Hund wieder abgeben?

  • Erstmal gute Besserung an euch beide, Dich und den kleinen Flausch.


    Ich würde als allererstes abklären, ob ein Dogsharing möglich wäre. Dass du ihn zB an einigen Tagen die Woche betreust, vielleicht auch halbtags, und die TÄ ihn die meiste Zeit bei sich hat. Auf die Art müsstest du nicht auf seine Gesellschaft verzichten, er hätte einen super Platz mit medizinischer Versorgung, und die Nerven deiner Nachbarn werden geschont (die kann ich übrigens auch verstehen….ich bin auch sehr tierlieb, aber hier machen die Nachbarskatzen sehr viel Lärm und das zehrt irgendwann einfach an den Nerven, wenn man sich im eigenen Zuhause nicht mehr erholen kann und ggf auch selbst gesundheitlich angeschlagen ist).


    Auch die Behandlungen können sehr anstrengend sein. Ich hatte es selbst nicht, aber Angehörige waren teilweise schon sehr ausgeknockt durch OP und auch Bestrahlung. Chemo eh. Das geht alles wieder rum, und die zwei die ich kenne sind wieder richtig fit *klopf auf Holz*, aber es dauert. Spazieren gehen war zB lange anstrengend, langsam und nicht weit, das hat alles gedauert. Natürlich kann so ein Tier einem auch durch eine herausfordernde Zeit helfen, aber man muss schauen, was man leisten kann. Vielleicht wäre es ja wirklich möglich, dass du quasi seine Betreuung bist ein paarmal die Woche, die Verantwortung und Hauptarbeit aber die TÄ übernimmt?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund wieder abgeben?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich denke jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Du Dich such erst mal um Dich selber kümmern solltest. Nehm die Gelegenheit die sich jetzt für den kleinen Biete, das Er zu der Tierärztin kann und dort vermutlich super aufgehoben ist, als winkt des Schicksals. Wenn Du wieder fit bist, kannst Du Dich wieder auf die Pflegestelle konzentrieren zentrieren.

    • Hi, ich würde auch zum Abgeben tendieren.


      Wir denken immer, wir sind für unsere Hunde unersetzlich, aber Fakt ist auch, wenn die Chemie passt, könne unsere Hunde auch woanders glücklich werden. Das mit der TÄ hört sich doch für den kleinen Patienten sehr gut an. Und du brauchst die Energie jetzt für dich und deine Behandlung und Genesung. Also, für mich stünde meine Entscheidung fest.


      Alles Gute! 🍀

    • Ich danke euch allen für eure Worte.

      Eben habe ich mit der Trainerin telefoniert und sie wird ein Kennenlernen vereinbaren.

      Ich weiß nicht ob ich das wirklich kann und ihn abgeben kann. Ich habe immer gedacht ich werde alles verkraften können aber ich es fühlt sich nicht danach an als würde ich das schaffen. Vielleicht ist es auch gerade alles ein bisschen viel.

      Mein Partner ist natürlich auch mit den Nerven am Ende und todtraurig.

      Ich bin gespannt was die TÄ sagt und ob sie ihn wirklich nehmen würde.

      Am Freitag weiß ich was gesundheitlich jetzt alles bevorstehen wird und wir werden sehen.

      Ich habe jeden unserer Pflegis geliebt aber bei dem Kleinen ist es anders. Er ist mir ungewöhnlich schnell und stark ans Herz gewachsen und so schnell Teil unserer Familie geworden egal wie schwer es manchmal ist. Wir haben auch noch zwei Katzen. Eine von beiden hat auch sehr viel erlebt und sich bis zum Einzug von unserem kleinen Bär nicht anfassen lassen. Seit er hier ist taut sie auf und schläft auch immer bei ihm. Sie hat Hunde schon immer geliebt aber bei den Beiden ist es anders.

      Auch für meine kleine Mieze wäre es einfach ein Weltuntergang.

      Ich hätte wirklich nie gedacht das ich mal so eine Entscheidung treffen muss.


      Ihr seid alle wunderbar und vielen lieben dank für eure Worte und Unterstützung. Das hilft. Wirklich.

    • Erstmal möchte ich dir gesundheitlich alles, alles Gute wünschen 🍀


      Es ist schwer in einer solchen Situation etwas zu raten…..

