Das ist unsere Verabredung, unser Deal, Basis seines Vetrauens zu mir. Er weiß, wenn es mal zu einer unangenehmen Situation kommt (wir müssen irgendwie an einem fremden Hund dicht vorbei), dann eben weil es sein muss und wir meistern das zusammen.

    Das finde ich sehr schön und nehme ich für mich mit. :hugging_face:

    Du weißt jetzt, dass diese Situation für sie noch viel zu viel ist, dass ihr und dir die Werkzeuge für das Bewältigen solcher Situationen fehlt.

    So ist es.

    Für euch wäre wahrscheinlich Einzeltraining die beste Lösung. Jemand, der sich euer Miteinander in eurem Gassigebiet anschaut und auch genau da hilft und zusammen mit euch einen Lösungsweg erarbeitet, der zu deiner Hündin und dir passt.

    Ja das ziehe ich in Betracht. Allerdings werde ich nun erstmal noch an den Grundlagen weiterarbeiten und versuchen, so lange diese Situationen zu vermeiden.

    Du schaffst das. :nicken:

    Danke. :hugging_face:

    Das Begegnungstraining würde ich persönlich nicht mehr besuchen.

    Nein, das lass ich garantiert sein. :face_with_rolling_eyes:

    Also was ich sagen will: nur weil sie manchmal, aus welchen Gründen auch immer, noch flippt, heißt das nicht, dass ihr nicjt auf einem guten Weg seid.

    Das ist wohl so. Mir hat auch die gestrige Lektion geholfen, das zu erkennen. Manchmal braucht es jemand, der einem das von aussen bestätigt/sagt.


    Danke an Euch alle, die sich Zeit für Feedback genommen haben. Jetzt brauche ich erstmal etwas frische Luft mit meinem Stinkerchen. :dog_face: :smiling_face_with_hearts:

  • Die in der Lektion aufgezeigten Alternativverhalten sind für mich so nicht zugänglich. Andere sprechen ihre Hunde an, halten ein Spielzeug oder Leckerli hin,

    Das ist kein Alternativverhalten, sondern Ablenkung.


    Ich glaube, genau an der Stelle hakt es. Und beim Thema Leinführigkeit. Da ist ja anscheinend das Ziel, dass der Hund die Umwelt ausblendet. Aber so kann er ja nicht lernen mit ihr umzugehen.

  • Das ist kein Alternativverhalten, sondern Ablenkung.


    Ich glaube, genau an der Stelle hakt es. Und beim Thema Leinführigkeit. Da ist ja anscheinend das Ziel, dass der Hund die Umwelt ausblendet. Aber so kann er ja nicht lernen mit ihr umzugehen.

    Danke Corinna. Nun entweder bringe ich jetzt Begriffe ins Rennen, die so nicht gefallen sind oder ich hab was falsch verstanden. Das ergibt natürlich Sinn. was du sagst - ich werde das auch nochmals nachfragen.


    Ja, an der Leinenführigkeit sind wir dran.

  • Alternativverhalten finde ich auch nicht so ganz einfach... Ich kann damit nicht so ganz was anfangen.


    Bei uns ist das "Alternativverhalten" wenn man das so nenen möchte - sich auf meine Anweisung hin auf die Aussenseite begeben und ordentlich mit mir Laufen.


    Sprich, das gründlich geübte (und da haperts bei euch bissel, glaub ich) Laufen an der LOCKEREN Leine zeigen. Mehr nicht. (Locker ist das Ziel... da viele die Leine aber gleich super kurz nehmen, kann das schon deshalb nix werden.)


    Ich weiß, dass es da andere Methoden gibt, mir sind die zu umständlich. Ich hab mal einen Sonntags-Spaziergang mit so einem Sitz-Schau etc Hund mitgemacht, sorry, ging nicht für mich. Wir kamen kaum vom Fleck und mein Hund war danach völlig durch, das ständige Stehenbleiben hat den total nervös gemacht.

    Als wir dann in eine ruhigere Gegend kamen, hab ich abgeleint und der rannte erst mal wie irre im Kreis (die Leute mit denen ich unterwegs war, denken vermutlich, der Hund hat einen an der Klatsche...)

    Wir haben das nicht wiederholt.


    Aber das ist individuell, wenns für jemanden funktioniert, fein.


    Mit irgendwelchen Sachen rumwedeln würde ich nicht. Weder Futter noch Spielzeug. Alles, was in Richtung Ablenken geht finde ich persönlich falsch. Mein Hund SOLL bitteschön seine Umwelt wahrnehmen und verarbeiten! Der darf auch hingucken, nur nicht fixieren und nicht (unaufgefordert) stehenbleiben. Aber solange er mit mir mitkommt und nicht kreuzt, ist mir sogar relativ egal, wenn er mal bellt.


    Ich bin damit bisher bei allen Leinenpöblern, mit denen ich es zu tun bekommen habe, ganz gut gefahren. Man muss aber auch wirklich die Attitüde "Ist mir doch scheissegal ob der da doof ist, ich lauf jetzt da lang weiter und du kommst bitteschön mit, da passiert nix!" glaubwürdig rüberbringen.


    Ausnehmen würde ich echte Artgenossenaggression, da lass ich die Finger davon und würde nie schlaue Tipps geben. Das sehe ich bei deiner aber nicht.

