Hund hat Welpe gebissen. Was jetzt tun?
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Zitat
Ich habe ein Problem mit Daisy meiner 4 Jahre alten Mischlingshündin. Daisy kommt aus dem Tierschutz und wohnt seit 4 Monaten bei mir. Sie ist normalerweise sehr freundlich und verspielt
Bei einer vierjährigen Hündin aus Rumänien halte ich das sehr freundlich gegenuber anderen Artgenossen für eher unwahrscheinlich. Auf den Bildern sieht sie vom Hundetyp sehr ähnlich aus wie die Geschwister meiner Leia, die mit etwa 2,5 Jahren aus Ungarn kam. Die war am Anfang auch vermeintlich freundlich gegenüber fremden Hunden draußen und hat Spielansätze gezeigt (an der Leine unter Kontrolle wohlgemerkt.) Nach ein paar Monaten,als sie sich sicherer fühlte und auch älter wurde, kippte das sehr schnell. Inzwischen findet sie Hunde die größer sind als sie selbst absolut unnötig, besonders Hündinnen.
Letzte Woche ist die Husky-Hündin unserer Nachbarn über zwei Zäune zu uns in den Garten geklettert und hatte Glück, dass ich Leia schnell im Haus hatte, die fand das gar nicht lustig und hätte da auch ernst gemacht. Wir hatten kurzfristig eine weitere Hündin bei uns, die wir eigentlich aufnehmen wollten, ging überhaupt nicht, Leia hatte da wirklich Beschädigungsabsicht.
Bei kleineren Hunden ist sie beim Vorbeigehen friedlich, spielen würde ich aber niemals zu lassen, da sie da wahnsinnig grob ist und eindeutiges Hüteverhalten zeigt, dass dann auch gerne Mal in richtiges Jagen übergeht.
Auch im Umgang mit unseren beiden anderen Hunden haben wir da ein Auge drauf und müssen gelegentlich eingreifen, wenn sie Gigi zu sehr belästigt. (Und die ist älter als Leia und kann sich durchaus wehren und tut das auch wenn nötig. Beeindruckt Leia aber nicht großartig.) Im Haus funktioniert es super, solange kein Futter herumsteht und es genug Rückzugsplätze gibt. Bei einem sehr kleinen Hund oder Welpen würde ich aber auch für nichts garantieren. Und Leia ist kein wahnsinnig aggressiver Hund.
Gerade Osteuropäer sind oft sehr ernsthafte Hunde und fremde Hunde sind da oft viel mehr Konkurrenz als Freunde. Wir hatten anfangs auch zwei Beißvorfälle im Haus zwischen Gigi und Leia weil wir zu viel laufen gelassen haben, unsere Trainerin hat uns da aber sehr geholfen und jetzt leben die beiden seit einem Jahr friedlich zusammen. Bedeutet aber halt auch, dass man immer ein Auge auf die Dynamik hat und Trigger (bei uns Futter) vermeidet.
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Plötzlich kam ein ganz fürchterlicher Schrei von dem Kleinen und natürlich haben wir sofort nachgeschaut. Daisy hatte einen Teil von seinem Kopf im Maul und hat richtig fest zugebissen. Sie wollte auch nicht loslassen ich habe sie angeschrien und versucht wegzuzerren. Meine Freundin hat ihr dann in den Bauch getreten und sie hat endlich aufgehört.
Der Kleine sah ganz furchtbar aus. Wir sind sofort in die Tierklinik gefahren wo er gleich operiert wurde. Leider konnten sie sein rechtes Auge und einen Teil von seinem Ohr nicht mehr retten.
Habt ihr Tipps für mich wie ich jetzt am besten mit der Situation umgehen kann?
Also wenn ich das lese kommen mir die Tränen. Der Kleine muss doch furchtbar traumatisiert sein. Wie geht es ihm zur Zeit?
Für deine Hündin hast du hier schon viele gute Tips bekommen.
