Gestresster Hund - Ursachen?

  • Habt ihr die Ernährung im Hinterkopf? :-)

    Darauf bin ich auch letztens erst gekommen als ich mich wegen meiner Hündin und Unverträglichkeiten informiert habe.


    Angeblich kann(!) eine zu hohe Proteinzufuhr sich nachteilig auswirken auf das Erregungslevel, in dem Fall würde es sich lohnen den Kohlehydratanteil zu erhöhen.

    Evtl ist auch eine zusätzliche Gabe von Tryptophan-L ratsam, oder Nahrungsmittel die eine Aufnahme dessen begünstigen bzw die Vorstufe des Glückshormons Serotonin enthalten.


    Alles jetzt sehr laienhaft ausgedrückt, im Netz finden sich viele Infos dazu die ich sehr aufschlussreich fand :-)


    Natürlich muss da jeder selbst wissen was für seinen Hund das Richtige ist, Ernährung ist ja eh so ein Thema 😶


    Viel Erfolg!

  • Sicherlich ein guter Punkt!

    Er hat allerdings über die Jahre schon mal das Futter wechseln müssen. Natürlich weiß ich nicht mehr, wie hoch jeweils der Proteinanteil war, aber vermutlich nicht überall hoch. Sein Verhalten war aber immer gleich.

    Ich habe allerdings noch Kartoffelflocken, die man zum Futter dazu geben kann. Wäre ja mal einen Versuch wert... Danke für den Hinweis!

  • Leider haben eben früher oft Leute, die sich auskennen sollten (z.B. verschiedene Hundetrainer) das mit dem Stress nicht erkannt, und wir waren eben Neulinge. Da hieß es lediglich "der ist nicht erzogen" oder "der ist dominant". Das schließe ich schon lange aus.

    Ja, das sind so die üblichen Sprüche, die man kennt. Wobei man sagen muss, engmaschige Führung und gute Erziehung hat meinem Hund zumindest sehr geholfen. Für ihn war das so eine Art Sicherheitsnetz. Beispiel: Wenn ihr Besuch habt und der Hund unruhig hin- und her hibbelt und nicht weiß, was er nun tun soll, von einem zum anderen läuft usw. bekommt er einen Platz zugewiesen, so dass er entspannen kann. Aber hier ging es ja erst mal nur um mögliche Ursachen, gell? Ich denke allein schon der Verlust des Zuhauses kann einen Hund je nach seiner Veranlagung schon in eine nervliche Krise stürzen.

  • Zitat

    Evtl ist auch eine zusätzliche Gabe von Tryptophan-L ratsam, oder Nahrungsmittel die eine Aufnahme dessen begünstigen bzw die Vorstufe des Glückshormons Serotonin enthalten.

    Wegen eines höheren Tryptophan Gehaltes in Lamm sind wir schon vor längerer Zeit auf diese Fleischsorte (in Kombi mit Kartoffeln) umgestiegen.


    Ich hatte zum Test vom selben Hersteller nach einiger Zeit Lammgabe nochmal eine andere Fleischsorte mit ähnlichem Proteingehalt gegeben, man hat es gemerkt. Lamm hat bei uns einen positiven Unterschied gemacht.


    Seit kurzer Zeit testen wir deshalb auch das Relax Plus (hier im Forum gefunden). Ich bilde mir, dass dies bei uns bereits Veränderungen bewirkt aber mit der gleichzeitigen Hitze möchte ich mir da nicht zu schnell eine Meinung bilden.

  • Ja, das sind so die üblichen Sprüche, die man kennt. Wobei man sagen muss, engmaschige Führung und gute Erziehung hat meinem Hund zumindest sehr geholfen. Für ihn war das so eine Art Sicherheitsnetz. Beispiel: Wenn ihr Besuch habt und der Hund unruhig hin- und her hibbelt und nicht weiß, was er nun tun soll, von einem zum anderen läuft usw. bekommt er einen Platz zugewiesen, so dass er entspannen kann. Aber hier ging es ja erst mal nur um mögliche Ursachen, gell? Ich denke allein schon der Verlust des Zuhauses kann einen Hund je nach seiner Veranlagung schon in eine nervliche Krise stürzen.


    Jo, ich wette, diese Trainer hätten ihn gleich noch ein zweites Mal kastriert ;-)

    Und wir waren mal in einem Therapiehundeverein, dort wollten sie ihn in Kindergärten schicken. Horror!



    Das mit der engmaschigen Führung und Erziehung ist im Prinzip bei uns schon so. Wir nehmen Rücksicht auf das, was er leisten kann und was eben nicht. Wir haben viel Struktur. Nur gibt es natürlich Ereignisse, die man nicht in der Hand hat (Tierarztbesuche, Hundebegegnungen, Handwerker im Haus).


