Wachverhalten abgewöhnen / damit umgehen

  • Meinst du, ihn in einem Raum allein lassen? Dafür müsste ich ihn in ein anderes Stockwerk bringen, weil ich unten arbeite und dort komplett offene Wohnfläche ist. Das habe ich bisher noch nicht probiert. Andersherum, er bleibt unten und ich bin oben, führt bisher nicht dazu, dass er sich alleine mehr ausruht.

  • Für mich liest sich das nicht nach wachen.

    Ein wachender Hund ist innerlich ruhig und aufmerksam und weiß genau weshalb er bellt. Der steigert sich nicht in jedes Geräusch rein und bellt umsonst. Er selektiert jedes Geräusch nach Bekanntheit und Verknüpfungen. Mein Molosser z.b. hat bei dem Postauto nie gebellt, weil sie wusste, der wirft nur Zeugs in den Briefkasten und fährt weiter. Aber wehe jemand Unbekanntes ist am Haus vorbei gelaufen. Dann wurde gemeldet und nicht hysterisch gekläfft. Das ist ein Unterschied.

    Wachende Hunde sind im Arbeitsmodus und teilen ihr Kräfte gut ein.

    Für mich hört sich das eher nach Reizoffenheit und dünnen Nerven an, oder aber er sucht deine Aufmerksamkeit.


  • Meinst du, ihn in einem Raum allein lassen? Dafür müsste ich ihn in ein anderes Stockwerk bringen, weil ich unten arbeite und dort komplett offene Wohnfläche ist. Das habe ich bisher noch nicht probiert. Andersherum, er bleibt unten und ich bin oben, führt bisher nicht dazu, dass er sich alleine mehr ausruht.

    Wenn er im Obergeschoss allein gut / besser zur Ruhe kommt,während du im Untergeschoss arbeitest - ja. Kann natürlich sein, dass du dieses Allein Bleiben außer Sicht auch erst aufbauen musst.

    Aber wenn er unten bei dir eigentlich fast dauerhaft angeknipst isr ja, dann solltest du ihn aus dieser HO Situation ausgliedern.


    Wenn es nicht gelingt, dass er oben (nach und nach) e n t s p a n n t allein bleibt, dann würde ich unten eine Ruhezone einrichten. Das wird sicher in einem offenen Wohnbereich auch irgendwie gehen- Raumteiler oder Gitter, Rollo vors Fenster, eine Decke oder ein Covercase über seine Box - ihm also eine ruhige,reizarme Ecke mit seiner Höhle einrichten.


    Für mich liest sich das nicht nach wachen.

    Ein wachender Hund ist innerlich ruhig und aufmerksam und weiß genau weshalb er bellt. Der steigert sich nicht in jedes Geräusch rein und bellt umsonst. Er selektiert jedes Geräusch nach Bekanntheit und Verknüpfungen. Mein Molosser z.b. hat bei dem Postauto nie gebellt, weil sie wusste, der wirft nur Zeugs in den Briefkasten und fährt weiter. Aber wehe jemand Unbekanntes ist am Haus vorbei gelaufen. Dann wurde gemeldet und nicht hysterisch gekläfft. Das ist ein Unterschied.

    Wachende Hunde sind im Arbeitsmodus und teilen ihr Kräfte gut ein.

    Für mich hört sich das eher nach Reizoffenheit und dünnen Nerven an, oder aber er sucht deine Aufmerksamkeit.

    Das ist hier auch so. Hier wird selektiert. Postautos oder Lieferservice auf dem Hof wird nicht gemeldet. Unbekanntes, am Haus nahes wird gemeldet - also wenn hier jemand auf die Terasse stiefelt. Das ist für uns richtig so.

    In der Dämmerung wird verdächtiges erstmal angeknurrt und er überlegt, ob es sich lohnt, Bescheid zu geben. Wenn er findet, es ist was los, was wir beachten sollen, meldet er. Wenn ich sehe, es ist nur Wild im Garten, dann melde ich ihm das zurück, unaufgeregt mit "Alles guuut. Nur ein Reh " und er pennt weiter.

    Wenn ich die Bedrohung nicht entdecke, melde ich ihm auch zurück,dass ich nach dem Rechten sehe und es gut ist, dass er auf uns aufpasst.

  • Danke euch für die vielen Ratschläge. Ich schaue mal, was ich an Ruheecke noch verbessern kann.


