Labrador Welpen die Beißhemmung beibringen

  • Ich wollte auch schon sagen. Du weißt ja was kommt. Tu dne Hund direkt nach dem heimkommen ins gitter. Biete ihm die Kauwurzel an, setz dich vielleicht einige Sekunden daneben ohne ihn zu beachten und mache dann ganz normal deinen haushalt.

    Ich habe mich mit meinem Welpen nach dem Spaziergang immer aufs Sofa gesetzt bis er runter kam, dann ins Körbchen gelegt und meinen Kram gemacht, nächstes mal gönne ich mir aber nen Gitterauslauf. Habe leider auch zu dolle drauf achten müssen, dass er nichts anknabbert.

  • Hallo :)

    wollte mich nochmal melden und meine Erfahrung jetzt teilen.

    Wir arbeiten daran, dass die Tagesabläufe möglichst gleich für den Kleinen ablaufen.

    Anfangs habe ich auch wirklich das komplette Training eingestellt und ihn nur mehr an bekannten Orten toben lassen.

    Das Resultat war, dass er mir erst recht durchdrehte, da er rein körperlich nicht müde wird.

    Habe dann wieder mit Übungen angefangen, aber ansonsten alles beibehalten und die 1h im (verwilderten) Garten am Tag ergänzt. Dort kann er machen was er will und hat viel zum entdecken (Bäume, Kräuter, Stöckchen, Schnecken, Sand, Steine,...,).

    Wir üben auch wirklich nur wichtige Dinge (für mich) wie Rückruf, Leinenführigkeit (das wird sicher noch Wochen dauern) oder einfacher Blickkontakt. Keine "Dressur", sondern Basics.

    Ihn lastet das geistig aus und er braucht das, habe ich festgestellt.

    Mittlerweile entspannt er super in der Wohnung, auch ohne Welpenzimmer und schläft gerne unterm Tisch. Er beißt nur mehr selten etwas an und akzeptiert auch die Grenzen immer besser. Geht weg und nimmt ein Spielzeug. Grenzen setze ich teilweise komplett ohne Stimme und stark mit Körpersprache (habe echt oft vorm Spiegel geübt :nerd_face: ). Wir verstehen einander immer besser. Finde das richtig spannend. Macht dann auch richtig einen Bogen um die "Grenze", ohne, dass ich ein Wort hab sagen müssen.


    Wir haben natürlich noch einige Baustellen, aber das wird schon. Die Beißhemmung ist nur echt ein großes Problem. Er beißt teilweise SO fest zu. Mein Arm ist schon richtig zerkratzt und zerbissen. :frowning_face: Wenn er im Spiel beißt, kann ich weggehen. Nur in Situationen wie Geschirr anziehen oder Pfötchen abwischen, bin ich planlos. Da haut er seine scharfen Zähnchen so fest in meinem Arm, dass ich blute. Brauch aber beide Hände und kann ihn nicht davon abhalten. Für ihn ist das aber ein Spiel. Er kommt schon schwanzwedelnd, wenn er das Geschirr sieht. So Lieblingsspiel beginnt :weary_face: Und da funktioniert auch kein Grenzen setzen, weil er so in Rage ist.

    Auch Leckerlis geben ist eine richtige Tortur. Es tut so weh :face_with_head_bandage:

  • Mit meinem Aussie hatte ich das genau gleiche Problem. Mittlerweile ist sie 16Wochen und das ganze ist so gut wie erledigt ;)

    Ich möchte eigentlich nicht als gemeine Tierquälerin dastehen, aber echt....Lass dich doch nicht von dem kleinen Kerl beissen und tyrannisieren!

    Bei meinem Hund war die Lösung tatsächlich einfach überall viel klarere Grenzen und Regeln!

    Eigentlich sollte ein Welpe schon beim Züchter ein gutes sozialverhalten von der Mutter und den andere Hunden gelernt. Er lernte zu unterscheiden wer er 'tyrannisieren' konnte und wen nicht. Er lernte wen er respektieren muss und wem er auf Augenhöhe begegnen kann. Respekt verschaffen sich Hunde durch Präsenz und nötigenfalls auch mit einer natürlichen Form von Aggression. Ein mutiger Welpe will und muss sich ausprobieren. Muss die Welt erkunden und seine Position darin entdecken. Und auch mir als Mensch lernen sie offen, mutig aber mit Respekt zu begegnen. Schau dir mal die Welpen mit den anderen Hunden bei den Züchtern an. Übermut wird von der Mutter und anderen Hunden des Rudels mit einer klaren Korrektur im Keim erstickt. Sei es mit präsenz, Stimme und Körpersprache und nötigenfalls auch mit einer körperlichen Rechtweisung und oftmals ist das auch nötig. Zack-Grenzen kennenlernen! Der eine akzeptiert sie sofort der andere Dickschädel muss sich noch mehr Korrekturen holen. Lernen tun sies schlussendlich alle.