    Und es sind ja nicht nur die ungewöhnlichen Ereignisse, er ist generell oft angespannt. Da reicht es schon, dass ich in die Küche gehe oder so. Ich sage bewusst nicht "hibbelig", denn er wirkt eher so wie mit angezogener Handbremse oder wie ein Kessel kurz vor dem Explodieren. Also so, als ob er versucht, sich zu kontrollieren, es aber nicht ganz schafft.


    Zum Verlust des Zuhauses: Ja, das kann schon sein. Er war auch einige Monate im TH und dort in "Einzelhaft", weil er der Kleinste war und sie ihn nicht mit einem großen Hund zusammentun wollten (merkwürdig, aber ist halt jetzt so).

    Aber das ist ja doch schon recht lange her.


    Irgendwie denke ich bei ihm schon, dass es auch eine körperliche Komponente gibt.


    Was ganz Anderes, vielleicht liest das ja jemand und hat eine Idee: Oft tritt dieses Verhalten auch im Zusammenhang mit Essen/Futter auf. Er ist schon immer unglaublich verfressen. Er klaut und bettelt nicht (was aber eben seine "Höflichkeit" sein könnte). Aber er wird noch nervöser, wenn eben Futter im Spiel ist.

  • Aber das ist ja doch schon recht lange her.

    "Lange her" ist bei PTBS leider selten ausreichend. "Zeit heilt alle Wunden" trifft da leider nicht zu.

    Irgendwie denke ich bei ihm schon, dass es auch eine körperliche Komponente gibt.

    Im Prinzip ist PTBS auch eine körperliche Komponente, da sie die Funktion des Gehirns und des Nervensystems verändert und das meistens dauerhaft, vor allem, wenn sie seit der Entwicklung besteht. Aber ich weiß schon, was du meinst und klar, kann man da auch gucken.

  • Frodo (mein Kleinpudel) ist auch so. Schon immer und er lebt von Welpe an bei mir.


    Er wurde mehrfach komplett durchgecheckt (auch von einem Verhaltenstierarzt) und ist klinisch gesund (abgesehen von seiner Magen-Darm-Empfindlichkeit, die bestimmt mit reinspielt), aber halt hochsensibel mit einer Neigung zur Hysterie und Übertreibung.

    Er reagiert auf einiges, als hätte er die schlimmsten Sachen erlebt, dabei hat er noch nie was Schlimmes erlebt :ka:


    Nach 7 Jahren hab ich ehrlich gesagt aufgegeben und betreibe nur noch Management, damit wir beide einigermaßen stressfrei durch den Alltag kommen.

  • Hab auch einen Hund mit schwachem Nervenkostüm. Ich habe ein großes Blutbild und die Schilddrüse checken lassen. Es gibt zahlreiche Krankheiten die den Hormonhaushalt durcheinander bringen, aber bei uns waren das Blutbild sowie Schilddrüse völlig unauffällig. Ich habe dann noch speziell wegen dem Stressthema eine Beratung bei Napfcheck gemacht.

    Das plus viel Training und überall an den Stellschrauben drehen hat nach zwei Jahren endlich dazu geführt dass wir einen relativ normlen Alltag haben können. Meiner Meinung nach liegt das schwache Nervenkostüm daran, dass die Mutterhündin schon Stress gehabt haben muss. Er wurde mit wenigen Wochen fast verhungert auf Russlands Straßen gefunden. Auch das traumatische Erlebnis des Verhungerns wird seinen Teil dazu beigetragen haben.

    Das ist etwas was ich vorher auch noch nie auf dem Schirm hatte, dass viele Auslandshunde schon Pränatal mit Stress zu tun haben und dementsprechend mehr Rezeptoren für Cortisol angelegt wird.

  • dass viele Auslandshunde schon Pränatal mit Stress zu tun haben und dementsprechend mehr Rezeptoren für Cortisol angelegt wird.

    Genau das wurde mir von dem Verein, über den ich meine Hündin habe, auch gesagt und der Hundetrainer hat dies bestätigt.

    Weil meine Hündin im Alter von wenigen Tagen zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter in den Shelter kamen, war ich der Meinung, sie hätte ja noch gar nichts schlechtes erlebt (außer die fürchterliche 30 stündige Fahrt nach Deutschland), wurde ich dahingehend belehrt. Gehört hatte ich das vorher auch noch nie, wäre aber eine Erklärung für viele Eigenarten ..


    Gruß,

    Sabine

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