  • Danke für deine Ausführungen.

    Sprich, das gründlich geübte (und da haperts bei euch bissel, glaub ich) Laufen an der LOCKEREN Leine zeigen. Mehr nicht.

    Ja da ist viel Luft nach oben. Wir haben damit eigentlich erst gerade begonnen.

  • Ja da ist viel Luft nach oben. Wir haben damit eigentlich erst gerade begonnen.

    Also ich merke bei beiden Hunden (Senior = früherer Leinenpöbler und Junghund = Pubertier, das halt noch nicht alles kann), dass es mit der lockeren Leine ist wie mit allen anderen Dingen: Es wird besser, wenn man es wirklich bei Null, also in reiz"loser" Umgebung anfängt und dann langsam steigert.


    Mit beiden mache ich es jetzt über das Leinenende-Signal, also "Ende!" heißt, sie müssen langsamer machen, die Leine darf sich nicht spannen. Sie können auch stehen bleiben und warten, wenn es z.B. die Schleppleine ist. Egal, Hauptsache sie rennen nicht rein.

    Ich fand das Kommando bzw. Signal immer doof, als ich aber in der Hundeschule eine Teilnehmerin beobachtet habe, deren Hund das total super gemacht hat, habe ich das eingeübt, und es ist bis jetzt echt das, was am besten klappt, und das bei langen und kurzen Leinen.


    Ich habe es jetzt schon ein paarmal geschafft, dass mein Junior hinter einem anderen Hund oder anderweitigem stärkeren Reiz gelaufen ist und sich mit dem Leinenende-Signal echt gut beherrschen konnte. Ich habe das natürlich auch immer sofort gemarkert und belohnt (in reizarmer Umgebung lobe ich meist nur noch bzw. belohne nur ab und zu mal).


    Bei meinem Senior ist wirklich die kurze Leine das Mittel der Wahl bei Hundebegegnungen, auch wenn - verständlicherweise - immer gesagt wird, dass das die Anspannung erhöht. Bei ihm ist es definitiv nicht so. Und ich halte die Leine ja nicht so kurz, dass er stranguliert wird (er ist eh immer am Geschirr), sondern dass er einfach nicht nach vorne geht. Aus dieser eingeschränkten Situation heraus hat er dann auf einmal begonnen, am Rand zu schnüffeln, wenn uns ein Hund entgegen kam, oder er hat mich angeschaut. Das ist ein sehr gutes Zeichen und das hat er früher definitiv nie gemacht, sondern ging pöbelnd nach vorne und war im Tunnel für lange Zeit.

    Bei ihm bin ich mir sehr sicher, dass diese Begrenzung ihm Sicherheit gibt.

    So unterschiedlich sind Hunde eben.

    Parallel dazu arbeite ich mit ihm auch am "Ende"-Signal, damit er irgendwann keine "gekürzte" Leine mehr braucht.

  • Ich stimme dir zu - Begrenzung gibt Sicherheit, und ja, die Leine sollte kurz sein.

    Man sieht aber oft, dass die Leine so kurz genommen wird, dass der Hund schon halb in der Luft hängt und die Leine schon von sich aus auf Zug ist. Das meine ich. Wenn deiner Ben_auch_mal_hier an der Leine noch schnüffeln kann, ist sie ja nicht zu kurz.


    Klar, wenn der Hund losgeifert, geht das manchmal nicht anders, obwohl für mich auch da gilt: Hochzerren ist die Todsünde. (auch da würde ich die Leine nicht kürzer nehmen, sondern mich flotter wegbewegen, aber das ist situationsabhängig)


    Begrenzung ist für den Hund besser zu verstehen, wenn man ihn mit dem Körper begrenzt. Dazu muss man nicht "blocken". Einfach im Weg sein reicht.


    Leinenende "lernen":

    Ich finde das am einfachsten über Richtungswechsel. Ob mit oder ohne ein Wort dazu ist eigentlich egal. Ich würds über Richtungswechsel einüben und dann das Kommando obendrauf packen.

    WICHTIG (und da wird das eben oft falsch gemacht): Der Mensch wechselt die Richtung BEVOR der Hund ans Leinenende kommt. Wenn man den Hund in die Leine laufen lässt und dann die Richtung wechselt, ist es unsinnig - dann kanns der Hund nicht kapieren.

    Und oft wird so halbherzig gedreht und auf den Hund gewartet. Auch dann ist der Lerneffekt nicht da. Der Mensch muss in seiner Körpersprache deutlich und zackig sein, damit der Hund die Chance hat, zu sehen was der Mensch macht.

    Gerne wird stehengeblieben und gezogen - das enthält aber keine Info über die Bewegunsrichtung. So lernt der Hund einfach nur, Zug zu ignorieren.


    Daher bin ich so vehement für das Weiterlaufen: Es ist eine Information für den Hund, die er aus der Körpersprache (aufgerichtet), aus der Blickrichtung (nach vorne) und aus der Bewegung (es geht weiter!) entnehmen kann. Körpersprache ist eine Sprache, die jeder Hund versteht - ohne dass man irgendwas einüben muss.


    Das nur zur Erklärung, wenns anders klappt, super! Ist auch immer so ne Frage, was zum jeweiligen Menschen passt.

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