Labrador Welpen die Beißhemmung beibringen
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Hallo liebe Community,
mittlerweile finden wir immer besser zurecht mit unserem Labrador Baby, aber er ist leider eine große Schnappschildkröte.
Dass ein Labrador "maulig" ist, wussten wir wir, aber er beißt teilweise schon echt ordentlich zu.
Anfangs haben wir es mit ignorieren und weggehen probiert, aber das interessiert ihn nicht. Er ist sehr selbstständig und wenn wir halt nicht wollen, dann ja sicher die Couch, das Tischbein oder ähnliches.
Spielzeug ist in allen Varianten von Kauholz bis weiches Plüschtier alles vorhanden, das geben wir ihm als Alternative, aber ändert trotzdem nichts.
Er kommt immer gerne kuscheln, aber fängt sofort an in die Hände zu beißen. Oft nur vorsichtig und dann finde ich es auch nicht schlimm, aber manchmal schnappt er auch richtig hin.
Zieh ich dann meine Hand in dem Moment weg, schaut er mich an, bellt/knurrt und schnappt nochmal kräftiger hin. Einem Gast hat er schon die Lippe blutig gebissen.
Ich dachte Labradore haben ein weiches Maul, aber er schafft es mit 12 Wochen schon meine Hände blutig zu beißen.
Das macht so echt keinen Spaß.
Wir haben schon so einige Methoden von Hundetrainern und Besitzern gehört:
- Laut Aua oder quietschen, Spiel abbrechen und ignorieren (probiert, bringt nichts)
- Spiel abbrechen. Probiert er es weiterhin, dann den Welpen in den Welpenstall bringen
- Hund in die Seite piksen, wenn er zu wild wird (probiert, reagiert er nicht mal drauf oder wird wilder)
- Welpe an der Hand kauen lassen, wird er kräftiger "Nein" sagen und die Hand entziehen. Schnappt er nicht selber hin, Hand wieder geben zum sanften Kauen. (funktioniert kurz, aber wenn er wirklich spielen will, schnappt und bellt er dann erst recht, wenn ich die Hand entziehe)
- Welpe mit Wasser anspritzen
- Welpe am Nacken packen oder Schnauzengriff
Meine Sorge ist, dass er das beibehält und auch später nach Menschen schnappt. Es wird immer schlimmer, statt besser.
Gibt es hier Labrador-Besitzer oder Besitzer von Hunden die ähnliche Schnappschildkröten waren? Welche Methode hat bei euch tatsächlich funktioniert?
Bin für Ratschläge sehr dankbar!
LG
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- Vor einem Moment
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Hi
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Hallo,
Strafreize würde ich komplett weglassen. Sie enthalten keinerlei Information für den Hund. Der Hund weiß ja deswegen nicht, was er warum falsch macht und was er wie anders machen soll.
Wenn man mit Strafreiz arbeitet, muss er so gesetzt werden, dass das Verhalten sofort vollständig abgebrochen und unterlassen wird. Gelingt dies nicht, kann das unerwünschte Verhalten sogar verstärkt werden, getreu dem Motto „Wehren weckt Begehren“.
Was dazu kommt ist, dass Bestrafung das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter nachhaltig schädigen kann und auch wird, wenn man Strafreize so unfachmännisch einsetzt wie du es tust.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Strafreizen ist, dass der Hund das unerwünschte Verhalten ja erst ausführen muss, damit man ihn bestrafen kann. Sprich, man wartet auf das Fehlverhalten um es dann zu bestrafen… Paradox.
Ich würde empfehlen, ganz vom Setzen von Strafreizen wegzugehen und über positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens zu arbeiten.
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Spielzeug oder Zergel statt der Hände anzubieten fände ich weitaus besser.
Also umlenken des Beißens auf Ersatzobjekt.
Grundsätzlich habe ich keine guten Erfahrungen mit Ignorieren von selbstbelohnendem Verhalten bei Tieren gemacht.
Ich würde auch eher richtiges Verhalten belohnen wollen, statt falsches zu bestrafen.
Wenn der Welpe ein wenig sensibler ist, kann man mit Nackenpackereien, Schnauzengriffen und Wasserspritzen echt einiges anrichten und der Beziehung tut es grundsätzlich nicht gut.
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Hallo,
Strafreize würde ich komplett weglassen. Sie enthalten keinerlei Information für den Hund. Der Hund weiß ja deswegen nicht, was er warum falsch macht und was er wie anders machen soll.
Wenn man mit Strafreiz arbeitet, muss er so gesetzt werden, dass das Verhalten sofort vollständig abgebrochen und unterlassen wird. Gelingt dies nicht, kann das unerwünschte Verhalten sogar verstärkt werden, getreu dem Motto „Wehren weckt Begehren“.
Was dazu kommt ist, dass Bestrafung das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter nachhaltig schädigen kann und auch wird, wenn man Strafreize so unfachmännisch einsetzt wie du es tust.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Strafreizen ist, dass der Hund das unerwünschte Verhalten ja erst ausführen muss, damit man ihn bestrafen kann. Sprich, man wartet auf das Fehlverhalten um es dann zu bestrafen… Paradox.