Wenn es meine Freundin wäre, würde ich ihr helfen, mit dem Welpen dieses Trauma irgendwie zu verarbeiten. Er hat bleibende körperliche Schäden davongetragen. Er braucht jetzt wahrscheinlich Hilfe, damit er nicht den Rest seines Lebens nicht auch noch Panik vor anderen Hunden oder ähnliches entwickelt.
Also wenn die Wunden verheilt sind, sollte man sich das mal anschauen, wie er auf andere Hunde reagiert.
Ihr solltet beide ein Hundetraining machen, wo ihr lernt, wie ihr eure Hunde richtig führen und ihnen Sicherheit geben könnt. Und wie ihr ihre Körpersprache lest.
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Ich sehe hier nicht dass Hopfen und Malz verloren sind, sondern dass ein Mensch sofort aktiv werden will und das Verhalten nie wieder zulassen möchte. Ich würde hier Trainerempfehlungen als angemessen empfinden und kann ehrlich gesagt nicht verstehen, weshalb sofort zur Abgabe geraten wird. Die Threaderstellerin ist offenbar in Panik und reagiert etwas über - ja super, dann kommt da auf jeden Fall erst mal ein Maulkorb drauf und der Hund wird nicht einfach wieder auf andere Hunde losgelassen. Das ist doch allgemein der Grundtenor in sämtlichen anderen Threads wo noch zu 1001 Maßnahmen geraten wird - deshalb verstehe ich nicht wirklich, wieso ausgerechnet diese Halterin nun sofort den Hund abgeben muss.
Ich hatte mit meiner Hündin als sie 4 war auch einen Beißvorfall am Menschen, danach ist das allerdings nie wieder vorgekommen. Im Freilauf (Auslauf) war sie fortan nur noch mit Maulkorb gesichert, ich bin aber ohnehin nur noch dort hin wenn es unwahrscheinlich war dass jemand dazu kommt. Genauso geht sie nicht mehr ohne Schleppleine vor die Tür und wir haben am Auslöser gearbeitet, sodass man sie in für sie schwierigen Situationen wenigstens anleiten kann. Für mich war das auch der erste Hund und ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet und die Lage falsch eingeschätzt. Ich war genauso durch den Wind wie die TE und habe möglicherweise erst mal ein paar Wochen überreagiert, mir dann eine Trainerin gesucht und für den Wesenstest trainiert.
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Warum sofort Abgabe? Und wer nimmt diesen Hund auf, grade in den aktuellen Zeiten? Vermutlich niemand...
Und selbst wenn, gibt es zig andere Hunde da draußen, die den Platz dringender brauchen.
Der Hund wurde angeschafft, gewollt, jetzt ist er angekommen und packt langsam aus.
Also weg von der Traumvorstellung 'lieber, braver Hund', das Problem annehmen und einen geeigneten Trainer für Einzeltraining finden.
Maulkorbtraining würde ich parallel noch starten.
Ich sehe hier keine potenziellen Gefahren, die einen oder mehrere Trainingsversuche unmöglich machen. (Kleine Kinder oder andere Tiere im Haushalt, die gefährdet sind). Der Wille scheint auch da zu sein, es anzugehen.
Klar, hier sitzt der Schock noch tief und man kann Emotionen eben nicht mal schnell abstellen, aber auch das geht vorbei.
Sorry, aber man kann sich doch nicht immer gleich jedes 'Problem' durch Abgabe wieder vom Hals schaffen. Die Tierheime sind schon lange bis obenhin zugemüllt.
Und hier sehe ich keinen Grund dafür, sofort das Handtuch zu werfen.
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Hi, was hier passiert ist, tut mir unheimlich leid, vor allem dass der Welpe für sein Leben gezeichnet ist, körperlich und vermutlich auch seelisch.
Wenn du deshalb Schuldgefühle hast, kannst du es vielleicht versuchen, ein kleines bisschen bei der Halterin des Welpen wieder gut zu machen, durch einen Brief, oder ein Geschenk und vor allem die Übernahme der Kosten und Nachbehandlungen. Der Hund hat davon nichts mehr, aber die Besitzerin und du, ihr könnt so vielleicht ins Reine kommen, wenn ich das so sagen darf.