      Wenn ich es wäre, hm, ich würde keine Entschuldigung "über‘s Knie brechen". Du bist nicht alleine und hast deinen Partner zur Unterstützung.

      Als Dobby zu mir kam, war meine Mutter schon an Krebs erkrankt. Anfänglich war sie von meiner Idee wieder einen Hund zu bekommen nicht so begeistert. Wenn ich arbeiten bin, musste er nämlich zum sitten zu meinen Eltern und sie meinte, sie könnte ja nicht mehr viel mit ihm machen oder gar raus gehen und mein Vater müsste dann alles übernehmen.

      Long Story short: Dieser kleine Hund hat beiden gut getan. Meine Mutter hatte Ablenkung, kam auf andere Gedanken und musste viel über ihn lachen, konnte sich freuen.

      Mein Vater kam raus, unter Leute, und hatte auch eine gewisse Ablenkung.


      Nochmal alles Gute für dich 🍀

    • Eben habe ich mit der Trainerin telefoniert und sie wird ein Kennenlernen vereinbaren.

      Ich weiß nicht ob ich das wirklich kann und ihn abgeben kann. Ich habe immer gedacht ich werde alles verkraften können aber ich es fühlt sich nicht danach an als würde ich das schaffen.

      Aus eigener Erfahrung... und vielleicht ist das auch ein bisschen bescheuert, aber ich finde, man spürt, wenn die Leute, die Interesse am Hund haben, der "richtige" Platz sind. Das ist nicht nur "Oh, der Hund wird es so gut haben, der wird verwöhnt wie ein kleiner Prinz", sondern auch "Ach schau, ICH komm mit den Menschen super aus, man ist einander richtig sympathisch und hat irgendwie eine Verbindung zueinander". Weiß nicht, wie ich das besser beschreiben kann. Ich mach hin und wieder Vorkontrollen für einen Tierschutzverein und bei vielen positiven VKs wurde aus "Gelände angucken, Leuten auf den Zahn fühlen, fertig" ein gemütliches Kaffeekränzchen auf der Terrasse, bei dem man (obwohl man sich eigentlich völlig fremd war) ganz offen über dies, jenes, vergangene Hunde usw..gesprochen, zusammen gelacht und auch mal geweint hat.


      Bei einer Vorkontrolle hat auch mein Rüde gezeigt, dass die Person "Hund" kann. Der lässt sich sonst nicht so schnell von Fremden anfassen, ist auch eher abweisend - nicht bei der Frau. Zu der hat er nach ein paar Minuten Kontakt gesucht und das dann auch ganz offen, selbstsicher und freundlich, sodass der Maulkorb effektiv gar nicht nötig war. Und das sind, finde ich, auch so Dinge, an denen man erkennt, dass die Person "richtig" ist. Sie hat sich für einen Angsthund des Vereins interessiert, an ihrem Umgang mit meinem Rüden und ihren Berichten über ihre andere Hunde hab ich sehen können, dass sie der richtige Platz für die ängstliche Hündin ist.


      Kurz: ich denke, wenn du die Tierärztin kennen lernst, ihr miteinander sprecht und der Platz wirklich zu 100% die richtige Wahl ist, dann wirst du das auch mit dem Herzen wahrnehmen.

      Vom Kopf her weißt du ja bereits, dass die nächste Zeit schwierig wird und du deinem Schützling vielleicht nicht mehr gerecht werden kannst. Du musst nur noch dein Herz dazu bringen, die Faktenlage anzuerkennen. Manchmal dauert das, manchmal geht das ganz schnell, wenn man das zukünftige Zuhause kennen gelernt hat.


      Fühl dich gedrückt. Manchmal kommt der ganze Mist auf einen Schlag... :streichel:

      Ich wünsche euch alles, alles Gute.

    • Ich möchte Dir noch etwas mit auf den Weg geben:


      Unterschätze den zeitlichen Aufwand nicht, den Du haben wirst vor Deiner OP und auch danach. Voruntersuchungen, evtl. jedes Mal einen Coronatest, Aufklärungsgespräche, Wundnachsorge in der Klinik oder beim niedergelassenen Arzt, Einschränkungen im Alltag wie nix Schweres heben, nicht selber Autofahren, etc.