Ich würde empfehlen, ganz vom Setzen von Strafreizen wegzugehen und über positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens zu arbeiten.
Danke für deine Antwort!
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, dass er dann eben noch mehr beißen will.
Wie sähe dann positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens aus? Mit der Stimme loben, wenn er stattdessen sein Spielzeug verwendet? Leckerlie geben?
Wie würdest du reagieren, wenn er zum Schnappen anfängt?
Wie ist deine Erfahrung mit Zerrspielen? Ich habe gehört, dass man das bei Labradoren nicht machen soll, weil sie ihr weiches Maul verlieren (falls er das überhaupt hat ) und es für die Milchzähne nicht gut ist. Ihm machts aber viel Spaß. Wäre das ein gutes Ersatzverhalten? Nicht beißen, aber gerne gemeinsam zerren spielen.
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Spielzeug oder Zergel statt der Hände anzubieten fände ich weitaus besser.
Also umlenken des Beißens auf Ersatzobjekt.
Grundsätzlich habe ich keine guten Erfahrungen mit Ignorieren von selbstbelohnendem Verhalten bei Tieren gemacht.
Ich würde auch eher richtiges Verhalten belohnen wollen, statt falsches zu bestrafen.
Wenn der Welpe ein wenig sensibler ist, kann man mit Nackenpackereien, Schnauzengriffen und Wasserspritzen echt einiges anrichten und der Beziehung tut es grundsätzlich nicht gut.
Sensibel ist er nicht. Gehen mit ihm die Welpenschule und er ist auch beim Spielen mit anderen Welpen immer der wildeste und testet auch bei Hunden stark seine Grenzen. Die anderen Welpen quietschen und haben sogar teilweise Angst vor ihm. Die Trainerin meint aber, dass sein Verhalten normal ist und er einfach ein aufgeweckter, mutiger, verspielter Welpe ist.
Auch beim Spiel mit anderen Hunden bemerke ich dieses Verhalten. Er bellt und knurrt sie spielerisch an. Ist es denen zu viel schnappen sie kurz knurrend hin. Doch beeindruckt ihn auch nicht wirklich und er geht nochmal hin. Erst wenn ihm die Hunde stark in die Schranken weisen, hört er kurz auf.
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Jetzt gerade ist es auch wieder passiert.
Er spielt im Wohnzimmer mit seinem Spielzeug. Wir liegen auf der Couch, mein Freund schaut einen Film. Plötzlich kommt er zu ihm und beißt ihn in den Arm. Mein Freund erschrickt und sagt nur "Aua, hey!" und schiebt ihn weg. Er bellt ihn an. Er gibt ihm wieder sein Spielzeug und er spielt wild damit. Kommt 2min später wieder zu meinem Freund und beißt diesmal fest in die Seite.
Jetzt ist er im Welpenstall und spielt dort bzw. zerlegt gerade sein Spielzeug
Aber wie reagiert man in so einer Situation richtig? Wir hatten heute genug Action und Spiel.
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Hallo,
Strafreize würde ich komplett weglassen. Sie enthalten keinerlei Information für den Hund. Der Hund weiß ja deswegen nicht, was er warum falsch macht und was er wie anders machen soll.
Wenn man mit Strafreiz arbeitet, muss er so gesetzt werden, dass das Verhalten sofort vollständig abgebrochen und unterlassen wird. Gelingt dies nicht, kann das unerwünschte Verhalten sogar verstärkt werden, getreu dem Motto „Wehren weckt Begehren“.
Was dazu kommt ist, dass Bestrafung das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter nachhaltig schädigen kann und auch wird, wenn man Strafreize so unfachmännisch einsetzt wie du es tust.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Strafreizen ist, dass der Hund das unerwünschte Verhalten ja erst ausführen muss, damit man ihn bestrafen kann. Sprich, man wartet auf das Fehlverhalten um es dann zu bestrafen… Paradox.
Ich würde empfehlen, ganz vom Setzen von Strafreizen wegzugehen und über positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens zu arbeiten.
Danke für deine Antwort!
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, dass er dann eben noch mehr beißen will.
Wie sähe dann positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens aus? Mit der Stimme loben, wenn er stattdessen sein Spielzeug verwendet? Leckerlie geben?
Wie würdest du reagieren, wenn er zum Schnappen anfängt?
Wie ist deine Erfahrung mit Zerrspielen? Ich habe gehört, dass man das bei Labradoren nicht machen soll, weil sie ihr weiches Maul verlieren (falls er das überhaupt hat ) und es für die Milchzähne nicht gut ist. Ihm machts aber viel Spaß. Wäre das ein gutes Ersatzverhalten? Nicht beißen, aber gerne gemeinsam zerren spielen.
Je nachdem was du mit ihm noch vor hast, würde ich von Zerrspielen erstmal absehen. Wenn ihr z.B. noch ins Dummytraining einsteigen wollt, könnte das kontraproduktiv sein.