Dann, zu den von dir eingestellten Bildern. Die lösen in mir Unwohlsein aus, wenn ich mich in deine Hündin hineinversetze. Der DSH steht deutlich über ihr, pfötelt an ihr herum, und sie schaut gestresst drein. Der DSH war auch eine Hündin, oder?
Ich könnte mir vorstellen, dass du einen eher potentiell unsicheren Hund die letzte Zeit genötigt hast, sich allein und ohne Hilfe von dir mit allen möglichen Arten von Fremdhunden auseinander zu setzen. Oft kippt das in Mobbing und unterschwellige Unnettigkeiten, die man als ungeschult zusehender Halter aber nicht erkennt. Man sieht nur zwei interagierende Hunde und denkt "die spielen aber schön".
In Wirklichkeit hat deine Hündin vielleicht versucht, die durch rennen oder herumspringen (fiddeln) loszuwerden.
Jetzt bei dem Welpen, da ist vielleicht das Fass einfach übergelaufen. Vielleicht hat er sie gezwickt oder ist ihr ins Gesicht gesprungen. Dass die Verletzungen so arg sind, kann ein unglücklicher Zufall sein, wenn sich ein Fangzahn gerade in der Augenhöhle verkeilt und ihr dann daran herumgerissen habt. Oder sie hat nicht einschätzen können, wie stark sie zubeißt, weil sie stark gestresst war. Da gehen manchmal im Oberstübchen für ein paar Sekunden die Lichter aus bei manchen Hunden.
Egal wie, ich würde sofort mit einem gut passenden Maulkorb ein positives Training beginnen (Leckerli hinter das vordere Ende des Maulkorbs halten, Hund taucht in Maulkorb, nimmt sich durch das Gitter das Leckerli. Wenn man das öfter wiederholt, wird der Maulkorb positiv belegt und man kann den mal kurz schließen usw., lass dir das zeigen von der Trainerin).
Es ist jetzt an dir, dafür zu sorgen, dass solche Situationen sich nie! mehr wiederholen.
Noch als Frage zum Schluss, wieso kommst du darauf, dein Hund würde nun auch Menschen oder dich selbst beißen wollen? Hat deine Hündin da schon Ansätze gezeigt oder dich bedroht?
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da aufg jeden Fall erst mal ein Maulkorb drauf und der Hund wird nicht einfach wieder auf andere Hunde losgelassen. Das ist doch allgemein der Grundtenor in sämtlichen anderen Threads wo noch zu 1001 Maßnahmen geraten wird - deshalb verstehe ich nicht wirklich, wieso ausgerechnet diese Halterin nun sofort den Hund abgeben muss.
Ich hatte mit meiner Hündin als sie 4 war auch einen Beißvorfall am Menschen, danach ist das allerdings nie wieder vorgekommen.
Es geht nicht um deinen Hund. Es geht hier um eine Hündin, die einen anderen Hund getötet hätte, hätte man ihr nicht in den Bauch getreten. Der beinahe getötete Hund hat ein Auge verloren.
Das ist absolut was anderes als dein Hund und 1000 anderer Empfehlungen, wo DU herausgelesen hast: „Hund behalten, wird schon“
Ich muss nochmal was los werden.
Ich finde es echt mutig von einigen hier, die Tipps geben, wie ein Hundeanfänger einen Hund zu behandeln hat, der grad einen anderen Hund fast getötet hätte.
Aber bitte, ihr müsst das ja wissen.
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Ist das Foto in der Hundeschule entstanden?
Ich sehe hier auch die vermittelnde Organisation als Mitschuldiger. Warum sind die Aufklärungen überwiegend soooo mies? Geht es nur noch darum, sich auf die Fahme zu schreiben, wie viel Hunde bereits vermittelt wurden? Was aus diesen geworden ist, verfolgt niemand mehr und es kümmert und unterstützt auch keiner. Wie können denn, gerade ältere Hunde, die vielleicht schon auf der Straße gelebt haben, an unerfahrene Interssenten vermittelt werden ohne eine entsprechende Aufklärung und erforderliche spezielle Hinweise zu möglichem Verhalten der Tiere?