    Er bellt übrigens bei weitem nicht bei jedem Geräusch, das habe ich vielleicht schlecht beschrieben. Ich wohne zwar ländlich, aber an der Hauptstraße mitten im Dorf, und bei Geräuschen von vorbeigehenden Kindern, Autos, LKWs etc. ist er unbeeindruckt.


    Während ich arbeite ist eigentlich seine ruhigste Zeit, auch wenn ich telefoniere oder Ähnliches. Da liegt er oft in der (offenen) Box neben dem Schreibtisch und schläft auch länger. Die Box hat er immer zur Verfügung, er legt sich aber nicht freiwillig an einen Ort wo er mich nicht im Blick hat. Vielleicht muss ich ihn doch noch zu mehr Ruhe zwingen. Oben wird es leider relativ warm, was er nicht gut aushält. Aber es ist ja nicht euer Job, meine Wohnsituation zu optimieren… auf jeden Fall danke, für eure Antworten.

  • Unser Großpudelmix (1,5j) meldet definitiv "unnötige" Dinge, wenn er nervös ist. Mit selber nachgucken und benennen waren viele Dinge bald kein Thema, allerdings nur, wenn er entspannt ist.


    Die nervöse Zeit beschränkt sich bei uns auf manche Morgende/manche Abende und wenn wir bei anderen Leuten sind. So oft meldet er dann auch nicht aber auffällig ist, dass die selben Dinge zu anderer Zeit ihn nicht im geringsten auslösen. Mit einem Beller hat sich die Sache auch immer erledigt. Mittlerweile sehe ich ihm schnell an, wenn er wieder seine nervöse Stunde hat. Mit dem älter werden scheint es auch von allein etwas besser zu werden.

    Die Nervosität managen wir dann mit allem, was ihn beruhigt. Der Umfang stellt bei uns aber auch kein Problem dar.


    Einen Tipp habe ich leider nicht, aber ich kann bestätigen, dass es diese Melden aus Nervosität gibt.

  • Er bellt übrigens bei weitem nicht bei jedem Geräusch, das habe ich vielleicht schlecht beschrieben. Ich wohne zwar ländlich, aber an der Hauptstraße mitten im Dorf, und bei Geräuschen von vorbeigehenden Kindern, Autos, LKWs etc. ist er unbeeindruckt.



    Ich fand es sehr interessant, was hier geschrieben wurde bzgl. Wachen vs. sich Aufregen aufgrund eines bereits vorliegenden Stresspegels...


    Vielleicht hilft es ja, mal eine Art Tagebuch zu schreiben, wann er was meldet - und wann er was nicht meldet. Und was an dem Tag ggf. noch war (bei uns hängt seine "Meldebereitschaft" z.B. oft auch mit seinem Testosteronspiegel zusammen...).


    Vielleicht gibt es ein Muster, das Dir hilft, das Ganze mehr einzugrenzen.

  • er legt sich aber nicht freiwillig an einen Ort wo er mich nicht im Blick hat.

    das würde ich immer wieder mal üben. Unaufgeregt und ohne grossen Aufwand. Mal rausschicken und du bleibst da. Mal den Raum wechseln und er hat da zu bleiben. Einfach in den Alltag einbauen, ganz entspannt. Wäre für ihn entspannend, wenn er mit der Zeit lernt, damit umzugehen. Kann er gut alleine bleiben?

  • Er bleibt noch nicht gerne alleine, aber wir arbeiten dran, im Alltag immer wieder. Ich bin zuversichtlich, dass das mit kontinuierlichem Üben im Alltag in Kombination mit Erwachsenwerden immer besser klappen wird. Er hat sich schon so viel entwickelt seit er da ist, das wird auch noch :-)

  • Alleine bleiben können und ausserhalb von deinem "Dunstkreis" entspannen können hängt oft zusammen.


    Je besser er klar kommt mit schlafen ohne bei dir zu sein, desto besser wird er alleine bleiben können.

  • Alleine bleiben können und ausserhalb von deinem "Dunstkreis" entspannen können hängt oft zusammen.


    Je besser er klar kommt mit schlafen ohne bei dir zu sein, desto besser wird er alleine bleiben können.

    Richtig. So würde ich das auch angehen. Schlafenszeiten im anderen Stockwerk etablieren. Jeden Tag zwei Mal im selben Zeitfenster. Am besten so drei Stunden rum jeweils. Und dann kann man mal schauen wie flattrig die Nerven noch sind und was man wirklich trainieren muss. (Manchmal nämlich so gut wie nix mehr. =) )

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