Ideal wäre es, wenn er gar nicht so hoch dreht, dass er dieses Verhalten zeigt. Beschäftige ihn sehr dosiert. Wenn gespielt wird, sollte das Spiel vorgegebenen Regeln folgen. Generell würde ich eher ruhige Beschäftigungsmöglichkeiten wählen. Gerne könntest du z.B. schon mal den Clicker konditionieren. Das schadet sicher nicht.
Falls er doch mal hochdreht und anfängt zu schnappen, einfach der erwünschte Verhalten bestätigen. Sprich, wenn er los lässt, z.B. Dann sofort eine Alternative anbieten. Kaustange, etc.
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Danke für deine Antwort!
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, dass er dann eben noch mehr beißen will.
Wie sähe dann positive Verstärkung eines Ersatzverhaltens aus? Mit der Stimme loben, wenn er stattdessen sein Spielzeug verwendet? Leckerlie geben?
Wie würdest du reagieren, wenn er zum Schnappen anfängt?
Wie ist deine Erfahrung mit Zerrspielen? Ich habe gehört, dass man das bei Labradoren nicht machen soll, weil sie ihr weiches Maul verlieren (falls er das überhaupt hat ) und es für die Milchzähne nicht gut ist. Ihm machts aber viel Spaß. Wäre das ein gutes Ersatzverhalten? Nicht beißen, aber gerne gemeinsam zerren spielen.
Je nachdem was du mit ihm noch vor hast, würde ich von Zerrspielen erstmal absehen. Wenn ihr z.B. noch ins Dummytraining einsteigen wollt, könnte das kontraproduktiv sein.
Ideal wäre es, wenn er gar nicht so hoch dreht, dass er dieses Verhalten zeigt. Beschäftige ihn sehr dosiert. Wenn gespielt wird, sollte das Spiel vorgegebenen Regeln folgen. Generell würde ich eher ruhige Beschäftigungsmöglichkeiten wählen. Gerne könntest du z.B. schon mal den Clicker konditionieren. Das schadet sicher nicht.
Falls er doch mal hochdreht und anfängt zu schnappen, einfach der erwünschte Verhalten bestätigen. Sprich, wenn er los lässt, z.B. Dann sofort eine Alternative anbieten. Kaustange, etc.
Ja, das würde ich sogar gerne mit ihm machen. Eigentlich habe ich mich richtig gefreut einen Hund zu haben, mit dem wir viel machen können in Zukunft.
Leider dreht er öfter extrem schnell hoch. Vor allem Morgens und Abends. Er schläft, wacht auf, ich bring ihm zum Pipi-Platz. Kaum in der Wohnung muss er sofort mit was spielen. Keine 2min später sind Möbel oder wir die nächsten Opfer. Ich muss ihn echt oft in das Welpenzimmer bringen, weil sonst dem Kleinen nur Blödsinn einfällt.
Clicker haben wir konditioniert. Auch solche leichten Übungen wie "Hand mit der Schnautze berühren" und er bekommt ein Leckerli. Das macht er 5mal und dann werde ich angebellt und es wird in die Hand gebissen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihn solche Übungen nicht interessieren und er einfach möglichst schnell das Futter haben will.
Auch "Nein" übe ich. Leckerli in der Hand, aber er darf es nicht nehmen. Schnappt er nicht gleich wieder hin, bekommt er ein Leckerli aus der anderen Hand. Doch auch hier, spätestens beim 5ten mal werde ich frustriert angebellt und es wird in die Hand gebissen. Das gleiche habe ich auch nur mit Hand probiert, ohne Leckerli darin. Also wenn er nicht danach schnappt, bekommt er eine Belohnung...
Mittlerweile kann ich sogar Leckerlis auf seine Pfoten legen und mit "Nein" nimmt er sie auch nicht. Also er lernt super schnell. Aber das ist nur konditioniertes Verhalten und wenn er uns beißen will im Spiel, dann kennt er kein "Nein" mehr.
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Dann würde ich mal den Tagesablauf analysieren ob ihr vielleicht nicht zu viel mit ihm macht und er deshalb überdreht. Welpen sollten 18 - 22 Stunden schlafen/ruhen. Tut er das?
Ich bin ein Verfechter des festen Tagesablaufs. Pipi, Fressen, 30 Min Ruhen, Pipi. 4 Stunden schlafen. Repeat. Solange er schläft, gehst du deinen täglichen Aufgaben nach. Notfalls begrenzt du ihn räumlich wenn er dadurch schlecht zur Ruhe kommt. Babygate, etc.
Was gibst du ihm denn als Belohnung? Wenn die Belohnung zu hochwertig ist, führt das oft zu einer Übermotivation.
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Er ist jetzt 12 Wochen alt und seit 3 Wochen bei dir? Habe ich die Zusammenhänge richtig erfasst?
Ist es auch nicht noch ein wenig zu früh, so krass z.B an der Frustationskontrolle zu arbeiten?
Ich weiß es nicht, könnte mir aber denken, dass er ein wenig überfordert ist.
Gruß,
Sabine
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- Vor einem Moment
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