Ich habe das ja selber erlebt, hatte mich aber vorher entsprechend informiert und es ist nicht mein erster Hund. Meine Rumänin ist als Welpe mit Schwester und Mutter in den Shelter gekommen, hat also keine Straßenerfahrung, wurde aber durch die Mutter geprägt. Meine Hündin ist im Alter von knapp 6 Monaten zu mir gekommen; ich würde diesen Hund trotz seines jungen Alters NIE mit Welpen spielen lassen und auch mit ausgesuchten, erwachsenen Hunden ausschließlich streng kontrolliert. Sie ist in ihrem ganzen Verhalten unsicher und was aus Unsicherheit passieren kann, hat sich hier leider mal wieder gezeigt.
Es ist wirklich traurig, dass diese Hunde hierher geholt werden um dann vom Regen in die Traufe zu kommen ... ich möchte gar nicht wissen, wie viel Auslands-Tierschutzhunde in den Tierheimen sitzen und dort ihr Leben verbingen müssen.
Gruß,
Sabine
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Ich habe ein bisschen Angst vor ihr weil ich niemals gedacht hätte das sie zu so etwas fähig ist. Ich denke sogar darüber nach sie wieder abzugeben.
Nur mal für die Leute, die sich über das Thema Abgabe empören - die TE denkt sogar selbst darüber nach.
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Ich finde, bevor man nun anfängt sich hier gegenseitig anzugehen kann man doch mal hier klar festhalten, dass der sehr deutliche Rat hier doch nun schon mehrmals gesagt wurde.
Maulkorbtraining beginnen, entweder mit der Hundeschule sprechen und evtl den Kurs wechseln bzw. anders aufbauen oder Trainer wechseln.
Ja, hier wurde sehr blauäugig und sehr unwissenhaft gehandelt, ja die Verletzungen sind schlimm, ja dass die Tötung gewollt war liegt nahe genau wissen wir es hier aber einfach nicht.
Zur Abgabe raten finde ich in Ordnung genauso wie die Abgabe der o.g. Tipps, da die TE auch nun mal hier nach Meinung gefragt hat. Ob man aber ein Tier, was man scheinbar schon ins Herz geschlossen hat abgibt, ist auch keine leichte Entscheidung.
Ich lese aus den meisten Sätzen der TE einfach nur die Angst, dass so etwas nochmal vorkommt oder sich verschlimmert aber auch den Willen daran zu arbeiten.
Sie ist nun mal jetzt durch diesen Vorfall wach geworden und dass man sich dabei über Abgabe Gedanken macht kann ich auch verstehen.
Ob die beiden das zusammen hinbekommen, kann jetzt einfach nur mMn ein vernünftiger Trainer vor Ort sagen.
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Hunde sind eben Tiere, keine besseren Menschen. Ob das Verhalten übertrieben war, ob ihr durch euer zutun die Verletzungen provoziert habt (ich schreib das jetzt mal so harsch, weil es schon ziemlich heftig aussehen kann, wenn ein Welpe korrigiert wird), ob der Hund generell mit anderen Hunden eher mit Vorsicht zu genießen ist, ob Menschen auch Gefahr laufen gebissen zu werden - das alles können wir dir hier nicht sagen, wir haben ja keine Glaskugel.
Letztendlich wirst du nicht drum rum kommen, dir selbst entsprechendes Wissen anzueignen und zu lernen, Situationen selbst einschätzen zu können. Das beinhaltet Hundehaltung nun mal.
Die Schuld sehe ich absolut nicht bei der Tierschutzorganisation. Warum auch? Wenn ich mir einen Hund hole, dann bekomme ich eben einen Hund. Und kein Plüschtier.
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