Hund freut sich bei Fremden, lässt sich nicht streicheln
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Wenn sie merkt, dass sie gar keinen Kontakt haben muss, dass sie sich darauf verlassen kann, dass du sie vor unerwünschtem Kontakt schützt und sie das nicht selbst regeln muss, dann kann es gut sein, dass sie wieder entspannter wird, wenn ihr unter Leuten seid.
So schaut's zumindest bei mir und Dino aus, japp.
Er ist jetzt seit +-3,5 Jahren bei mir und hat am Anfang sehr vehement auf Menschen reagiert. Die wurden rigoros verbellt und ich hatte ein Bündel Fell mit gefletschten Zähnen an der Leine - auch wenn der Mensch auf der anderen Straßenseite noch x Meter entfernt war. Menschen, die z. B. auf der gleichen Straßenseite einfach nur an uns vorbei wollten? HORROR. Der Hund hing eskalierend in der Leine und ich bin ziemlich schnell dazu übergegangen, den Leuten direkt großräumig auszuweichen. Auch wenn ich notfalls ins mannshohe Dickicht musste
Wollten fremde Menschen ihn anfassen, war ich gefragt - da hab ich dann ein lautes, deutliches "NICHT ANFASSEN" von mir gegeben. Die einzigen Menschen, die Dino gegen seinen Willen anfassen und händeln dürfen, sind ich und unsere Tierärzte...
Heute ist Dino so entspannt, dass er auf der Terrasse unseres Hundevereins zwischen den Vereinsmitgliedern herumwuselt (unter Aufsicht natürlich!) und sich bei manchen dann auch Leckerli und sogar Streicheleinheiten abholt. Aber das alles gibt's nur dann, wenn er zu den Leuten hingeht und sagt "Hey, rück mal ein Stückchen Wurst raus" oder "Hey, kraul mir mal den Hals". Sprich: wenn er entscheidet, dass er das jetzt wirklich möchte. Selbst dann guckt er immer wieder zu mir und holt sich dadurch die Sicherheit, dass ich immer noch auf ihn aufpasse und ihm helfe, sich da rauszunehmen, wenn's ihm doch zu viel wird. Er kommt in dieser Situation auch ganz oft zu mir zurück, lässt sich von mir streicheln und belohnen ... und geht dann wieder "seine" Menschen besuchen.
Weil er weiß, dass er es nicht muss - er darf. Vorausgesetzt, er hat gerade die Nerven dazu und ist ansprechbar.
Bis dahin war es aber ein sehr langer Weg verbunden mit viel Zeit, Training, Geduld und auch vielen Rückschritten. Dass Dino jetzt von sich aus den Kontakt zu Menschen sucht, das teilweise auch genießt, sich auch immer öfter selbst rausnimmt, wenn's ihm zu viel wird usw. entbindet mich aber nicht von meiner Aufsichtspflicht ihm und den anderen Menschen gegenüber. Deshalb ist an Dino in solchen Situationen immer Halsband, Geschirr und eine 1 Meter-Leine dran, damit ich im Notfall schnell eingreifen kann.
Mein Rat daher: sorg erstmal dafür, dass Nelly überhaupt gar keinen Kontakt zu anderen Menschen haben muss. Richte ihr z. B. mittels Kindergitter oder Welpenauslauf einen sicheren Bereich ein, in dem sie nicht selbständig zu den Menschen kann. Deinem Besuch machst du klar, dass Nelly in diesem Bereich komplett in Ruhe gelassen wird. Sie wird nicht angesprochen, nicht angeschaut, nicht gefüttert, nicht angefasst - für deinen Besuch ist Nelly nur eins: Luft.
Menschen tun sich unheimlich schwer damit, einen lieb guckenden, süßen Hund einfach zu ignorieren bzw. in Ruhe zu lassen. Daher isses ganz gut, wenn Nellys "Safespace" z. B. nicht im gleichen Raum, sondern in einem anderen Zimmer ist. Da kannst du z. B. dann auch die Küche oder euer Schlafzimmer mit einem Kindergitter absperren, sodass Nelly euch zwar sehen und hören kann, aber keinen direkten Kontakt zum Besuch hat.
Das gleiche gilt dann auch beim Gassi. Kein Mensch fasst Nelly an o. Ä., dein Wort ist da Gesetz. Gleichermaßen darf Nelly aber auch nicht zu anderen Menschen hin - sie kann damit ja nicht umgehen.
Es kann sein, dass ihr sie bis an ihr Lebensende vor Menschen schützen müsst. Es kann auch sein, dass sie nach ein, zwei Jahren merkt "Oh, ich muss ja gar nichts mit den Menschen machen!" und dann entspannter wird. Das kann zum jetzigen Zeitpunkt keiner sagen.
Aber, was ich dir sagen kann: Es macht einen selbst so unheimlich stolz, wenn man bemerkt, wie der Hund in der Gegenwart anderer Menschen immer entspannter wird. Weil er zunehmend merkt, dass DU ihn vor den anderen Menschen schützt, dass DU sein Bodyguard bist.
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Hi
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oh, das macht mir Mut . Herzlichen Dank für eure Erfahrungen und Anregungen. Wir werden noch deutlicher mit den Menschen kommunizieren müssen, damit sie sie in Ruhe lassen und auch selbst dafpr mehr sorgen....Herzlichen Dank
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Ich persönlich möchte nicht, dass auf der Straße meine Hunde von fremden Menschen gestreichelt oder sonstwie berührt werden. Ich bleibe gerne stehen und gebe den Menschen die Möglichkeit zu schauen und lehne jedoch strikt eine Berührung ab. Warum? Weil man nie weiß, ob das menschliche Gegenüber auch wirklich in guter Gesinnung kommt und weil ich nicht möchte, dass ich in eine Situation komme, in der ein fremder Mensch plötzlich aufschreit und behauptet meine Hunde hätten gebissen.
Zuhause sind die meisten fremden Menschen willkommen und Kontakte lasse ich gezielt und geordnet - nach meinen Regeln - zu. Da habe ich die wenigsten Berührungsängste!
Warum müssen Menschen bei kleinen Hunden immer in Entzückungsschreie ausbrechen und das Verlangen haben die Kleinhunde streicheln zu müssen? Das würde bei einem größeren Hund niemanden wirklich einfallen!
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Das stimmt, ihr Größe und ihr Teddybär-Äußeres sind bei der Problematik nicht gerade hilfreich
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Deshalb musst Du Deinem Hund helfen. Alleine kann er das nicht!
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