    Wenn du das 'nein' nicht richtig ausstrahlst/ forderst, dann kommt es auch nicht richtig an. Man kann das z.b. so machen...Wenn der Hund beginnt dich zu beissen sagst du das Abbruchsignal ganz laut und klar. Lässt der Welpe locker benimmst du dich sofort wieder neutral oder lobst ihn wenn ihn das nicht gleich zu fest hochschraubt. Bei meiner war aber durchaus auchmal eine körperliche Korrektur nötig da sie mich anfangs nur mit stimme nicht ernst nahm. Als sie anfing zu beissen packte ich sie also kurzerhand am Fell und sagte das abbruchsignal. Sie war total überrascht und lies sofort locker worauf ich wieder neutral wurde.

    Das Problem mit dem Geschirr anziehen würde ich halt auch einfach so lösen das ich dem Hund das Geschirr halt anlassen würde bis du das Verhalten einigermassen unter Kontrolle hast.


    Bei einem sehr hartnäckigen Berner in der HuSchu der die Halterin andauernd biss wurde auch noch folgendes geraten was sofort wirkung zeigte. Erstens sollte sie mal ausprobieren einfach sobald der Hund bis mit der Hand die Schnauze von oben runter zu drücken was wirklich rein gar nichts brachte. Also haben sie etwas anderes Versucht....Als der Hund ihr in die Hand biss und die Hand im Maul hatte ging sie mit der Hand so weit den Rachen runter das der Hund fast würgen musste. Das fand der gar nicht toll. Das musste sie genau noch einmal machen und dann war schluss mit der beisserei und der hat ihre Hände ganz schön in ruhe gelassen |)

  • Dann lass das Geschirr einfach am Hund :smirking_face:

    mittlerweile ist es den ganzen Tag oben. In der Nacht geben wir es runter, weil er teilweise damit zu spielen versucht. Das ist uns unbeobachtet zu riskant. Und belohnen ihn immer, wenn er mal ruhig hält, was aber fast nie der Fall ist.

  • Du schreibst von 'wir', also mind. 2 Personen. Das waere zwar nicht mein Weg, aber es wird doch wohl machbar sein, dass einer dem Hund Kekse gibt (oder ne Lecktube) und der andere ihm das Geschirr anzieht. Damit kann man das ganze Theater umgehen, was bei euch vermutlich gar nicht so schlecht waere..

  • Das hört sich insgesamt ja schon deutlich entspannter an.


    Zu dem Geschirrtthema ... das ist ja eigentlich Training von Handling. Habt Ihr da einen Fahrplan, wie man Manipulationen am Hund korrekt trainiert?

  • Ich bin eigentlich kein großer Fan davon, wenn der Hund eher von der frechen, testeten Sorte ist, kann aber bei manch einem Hund schnell Abhilfe verschaffen. Da deiner gerne übt und das auch mag, versuch, ob sich sein Verhalten ändert, wenn du aus dem Geschirr anziehen eine 'Übung' machst. Wenn er freudig daherkommt, wenn er das Geschirr sieht, loben und ein Leckerli geben, das nicht sofort weg ist, sondern so lange hält, bis du ihm ihne Beissen (weil anderweitig beschäftigt), das Geschirr anziehen konntest. Selbiges beim Pfoten abwischen. Wenn der Groschen dann gefallen ist (also testen, ob Besserung eintritt), Leckerchen nicht mehr davor geben, sondern nach dem Anziehen/Abtrocknen, als Belohnung fürs nicht beissen. Und dann allmählich ausschließen.


    Sonst, wenn er beisst beim Geschirr anziehen und er nicht loslässt auf das abbruchsignsl hin, ist ein Wegziehen der Hand immer Bestätigung für den Hund, denn so verhält sich Beute. Du hast schon einen ähnlichen tip bekommen. Falls er dann zumeist und nicht reagiert, Arm o. Hand leicht auf den Hund zu drücken (also gegen das Maul, nicht davon weg). Das tut nicht weh, ist aber unangenehm und das Spiel verliert schnell seinen Reiz und du begibst dich aus der Beuterolle.

  • Das korrekte handling und untersuchen des Hundes muss aber dringend angegangen werden!


    Da brauchst du offensichtlich jemanden der dir hilft, lieber heute als morgen.


    Hast du keine schlaue Trainerin zur Hand, die zu dir kommen kann? Das muss wirklich trainiert werden. Ohne Zwang, mit sinnvollem Plan

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