      Du wirst zumindest die erste Zeit - Tage, vielleicht ein, zwei Wochen - auf Hilfe im Alltag angewiesen sein, z. B. fürs Einkaufen, Putzen, Waschen, Kochen.


      Ganz zu schweigen vom Krankenhausaufenthalt selber. Heutzutag schmeißen sie einen ja schon raus, sobald man irgendwie auf eigenen Beinen stehen kann (und das ist gut so!) - aber würde Dein Partner (der wahrscheinlich Vollzeit arbeitet?) das alles zeitlich gewuppt bekommen? Mit einem Hund zuhause, der nicht gut alleine bleibt und viel zu viel bellt?


      Und dann heißt es warten, bis die Histologie da ist und das interdisziplinäre Tumorboard getagt hat, um Dir eine Behandlung zu empfehlen. Normalerweise wird bei der OP ein histologischer Schnellschnitt gemacht, der aber nur bedingt aussagekräftig ist.


      Evtl. steht auch eine Reha an. Das sind normalerweise 3 Wochen.


      Ich habe dieses ganze Chaos zweimal miterlebt, ein Jahr lang als Begleiterin meiner kleinen Schwester und dann ein knappes Jahr nach ihrem Tod mit der eigenen Diagnose, und ich kann Dir nur empfehlen, auf Sicht zu fahren, denn es eröffnet sich ein völlig neues Universum für Dich, das Dich viel Kraft kosten wird. Ich hatte im Gegensatz zu meiner Schwester das unglaubliche, unfassbare Glück, in ein so gutes Krankenhaus zu kommen, dass mir jede/r Einzelne, vom stationsleitenden Professor bis zur FSJlerin, ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht mitgegeben hat.


      Sie hat allein die Kommunikation mit Ärzten und Pflegepersonal einiges an Energie gekostet.


      Für mich war meine eigene Krankheitsgeschichte der terminliche Overkill, vor allem in der Chemo, denn ich musste alle Naselang zum Blutabnehmen, außerdem zur Physio, und jede, aber wirklich jede Woche 3-4x morgens um 7.30 Uhr irgendwo sein, war die Hölle, vor allem, wenn die Anlaufzeit morgens immer länger wird.


      Meine Schwester konnte über Monate nicht selber Auto fahren, d. h. ich habe sie zu bestimmt 70% aller Arzt- und Kliniktermine gefahren, weil ihr Partner eine feste Stelle hatte und während der Arbeitszeit nur bedingt weg konnte.


      Krebs ist nicht planbar, und Du wirst Deinen Partner wahrscheinlich auch zeitlich deutlich mehr beanspruchen.


      Inwieweit das ohne eine absolut flexible Hundebetreuung möglich ist, weiß ich nicht. Und dann ist da ja auch noch Deine kranke Mutter.


      Ich kann nur von mir sprechen und muss sagen, mein Bedarf an Ärzten und Krankheit war dermaßen gedeckt, dass ich nach der Chemo 3 Monate gebraucht habe, bis ich die längst überfälligen Impfungen beim Tierarzt machen ließ. Ich weiß nicht, wie ich mit einem dauerkranken Hund umgegangen wäre.


      Caterina

    • Bei mir steht der Mensch IMMER ÜBER dem Tier, daher würde ich persönlich den Hund abgeben, denn zuerst kommst DU und erst dann der Hund - du solltest jetzt an DICH denken.


      Ich wünsche dir alles Gute.

    • ich habe vor kurzem einen Hund abgegeben, da es für beide besser so war.

      Der Entscheidungsprozess war sehr lange und schmerzhaft.

      Nachdem der Hund jedoch weg war, war ich zwar traurig.

      Aber auch erleichtert.( Der Hund hat einen tollen Platz bekommen, bei dem es ihm aufgrund anderer Lebensumstände viel besser geht, als bei mir).


      Mir hat bei der Entscheidung geholfen mir vorzustellen, was wäre, wenn mir jemand die Entscheidung abnehmen würde.

      Ich habe erkannt, dass ich zwar traurig wäre, aber auch erleichtert.


      Du solltest zuerst an dich denken.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!